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Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

1.120 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Fahrrad, Hannover ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

15.02.2020 um 19:02
Zitat von Howard3000Howard3000 schrieb:Ich denke es gibt nur noch zwei Möglichkeiten in diesem Fall. Entweder ein freiwilliges Verschwinden oder aber sie ist einen Verbrechen zum Opfer gefallen.
ich halte diese beiden Möglichkeiten nicht für "exklusiv-oder", sie schliessen sich nicht unbedingt gegenseitig aus. Vielmehr wäre es durchaus gut denkbar, dass sie zunächst freiwillig untergetaucht ist (oder auch gar nicht richtig "untergetaucht" ist, sondern einfach nur ein paar Tage in Ruhe und ungestört eine Auszeit nehmen wollte) und dann erst in dieser Situation einem Verbrechen zum Opfer fiel.
Ohne konkrete Anhaltspunkte dafür zu haben, spekuliere ich mal ins Blaue folgende Theorie, die zumindest nicht mit den uns bekannten Fakten widerspricht und daher durchaus möglich wäre:

Inka ist aufgrund ihrer Eheprobleme und möglicher anderer psychischer Probleme in einer Ausnahmesituation. Sie lernt jemanden kennen, in dem sie einen guten Zuhörer mit Verständnis findet. Dieser Jemand ist vermutlich ein deutlich älterer, "gesetzter" und auch intelligenter Mann, vermutlich mit Familie. Inka sieht in ihm eine Art Vaterfigur und fasst mehr und mehr Vertrauen. Er bietet ihr an, ein paar Tage eine Auszeit, eine Nachdenkzeit zu nehmen, vielleicht besitzt er ein Wochenendhaus o.ä., wohin er sie einlädt, oder seine Familie ist ein paar Tage verreist und er lädt sie nachhause ein. Inka nimmt die Einladung an. Sie taucht also erstmal freiwillig unter.
Dann jedoch stellt sich raus, dass dieser Mann die Beziehung nicht wie Inka betrachtete, also nicht wie eine Art Vater-Tochter-Beziehung, sondern vielmehr eine sexuelle Beziehung anstrebte, für das Angebot eines Unterschlupfs ab vom Alltagsstress nun eine sexuelle Gegenleistung erwartete. Vielleicht kommt es darüber zum Streit, vielleicht aber auch erzwingt er Sex, dh. er vergewaltigt sie und im Anschluss kommt es zu einem Streit, vielleicht droht sie ihm. Er hat Familie und vermutlich auch einen Ruf zu verlieren, vielleicht drohen ihm auch berufliche Konsequenzen, wenn sie ihn öffentlich beschuldigt, vielleicht ist es ein Arzt oder ein Professor (zum Beispiel an der MHH, sie könnte ihn im beruflichen Umfeld kennengelernt haben), vielleicht ist es aber auch ein Pfarrer, auch ein Polizist wäre möglich... Es kommt zu einem Handgemenge, er sieht rot, tötet sie, bzw. verletzt sie und entscheidet sich dann, die Sache "zu Ende zu führen"...

So könnte also ein zunächst freiwilliges Untertauchen in einem Verbrechen geendet haben!


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Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

15.02.2020 um 19:17
Zitat von otternaseotternase schrieb:ich halte diese beiden Möglichkeiten nicht für "exklusiv-oder", sie schliessen sich nicht unbedingt gegenseitig aus. Vielmehr wäre es durchaus gut denkbar, dass sie zunächst freiwillig untergetaucht ist (oder auch gar nicht richtig "untergetaucht" ist, sondern einfach nur ein paar Tage in Ruhe und ungestört eine Auszeit nehmen wollte) und dann erst in dieser Situation einem Verbrechen zum Opfer fiel.
Das ist natürlich spekulativ auch möglich. Ich persönlich glaube aber nicht, dass Inka nach ihrem Verschwinden noch sehr lange gelebt hat. Dafür hätte der zunächst "väterliche" Freund und spätere Mörder einen sehr großen Zeitaufwand aufbringen müssen, oder Mittäter haben.

Ärzte in leitender Funktion und Professoren haben diese Zeit nicht. Als Professor muss man zu wissenschaftlichen Kongressen, Vorträgen usw. hat oft viele Verpflichtungen mit Dienstreisen.
Aber grundsätzlich könnte es so jemand auch gewesen sein.


