Maria Baumer

Eigentlich haben Maria und der Angeklagte überhaupt nicht zusammengepasst, weder in der Statur noch im Wesen, auch wenn in dem XY-Film die Sprecherin in etwa sagte, ihre Interessen ergänzten sich, sie spielte Querflöte und er Klavier. Aber durch den Unfalltod ihres damaligen Freundes war Maria am Boden zerstört, und der Angeklagte verstand es, sie zu trösten, und auf diese Weise hat er sich bei ihr und ihrer Familie eingeschmeichelt, so wie er es auch bei dem Domspatzen-Jungen und dessen Familie gemacht hat. Seine Masche, an die Auserwählten näher ranzukommen, war, als Tröster zu fungieren: den Domspatzen-Jungen wegen Heimweh, Maria wegen Trauer, das Mädchen aus Schwandorf wegen Depressionen oder weshalb auch immer sie im Bezirkskrankenhaus auf seiner Station war.

PurePu schrieb:Dann weißt du ja jetzt, wieso die StA davon ausgeht, dass die Stellungnahme ein Werk des Herrn Euler ist. 😉

Du meinst also, der Anwalt setzt sich hin, schreibt eine hanebüchene story, die er dann ohne jede Rücksprache mit seinem Mandanten vor Gericht vorträgt, und der Mandant dann während diesem Vortrag den Kopf auf den Tisch schlägt und ruft: nein, nein, nein, so ist das doch alles nicht...? Hier gibt es wirklich abenteuerliche Auffassungen von der Arbeit eines Verteidigers.

monstra schrieb:Da ist z.B. ein Jens Söring ein ganz anderes Kaliber...

Allerdings, beide haben durchaus einiges gemeinsam, nur dass Sörings Arroganz ausgeprägter ist, indem er auch öffentlich immer wieder versucht klarzumachen, dass er allen anderen Menschen im Universum an Intelligenz weit überlegen ist. Gemeinsam haben beide allerdings, dass sie sich ihre Welt machen, wie sie ihnen gefällt, ohne sich dabei von irgendwelchen Dingen wie Moral oder Empathie zurückhalten zu lassen.

Rick_Blaine schrieb:Du meinst also, der Anwalt setzt sich hin, schreibt eine hanebüchene story, die er dann ohne jede Rücksprache mit seinem Mandanten vor Gericht vorträgt, und der Mandant dann während diesem Vortrag den Kopf auf den Tisch schlägt und ruft: nein, nein, nein, so ist das doch alles nicht...? Hier gibt es wirklich abenteuerliche Auffassungen von der Arbeit eines Verteidigers.

Hast du schon mal etwas von Ironie gehört? 🤔 Wozu denn sonst bitte der "😉"?

@PurePu
OK, dann habe ich das missverstanden. Es gibt ja Leute hier, die sich das so vorstellen.

Ehrlich gesagt kann ich auf die Wiederholung dieses XY-Beitrag verzichten, da mir C.F. schon damals seltsam vorkam..
Es war wie bei dem Interview mit Ingo P. und Stephanie P..(Doppelmord Schnaittach)
„Liebe Verwandte liebe....ich hoffe irgendjemand von euch kann einen Hinweis auf meine Eltern geben, wir vermissen sie schmerzlichst...“
Zu dem Zeitpunkt hat er seine Eltern bereits erschlagen und in der Garage eingemauert...
C.F. hat Maria da auch schon im Wald verscharrt, als er den leidenden Verlobten gab und Kerzen in der Kirche anzündete...

Aggie schrieb:Nur hätte die Selbstmord-Story nicht zu der durchsetzungsfähigen Maria gepasst. Nach einer solchen 'Ankündigung' seitens CF hätte sie vermutlich noch in derselben Nacht ihre Koffer gepackt und ihn verlassen.

Dafür findet C.F. sicherlich auch eine Ausrede...Er war schließlich sehr besorgt um sie, deshalb hat er sie auch zum Arzt geschickt...Sie hatte Gedächtnislücken, das wurde ja von ihrer Schwester und von einem dieser Freunde/Bekannten bestätigt...
Da kann er leicht angeben, durch die häufige Tabletteneinnahme von (Lorazepam, Tramadol) wurde sie depressiv etc...
Und wenn er gewusst hätte, dass Maria B. sich darauf hin etwas antut, hätte er ihr das niemals erzählt...
Also mir würde da auch noch so einiges einfallen und C.F. hat sich sicherlich auch noch so manches Märchen bereit gelegt...

@MissWexford
Wenn er denn noch Gelegenheit zu weiteren Ausschmückungen bekommt.

Laienfrage: Wie sieht es eigentlich mit diesem Angebot aus, schriftliche Fragen zu beantworten? Kann die Kammer das auch übergehen? Oder setzt sie sich damit dem späteren Vorwurf aus, dass nicht alle Aspekte berücksichtigt wurden o.Ä.?

Ich vermute dass irgendwas schief gegangen ist. Also dass er sie abhängig gemacht hat. Von den starken Tabletten. Und gemerkt hat er kann da nicht mehr raus aus der Nummer.
Vielleicht war die Dosierung die er ihr verabreicht hat wirklich zu hoch. Aber wer weiß das schon.

