@obscur
obskur schrieb:Im Prinzip seh ich das auch so bin aber der Meinung, dass er dafür zuviel Preis gegeben hat. Er hat ja gesagt bzw. angedeutet, dass seine Frau ein "Geheimnis" hat, er aber nicht wüsste was. Das wäre mir als Auftraggeber für einen Mord ehrlich gesagt zu heikel und hätte evtl. doch gleich beide umbringen lassen.
Na ja, wenn nach den Andeutungen nichts weiter passierte, dann muss doch eigentlich schnell klar gewesen sein, dass auch nichts nachkommen würde.
Es kann ja kein Geheimnis gewesen sein, mit dem man zur Polizei geht, es dort aufgenommen und morgen jemand festgenommen wird, sondern Frau Bittner hat es offenbar über Monate mit sich herumgetragen und konnte mit ihrem Wissen nicht sehr viel anfangen.
Als zum ersten Mal Vermutungen bei diesem Fall in Richtung Auftragsmord gingen, musste ich unweigerlich an Whistleblower denken. Nicht selten gibt es bei solchen Fällen Morde, ungeklärte Todesumstände, merkwürdige Unfälle oder Versuche, den Geisteszustand des Whistleblowers anzuzweifeln.
Viele verweisen hier augenzwinkernd auf Hollywood und schmunzeln, aber wenn man auch nur ein bisschen in diese Materie einsteigt, dann läuft es einem kalt den Rücken runter, was sich auf gewiesenen Ebenen abspielt.
Um noch mal die Kurve zu bekommen: Der Ehemann ist keine Gefahr. Wenn seine Frau es in Monaten nicht geschafft hat, sich Gehör zu verschaffen (was beispielsweise auch daran liegen kann, dass ihr vorher offen gedroht oder von Behörden die Hilfe verweigert wurde), obwohl sie selbst direkt Beteiligte war, dann wird er als Dritter erst recht nichts ausrichten können. Vielleicht hat man ja auch bewusst den Verdacht auf ihn lenken wollen oder das zumindest freudig zur Kenntnis genommen, weil alles, was er nun an Geschichten und vermeintlichen Geheimnissen auftischen würde, damit nur noch unglaubwürdiger erscheinen würde.
Ich habe in diesem Zusammenhang auch darüber nachgedacht, ob es Mitwisser gab oder Kontaktversuche zur Presse von Frau Bittner, was ihre geheimnisvollen Ausflüge vor dem Mord erklären könnte. Wenn sie wirklich Angst hatte, muss sie befürchtet haben, auch bei Medienvertretern an die falschen, weil korrupten, Leute zu geraten und sich damit letztlich selbst auszuliefern.