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Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

15.02.2020 um 20:04
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Ich persönlich glaube aber nicht, dass Inka nach ihrem Verschwinden noch sehr lange gelebt hat. Dafür hätte der zunächst "väterliche" Freund und spätere Mörder einen sehr großen Zeitaufwand aufbringen müssen, oder Mittäter haben.
1) nein, Mittäter würde ich zumindest in diesem Gedankenmodell ausschliessen
2) ja, wenn sowas wie von mir spekuliert geschehen sein sollte, dann dürfte das sehr bald, möglicherweise noch am gleichen Tag ihres Verschwindens geschehen sein, oder spätestens ein paar Tage später
3) Inka ist an einem Donnerstag verschwunden. Denkbar, dass sie in eine Art nach vorne verlängertes Wochenende gegangen ist und plante, schon am Sonntagabend oder Montag wieder aufzutauchen. Der "väterliche Freund" hätte dann noch Donnerstag, Freitag normal gearbeitet und wäre dann am Freitag Abend zu ihr ins Wochenende nachgekommen. Das von mir Beschriebene wäre dann vermutlich noch am Freitag Abend oder am Samstag geschehen. Viel Zeitaufwand wäre das nicht gewesen.


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15.02.2020 um 20:30
@otternase
Das was Du skizziert hast, wäre natürlich vorstellbar. Mit dem höheren Zeitaufwand, wobei ich einen Mittäter meinte, bezog ich mich im Prinzip auf eine Person, die bei arbeitsbedingter Abwesenheit des Mörders von Inka, diese "beaufsichtigen" konnte, ohne dass derjenige als fehlend am Arbeitsplatz wahrgenommen wurde. Sofern Inka nach dem Verschwinden noch länger gelebt hat, was ich auch nicht glaube.
Ansonsten hätte der väterliche Bekannte von Inka über eine Räumlichkeit verfügen müssen, wo Inka nicht mehr fliehen konnte, keine Nachbarn Veränderungen, Schreie von Inka oder Ähnliches bemerken konnten.
So ähnlich wie es im Fall Frauke Liebs vermutet wird.
Aber da glaube ich nicht wirklich daran.


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Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

15.02.2020 um 21:37
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Mit dem höheren Zeitaufwand, wobei ich einen Mittäter meinte, bezog ich mich im Prinzip auf eine Person, die bei arbeitsbedingter Abwesenheit des Mörders von Inka, diese "beaufsichtigen" konnte, ohne dass derjenige als fehlend am Arbeitsplatz wahrgenommen wurde.
sie wäre ja erstmal freiwillig dorthin gegangen und bis zu dem Streit, der dann auch gleich in der Tötung resultiert wäre, auch noch freiwillig dort geblieben. Insoweit hätte sie dort niemand "beaufsichtigen" müssen.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Ansonsten hätte der väterliche Bekannte von Inka über eine Räumlichkeit verfügen müssen, wo Inka nicht mehr fliehen konnte, keine Nachbarn Veränderungen, Schreie von Inka oder Ähnliches bemerken konnten.
zu einem Fluchtversuch von Inka wäre es da ja nie gekommen. Zunächst wäre sie dorthin freiwillig gekommen und hätte sich dort auch freiwillig aufgehalten. Es wäre dann ein Streit gewesen, der in Handgreiflichkeiten gemündet wäre, an deren Ende Inka tot war, ohne dass sie einen Fluchtversuch hätte unternommen.
In der Tat hätte kein Nachbar die vorangehende Anwesenheit von Inka in der Wohnung des Täters und den Streit bemerken dürfen und insbesondere auch keine seltsamen Aktivitäten im Rahmen möglicher Spuren- und insbesondere Leichenbeseitigung, aber diese Anforderung an Räumlichkeiten würde bereits ein Einfamilienhaus oder eine abgelegene Ferienhütte erfüllen. Möglicherweise sogar eine Kleingartenhütte, allerdings war in Kleingärten an einem Augustwochenende wahrscheinlich soviel los, dass dort doch etwas aufgefallen wäre, was die Variante eher unwahrscheinlich macht.
Vielleicht aber hatte der Täter einfach nur Glück und es haben rein zufällig keine Nachbarn etwas bemerkt oder zwar etwas bemerkt, dem aber keine Bedeutung zugemessen, es falsch eingeschätzt, vielleicht es für den Lärm von Besoffenen gehalten...
Die Tat wäre ja auch in dieser Theorie so nicht vom Täter geplant gewesen, weshalb er auch nicht dafür extra einen geeigneten Ort gewählt hätte, sondern einfach nur "Glück" gehabt hätte, nicht bemerkt zu werden...


