Oscar Pistorius, das Model, der Valentinstag und das war dann Notwehr
28.02.2014 um 00:07aberdeen schrieb:b) Wie wahrscheinlich ist es, dass ein Mensch, der sich in einer Stresssituation befindet, äußere Reize fehlinterpretiert?Da ist der Fehler in Deinen Überleguzngen mE. Du hättest recht, wenn die Reize sozusagen "wirklich unklar" sind. Er selber spricht ja auch exakt davon, unklare Geräusche auf dem Klo gehört zu haben, als er im Bad war. Aber für alltägliche Geräusche gilt das eben nicht. beispiel: ich höre etwas im Haus wispern/rumoren. Auf einmal höre ich meine Tochter kichern. "Aha, okay, alles klar"... Und selbstverständlich dürfen Richter das dann auch so interpretieren. ich weiß, worauf Du hinaus willst. Auf Richter, die von ihrer freien Beweiswürdigung einen sehr freizügigen, zu freizügigen Gebrauch machen. Da sind wir uns ja auch einig. Hier aber würde ein Richter (jetzt nach deutschem Recht) seine Kompetenzen nicht überschreiten, wenn er sagte: "Dass Sie bei unterstellter geistiger Gesundheit die Klospülung bei sich daheim nicht gehört haben wollen, nicht erkannt haben wollen - und genau das behauptet OP ja! - das kaufe ich ihnen nicht ab, dazu ist dieses Geräusch zu spezifisch und Ihnen zu sehr vertraut." Würde vorm BGH locker durchkommen. Und zwar zu Recht!
Antwort: sehr wahrscheinlich. Beweis: empirisch. (Lässt sich auch philosophisch führen)
Das Problem an diesem Fall - aber das hatten wir hier ellenlang durchgekaut - ist ja dazu noch dies: Dass sein Klospülungswiderspruch zwar der vehementeste, aber weiß Gott nicht der einzige ist. Multipel offene Fenster bei seiner Angst vor Einbrechern? Und und und - hatten wir ja alles.