Hier noch mal der zeitungsartikel
Doppelmord-Prozess: Familie schweigt vor Gericht
Koblenz - Er hält zu seiner Ehefrau Henrike Schemmer (46) - obwohl sie seine Mutter und seinen Vater erstochen haben soll. Als der 47-Jährige jetzt im Doppelmordprozess vor dem Landgericht Koblenz den Gerichtssaal betrat, hätte er den Richtern erzählen können, ob er etwas über die Bluttat von Koblenz-Horchheim weiß, ob seine Frau die Toten hasste oder an deren Erbe wollte.
Aber: Er sagte kein Wort. Er berief sich auf sein Zeugnisverweigerungsrecht, warf seiner Frau ein Lächeln zu und verschwand wieder. Die 80 Zuhörer im Saal, die ihn anstarrten, ignorierte er nach Kräften.
Die Angeklagte bestritt die Tat bei der Polizei, im Prozess schwieg sie bisher. Laut Anklage fuhr sie am Abend des 7. Juli 2011 von ihrem Wohnort Haren (Niedersachsen) 350 Kilometer nach Koblenz, drang ins Haus ihrer Schwiegereltern Waltraud (68) und Heinrich (75) Schemmer ein und erstach beide im Schlafzimmer. Am 9. Juli meldeten sie und ihr Mann der Polizei, dass sie die Toten entdeckt haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die 46-Jährige unter anderem aus Habgier tötete.
Auch die drei Töchter (18, 15, 15) der Angeklagten kamen am neunten Prozesstag in den Gerichtssaal. Eine nach der anderen erklärte, dass sie keinerlei Fragen des Gerichts beantwortet. Henrike Schemmer fixierte ihre Töchter, verfolgte jede Bewegung, gierte förmlich nach ihren Blicken. Mal erntete sie ein Lächeln, mal eine kalte Schulter. Zum Schluss betrat die Mutter (74) der Angeklagten den Saal. Auch sie verweigerte die Aussage - hauchte ihrer Tochter aber ein schnelles Küsschen zu.
Wo war der Ehemann der Angeklagten in der mutmaßlichen Tatnacht? Er besuchte einen Freund (50) in Neuss. Der schilderte jetzt im Prozess: "Wir aßen Pizza auf dem Balkon und sprachen über Gott und die Welt." Sie hätten Apfelsaft getrunken und Apps auf ihre Handys geladen. Gegen 1.30 Uhr seien sie zu Bett, nach 6.30 Uhr gemeinsam aufgestanden. Ja, der Ehemann hätte die Wohnung nachts unbemerkt verlassen können. Aber er schließe das aus. Er hätte zwar nachts zur Tür hinausgekonnt, aber morgens nicht wieder hinein. Denn er hatte keinen Wohnungsschlüssel.
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Das Verhältnis der Angeklagten zu ihren Schwiegereltern soll lange Zeit eher schlecht gewesen sein - und ein paar Monate vor der Bluttat soll es zum Eklat gekommen sein. Ein weiterer Freund (44) des Ehemanns berichtete dazu: Es passierte auf einer Familienfeier, die Schwiegereltern waren in Haren zu Gast. Die Angeklagte ging nachts zur Toilette und will aus dem Gästezimmer gehört haben, dass Waltraud Schemmer deren Familie als "asozial" bezeichnete. Der Ehemann der Angeklagten versuchte, die Wogen dann am nächsten Morgen zu glätten.
Henrike Schemmer schilderte bei der Polizei, wie sie am 9. Juli zum Haus ihrer Schwiegereltern kam, den Hauschlüssel aus ihrer Tasche zog - und sich dabei an einer zerschnittenen EC-Karte eine blutige Fingerwunde zuzog. Doch dem 44-jährigen Freund ihres Mannes erzählte sie eine andere Geschichte. Sie habe sich geschnitten, als sie die Leiche von Heinrich Schemmer untersuchte. Der hatte etwas in der Faust, was sich später als seine randlose Brille herausstellte. Sie habe die Faust geöffnet, dabei sei die Brille kaputt gegangen und sie selbst habe sich verletzt. Der Prozess geht am 13. Februar weiter.
den letzten satz finde ich wieder echt kühn: HS&BS kommen ins haus, der mann geht die kinder wegbringen, HS läuft durch die ganze wohnung streichelt betten und und (pardon) schon riechende leichen und dann "untersuchte sie noch die leiche von heinrich schemmer".
"Sie habe die faust geöffnet, dabei sei die brille kaputt gegangen" - unglaublich, die geschichte ist ja wirklich sowas von blöd.
Wie darf ich mir den sowas vorstellen, die faust einer leiche so zu öffnen, dass dabei die brille kaputt geht? Mit soviel kraft ? Und warum??? Weil sie wisen wollte was er in der hand hatte? Naja klar, das zu wissen ist in der situation natürlich das allerwichtigste - nach dem streicheln der bettdecken, versteht sich. Hier zeigt sich wieder, dass,das alles andere als ein perfekter mord war. gegenüber so vielen leuten über einen langen zeitraum zu lügen ist eben doch eine SEHR ansruchsvolle aufgabe.
Da verheddert man sich dann eben irgendwann, stellt das auto wahlweise beim netto oder bei der werkstatt ab und wenns niemand glaubt, war man halt bei leer um sich umzubringen
(obwohl die schrottkarre kaum fahrtüchtig war.). eigene verletzungen hat man sich dann wahlweise beim rosenschneiden und/oder der EC karte oder eben an heinrich schemmers brille zugezogen. Und dabei die haustür mit blut besudelt - von daher bittet man dann helfer da nochmals besonders gründlich zu putzen - glaubt mans :-D ? Neben dieser episode sehe ich das wie meine vorredner insbesonder
@blomquist :
blomquist schrieb:Lediglich das Motiv für eine eventuelle Tat hat sich gestern verfestigt.
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Die zündkerzengeschichte sollte nochmals gutachterlich geprüft werden - damit auch da keine zweifel entstehen.