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15.02.2020 um 21:56
@otternase
@Rotmilan


na, das ist aber nun ne wilde Spekulation...ich denke nicht, dass Inka eine Affäre hatte, auch keinen "väterlichen Freund", da war sie absolut nicht der typ für.


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Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

15.02.2020 um 22:28
@Ventil
für eine Affäre sehr wahrscheinlich nicht, das unterstelle ich ihr auch nicht, im Gegenteil.

Aber sie war in einer sie offenbar psychisch belastenden Lage. Wenn also da jemand war, der ihr zuhörte, der Verständnis hatte, der Lebenserfahrung ausstrahlte, der respektvoll ihr gegenüber auftrat und ihr vielleicht auch tatsächlich einmal oder wiederholt geholfen hat, zu dem sie möglicherweise auch über einen längeren Zeitraum langsam Vertrauen aufgebaut hat, den sie eben als Vaterfigur sah, dann sehe ich nicht, warum es ihrem Naturell widersprechen sollte, wenn sie diesen besucht hätte?
Dass dieser dann für sie unbekannt andere Motive und Erwartungen hatte, kann man ihr ja nicht "vorwerfen" bzw. als nicht zu ihrem Naturell passend einstufen, das lag ja nicht in ihrem Einflussbereich.


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15.02.2020 um 23:10
Denkbar wäre auch eine Panne mit dem Rad. Sie stieg in einer Parkbucht an der Kleestraße vom Rad und schaute nach, was mit dem Rad los ist. Da könnte sie wem aufgefallen sein, der gerade dort parkte und im Auto saß. Der Typ stieg aus und fragte ober er helfe könne. Sie erklärte, dass sie zur MHH will. Sie kamen vielleicht weiter ins Gespräch, unterheilten sich ganz nett und er konnte sie überzeugen, dass er sie mal eben um die Ecke hinfahren könnte, zumal das eh auf seiner Route lag. Sie stieg ein und dann war es geschehen. Das Rad könnte ins Auto geladen worden sein. Schon sind keine Spuren mehr vorhanden. Außerdem fällt auch nicht wirklich auf, wenn sich zwei Erwachsene nett unterhalten. Außerdem gibt es an der Kleestraße eine etwas größere Parkbucht an den Kleingärten, die etwas tiefer drin liegt, so dass Radfahrer die die Kleestraße entlang fahren da nicht so direkt den Einblick haben.

Das wäre zumindest ein nachvollziehbares Szenario.


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16.02.2020 um 01:14
Wenn wir jetzt schon von Wochenendaffairen phantasieren, ist es wohl Zeit die bulgarische Mafia und vor allem eine Entführung von aliens zu diskutieren. Im Raumschiff hätte auch das Fahrrad Platz gehabt...

Oder wir bleiben bei realistischen Szenarien, die irgendwie auf den bekannten Fakten aufbauen.


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Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

16.02.2020 um 08:18
Ich halte die letzten hier genannten Spekulationen auch allesamt für ziemlich abwegig.

Aber noch mal eine andere Nachfrage:
Zitat von Howard3000Howard3000 schrieb:Ich könnte mir bei Inka durchaus vorstellen das sie freiwillig verschwunden ist. Auffallend ist auch das sie direkt nach Ihrer Krankmeldung von glaube ich sogar 4 Wochen verschwunden ist.
Mir ist nicht bekannt, dass Inka zum Zeitpunkt Ihres Berschwindens krankgeschrieben gewesen ist, erst recht nicht 4 Wochen. Wenn dem so gewesen wäre, dann hätte das der behandelnde Arzt mit Sicherheit bestätigt und das ist mir nicht bekannt. Außerdem warum sollte sie sich auf den Weg zur MHH machen wenn sie krankgeschrieben gewesen ist.


