Mauser schrieb:Doch es ist kompletter Bockmist weil du überhaupt nicht konkret wirst sondern nur vage irgendwelche Andeutungen formulierst.
Du gibst dir aber auch viel Mühe, mich falsch zu verstehen. Ich meine damit, dass der Verfassungsschutz keine gute Ermittlungsarbeit geleistet haben könnte, da eine unbekannte Anzahl ehemaliger Terrorist*innen seit den 1980er Jahre auf freiem Fuß ist und man weder gesicherte Erkenntnisse zur Größe der Organisation, noch zu ihrer Organisationsstruktur hat gewinnen können. Obwohl man von einer Stärke von etwa 20 aktiven Mitgliedern ausgeht, von denen maximal die Hälfte bekannt war. Darüber hinaus gab es eine Hand von Menschen, denen man eine Zugehörigkeit zur dritten Generation der RAF unterstellt hat, diese letztlich vor Gericht aber gar nicht nachweisen konnte. Wie etwa
Christoph Seidler, der im Ausland untertauchte, sich nach langer Zeit stellte, aber nicht verurteilt werden konnte.
Ich finde es daher nicht besonders weit hergeholt, zu sagen, dass die Ermittlungsergebnisse hier offensichtlich recht mau ausgefallen sind und darauf aufbauend zu vermuten, dass eine Einsicht in die Akten, wie sie im Rahmen eines Prozesses stattfinden würde, möglicherweise unangenehm für einen Verfassungsschutz sein könnte, dem viel daran gelegen ist, als kompetenter und effizienter Inlandsgeheimdienst aufzutreten. Natürlich ist das Spekulation, aber die ist hier auch erlaubt. Und weit hergeholt ist sie nicht, da eben beim NSU ein ähnliches Muster erkennbar ist. Hier am Beispiel der Aktenvernichtung durch einen Referatsleiter des BfV, der damit laut eigener Aussage den Verdacht, man habe schlecht ermittelt, im Keim ersticken wollte:
Lingen sagte laut Protokoll: „Mir war bereits am 10./11. November 2011 völlig klar, dass sich die Öffentlichkeit sehr für die Quellenlage des BfV in Thüringen interessieren wird. Die bloße Bezifferung der seinerzeit in Thüringen vom BfV geführten Quellen mit acht, neun oder zehn Fällen hätte zu der – ja nun auch heute noch intensiv gestellten – Frage geführt, aus welchem Grunde die Verfassungsschutzbehörden über die terroristischen Aktivitäten der drei eigentlich nicht informiert worden sind. Die nackten Zahlen sprachen ja dafür, dass wir wussten, was da läuft, was aber nicht der Fall war. Und da habe ich mir gedacht, wenn der quantitative Aspekt, also die Anzahl unserer Quellen im Bereich des THS (Thüringer Heimatschutz) und in Thüringen, nicht bekannt wird, dass dann die Frage, warum das BfV von nichts gewusst hat, vielleicht gar nicht auftaucht.“
Quelle: Welt.de
"Das ist eine völlig neue Qualität des Skandals"Ich verstehe daher wirklich nicht, wieso du hier so ein riesen Fass aufmachst, obwohl solche Ermittlungspannen und ihre Verschleierungsversuche hinreichend bekannt sind.