Der Fall Sonja Engelbrecht
03.12.2012 um 14:28
Vielleicht wäre es echt hilfreich, Serientäter genauer durchzuschauen, welcher sieht eventuell "ganz lieb" aus? Wo ist eine Verbindung zu München/wer stand auf ihrern "Typ"?
Offenbar hat sich da jemand gute Gedanken gemacht - oder ziemliche Erfahrung auf dem Gebiet.
***
Eine Theorie zum Auswahlverfahren für Mitfahrgelegenheiten hätte ich ja:
-Bekannte (wenn auch nur vom sehen... nach dem Motto "wenn was passiert, kann ich die anzeigen, ich weiß ja den Namen")
-Frauen
-Menschen, die durch den Beruf vertrauenserweckend sind
-Menschen, die sie vielleicht durch die Kanzlei kennen gelernt hat
-Frauen
-mittelalte - ältere Männer mit "Papi/Opi-Effekt" aus folgendem Grund: bei Jüngeren hätte sie eventuell eine Vergewaltigung befürchtet, aber nicht bei einem lieb dreinblickenden 'Nikolaus Opi' oder einem 'fürsorglichen Papi-Typ')
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Der Fall Sonja Engelbrecht
03.12.2012 um 14:30
Wenn man ohne Vorurteil an die Sache herangeht, dann gibt es scheinbar unendlich viele Möglichkeiten - z.B.:
1. Sonja wird von einem Fremden / Freier angesprochen und steigt freiwillig/unfreiwillig in sein Auto.
2. Sonja wird von einem Fremden angesprochen und begleitet ihn freiwillig/unfreiwillig in seine Wohnung im Umfeld
3. Sonja verlässt die Telefonzelle, nimmt eine spätere Bahn und steigt am HBF oder an der Endhaltestelle aus
4. Vom HBF oder der Endhaltestelle läuft sie ein Stück und trampt von dort aus
5. Sonja besucht einen anderen Club, in der Hoffnung, eine frühere Bekanntschaft wieder zu treffen
6. Auf der Party wurden Drogen konsumiert. Als sich ihr Begleiter verabschiedet, geht es ihr nicht gut. Sie handelt irrational, irrt umher und verunglückt tödlich. Ihre Leiche verschwindet spurlos (See, Grube, etc.)
7. Sonja kehrt - weil sie etwas vergessen hat, oder weil sie ihre Meinung geändert hat - in die Wohnung der "zufälligen Bekanntschaft" zurück. Dort trifft sie entweder nur auf den Wohnungsinhaber oder auf beide Personen. Im weiteren Verlauf der Nacht kommt es hier zu einem Drogenunfall oder Totschlag
8. Sonja sieht an der Haltestelle, nachdem die Bahn abgefahren ist, eine ihr bekannte Person, ändert ihre Pläne spontan und begleitet diese Person(en) an einen unbestimmten Ort.
9. Aufgrund innerfamiliärer Konflikte entscheidet sich Sonja zu verschwinden. Auch hier wäre nicht ausgeschlossen, dass ein Verbrechen verhindert, dass sie nach Hause zurückkehrt. Allerdings wäre das eine Erklärung für die dünne Spurenlage am bis jetzt vermuteten letzten Aufenthaltsort.
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Der Fall Sonja Engelbrecht
03.12.2012 um 14:55
Hallo an alle!
Ich bin neu in diesem Forum angemeldet, habe aber bereits in der vergangenen Jahren immer sporadisch einmal gelesen.
Mich nimmt dieser Fall auch irgendwo sehr mit, da Sonja etwa in meinem Alter sein müsste und ich mich nur zu gut in die Zeit zurückversetzen kann.
Was mich an diesem Fall - auch nach Lesen der Kommentare - stutzig macht: Sonja muß im Zweifel sehr zurückhaltend gegenüber Fremden gewesen sein, aber im Freundes- und Bekanntenkreis - also gewissermaßen einem Schutzkreis, sofern sie ihre Freunde bei sich hatte - sehr offen gewesen sein.
Ich möchte Ihren damaligen Schulfreund nur ungern verdächtigen, schließe aber nichts aus.
Mir fällt es nur sehr schwer, einem 17jährigen zuzutrauen, eine Leiche spurlos verschwinden lassen zu können - ich glaube, er ist unschuldig.
Dies ergibt sich mir auch aus der Tatsache, daß er sich nie öffentlich geäußert hat bzw zu den Dreharbeiten nicht zur Verfügung stand. Ich kann mir vorstellen, daß ein Mensch irgendwann mit einem solchen Erlebnis abschließen möchte.
Was ich allerdings glaube und sehr, sehr stark vermute: daß hier seitens der ermittelnden Behörde sicherlich - aus ermittlungstaktischen Gründen - viele Details der Öffentlichkeit verschwiegen werden.
Z.B.: wie lange kannte Sonja ihren Schulfreund und (vor allem) wie eng war sie mit ihm befreundet? Was wussten ihre Eltern über den Jungen und wie haben sie zu ihm gestanden?
Er hatte immerhin Sonja´s Tel.-Nr. Wenn Sonja so zurückhaltend war, wie sie geschildert wurde und ich es mir vorstellen kann (trotz Partylaune), dann hat sie ihre Privatnummer nicht einfach willkürlich herausgegeben.
Sie muß gewusst haben, wie sie im Zweifel nach Laim - nach Hause - kommen würde.
Die Teens in Städten sind wesentlich gefuchster, was öffentliche Verkehrsmittel anbelangt, als ländliche Teenager. Von einer Großstadt, wie München, mag ich gar nicht reden.
Wenn ich von mir als Landei ausgehe, mit Freunden und Lebensmittelpunkt in der Großstadt (trotzdem nicht zu vergleichen mit München), dann weiß ich, daß ich die öffentlichen Verkehrsmittel wählen würde, ehe ich trampe.
Sonja war kein Kind mehr - sie war eine heranwachsende, junge Frau. Es ist anders, als bei den Fällen, in denen Kinder vermisst werden.
Für mich stimmt irgendetwas nicht an der Schilderung des Falles und ich habe eher die Vermutung, daß die Polizei mehr weiß, als sie der Öffentlichkeit preis gibt und es nur noch darum geht: 1. wo ist Sonja?, 2. den Täter überführen.
Ich mag mir irren, ich weiß es wirklich nicht.
Trotzdem finde ich eines in diesem Thread sehr schön: es gibt ortskundige, die sich hier rege beteiligen. So konnte auch ich vieles "bildhaft" nachvollziehen, was z.B. in "XY ungelöst" aufgrund der kurzen Zeit untergegangen ist.
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Der Fall Sonja Engelbrecht
03.12.2012 um 15:03
Warum sollte der Schulkollege nicht die Telefonnumer haben?
Ersten war´s zur damaligen Zeit noch einfacher,
die meisten Familien standen einfach im Telefonbuch,
wir reden ja über Festnetz.
Und bei uns z.B. ging in der Klasse auch gern mal eine Liste rum,
in die sich jeder eintragen konnte und es meist auch tat.
Und das zurück haltend, naja, das Mauerblümchen an sich schien sie nicht.
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Der Fall Sonja Engelbrecht
03.12.2012 um 15:11
Ohne TelNr ging damals GAR NIX, hach, eigentlich schön :)
Da MUSSTE man Verabredungen einhalten, weil man nicht "Komme später" texten konnte ;)
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Der Fall Sonja Engelbrecht
03.12.2012 um 15:13
Vielleicht sollte man ein paar Kneipenbilder von 1994 suchen, auf denen Sonja abgebildet ist, unter natürlichen Bedingungen, sozusagen... Man könnte sich ein besseres Bild machen, wie ihre Freunde aussahen, wie sie sich gegeben hat...
Aber das ist wohl die Nadel im Heuhaufen.
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Der Fall Sonja Engelbrecht
03.12.2012 um 15:18
Ich kann es nur von Extern begutachten, aber er gibt und gab sicher Kinder (also aus Elternsicht), die sehr vernünftig waren, aber im Kreise ihrer Freunde sehr wohl "zu feiern" wissen/wussten.
Sonja war 19 Jahre - sie war im richtigen Alter, wo man sich entdeckt, feiern geht, ohne den Charakter zu verlieren - sofern das Elternhaus gestimmt hat (und dies möchte ich in diesem Fall glauben).
Der Punkt mit dem Telefonbuch - der ist vollkommen richtig. ABER: wenn dort ein ferner Bekannter angerufen hätte - ich bin mir sicher, sie hätte es erzählt im Zuge dessen, daß sie sich "aufgehübscht" hat, es sei denn, es war so, wie die User vorhergehend erläutert haben, daß sie "gelockt" wurde.
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Der Fall Sonja Engelbrecht
03.12.2012 um 15:20
Mich wundert es, dass sie mit ihren Freundinnen nicht sprechen wollte... dann aber doch selbst ans Tel ging - kann aber auch total unwichtig sein.
