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Das Buch der Menschlichkeit
18.09.2005 um 18:42Wenn man mit sechzehn sein Land verliert und mit vierundzwanzig zum
Flüchtling wird wie ich, bringt das Leben eine ganze Menge
Schwierigkeiten mit sich. Und wenn ich heute darüber nachdenke, komme
ich zu dem Schluß, daß viele davon unüberwindbar waren. Sie waren nicht
nur unausweichlich, sie ließen auch keine annehmbare Lösung zu.
Dennoch kann ich behaupten, daß ich, was mein Gewissen und meine
körperliche Gesundheit angeht, wohl recht gut durchgehalten habe, so daß
ich kritischen Situationen mit all meinen psychischen, körperlichen und
geistigen Kräften begegnen konnte. Hätten Angst und Verzweiflung die
Oberhand gewonnen, wäre ich nicht unversehrt geblieben, und mein
Handlungsspielraum hätte sich verengt.
Aber wenn ich mich umsehe, dann stelle ich fest, dass nicht allein wir
tibetischen Flüchtlinge und die anderen Angehörigen entwurzelter
Gemeinschaften Schwierigkeiten haben. Überall und in jeder Gesellschaft
müssen Menschen Leid und Elend erdulden – selbst dort, wo Freiheit und
materieller Wohlstand herrschen. Letztlich scheint es mir, als sei ein Gutteil
des Unglücks, das uns Menschen heimsucht, hausgemacht. Und zumindest
dieser Teil wäre vermeidbar – wenigstens im Prinzip. Mir fällt weiterhin
auf, daß die Menschen, die sich an ethisch-moralischen Richtlinien
orientieren, im allgemeinenglücklicher und zufriedener sind als jene, die sie
nur gering achten. Das bestärkt mich in meinem Glauben, daß eine
Neuausrichtung unserer Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen uns
nicht nur dabei helfen kann, besser mit dem Leid fertigzuwerden, sondern
vieles bereits im Keim zu ersticken...
Quelle:Das Buch der Menschlichkeit
Eine neue Ethik für unsere Zeit
ISBN 3-7857-0842-4
»Möge ich jetzt und immer so sein:
Ein Beschützer für die, die niemand beschützt,
Ein Führer denen, die sich verirrt haben,
Ein Schiff für die, die über die Meere ziehen müssen,
Eine Brücke für die, die Flüsse überqueren müssen,
Ein Asyl für die, die in Gefahr sind,
Eine Lampe für die, die kein Licht haben,
Eine Zuflucht für die, die ohne Schutz sind,
Und ein Diener all denen, die Hilfe brauchen.«
Seine Heiligkeit der XIV. Dalai Lama
LG
mfg
Credendo Vides
E nomine patre et fili
et spiritu sancti
Flüchtling wird wie ich, bringt das Leben eine ganze Menge
Schwierigkeiten mit sich. Und wenn ich heute darüber nachdenke, komme
ich zu dem Schluß, daß viele davon unüberwindbar waren. Sie waren nicht
nur unausweichlich, sie ließen auch keine annehmbare Lösung zu.
Dennoch kann ich behaupten, daß ich, was mein Gewissen und meine
körperliche Gesundheit angeht, wohl recht gut durchgehalten habe, so daß
ich kritischen Situationen mit all meinen psychischen, körperlichen und
geistigen Kräften begegnen konnte. Hätten Angst und Verzweiflung die
Oberhand gewonnen, wäre ich nicht unversehrt geblieben, und mein
Handlungsspielraum hätte sich verengt.
Aber wenn ich mich umsehe, dann stelle ich fest, dass nicht allein wir
tibetischen Flüchtlinge und die anderen Angehörigen entwurzelter
Gemeinschaften Schwierigkeiten haben. Überall und in jeder Gesellschaft
müssen Menschen Leid und Elend erdulden – selbst dort, wo Freiheit und
materieller Wohlstand herrschen. Letztlich scheint es mir, als sei ein Gutteil
des Unglücks, das uns Menschen heimsucht, hausgemacht. Und zumindest
dieser Teil wäre vermeidbar – wenigstens im Prinzip. Mir fällt weiterhin
auf, daß die Menschen, die sich an ethisch-moralischen Richtlinien
orientieren, im allgemeinenglücklicher und zufriedener sind als jene, die sie
nur gering achten. Das bestärkt mich in meinem Glauben, daß eine
Neuausrichtung unserer Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen uns
nicht nur dabei helfen kann, besser mit dem Leid fertigzuwerden, sondern
vieles bereits im Keim zu ersticken...
Quelle:Das Buch der Menschlichkeit
Eine neue Ethik für unsere Zeit
ISBN 3-7857-0842-4
»Möge ich jetzt und immer so sein:
Ein Beschützer für die, die niemand beschützt,
Ein Führer denen, die sich verirrt haben,
Ein Schiff für die, die über die Meere ziehen müssen,
Eine Brücke für die, die Flüsse überqueren müssen,
Ein Asyl für die, die in Gefahr sind,
Eine Lampe für die, die kein Licht haben,
Eine Zuflucht für die, die ohne Schutz sind,
Und ein Diener all denen, die Hilfe brauchen.«
Seine Heiligkeit der XIV. Dalai Lama
LG
mfg
Credendo Vides
E nomine patre et fili
et spiritu sancti