Welches Buch lest ihr gerade?

RitaGlass schrieb:Haruki Murakami

Hier! :)

Ich verehre Haruki Murakami! Habe, ebenfalls wie @gardner , fast alles von ihm gelesen.
Mein liebstes Buch von ihm ist Sputnik Sweetheart.

Das hat mich damals begeistert... und es begeistert mich immer noch.

José Saramago - Claraboia oder Wo das Licht einfällt



Der 1953 vom Verlag verlegte bzw. nicht beantwortete Roman des portugiesischen Nobelpreisträgers aus 1998 durfte nach einer Anweisung Saramagos nicht vor seinem Tod veröffentlicht werden.

Der Roman spielt in einem Lissaboner Mietshaus in den späten 1940er Jahren und beleuchtet mehrere Familien und deren liebloses wie desaströses Leben, unter dem alle (Männer, Frauen, Kinder) leiden.

Gegenpol ist die anscheinend kinderlose Ehe des über sechzigjährigen Schusters Silvestre, der seine sehr dicke Frau wirklich liebt und deren neuer junger Untermieter mit Silvestre tiefergehende Gespräche führt.

Wir erleben eine Frau aus Galizien, die mit ihrem kränklichen Sohn am liebsten sich scheiden lassen würde, nachdem sie ihre spanische Familie besuchen darf (der Mann muss das genehmigen), ein Schwesternpaar, das an ihrer Zuneigung leidet, eine alleinstehende Frau mit einem Liebhaber aus der Versicherungsbranche, der die 19-jährige Tochter einer Nachbarin als Stenotypistin aufnimmt und seine Geliebte wegen ihr verlässt.

Einer der Höhepunkte ist, als ein sich gegenseitig verachtendes Ehepaar (er ein fetter Wüstling, sie schwindsüchtig und dürr) übereinander herfällt und sich orgiastisch liebt. Saramago leuchtet die widersprüchlichen Gefühle der beiden aus, ohne je ins Pornografische abzugleiten.

Das Politische der Diktatur Salazars, welche Saramago zeitlebens ablehnte, spielt fast keine Rolle. Nur von Silvestre erfahren wir aus Erzählungen, dass er Republikaner war und vermutlich dem kommunistischen Untergrund angehörte.

Hauptthema ist jedoch die Unfähigkeit der Menschen sich zu lieben, sondern dass selbst im kleinsten familiären Kreis nur Hass, Neid, Eifersucht und Hinterhältigkeit die dominierenden Gefühle in einer Welt sind, in der die Menschen darum kämpfen, ihre Miete und ihr tägliches Essen bezahlen zu können und eine medizinische Versorgung nicht mehr leistbar ist.

Saramago, der diesen Roman noch neben seiner Arbeit als Maschinenschlosser schrieb, schafft es dennoch, dass einem die fast exhibitionistisch vorgeführten Menschen sehr nahe kommen. Ein großartiger und jetzt wieder zugänglicher Roman-Erstling.

Verlagsinfo:
http://www.hoffmann-und-campe.de/buch-info/claraboia-oder-wo-das-licht-einfaellt-buch-2822/ (Archiv-Version vom 04.04.2016)

Rezensionen:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/belletristik/jose-saramago-claraboia-oder-wo-das-licht-einfaellt-dachluke-zur-diktatur-12619182.html
http://literaturkritik.de/id/18177

Ich lese gerade Rückkehr nach Reims von Didier Eribon.

Es wurde 2009 auf franz. verfasst. Es wurde 2015 übersetzt und fuhr in Deutschland einen Erfolg ein. Der Autor ist berühmter Soziologe. Er beleuchtet sein Leben wissenschaftlich. Er stellt die These auf, dass sein Auszug zum Studium in die Stadt nicht nur wegen seiner Homosexualität war, sondern auch um sich aus der Arbeiterklasse zu befreien.

Eine Lektüre lohnt sich, weil ich das noch nie so erlebt habe, dass eine Biographie durch die Psycho- und Soziologie erklärt wird.

@-Leela-
@gardner

vielen Dank ihr zwei! Ich werde gleich Mal nach diesen Büchern schauen. :)

Dan Diner - Feindbild Amerika



Bereits 1993 unter dem Titel Verkehrte Welten erschienen und 2002 um ein Post-9/11-Kapitel erweitert, setzt sich der in München geborene Historiker mit dem europäischen, aber hauptsächlich deutschen antiamerikanischen Klischees seit der Romantik auseinander.

Die Topoi gegenüber den USA sind wiederkehrend:

- geldgeil
- utilitaristisch
- kulturlos
- militärische Memmen
- imperialistisch

Dies sei begründet auf der anglosächsischen Mentalität, an die sich seit 1918 der jüdische Kapitalismus/die jüdische Weltverschwörung (je nach Publikationszeit) gelegt habe.

Die Menge an literarischen Belegen ist frappierend, dennoch stellt sich die Frage, wie viel in dieser durchaus beeindruckenden Sammlung an Quotebites aus dem Zusammenhang gerissen ist.