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Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

16.02.2020 um 11:33
@friis

Sie war kurz nach ihrer Hochzeit und somit kurz vor ihrem Verschwinden längere Zeit krank geschrieben.
Am Tag des Verschwindens nicht. Würde ja, wie du bereits festgestellt hast, keinen Sinn machen


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Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

17.02.2020 um 08:02
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Wenn wir jetzt schon von Wochenendaffairen phantasieren
ich habe ganz ausdrücklich NICHT von einer Affäre gesprochen
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Oder wir bleiben bei realistischen Szenarien, die irgendwie auf den bekannten Fakten aufbauen.
was sind denn die uns bekannten Fakten?

Wir habe eine junge Frau, die seit kurzem verheiratet ist, die in dieer jungen Ehe Probleme hat und damit verbundene oder auch möglicherweise davon unabhängige psychische Probleme hat.
Diese junge Frau bricht (wahrscheinlich) nach mehrwöchiger Erkrankung zu ihrer Arbeit auf, mit dem Rad auf einem Weg, der ihr empfohlen wurde von einer Freundin, den sie selbst aber zuvor noch nicht oder eventuell erst einmal gefahren war. Unterwegs erkundigt sie sich einmal nach dem Weg. Die Wegstrecke führt durch einen Wald und an einer Kleingartenkolonie vorbei, ist aber zu der Uhrzeit aufgrund vieler anderer, die die gleiche Strecke für die Fahrt zur Arbeit nutzen, sehr belebt ist.
Die junge Frau kommt nicht an ihrem Ziel an, niemand hat etwas bemerkt und sie verschwindet ohne Hinterlassen von Dingen (wie zB. ihrem Rad oder Dingen wie Tasche, Kleidung etc.) oder andere Spuren.
Nach diesem Zeitpunkt gibt es keinerlei gesicherten Informationen mehr. Zwei angebliche Sichtungen in Oldenburg kann man nicht rechnen, eine kann widerlegt werden, eine Verwechslung, eine ist ungewiss und zweifelhaft.
Es gibt dann jemanden, der rund 400 Anrufe tätigt, in der er behauptet, die junge Frau in seiner Gewalt zu haben, aber keinen Beweis, nicht mal ein Indiz lieferte, dass er wirklich etwas mit dem Fall zu tun hatte. Und der nie identifiziert wurde.

Welche weiteren Fakten haben wir?

Nach dem
Zitat von friisfriis schrieb:Mir ist nicht bekannt, dass Inka zum Zeitpunkt Ihres Berschwindens krankgeschrieben gewesen ist,
wie @schustermaedel schon schrieb, sie war angeblich nach der Hochzeit, aber vor ihrem Verschwinden, über mehrere Wochen krankgeschrieben. Möglicherweise würde das Wissen über den Grund der Krankschreibung sehr hilfreich sein, die Situation, in der sich Inka befand, besser einzuschätzen...


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Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

17.02.2020 um 20:36
Zitat von otternaseotternase schrieb:Diese junge Frau bricht (wahrscheinlich) nach mehrwöchiger Erkrankung zu ihrer Arbeit auf, mit dem Rad auf einem Weg, der ihr empfohlen wurde von einer Freundin, den sie selbst aber zuvor noch nicht oder eventuell erst einmal gefahren war.
Laut Podcast fuhr sie bereits 14 mal mit dem Rad, nur halt wohl nicht den Weg, der ihr eventuell zum Verhängnis wurde. Man muss zugeben, dass das Ganze ein bisschen seltsam anmutet. Naja nun, wie auch immer.
Zitat von otternaseotternase schrieb:Die Wegstrecke führt durch einen Wald und an einer Kleingartenkolonie vorbei, ist aber zu der Uhrzeit aufgrund vieler anderer, die die gleiche Strecke für die Fahrt zur Arbeit nutzen, sehr belebt ist.
Nur auf dem Hauptweg, den sie aber nicht unbedingt genommen haben muss. Wenn man quer durch die Kolonie fährt, dann ist da unter der Woche morgens um 8 Uhr nicht allzu viel los. Im Podcast wurde ja erwähnt, dass sie wahrscheinlich nicht den kürzesten sondern den schönsten Weg nehmen wollte.
Zitat von otternaseotternase schrieb:Möglicherweise würde das Wissen über den Grund der Krankschreibung sehr hilfreich sein, die Situation, in der sich Inka befand, besser einzuschätzen...
Ja, denke ich auch. Aber wahrscheinlich wohl auch aus den im Podcast genannten Gründen.


