Ich grüsse Euch...
@redfernEin Ding der Unmöglichkeit, das uns beiden sicherlich bewusst ist, dass niemand alles wissen kann. Es gab und gibt keinen einzigen Menschen auf dieser Welt, der in sämlichen Wissensgebieten vollumfassend informiert war/ist.
Dazu muss ich grad einen meiner dahingehenden Gedankengänge loswerden bezüglich
all jener Forscher//Wissenschaftler etc., die sich einstens und heute mit der ganzen Vielfalt des menschlichen Seins beschäftigen. Gut möglich,. dass sich der eine und andere an jene Aussage von Sokrates erinnert, sich gar mit all seinen ganzen Zweifeln verstanden fühlt: "Ich weiss, dass ich nichts weiss...."
In die Kategorie "ausschweifend- philosophische Seitensprünge" könnte man meine Gedankengänge sehr wohl einordnen....Ich werde nun aber versuchen, zu der einen und anderen Eurer Aeusserungen Stellung zu nehmen.
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@redfern, ich meinte aber doch, dass in früheren Jahren eine schwere Kindheit berücksichtigt und bezüglich des Strafmasses mildernde Auswirkungen hatte. Doch sind diese Zeiten wohl vorbei und auch ich bin sehr erleichtert darüber. Man hat in den letzten Jahren/Jahrzehnten viel dazu gelernt. Der Preis der dafür bezahlt werden musste um zu erkennen, dass schwerst persönlichkeitsgestörte Triebtäter sich nicht ändern werden, nicht ändern können, war enorm hoch.....das unvorstellbare Leid das all die Opfer vor ihrem Tod erleben mussten. Die Trauer der Angehörigen. die niemals aufhört bis an ihr Lebensende.
Dabei denke ich im Besonderen an den Fall Werner Ferrari. Der hat nämlich bereits im Jahre 1971 ein Kind umgebracht, wurde dafür zu 10 (!) Jahren Freiheitsstrafe verurteilt und nach 8 Jahren gar vorzeitig entlassen.
Aus heutiger Sicht ist es darüber hinaus ebenso unverständlich und unfassbar, dass der Ferrari in der Folge über beinahe 1 Jahrzehnt (1980-1989) unbehelligt noch weitere Kinder umbringen konnte. Jenes Jahrzehnt ist bezüglich "Verbrechen an Kindern" als das Schrecklichste in die Schweizerische Kriminalgeschichte eingegangen. 11 Fälle von ermordeten und vermissten Kindern/Jugendlichen. Bis heute werden 3 dieser Kinder vermisst.
In 4 Fällen konnte der Werner Ferrari letztendlich zur Rechenschaft gezogen werden.
Die Fahndungsbehörden, die über all diese Jahre im Dunkeln tappten wurden übrigens erst dadurch auf den Werner Ferrari aufmerksam, weil er selber nach einem Tötungsdelikt telefonisch bei der Polizei kundtat, er hätte mit dieser Tat nichts zu tun.....
Das alles, aus der heutigen Sicht Unverständliche und Unfassbare, hat in in einer Zeit stattgefunden, als die Polizei/die verantwortlichen Behörden in sämtlichen Kantonen unabhängig voneinander vor sich "hinwurstelten" (anders kann man das nicht sagen!)
Und es mussten darüber hinaus noch beinahe 2 weitere Jahrzehnte vergehen, bis zum "Fall Ylenia", dass endlich, endlich ein Fahndungs-Netzwerk, eine Zusammenarbeit über alle Kantonsgrenzen hinweg aufgebaut wurde.
Ich denke auch an den "Mordfall Zollikerberg" der sich im Jahre 1993 ereignet hat. Beim Täter handelte es sich um einen Mann der ca. 10 Jahre zuvor wegen 2 Morden und 11 Vergewaltigungen zu Lebenslänglich verurteilt worden ist. Man gewährte ihm im Laufe der Jahre dann nach und nach Hafterleichterungen bis hin zu unbegleitem Urlaub.
Wikipedia: Mord am Zollikerberg @LuminarahOb solcherart Morde an Prostituierten in Oesterreich, mit ähnlicher "Handschrift" tatsächlich aufgehört haben, sozusagen schlagartig, das weiss ich nicht. Die Astrid Wagner schreibt davon, dass noch während der Untersuchungshaft/oder des Prozessverfahrens vom Unterweger eine weitere ermordete Prostituierte aufgefunden worden sei, glaubs auch erdrosselt und nackt.
Ich habe auf Deine Frage hin versucht, ob im Netz eine dahingehende und einigermassen zuverlässige Statistik zu finden sein könnte. Die Fülle der Seiten/Meldungen von ermordeten Prostituierten hat mich geradezu erschlagen.....kommt noch dazu, dass ich bezüglich zielgerichteter I-Net-Recherchen wenig bis keine Ahnung habe.
Vielleicht findet ja jemand von Euch zu einer entsprechend verlässlichen Seite, von der Oesterreichischen Polizei/vom Oesterreichischen Justizministerium etc, sowas in diese Richtung....
@john_doeFür die einen wirft dieser Fall keinerlei Fragen auf, das lese und registriere ich. Mag auch nicht danach fragen, inwieweit sich dahingehend "Ueberzeugte" mit dem Fall Unterweger befasst haben....
Bei mir jedoch sind mancherlei Fragen aufgekommen. Nicht alleine dahingehend, ob der Unterweger nun tatsächlich der Täter war, sondern weitgreifender darüber hinaus. U.a die damalige Rechtsprechung betreffend. .... jene damals drängenden Forderungen bezüglich "humanitärem Strafvollzug"/ dem Glauben an eine erfolgreiche Resozialisierung solcherart Täter. Forderungen vorwiegend aus "linken" Kreisen. Von Menschen vielleicht, die mit Ueberzeugung und teilweise sich mit geradezu leidenschaftlicher Vehemenz an ihren ureigenen Glauben an das "Gute im Menschen" festhatlen/festklammern wolten?
Hat eigentlich irgendwer von all denen, die sich für eine frühzeitige Entlassung Unterwegers stark gemacht haben öffentlich zu seiner "Fehleinschätzung" Stellung genommen? Gar über eine gewisse Mitverantwortung bezüglich nachfolgenden Geschehnisse nachgedacht hat?