@YleniaYlenia schrieb:Der kommt, führt seinen Auftrag aus u. geht, für den ist das Geld das Wichtigste.....oftmals kommen AK aus Ländern, wo kriminelles Verhalten den Alltag bestimmt u. ein Menschenleben nicht viel wert ist.
Ich glaube, du verstehst nicht, was ich meine.
Was denkst du, wie viele irgendwelcher Auftragsmörder, an die ein Ottonormalverbraucher über Internet oder durch Ansprechen zwielichtiger Gestalten kommen kann, wirklich professionelle, "seriöse" Auftragsmörder sind?
Jemand, der seine Dienste im Internet anbietet, der kann doch sowieso schon nicht ganz koscher sein. Ist jemand gut und professionell, dann geht das in gewissen Kreisen über Mund-zu-Mund-Propaganda und nicht über E*ay Kleinanzeigen. Es ist doch für beide Vertragspartner ein vollkommen umkalkulierbares Risiko:
Für den Auftragsmörder:
* durch seine Aktivität im Internet hinterlässt er Spuren. Das Internet vergisst wenig bis nichts.
* er setzt sich dem Risiko aus, von verdeckten Ermittlern kontaktiert zu werden
* er trägt das Risiko, dass sein privater Auftraggeber einknickt und auspackt. Aus schlechtem Gewissen, unter Ermittlungsdruck oder warum auch immer
* er riskiert grundsätzlich ein unprofessionelles Verhalten des Auftraggebers, weil dieser nervös ist oder sich nicht an Absprachen hält
Für den Auftraggeber:
* ebenfalls nachvollziehbare Aktivitäten im Internet
* keine Garantie für Ausführung der Tat - möglicherweise bekommt er selbst bei der Geldübergabe einen Knüppel auf den Kopf und das wars
* keinen Nachweis der Professionalität - theoretisch kann der Auftragskiller einen Zettel mit der E-Mail-Adresse des Auftraggebers verlieren
* Erpressbarkeit - ein Auftragsmörder, der nun von ihm weiß, dass er genug Geld besitzt und einen Mord beauftragt hat.
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Daher halte ich auch das hier zwar nicht für unmöglich, aber sehr unwahrscheinlich.:
Aggie schrieb:Vielleicht sollte aber genau das mit einem derart ausgeführten Mord 'suggeriert' werden?
Um ein Mordmotiv zu kaschieren, das im privaten Bereich lag?
Wie gesagt, geht mal zum Hauptbahnhof und versucht, zehn Kilo Herion zu kaufen oder zu verkaufen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr ziemlich erfolglos seid oder aber selbst Opfer einer Gewalttat werdet, ist deutlich höher, als dass ihr an die richtige Person geraten würdet.
Soweit ich das verstanden habe, wurden die Internetdaten des Mannes ja auch intensiv durchforstet und nichts gefunden. Ich halte mich für einigermaßen internetaffin, aber um wirklich null Spuren zu hinterlassen muss man schon echte Arbeit investieren und hätte das in einem Fall direkt vom ersten Gedanken an machen müssen - also auch nicht sechs Monate vor der Tat "Auftragskiller Kosten" googeln.
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Kältezeit schrieb:Wer wusste von dieser Lieferung? Wenn ich mir Möbel liefern lasse - und das war letztes Jahr aktuell der Fall - dann binde ich das nicht jedem auf die Nase. Und derjenige, der davon wusste und dies ausnutzte, musste das auch schon einige Tage - oder gar Wochen - im Vorfeld erfahren haben. Vielleicht sogar schon ab Bestellung. Die meisten Möbelhäuser bzw. Speditionen vergeben schon kurz nach oder während der Bestellung einen Termin.
Wir haben vor nicht allzu langer Zeit gebaut und wirklich viel liefern lassen. Die Termine wurden da erst vergeben, wenn die Ware disponiert wurde - ca. ein bis zwei Wochen vor Lieferung.
Ist aber eigentlich auch unwesentlich, denn worauf ich eigentlich hinaus will: Wo sie es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gesagt haben wird, wird die Arbeitsstelle gewesen sein. Und zwar, weil sie einen freien Tag für die Lieferung brauchte.
Daraus würde niemand ein Geheimnis machen, sondern es a) beim Urlaubsantrag erwähnen und b) den Kollegen gegenüber, weil man sich ja vertritt, die Abwesenheitsnotiz einrichtet etc.
Bei uns im Büro laufen jeden Tag so beiläufige Gespräche ab wie "Hey, morgen komme ich etwas später, muss vorher noch zum Zahnarzt!" oder "Nächste Woche Mittwoch kommt der Elektriker, da habe ich mir einen Urlaubstag genommen.".