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Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

18.02.2020 um 00:24
https://www.pressreader.com/


Laut einem Artikel mit der Überschrift "Verschwunden!" der Hamburger Morgenpost vom 10. Juli 2012 stand Inkas Ehemann von Ermittlerseite durchaus im Verdacht, der Täter im Fall seiner Ehefrau zu sein. Der Artikel ist im Pressreader heute noch aufzurufen.
"Zwischenzeitlich gerät auch er in den Fokus der Ermittlungen. Doch die Polizei kann ihm nichts nachweisen."


In dem Artikel wird auch berichtet, dass sein Schwiegervater zu Herrn Köntges hielt. Da Inka zunächst nur vermisst wurde, dauerte es ja 5 Tage bis der Ehemann vernommen wurde. Eine Hausdurchsuchung fand auch erst einige Tage nach Inkas Verschwinden statt auf "freiwilliger Basis".


Viel zu spät, in der Zeit können sämtliche Spuren beseitigt sein. Außerdem wird eine "freiwillige Durchsuchung" sicher nur eine Maßnahme in abgespeckter Form sein. Keine Durchsuchung mit Leichenspürhunden und ohne Einsatz von aufwendiger Kriminaltechnik.

Dann wird noch berichtet, dass man 100 Klöster wegen Inkas Verschwinden kontaktiert habe, aber auch dort fanden die Ermittler keine Hinweise auf den Verbleib von Inka.


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Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

18.02.2020 um 00:40
Meiner Meinung nach hat auch der Mordfall Karen und Clara Gaucke aus Hannover bewiesen, dass es durchaus möglich ist, eine Leiche bei Nacht und Nebel auch ungesehen, aus einem Mehrfamilienhaus zu verbringen.

Da Karen Gaucke und die Tochter Clara nicht mit dem Freund und Kindesvater zusammen wohnten und die Eltern von Karen Gaucke sehr viel Einsatz bei der Polizei zeigten, wurde hier eine umfangreiche kriminaltechnische Untersuchung gemacht. Und es fanden sich große Mengen Blut unter der Einbaukücke in Karen Gauckes Wohnung.

Vermutlich wäre es juristisch schwierig gewesen hier eine Hausdurchsuchung durchzusetzen, wenn der Freund und Kindsvater mit Karen und der kleinen Tochter zusammen gewohnt hätte.

Es ist also nicht ausgeschlossen, dass es bei Inka ähnlich gelaufen sein könnte.


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Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

18.02.2020 um 05:21
@Rotmilan
aber welches Motiv sollte der Ehemann von Inka gehabt haben?
Die Ehe bestand erst seit wenigen Wochen, eine Trennung wäre relativ unproblematisch gewesen und ohne nennenswerte gegenseitige Ansprüche ausgegangen. So musste der Ehemann fünf Jahre warten, bis die Ehe anuliert werden konnte, bei einer normalen Trennung wäre er bereits nach einem Jahr wieder "frei" gewesen. Einen Gefallen hätte er sich damit definitiv nicht getan...

Im Fall Gauke lag das ja sehr anders, der Täter hatte sich wohl ausgerechnet, dass ihn die weitere Existenz von Karen Gaucke und deren Tochter eine sechsstellige Summe kosten würde und hatte bereits zuvor vermutlich versucht, durch Falschangaben zu seinen finanziellen Verhältnissen die Summe zu drücken. Ob dies allein das Motiv war, daran zweifel ich zwar, aber immerhin hatte er mindestens dieses eine starke Motiv!
(zu dem Fall Gaucke gibt es übrigens hier auch einen Thread: Mordfall Karen Gaucke - Täter verstorben (Seite 12) (Beitrag von otternase) )


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Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

18.02.2020 um 06:40
Zitat von otternaseotternase schrieb:aber welches Motiv sollte der Ehemann von Inka gehabt haben?
Die Ehe bestand erst seit wenigen Wochen, eine Trennung wäre relativ unproblematisch gewesen und ohne nennenswerte gegenseitige Ansprüche ausgegangen. So musste der Ehemann fünf Jahre warten, bis die Ehe anuliert werden konnte, bei einer normalen Trennung wäre er bereits nach einem Jahr wieder "frei" gewesen. Einen Gefallen hätte er sich damit definitiv nicht getan...
Ich denke auch, dass es keinen Grund für einen Mord gegeben hat. Wenn es eine Beziehungstat gewesen ist, dann denke ich, dass es ein aus dem Ruder gelaufener Streit bzw. ein Unfall gewesen sein dürfte. Und in diesem Fall hätte es ein Motiv gegeben. Wenn eine Vorstrafe besteht, so ist das ein Hinderungsgrund zur Erlangung des Doktortitels.