Er hat sie fertig gemacht. Psychisch, physisch, und zum Schluss war sie tot.

Heribert schrieb:Ich vermute dass irgendwas schief gegangen ist. Also dass er sie abhängig gemacht hat. Von den starken Tabletten. Und gemerkt hat er kann da nicht mehr raus aus der Nummer.

Keiner der Ärzte, bei denen Maria wegen ihrer Erinnerungslücken war, hat festgestellt, dass sie lediglich medikamentenabhängig ist. Nur er, der überaus schlaue CF, hat das sofort diagnostiziert :troll:

kollberg schrieb:Wenn er denn noch Gelegenheit zu weiteren Ausschmückungen bekommt.

Naja, es gibt ja noch das Schlussplädoyer, vllt. ergänzt er da noch seine Märchenaussage...
Zutrauen würde ich es ihm schon, er hat doch jetzt in seiner Zelle schön Zeit um sich noch weitere Geschichten auszudenken...Er ist ja immer emsig am mitschreiben während des Prozesses...
Meine Vermutung ist, dass dies nicht die letzte Aussage von C.F. gewesen sein wird...

MissWexford schrieb:Naja, es gibt ja noch das Schlussplädoyer, vllt. ergänzt er da noch seine Märchenaussage...
Zutrauen würde ich es ihm schon, er hat doch jetzt in seiner Zelle schön Zeit um sich noch weitere Geschichten auszudenken...Er ist ja immer emsig am mitschreiben während des Prozesses...
Meine Vermutung ist, dass dies nicht die letzte Aussage von C.F. gewesen sein wird...

Soweit ich weiß, geht es beim Plädoyer der Verteidigung nur darum, die Ergebnisse der bisherigen Verhandlung nochmal so darzustellen, dass sie ein möglichst günstiges Licht auf den Angeklagten werfen. Wenn also CF da nochmal was Neues einführen will, dann sollte er das vorher gemacht haben.

stupsi schrieb:igentlich haben Maria und der Angeklagte überhaupt nicht zusammengepasst, weder in der Statur noch im Wesen, auch wenn in dem XY-Film die Sprecherin in etwa sagte, ihre Interessen ergänzten sich, sie spielte Querflöte und er Klavier.

Sie waren ja 8 Jahre zusammen. Maria war ja wohl auch nicht immer so kräftig, soweit ich mich erinnere, hatte sie ja erst in der letzten Zeit, wahrscheinlich durch die ihr verabreichten Psychopharmaka, zugenommen. In der Zeit der Beziehung, durch beenden des Studiums, neue Posten beim KLJB, erster fester Job und umgekehrt bei TV durch Rauswurf Studium usw, werden sich die Charaktereigenschaften geändert haben. M wurde stärker, selbstbewusster, wogegen der TV eher ins Gegenteil schwenkte.

Heribert schrieb:Ich vermute dass irgendwas schief gegangen ist. Also dass er sie abhängig gemacht hat. Von den starken Tabletten. Und gemerkt hat er kann da nicht mehr raus aus der Nummer.

Das glaube ich auch. Ich denke allerdings auch, dass an besagtem Abend etwas unerwartet völlig aus dem Ruder gelaufen ist.
Entweder er hat ihr viel zu viel gegeben oder sie hat die übliche Menge aus irgebdeinem Grund nicht vertragen oder sie hat ihn erwischt, als er was in den kakau gemischt hat oder ihr ist nach dem trinken der verdacht gekommen, dass er was untergemischt hat. Bei den beiden letzteren Varianten könnte ich mir dann durchaus einen Streit, eine Handgreifkichkeit mit dem Tode von M vorstellen.

emz schrieb:Keiner der Ärzte, bei denen Maria wegen ihrer Erinnerungslücken war, hat festgestellt, dass sie lediglich medikamentenabhängig ist. Nur er, der überaus schlaue CF, hat das sofort diagnostiziert :troll:

Soweit ich mitbekommen habe, wurde darauf nicht gezielt getestet und es gab für die behandelnden ärzte keinen Grund anzunehmen, dass M etwas ohne ihr Wissen untergejubelt wird.

kollberg schrieb:Wie sieht es eigentlich mit diesem Angebot aus, schriftliche Fragen zu beantworten? Kann die Kammer das auch übergehen? Oder setzt sie sich damit dem späteren Vorwurf aus, dass nicht alle Aspekte berücksichtigt wurden o.Ä.?

Die StPO sieht das nicht vor. Sie verbietet es auch nicht. Da der Angeklagte aber kein Recht hat, sich schriftlich zu äußern, bedarf es der Zustimmung durch das Gericht.

Hat das Gericht zugestimmt, müssen die schriftlichen Fragen und Antworten mündlich verlesen und in die Hauptverhandlung eingeführt werden. Eine Ausnahme gibt es im Selbstleseverfahren, § 249 Abs. 2 StPO, das aber meiner Ansicht nach hier nicht einschlägig sein dürfte, weil es sich nicht um eine Urkunde handeln dürfte.

Kriegerin111 schrieb:Ich denke allerdings auch, dass an besagtem Abend etwas unerwartet völlig aus dem Ruder gelaufen ist.
Entweder er hat ihr viel zu viel gegeben oder sie hat die übliche Menge aus irgebdeinem Grund nicht vertragen

Warum sollte er ihr etwas gegeben haben? Warum sie süchtig machen wollen? Das ergibt doch keinen Sinn.

monstra schrieb:Warum sollte er ihr etwas gegeben haben? Warum sie süchtig machen wollen? Das ergibt doch keinen Sinn.

Aus,demselben Grund, warum er den Kindern und V etwas gegeben hat, um seine sexuellen Interessen auszuleben, Sexuelle Praktiken mit Besinnungslosen.

Dass sie im.Laufe der Zeit evtl süchtig wurde, weil er das zu oft anwandte, da hat er vielleicht nicht mit gerechnet.

Vielleicht war es auch nur eine Form der Macht und Kontrolle über einen Menschen, der ihm wohl überlegen war.

Gerade hat Christian F. über seinen Strafverteidiger Michael Euler eingeräumt, seine damalige Verlobte in der Nacht vom 26. auf den 27. Mai 2012 in einem Waldstück bei Bernhardswald verscharrt zu haben.

Link (Archiv-Version vom 20.08.2020)

Warum behauptet CF dass er die Leiche in der Nacht vom 26.05 auf den 27.05. vergraben hat? Ich halte es weiterhin für wahrscheinlicher, dass die Leiche in der Nacht vom 25.05 auf den 26.05. vergraben wurde.
Liegt es nur daran, dass seine Unfalltheorie dann zeitlich unglaubwürdiger wäre?

Kriegerin111 schrieb:Sie waren ja 8 Jahre zusammen. Maria war ja wohl auch nicht immer so kräftig, soweit ich mich erinnere, hatte sie ja erst in der letzten Zeit, wahrscheinlich durch die ihr verabreichten Psychopharmaka, zugenommen.

Weil Marias Figur ein immerwährendes Thema ist, was sich in Andeutungen erschöpft, wäre ich da mal für konkrete Fakten.
Die Polizei gibt an, dass sie zum Zeitpunkt des Todes bei einer Größe von 190 cm 90 kg wog. Sicher verfügst du überr Quellen, wie sich ihr Gewicht vor der Medikamenteneinnahme darstellte.

Kriegerin111 schrieb:Soweit ich mitbekommen habe, wurde darauf nicht gezielt getestet und es gab für die behandelnden ärzte keinen Grund anzunehmen, dass M etwas ohne ihr Wissen untergejubelt wird.

Jeder einigermaßen geübte Arzt erkennt, wenn er einen Süchtigen, sprich Medikamentenabhängigen vor sich sitzen hat. Da braucht er nicht erst lang rumzutesten. Da genügt meist schon die Augenstellung. Selbst Polizisten ohne medizinische Ausbildung erkennen das.

Kriegerin111 schrieb:Aus,demselben Grund, warum er den Kindern und V etwas gegeben hat, um seine sexuellen Interessen auszuleben, Sexuelle Praktiken mit Besinnungslosen.

Ach, diese Spekulation. Dafür hat der Prozess bisher keine Anhaltspunkte erbracht. Auch nicht die Einlassung des Verteidigers. Tramadol passt da in die Zielsetzung "Sexualpraktik" oder "Kontrolle" auch überhaupt nicht rein.

Und die Breite zwischen therapeutischer und tödlicher Dosis ist viel zu groß. Da ist "Versehen" kaum möglich, zumal der Angeklagte als geschultes medizinisches Personal die Dosen auch kannte (er hat ja nach "letaler Dosis" von allem Möglichen gegoogelt).

Kurz und gut: Abwegige Spekulation.

@Heribert

"Experimente" waren es mMn nicht, sondern vielmehr ganz gezielte Handlungen, um Maria zu schwächen. Sozusagen die Rache des Schwachen an der starken, durchsetzungsfähigen Maria, die all jene Eigenschaften besaß, welche ihm fehlten.
Seinen Hass auf die erfolgreiche Maria lebter er sozusagen under cover aus: nach außen wirkte er wie der ergebene Butler, derweil er in seiner verqueren Psyche heimlich triumphierte nach Rumpelstilzchen-Art: "Auf dass niemand je bemerke, wer da wirklich ist am Werke ... !"

Der "Biedermann vom Bernhardswald" war sein Schafspelz, hinter dem er es perfekt verstand, seine Abgründigkeit zu verbergen.

Dieses Verhaltensmuster des Angeklagten zieht sich wie ein roter Faden durch alle Taten, die bisher bekanntgeworden sind: Domspatzenschüler, die junge Frau aus Schwandorf -- immer findet sich bei ihm dieselbe Vorgehenweise.

Das blosse Schwächen von Maria war ihm irgendwann nicht jedoch nicht mehr genug.
Und so googelte er nach dem "perfekten Mord".
Für den es bei ihm ein ganzes Cluster von Motiven gab ...