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Der Fall Sonja Engelbrecht
03.12.2012 um 15:28
Ja, CrabbitRabbit - das schiebe ich eben darauf, daß damals "Rufnummernübertragung" noch selten war und sie als Teenie evt. sich das Telefon irgendwann in´s Zimmer geholt. hat (wäre keine Seltenheit gewesen).
Im Beitrag sah es für Aussenstehende so aus, als hätte sie ein eigenes Telefon im Zimmer gehabt - das ist durchaus möglich.
Das sind viele Dinge, die Fragen aufwerfen und wo ich sicher bin, daß die Polizei mehr weiß, als sie nach außen transportiert - ich weiß es nicht.
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Der Fall Sonja Engelbrecht
03.12.2012 um 15:31
Oh Gott - ich schau grade mögliche Serienmörder Kandidaten durch - und ganz ehrlich?
Ich wäre (was man vom Foto her sehen kann) bei Wolfgang Ott ins Auto gestiegen!
Sieht doch eigentlich ganz nett und freundlich aus.
Tja. So schnell kann's gehen.
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Der Fall Sonja Engelbrecht
03.12.2012 um 15:42
Der Pulverturm lag genau wie der "Vollmond" in der Schleissheimer Str, wenn auch schon die Entfernung recht gross war.
Der Pulverturm hatte bis zu Seinem Abriss vor ein paar Jahren einen etwas zweifelhaften Ruf - kann mich da eine grosse Drogen Razzia erinnern, die da vor ein paar Jahren mal stattgefunden hat.
Normalerweise fanden Montags da keine Party statt aber es kann natürlich sein, dass an dem Montag, an dem Sonja verschwand, da trotzdem - bedingt durch die Osterfeiertage - eine Party stattgefunden hat.
Da der Pulberturm nie vor dem Morgengrauen geschlossen hat, wäre selbst um 02.30h noch die Zeit gewesen 3-4 Stunden zu feiern.
Um vom Stiglmaierplatz zum Pulverturm zu kommen hätte man entweder zu Fuss oder Trampen müssen - die Anbindung an die Öffentlichen Verkehrsmittel war für diese Strecke nicht gut.
In einem anderen Internetforum steht folgender Eintrag vom 13.01.2003
Gestern lief ne Sendung bei RTL2 über ungeklärte Verbrechen und vermisstenfälle.
Die 19jährige Sonja Engelbrecht war seinerzeit (1995) des öfteren gast im Pulverturm. In jener Sendung wurde unter anderem gemutmasst, dass der mögliche Täterkreis sich in den Turm erstreckt. Schon der Hammer, aber ausschliessbar ist das natürlich nicht... Was meint Ihr?
... Da setht noch ganz viel.
Googelt einfach mal "mysnip +Sonja Engelbrecht"
Was natürlich helfen würde wäre die RTL2 Sendung vom 12.01.2003 - die müsste doch noch irgendwo zu finden sein
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Der Fall Sonja Engelbrecht
03.12.2012 um 15:45
ich denke schon die ganze zeit an einen unfall im zusammenhang mit drogen. stichwort totale müdigkeit, stichwort party, stichwort pulverturm. vielleicht ist in dem zusammenhang etwas aus dem ruder gelaufen und die jungs haben panik bekommen. für mich jedenfalls wahrscheinlicher als manch andere mutmaßung.
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Der Fall Sonja Engelbrecht
03.12.2012 um 15:52
Eine weitere Theorie..
Bertis Telekarte war leer..
Was macht man in so einem Moment?
Man versucht vllt von woanders aus zu telefonieren.. zB in einer Kneipe.. dort könnte sie Jemanden kennenglernt haben, der ihr anbot sie nach Hause zu fahren..
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Der Fall Sonja Engelbrecht
03.12.2012 um 16:04
Hmm, ich weiß nicht. Mit leerer Telefonkarte und keinem Münztelefon in der Nähe, würde ich in München zum nächsten StraBa-Haltepunkt laufen - also der Tram.
Sonja muß sich dort ausgekannt haben. Ich meine mich zu erinnern, daß ein User schrieb, die "Hexe" wäre nicht allzuweit vom "Vollmond" entfernt - als Teen, der regelmäßig "auf der Rolle" ist, denke ich, daß sie (allein durch ihre Freunde, die kamen sicher nicht alle aus Laim) die Haltepunkte und ungefähren Abfahrtszeiten kannte.
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