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Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

18.02.2020 um 11:32
Zitat von friisfriis schrieb:Wenn es eine Beziehungstat gewesen ist, dann denke ich, dass es ein aus dem Ruder gelaufener Streit bzw. ein Unfall gewesen sein dürfte.
richtig, ein Totschlag im Rahmen eines eskalierten Streites wäre natürlich immer grundsätzlich denkbar. Aber dass eine solche ungeplante Tat aus der Hitze des Moments dann spurlos verläuft, bzw. der Täter die entstandenen Spuren komplett beseitigen konnte, scheint mir ziemlich unwahrscheinlich, zumindest wenn die Tat in der ehelichen Wohnung stattgefunden hätte, da gegen den Ehemann ja polizeilich erfolglos ermittelt wurde. Da müsste der Ehemann schon gleichzeitig sehr viel Glück gehabt und müsste auch ziemlich eiskalt reagiert haben. Und ein Tatort außerhalb der Wohnung, beispielsweise ein Abfangen auf dem Weg zur Arbeit, würde wiederum Planung voraussetzen, was wieder ein Motiv erfordert.

Mit anderen Worten:
- für einen Mord durch den Ehemann fehlt das Motiv
- für einen Totschlag durch den Ehemann im Rahmen eines eskalierten Streits fehlen jegliche Indizien, obwohl er durch die Polizei als Tatverdächtiger untersucht wurde

Daher sehe ich keine Anhaltspunkt für eine Beibehaltung des Verdachts gegen den Ehemann.


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Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

18.02.2020 um 15:20
@otternase
Ich sehe durchaus mögliche Konfliktfelder in dieser Ehe, die zu Streitigkeiten geführt haben könnten, die evtl. eskalierten.
Wegen Inkas Religion konnte vor der Ehe keine Sexualität statt finden. Der Ehemann musste sie also heiraten um mit ihr geschlechtlich verkehren zu können.
Womöglich gab es in diesem Punkt Differenzen und der Ehemann forderte jetzt die Sexualität sehr vehement von Inka ein.
Dazu kommt, dass er die religiösen Überzeugungen seiner Ehefrau nicht teilte. Und das Paar vor der Heirat nie den Alltag zusammen geteilt hatte, da sie erst seit der Hochzeit zusammen gezogen waren.
Da können sich durchaus eine Menge Konfliktfelder aufgetan haben und es kann zu Streit gekommen sein.
Eine Trennung oder Ehescheidung, kam evtl. wegen der religiösen Überzeugungen von Inka nicht in Betracht, da eine Scheidung für strenggläubige Baptisten gegen Gottes Gebote verstößt.
Der Ehemann wäre also unter Umständen nicht so schnell "frei" gewesen. Falls Inka tatsächlich aus Gesundheitsgründen nicht mehr arbeitsfähig war, hätte er ihr auch Unterhalt bezahlen müssen.
Ein Unfallszenario, welches aus einem Streit heraus entstanden ist, kann ich mir schon vorstellen. Der Ehemann war sehr ehrgeizig und wollte sich wegen so einer Sache, evtl. nicht die berufliche Karriere verbauen, denn bei einer Doktorarbeit kam es auf ein einwandfreies Führungszeugnis an.
Zitat von otternaseotternase schrieb:- für einen Totschlag durch den Ehemann im Rahmen eines eskalierten Streits fehlen jegliche Indizien, obwohl er durch die Polizei als Tatverdächtiger untersucht wurde
Wie aus der Presse hervorging, wurde der Ehemann erst fünf Tage, nach Inkas Verschwinden vernommen und die Wohnung nur auf "freiwilliger Basis" durchsucht. Von einer kriminaltechnischen Untersuchung mit Leichenspürhunden, Einsatz von Luminol etc. war nirgends die Rede.
Auf diese freiwillige Durchsuchung gebe ich nichts, da diese mit Sicherheit nur in abgespeckter Form statt fand. Es wurden ja bei dieser Dursuchung sämtliche Wohnungen und der Keller des Hauses von der Polizei in Augenschein genommen.
Und zu dem Zeitpunkt, war Inka schon mehrere Tage verschwunden, so dass Spuren durchaus beseitigt worden sein könnten, da genug Zeit dafür war und diese evtl. bei der oberflächlichen Überprüfung auch nicht aufgefallen sind.
Vielleicht haben die Ermittlungsbehörden einem aufstrebenden Akademiker eine Verwicklung in Inkas Verschwinden auch nicht zutrauen wollen. In solchen Fällen wird oft mit zweierlei Maß gemessen.
Jemandem, der keine akademische Ausbildung hat, womöglich ohne Arbeit ist, wird so etwas eher zugetraut.


Gab es überhaupt Zeugen dafür, dass der Ehemann und dessen Kumpel in der Nacht wirklich in der Eilenriede nach Inka gesucht haben? Ich meine nein, zumindest gibt es keine Presseberichte die das nahe legen.
Abgesehen davon, dass eine Suche in der stockdunklen Eilenriede in der Nacht keinen Sinn ergibt, könnten Ehemann und Freund in der Nacht auch ganz woanders unterwegs gewesen sein.
Wollte man nach Inka in der Eilenriede suchen, hätten Ehemann und Freund sinnvollerweise morgens ab 6.00 Uhr suchen müssen und eben nicht mitten in der stockdunklen Nacht.

Dazu kommt, dass die Ermittlungen laut Podcast 2 Jahre nach Inkas Verschwinden eingestellt wurden. Genau zu diesem Zeitpunkt, äußert auch der Ehemann, dass er sich nun auch nicht mehr äußern möchte.
Wenn er Inka wirklich geliebt hätte, hätte er doch gerade jetzt alles daran setzen müssen, dass ihr Vermisstenfall öffentlich nicht in Vergessenheit gerät, aber genau das Gegenteil ist der Fall.
Es wirkt auf mich so, dass er im Gegenteil sehr erleichtert ist, dass das Verschwinden seiner Frau nun nicht mehr Gegenstand öffentlicher Berichterstattungen ist.
Am Podcast wollte er sich auch nicht in Form eines Interviews beteiligen, da er sich mit Inka nicht mehr beschäftigen wollte.


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Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst

18.02.2020 um 16:30
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Ich sehe durchaus mögliche Konfliktfelder in dieser Ehe
die gab es ganz ohne Zweifel, soweit kann man noch von einer gesicherten Erkenntnis sprechen
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Dazu kommt, dass er die religiösen Überzeugungen seiner Ehefrau nicht teilte.
bin ich nicht ganz sicher, ob das exakt so stimmt, immerhin hat er ja später wohl wieder eine Frau aus diesem "Milieu" geheiratet, mit der er aber offenbar nicht die gleichen Konflikte hatte. Ich denke da eher, dass Inka möglicherweise psychische Probleme hatte und diese hinter religiösen Überzeugungen zu verstecken bzw. damit zu begründen versuchte, oder dass sie sich aufgrund ihrer religiösen Überzeugung dabei nicht helfen lassen wollte.
Aber das ist ja mehr eine "technicality", im Grunde stimme ich Dir zu, es gab ganz offensichtlich große Probleme in der jungen Ehe
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Eine Trennung oder Ehescheidung, kam evtl. wegen der religiösen Überzeugungen von Inka nicht in Betracht, da eine Scheidung für strenggläubige Baptisten gegen Gottes Gebote verstößt.
Der Ehemann wäre also unter Umständen nicht so schnell "frei" gewesen. Falls Inka tatsächlich aus Gesundheitsgründen nicht mehr arbeitsfähig war, hätte er ihr auch Unterhalt bezahlen müssen.
aufgrund der Kürze der Ehe wäre der Trennungs- und der nacheheliche Unterhalt sicher nicht für ihn überlastend ausgefallen

