@McIntosh Zieht man den direkten Vergleich zu anderen Fällen, lässt dich ja erkennen, dass das Haus nach einem Verschwinden normalerweise nicht automatisch auf den Kopf gestellt wird! Weder in Fall von Sandra D., Maria B., Gabriele S., .... erst wenn sich konkrete Hinweise ergeben,... schaut man nach Monaten vielleicht nochmal genauer hin!? Ganz gleich was mit Kim passiert ist, ich glaube nicht an ein Untertauchen!!!
Bemerkenswerter Weise sind die Schilderungen immer sehr ähnlich: Frau verlässt ohne alles das Haus, oftmals abgeholt vom großen Unbekannten, noch kurzzeitig eine Rückmeldung per SMS oder nicht verifiziertem Telefonat ....
Putzkraft findet eingemauerte Frau in Kellerwand
JoAnn Nichols verschwand 1985, die Polizei und ihr Ehemann suchten lange nach der Grundschullehrerin. