Serecato schrieb:Warum haben die Ermittler eigentlich die Taxi Hypothese verworfen?
Gast009 schrieb:Hat die Taxifahrerin dies alles erfunden oder warum konnte sich diese Spur nicht weiter erhärten?
Ich bin nicht der Meinung, dass die Polizei diese Spur verworfen hat. Wenn das so wäre, wäre die Taxifahrerin und ihre Aussage in der Sendung gar nicht erwähnt worden, zumindest wäre ihr ganz sicher nicht so ein langer Zeitabschnitt in dem Film gewidmet worden.
Ich denke, dass die Polizei die Frau prinzipiell für glaubwürdig hält, das wurde meiner Meinung nach durchaus auch so dargestellt. Sie hat zugegeben, zunächst eine Falschaussage gemacht zu haben und dies auch glaubwürdig gegründet (Angst vor einen Racheakt der Täter).
Allerdings gibt es Details in dem Fall, die der Aussage der Frau widersprechen (Reifenspur in unmittelbarer Fundortnähe, Benzin als Brandbeschleuniger). Diese Zweifel werden auch offen kommuniziert (als Gespräch zwischen den Ermittlern).
Es ist sozusagen eine offene Spur, die weder abgearbeitet und verworfen wurde, noch zu einem Ermittlungsergebnis geführt hat.
Und in der Sendung versucht man jetzt eben, Zeugen zu finden, die die Aussagen/Spur bestätigen oder entkräften können. Z.B. kann es sein, dass auch wenn damals vor Ort sicher nach dieser jungen Frau und den drei Begleitern gesucht wurde, man sie einfach nicht ausfindig gemacht hat, es sie aber dennoch gegeben hat. Eine der vier Personen könnte sich selbst erkennen, sich melden und z.B. klarstellen, dass es die Begegnung mit der Taxifahrerin gab, man aber mit der Tat nichts zu tun hatte, weil er z.B. den Namen des weiblichen Fahrgastes angeben kann und die junge Frau heute noch lebt.
Auch ein Ausschluss würde die Polizei ja in den Ermittlungen weiterbringen und wenn es nur ist, weil sie eine offene Spur als irrelevant abhaken kann.
Und wie Gevatter hier schrieb:
GevatterLeben schrieb:Hypothese: Die Aussage ist unwahr. Da stellt sich die Frage, warum die Fahrerin die Geschichte erzählt hat. Möglichkeiten wären:
[...]
- Sie glaubt an falsche Erinnerungen, die irgendwie sich in ihr eingenistet haben (psychische Gründe).
[...]
De zweite Befragung der Taxifahrerin fand meine ich 2008 statt, also 11 Jahr nach der Tat. Das ist natürlich eine ziemliche Zeitspanne. Die Taxifahrerin wurde schon kurz nach der Tat befragt und hat da auch eine Aussage gemacht, an die sie sich erinnerte.
Wenn sie damals wirklich gelogen hat, dann ist ihr die Bedeutung ihrer Beobachtungen ja schon zum Zeitpunkt der ersten Befragung eigentlich bewusst deutlich gewesen.
So etwas vergisst man dann sicher nicht, man wird sich z.B. das Datum noch rel. sicher merken, zumal ja Schützenfest war und man auch 2008 noch feststellen kann, wann das Schützenfest war in Relation zum Leichenfund. (Schützenfest ist in Altena überings ein Riesending, es wird nur alle 3 Jahre veranstaltet, aber dann geht in der Stadt echt 4 Tage lang nicht mehr viel anderes....).
Auch an einige Details dürfte sie sich sehr gut erinnern können, z.B. an den Strassstein. V.a. wenn sei das beobachtet hat und nachträglich in der Presse erfahren hat, dass das Opfer genau so einen Stein auf dem Zahn hatte.
Aber über die Zeit werden halt eben auch einige Erinnerungen ungenau, manches "erfindet" das Gehirn dazu, und sei es nur, weil es selber nach scheinbar logischen Erklärungen sucht. Manche Sachen hat die Frau vielleicht aus der Presse erfahren und die haben sich dann in ihrem Kopf mit den Beobachtungen aus der Nacht vermischt.
Das bedeutet nicht, dass die Frau prinzipiell unglaubwürdig, weil eine bewusste Lügnerin, ist. Auch nicht, dass sie psychisch krank ist. Im Gegenteil, dass sind ganz normale Vorgänge des Gedächtnisses.
Ich denke deshalb versucht man jetzt, Zeugen zu finden, deren Aussage die Aussage der Taxifahrerin untermauern oder aber widerlegen. Und zwar entweder vollständig oder auch nur ein einzelnen Aspekten.