Maria Baumer

@MissWexford

Vielleicht waren ihr so manche angesprochenen Themen auch zu persönlich, um sie in der Öffentlichkeit veröffentlicht zu sehen und sich womöglich Rückfragen der Verteidigung stellen zu müssen, so wie es der Patientin seinerzeit im Prozess erging.

So wie ich es verstanden habe, hängt die Verurteilung des Angeklagten keinesfalls von ihrer Aussage ab. Warum man nun meint, diese Zeugin am Schluss noch vorführen zu müssen ...

emz schrieb:Warum man nun meint, diese Zeugin am Schluss noch vorführen zu müssen ...

Wir kennen nicht einmal ansatzweise die Themen der zwischen Maria B. und der damaligen Schwägerin verlaufenen Chats. Ich könnte mir vorstellen, dass aus dem Chatverlauf Marias Abneigung gegenüber Drogen und Medikamenten ganz klar zu erkennen ist und die Staatsanwaltschaft mit einer Aussage der Schwägerin der Verteidigung hinsichtlich Marias angeblichen Drogenkonsums den Wind aus den Segeln nehmen wollte.

Die Protokolle über den Chatverlauf liegen dem Gericht vor, wurden diese der Verteidigung im Selbstleseverfahren ausgehändigt und dürfen sie auch ohne die Aussage der Schwägerin verwendet werden, oder bedarf es der Zustimmung der Schwägerin?

Irgendein, für den Prozess relevantes Thema muss der Chatverlauf ja beinhalten, ich denke nicht, dass es nur ums Wetter, um Kleidung die man bevorzugt oder um sonst belanglose Alltagsthemen ging.

Und eben weil diese Zeugin jetzt zum Schluss hin geladen wurde, nach CF`s Einlassung und der Behauptung Marias Tod wäre durch einen selbst eingenommen Medikamentencocktail verursacht worden, sah die Staatsanwaltschaft evtl. eine Möglichkeit, durch die Aussage der Schwägerin dies zu widerlegen.

kätzchen4 schrieb:Irgendein, für den Prozess relevantes Thema muss der Chatverlauf ja beinhalten, ich denke nicht, dass es nur ums Wetter, um Kleidung die man bevorzugt oder um sonst belanglose Alltagsthemen ging.

Wenn's denn so ist, nur bin ich da nicht so positiv wie du ;) Im Podcast heißt es, es sei um Befindlichkeiten gegangen. Mehr ist den beiden Journalisten auch nicht bekannt. Muss man Befindlichkeiten in die Öffentlichkeit tragen?

Vielleicht ist es ja auch ein nicht ganz zutreffender Begriff, aber wenn es ohne Bedeutung ist, dann lassen wir doch Maria in Frieden ruhen und kramen nicht noch weiter in ihrer Gefühlswelt.

Die umfangreichen Chatprotokolle wurden im Selbstleseverfahren eingeführt - ich gehe davon aus, dass in der Urteilsbegründung darauf Bezug genommen wird.

Es geht weiter mit der Verhandlung...
Heute sollen ja die drei Zeugen aussagen über einen möglichen Cannabis-Konsum von Maria Baumer...
https://www.mittelbayerische.de/region/regensburg-stadt-nachrichten/live-der-prozess-um-maria-baumers-tod-21179-art1917691.html (Archiv-Version vom 27.09.2020)

Ist schon wieder vorbei.

Das liest sich gut.Nun geht es zackig in die letzte traurige Runde.

Morgen, 29.09.2020

- psychiatrisches Gutachten

- anschließend Plädoyers:
- - Staatsanwalt
- - Nebenklage
- - Verteidigung (nach Möglichkeit vollständig)

Dienstag, 06.10.2020

- Urteil

Deus_ex_Machin schrieb am 25.09.2020:Zum Beispiel: Es wird als wahr unterstellt, dass das Opfer gelegentlich Cannabis konsumiert hat. Daher kommt es auf den gestellten Antrag nicht an.

LiveBlog schrieb:Begründung der Entscheidung: Die behaupteten Tatsachen können so verwendet werden, als wären sie wahr, so das Gericht.

https://www.mittelbayerische.de/region/regensburg-stadt-nachrichten/live-der-prozess-um-maria-baumers-tod-21179-art1917691.html (Archiv-Version vom 27.09.2020)

Es war zu erwarten.

Die Behauptung des Angeklagten, dass Maria Baumer wegen des Abschlusses einer Berufsunfähigkeitsversicherung ihre angeblichen Depressionen verheimlichen wollte, ist falsch, da sie längst eine solche Versicherung abgeschlossen hatte.

Oberstaatsanwalt Thomas Rauscher will die Rentenversicherungspolice von Maria Baumer verlesen lassen. Es geht darum, dass Maria Baumer mögliche Depressionen verheimlichen wollte und deshalb die Medikamente Tavor und Tramadol heimlich eingenommen habe, so wie es der Angeklagte in seiner Stellungnahme erklärte. Sie habe wegen einer Berufsunfähigkeitsversicherung Bedenken gehabt. Rauscher will mit der Verlesung deutlich machen, dass Maria Baumer in der Police bereits 2005 eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen hatte. Damit wäre die Argumentation des Angeklagten falsch.

Quelle:

https://www.mittelbayerische.de/region/regensburg-stadt-nachrichten/live-der-prozess-um-maria-baumers-tod-21179-art1917691.html

Kreuzbergerin schrieb:Oberstaatsanwalt Thomas Rauscher will die Rentenversicherungspolice von Maria Baumer verlesen lassen. Es geht darum, dass Maria Baumer mögliche Depressionen verheimlichen wollte und deshalb die Medikamente Tavor und Tramadol heimlich eingenommen habe, so wie es der Angeklagte in seiner Stellungnahme erklärte. Sie habe wegen einer Berufsunfähigkeitsversicherung Bedenken gehabt. Rauscher will mit der Verlesung deutlich machen, dass Maria Baumer in der Police bereits 2005 eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen hatte. Damit wäre die Argumentation des Angeklagten falsch.
Quelle:

https://www.mittelbayerische.de/region/regensburg-stadt-nachrichten/live-der-prozess-um-maria-baumers-tod-21179-art19176...

Wieder eine Watschen von Rauscher für die Verteidigung. Ermittlungsfaul ist Rauscher nicht.

Volker_Meid schrieb:Zu emz: es ist nur nicht nur gut sondern notwendig darüber zu sprechen.

Aber worüber, das sagen wir besser nicht. Da das sowieso ein Schmarrn war, was du damals meintest und was man ansatzweise unter Info 26.09.2020 erahnen kann und wo du der "Begründung: Bitte umformulieren oder belegen:" nie nachgekommen bist. So bleibt - warum auch immer - einzig stehen, dass es seinerzeit notwendig war, darüber gesprochen zu haben. *ironieoff*

Kreuzbergerin schrieb:Die Behauptung des Angeklagten, dass Maria Baumer wegen des Abschlusses einer Berufsunfähigkeitsversicherung ihre angeblichen Depressionen verheimlichen wollte, ist falsch, da sie längst eine solche Versicherung abgeschlossen hatte.

Trotzdem interessante Idee. Erstaunlich dass einer der an so etwas denkt, gleichzeitig einen Spaten am Grab hinterlässt.

Die Story die die Verteidigung geliefert hat, ist jedenfalls erstaunlich rund - sie widerspricht nur leider anderen Ermittlungsergebnissen. Hätte er an anderer Stelle besser aufgepasst, wäre er vielleicht sogar damit durchgekommen.

falstaff schrieb:Trotzdem interessante Idee. Erstaunlich dass einer der an so etwas denkt, gleichzeitig einen Spaten am Grab hinterlässt.

Naja, er hat ja momentan sehr viel Zeit zum Nachdenken.
Das mit dem Spaten will mir einfach nicht in den Kopf. Das passt einfach so dermaßen nicht ins Bild.

falstaff schrieb:Die Story die die Verteidigung geliefert hat, ist jedenfalls erstaunlich rund - sie widerspricht nur leider anderen Ermittlungsergebnissen.

Hab ich mir auch schon bei der Erklärung des TV gedacht. Das klingt alles plausibel, wären da nicht die Fakten.
StA Rauscher ist aber auch ein Wadlbeißer. Wobei das mit der Berufsunfähigkeit schon peinlich leicht nachzuweisen war. Die Sache mit dem YouTube-Link war sicher kniffliger.
Meine persönliche Meinung: die Versuche der Verteidigung, durch Zünden von Rauchtöpfen den Blick auf die Tatsachen zu vernebeln, zeigen die Verzweiflung. Ich bleibe dabei: wenn Christian F. noch irgendetwas positives tun möchte, bevor er für sehr, sehr lange Zeit in den Bau wandert, dann gesteht er endlich. Dann hat er zwar vielleicht nochmal seinen großen Auftritt, aber er geht aus der Sache wenigstens halbwegs erhobenen Hauptes mit einem kleinen bisschen Restwürde aus der Sache raus.

falstaff schrieb:Trotzdem interessante Idee. Erstaunlich dass einer der an so etwas denkt, gleichzeitig einen Spaten am Grab hinterlässt.

Wahrscheinlich hatte er bei diesen Gedanken "Geburtshilfe". Glaube nicht, dass er da alleine drauf kam.

PurePu schrieb:Wahrscheinlich hatte er bei diesen Gedanken "Geburtshilfe". Glaube nicht, dass er da alleine drauf kam.

Das ist gut möglich - es war dann allerdings doch wieder eine Fehlgeburt, denn die BU war ja längst abgeschlossen.

Man hätte das natürlich gleich einfangen und behaupten können, man habe der Versicherung im BU-Fall keinerlei Anhaltspunkt liefern wollen, auf fehlerhafte Antragsangaben plädieren zu können. Man muss ja bei diesen Versicherungen häufig auch ausfüllen, ob Vorerkrankungen und -Beschwerden vorliegen, auch bislang undiagnostizierte. Und da Depressionen normalerweise nicht wie ein Blitz einschlagen, könnten Versicherungen durchaus versuchen, sich mit derartigen Argumenten vor den hohen Kosten zu drücken, die ein depressiver Patient normalerweise verursacht. Ob sie damit durchkommen ist eine andere Frage, aber man will es ja auch nicht auf einen langjährigen Prozess ankommen lassen.

Um es kurz zu machen: Hätten sie sich ein wenig mehr Mühe mit diesem Argument gegeben, hätten sie es der Verteidigung nicht derartig leicht gemacht, mit dem Datum des Abschlusses zu punkten.

Aber so ist das wohl, wenn man auf die letzten Sekunden unbedingt noch ein paar Treffer braucht: Da verstolpert man sich schnell mal und riskiert Gegentreffer.

@PurePu
@falstaff
Könnte es sein, dass CF und auch seine Verteidiger einfach nichts von der Versicherungspolice aus dem Jahr 2005 wussten?

Mir fehlt da der zeitliche und inhaltliche Überblick. Für welchen Beruf hat Maria in 2005 die BU abgeschlossen? Sollte die BU vllt aktualisiert werden, von Student auf Gutachterin? Normalerweise geht das aber per "Mausklick", ohne erneute Gesundheitsprüfung.

Bruckmandl schrieb:Das mit dem Spaten will mir einfach nicht in den Kopf. Das passt einfach so dermaßen nicht ins Bild.

Das mit der Bezahlung per Karte war natürlich ein granatenmäßiger Fehler, unbestritten. Aber das Zurücklassen im Wald könnte überlegt gewesen sein. Da hat er also einen Spaten, an dem Spuren dran sein könnten und für den er keinerlei Verwendung hat. Vielleicht baute er einfach auf die Ordnungsliebe der Waldarbeiter, die regelmäßig den Müll aus dem Wald entfernen.

emz schrieb:Das mit der Bezahlung per Karte war natürlich ein granatenmäßiger Fehler, unbestritten. Aber das Zurücklassen im Wald könnte überlegt gewesen sein. Da hat er also einen Spaten, an dem Spuren dran sein könnten und für den er keinerlei Verwendung hat. Vielleicht baute er einfach auf die Ordnungsliebe der Waldarbeiter, die regelmäßig den Müll aus dem Wald entfernen.

Und den Spaten platziert er dann in einem ziemlich großen Waldgebiet ausgerechnet direkt neben Marias Grab anstatt ihn z.B. zu verbrennen oder zerlegt irgendwo in den Müll zu stecken?