eine nicht-einvernehmliche Scheidung hätte zwar länger gedauert, wäre aber dennoch noch immer deutlich schneller gewesen als die Scheidung nach Verschwinden der Inka
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Auf diese freiwillige Durchsuchung gebe ich nichts, da diese mit Sicherheit nur in abgespeckter Form statt fand
nur weil in der Zeitung die Einzelheiten der Durchsuchung nicht standen, muss die Untersuchung nicht "abgespeckt" gewesen sein. Die Polizei hat den Ehemann immerhin als Tatverdächtigen geführt und daher bin ich mir sicher, dass die Wohnung ebenso gründlich durchsucht worden ist, wie es auch sonst geschieht
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Vielleicht haben die Ermittlungsbehörden einem aufstrebenden Akademiker eine Verwicklung in Inkas Verschwinden auch nicht zutrauen wollen. In solchen Fällen wird oft mit zweierlei Maß gemessen.
Jemandem, der keine akademische Ausbildung hat, womöglich ohne Arbeit ist, wird so etwas eher zugetraut.
aber sie haben es ihm ja zugetraut, sie haben ihn als Tatverdächtigen geführt und überprüft, aber eben erfolglos. Ich sehe keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass die Polizei hier geschlampt haben sollte
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Abgesehen davon, dass eine Suche in der stockdunklen Eilenriede in der Nacht keinen Sinn ergibt, könnten Ehemann und Freund in der Nacht auch ganz woanders unterwegs gewesen sein.
damit sagst Du implizit, dass der Freund des Ehemanns Mitwisser sei und geschwiegen hat, ihm möglicherweise sogar bei der Verbringung der Leiche geholfen haben könnte. Natürlich gibt es Fälle, wo sowas geschehen ist, berühmt ist der Fall Lolita Brieger. Aber auch dort hat schlussendlich, wenn auch erst nach mehr als 20 Jahren der Helfer ausgepackt.
Die Annahme eines eiskalt agierenden Täters und dazu eines hilfreichen und schweigsamen Freundes halte ich für zu weit hergeholt.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Dazu kommt, dass die Ermittlungen laut Podcast 2 Jahre nach Inkas Verschwinden eingestellt wurden. Genau zu diesem Zeitpunkt, äußert auch der Ehemann, dass er sich nun auch nicht mehr äußern möchte.
Wenn er Inka wirklich geliebt hätte, hätte er doch gerade jetzt alles daran setzen müssen, dass ihr Vermisstenfall öffentlich nicht in Vergessenheit gerät, aber genau das Gegenteil ist der Fall.
Es wirkt auf mich so, dass er im Gegenteil sehr erleichtert ist, dass das Verschwinden seiner Frau nun nicht mehr Gegenstand öffentlicher Berichterstattungen ist.
Am Podcast wollte er sich auch nicht in Form eines Interviews beteiligen, da er sich mit Inka nicht mehr beschäftigen wollte.
das kann man ihm meiner Ansicht nach nicht vorwerfen:

1) das Leben muss weitergehen. Oft gelingt es nicht, aber dem Grunde nach ist es nur zu begrüßen, wenn die Angehörigen von Vermissten oder Opfern von Straftaten nach einer endlichen Zeit damit abschliessen und sich weigern, ihr Leben davon dauerhaft beeinträchtigen zu lassen, sich weigern, sich selbst zu Zweitopfern zu machen

2) ein freiwilliges Untertauchen von Inka wurde ja auch von der Polizei als Möglichkeit betrachtet, immerhin hat die Polizei ja nicht nur den Ehemann geprüft, Spuren hinsichtlich eines Dritttäters verfolgt, sondern ebenso auch in Klöstern nachgefragt und die Möglichkeit untersucht, dass Inka abgetaucht ist. Auch dies war zwar erfolglos, aber muss als Möglichkeit auch in Betracht gezogen werden.
Wenn der Ehemann nicht der Täter war, dann wusste er dies selbst ja zweifelsfrei, wusste ebenso vermutlich besser als alle anderen, welche psychischen Probleme Inka hatte und ob ihr zuzutrauen war, dass sie vor diesen durch Untertauchen fliehen könnte. Möglich also. dass der Ehemann nach einer gewissen Zeit zur Überzeugung gelangte, dass Inka freiwillig gegangen sei, u.a. nichts mehr mit ihm zu tun haben wolle, und er hat diesen Wunsch akzeptiert und daher die Suche eingestellt.


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