Der Fall Sonja Engelbrecht
19.05.2016 um 08:27@Egi
Möglich ist natürlich alles. Bisher wurde jedoch nicht erwähnt, dass dieser Serienmörder oder ein eventueller Komplize Kontakte nach München hatte.
@Cosmo69
@Stutenkerl
@Aggie
Bezüglich der Polizeiarbeit und den Beschuldigungen gegen Markbert, die hier immer wieder fallen, möchte ich mit nachfolgendem Artikel nochmals daran erinnern, dass sowohl die Polizei ihr Möglichstes getan hat, als auch Markbert als Täter ausgeschlossen wurde.
Möglich ist natürlich alles. Bisher wurde jedoch nicht erwähnt, dass dieser Serienmörder oder ein eventueller Komplize Kontakte nach München hatte.
@Cosmo69
@Stutenkerl
@Aggie
Bezüglich der Polizeiarbeit und den Beschuldigungen gegen Markbert, die hier immer wieder fallen, möchte ich mit nachfolgendem Artikel nochmals daran erinnern, dass sowohl die Polizei ihr Möglichstes getan hat, als auch Markbert als Täter ausgeschlossen wurde.
31.07.2000
Süddeutsche Zeitung
130 Spuren ausgewertet und 150 Zeugen verhört
Zum Artikel „Warten auf die verlorene Tochter / SZ vom 25. Juli
Als Leiter des Dezernats 11 des Polizeipräsidiums München, das auch für den Vermisstenfall Sonja Engelbrecht zuständig ist, habe ich mit Befremden Ihren Artikel vom 25. Juli zur Kenntnis genommen. Dies um so mehr, da ich in diesem Beitrag zwar zitiert, aber im Vorfeld zu keinem Zeitpunkt kontaktiert wurde – ein den Regeln der journalistischen Sorgfaltspflicht absolut widersprechendes und nicht zu akzeptierendes Verfahren. Er hinterlässt beim Leser den Eindruck, als ob die Polizei den Vermisstenfall Sonja Engelbrecht nicht mit der gebotenen Ernsthaftigkeit und Sorgfalt bearbeitet habe. Dies entspricht keinesfalls den Tatsachen.
Unmittelbar nachdem die Mutter von Sonja bei der zuständigen Polizeiinspektion Vermisstenanzeige erstattet hatte, wurden bereits erste Fahndungsmaßnahmen eingeleitet und der Fall von der Vermisstenstelle übernommen. Nachdem deren erste Ermittlungen nicht ausschließen konnten, dass Sonja Opfer eines Verbrechens geworden sein könnte, wurde schon wenige Tage danach eine Arbeitsgruppe der Mordkommission mit der Klärung des Falls beauftragt. Bereits zum damaligen Zeitpunkt wurde sowohl vom logistischen als auch vom personellen Ansatz analog eines zu bearbeitenden Mordfalles vorgegangen.
Es wurden über 130 Spurenkomplexe abgearbeitet und 50 Zeugenvernehmungen durchgeführt, die sich nicht nur auf Angehörige und Freunde beschränkten, sondern auch auf das weitere Umfeld der Sonja erstreckten. Den eingegangenen Hinweisen auf mögliche Aufenthaltsorte von Sonja Engelbrecht wurde ebenso akribisch nachgegangen. Die Stunden vor dem Verschwinden von Sonja wurden detailliert rekonstruiert und decken sich mit den Zeugenaussagen nicht nur des letzten Begleiters. Auch die Öffentlichkeit wurde in die Fahndung mit einbezogen.
Leider gibt es bis heute keinen Hinweis auf den Verbleib von Sonja . Die Ermittlungen ergaben auch keinen plausiblen Grund für Sonja , von zu Hause wegzulaufen, da sie weder im privaten noch im schulischen Bereich Probleme hatte. Wir müssen deshalb auch nach heutigem Stand davon ausgehen, dass Sonja Engelbrecht einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist.
Unverständnis herrscht bei mir auch angesichts Ihres Artikels, in welchem der letzten Begleiter von Sonja öffentlich an den Pranger gestellt wird. Die polizeilichen Ermittlungen bestätigten, dass der letzte Begleiter nichts mit dem Verschwinden von Sonja zu tun hatte. Für eine von langer Hand geplante Entführung gab und gibt es keine Hinweise. Diese Hypothese ist auf Grund der Ermittlungen nicht haltbar.
Selbst Vater von zwei Kindern, habe ich natürlich vollstes Verständnis für die Eltern Engelbrecht , die durch das ungewisse Schicksal ihres Kindes eine schwere Last zu tragen haben. Gleichwohl muss ich der publizierten Kritik an der Ermittlungstätigkeit der Polizei aus genannten Gründen entschieden widersprechen.
Udo Nagel, Kriminaldirektor
Leiter Dezernat 11, München