Ob Nikolaus Lenau, Heinrich Heine, Nazi-Autoren, DDR-Kader, Post-45-Nazis und 68er-West-Schriftsteller wirklich in eine geistesgeschichtliche Reihe gestellt werden können, auch wenn sie ähnliche Topoi verwenden, dessen bin ich mir nicht ganz sicher. Diner selbst bekennt im Vorwort, dass dies ein pamphletischer Essay und kein wissenschaftliches Werk sei.

Das nachgereichte Kapitel ist schließlich auch das interessanteste, da er den Islamismus interpretierend in die post-bilaterale Welt nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion einzuordnen versucht, auch wenn mich nicht ganz überzeugt, dass eine technisch nicht auf der Höhe der Zeit stehende kommunistische Moderne für islamisch geprägte Kulturen attraktiver war als eine post-kommunistische westliche Moderne, zu der diese Kulturen nichts mehr beitragen könnten und deshalb der Nährboden für die Radikalisierung des politischen Islam gelegt worden sei. Die 9/11-Attentäter seien zwar Techniker gewesen, aber zu Grundlagenforscher würden es Leute aus diesen Kulturen nicht bringen.

Hmmm ... 

Dieser Sicht stellt Diner selbst (meiner Ansicht nach völlig richtig) gegenüber, dass die Vereinigten Staaten keine ethnische Klammer zusammenhalte, sondern eine auf Verfassung und Institutionen gegründete, und daher seien die Vereinigten Staaten weltoffen. Damit widerspricht Diner jedoch letztlich seinen vorher getätigten eigenen Aussagen.

Wenn ich nun auf diese individuelle Ebene gehe, dann steht der aus einer syrischen Familie stammende Steve Jobs gegen Mohammed Atta. Patt.

Phasenweise sehr interessant zu lesendes Buch (vor allem die verwendeten historischen Quellen), aber letztlich verfällt es selbst in Klischees, und gegen solche will eigentlich angeschrieben werden.

Original anzeigen (0,5 MB)


So wie der erste Teil, in wunderbarer Sprache erzählte dunkle Geschichte, die in Barcelona spielt.

Roald Dahl
...und noch ein Küßchen
Weitere ungewöhnliche Geschichten.

"Roald Dahl wurde mit seiner ersten Sammlung makabrer Musenküsse weltberühmt als ein Meister des schwarzen Humors.
Diese neue Folge lustvoller Gruselgeschichten enthält ein gesteigertes Quantum der begehrten Lesedroge.
Diese 14 Ampullen werden Dahl-Süchtige in heiterste Stimmung versetzen, Novizen zu Hörigen machen."

Da ich seit "Kuschelmuschel" zu den Dahl-Süchtigen gehöre, hab ich das Taschenbuch aus einem öffentlichen Bücherschrank
mitgenommen.
Schon bei der ersten Geschichte "Geschmack" kam es mir irgendwie bekannt vor, und bei "Lammkeule" war ich mir dann sicher:
Das hab ich schon gelesen.
Und richtig: Es steht schon bei mir im Bücheregal (Das bedeutet, ich hab soviel Bücher, daß ich den Überblick verloren hab :D )

Da Roald Dahl aber unvergleichlich ist, hab ich mir all die kleinen Küßchen nochmal gegönnt.

Das Taschenbuch, das 1996 immerhin DM 7.90 kostete wandert zurück in den Bücherschrank auf dem Marktplatz.
Dort findet es sicher einen neuen Fan.

@Mirella4

Wie fandest Du den neuen Brown ? Habs auch gerade durch.

@Photographer73
Nunja, ich mag den Professor Langdom ;) und war sehr gespannt auf die Antwort auf die Fragen,  woher kommen wir, wohin gehen wir.   Das war für mich das spannendste .  Interesant und doch unheimlich war für mich wilson , wenn wir die Entwicklungen bedenken die ja wirklich stattfinden .

Mmanchmal war das geschriebene langatmig und uninteressant.  Ich spürte diesesmal nicht so die Geschwindigkeit , mit der Langdom mal wieder die Welt retten wollte. Obwohl diesmal rettete er die Ehre eInes guten Freundes.  Das hinterfragen der Religionen,  und die Technik die wir ja wirklich erleben, haben mich schon zum Nachdenken gebracht. 
Ein guter Roman , mehr nicht. 

Und dir ? 

RahipBrunson schrieb am 13.06.2017:Metro 2033. Bin gespannt, ob das Buch die Erwartungen erfüllen kann.

Viel Glück! Viel Spaß! bei diesem buch.
Auf jedenfall ein guter Zug !

@Mirella4

Daß sich Dan Brown oftmals in Kleinigkeiten verliert und dadurch das Ganze dann irgendwie langatmig wird, das ist mir besonders bei "Inferno" aufgefallen. Bei "Origin" war es besser gelöst, auch wenn man hier und da sicherlich die ein oder andere Ausführung auch hätte einsparen können. Besonders im letzten Drittel. Aber alles in allem fand ich es gut und die Grundideen auch interessant umgesetzt, auch intellektuell anspruchsvoller als z.B. Da Vinci Code o.ä.



Murder Park - Jonas Winner

Sehr spannend, sehr verwirrend und teilweise sehr heftig in den Beschreibungen.

Zodiac Island vor der Ostküste der USA: ein beliebter Freizeitpark – bis dort ein Serienmörder drei junge Frauen auf bestialische Weise tötet. Der Täter Jeff Bohner wird gefasst, der Park aber geschlossen. Die Schreie der Opfer scheinen vergessen zu sein. 20 Jahre später: Die Insel soll zur Heimat werden für den Murder Park – eine Vergnügungsstätte, die mit unseren Ängsten spielt. Paul Greenblatt wird zusammen mit elf weiteren Personen auf die Insel geladen. Und dann beginnen die Morde. Ein Killer ist auf der Insel und die nächste Fähre kommt erst in drei Tagen...

Ich mag Heitz.
Na gut... er geht auch gerne auf die selben Gothic Events wie ich.. vlt. stehe ich deswegen auf seine Mystery Romane, selbe Szene.
Mal sehen was das Buch hergibt.

Der ehemalige Spieler Tadeus Boch gelangt in Baden-Baden in den Besitz einer mysteriösen Spielkarte aus einem vergangenen Jahrhundert. Alsbald gerät er in einen Strudel unvorhergesehener und mysteriöser Ereignisse, in dessen Zentrum die uralte Karte zu stehen scheint. Die Rede ist von einem Fluch. Was hat es mit ihr auf sich? Wer erschuf sie? Gibt es noch weitere? Wo könnte man sie finden? Dafür interessieren sich viele, und bald wird Tadeus gejagt, während er versucht, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Plötzlich steigt der Einsatz: Es ist nicht weniger als sein eigenes Leben.

https://www.amazon.de/Teufels-Gebetbuch-Roman-Markus-Heitz/dp/3426654199/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1509132152&sr=8-1&keywords=teufels+gebetbuch

Gwyddion schrieb:Ich mag Heitz.

@Gwyddion

Ich hab dieses Buch "Aera - Die Rückkehr der Götter" von Heitz gelesen mich hat irgendwie genervt wie er fast auf jeder Seite beschrieben hat wie der Protagonist seinen "Moustache" gestreichelt hat :)

@King_Kyuss

Ach ja... das habe ich als E-Book gelesen.. aber nicht alle Teile. Fand es irgendwann dann doch recht langweilig und gestrickt. Die Idee jedoch fand ich ganz gut :)

Gwyddion schrieb:Ach ja... das habe ich als E-Book gelesen.. aber nicht alle Teile. Fand es irgendwann dann doch recht langweilig und gestrickt. Die Idee jedoch fand ich ganz gut :)

@Gwyddion

Ich hab lediglich den ersten Band gelesen...ich wollte nicht noch ein Buch lesen in dem Seitenweise das streicheln eines Moustache beschrieben wird...hat mich auch generell vom Autor etwas abgeschreckt...habe bisher auch nix weiteres von Heitz mehr gelesen... das von dir oben erwähnte hatte ich letztens im Buchladen in der Hand...die Zwerge auch...hab ich beides nicht geholt und gelesen...war etwas abgeschreckt gegenüber Heitz Büchern :D

@King_Kyuss

Die Zwerge sind auf jeden Fall lesenswert. Auch die auf diesem Kosmos basierenden Albae-Bücher.
Mir gefallen auch die beiden Exkarnation Bücher.

J. R. R. Tolkien - Der Herr der Ringe (Bd. 1)


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In meiner Jugendzeit habe ich's mal gelesen und jetzt diesen Klassiker der Fantasy-Literatur mir wieder zu Gemüte geführt. Beeindruckend, mit welcher Akribie und Detailfreudigkeit Tolkien diese Geschichte entfaltet, was die Lektüre zu einer besonderen Freude macht.

Dabei ist die Geschichte (auch zu ihrem Vorteil) sehr einfach gestrickt: das böse Reich unter Sauron strebt die Weltherrschaft an und möchte den Ring des Bösen, den Bilbo Gollum in "Hobbit" abgenommen hat, wiederhaben. Der Adoptivsohn Bilbos, Frodo, hat den Auftrag, diesen Ring zu vernichten, und das geht nur im Feuer des Schicksalbergs in Mordor, dem Reich Saurons.

Dieser Band ist eigentlich ein Reiseroman vom Weg aus Beutelsend über die Elfenstadt Bruchtal an die Grenze Mordors: natürlich mit vielen Bedrängnissen, Kämpfen, einen in einem Abgrund verschwindenden Gandalf und schließlich die Trennung - Frodo zieht mit seinem Hobbitfreund Sam alleine weiter in Richtung Mordor, die anderen sechs Gefährten ziehen in Richtung Menschenstadt Minas Tirith, um den dort Lebenden im Kampf gegen Mordor beizustehen.

Cliffhanger ;)

@Narrenschiffer

als jemand der gefühlte tausendmal fast alle Tolkien Bücher gelesen hat... Silmarillion ist besser :Y: :)

King_Kyuss schrieb:Silmarillion ist besser

:D Jetzt bin ich wirklich schokiert.

Ich fand den Herrn der Ringe schon äußerst zäh zu lesen, aber das Silmarillion war geradezu unlesbar.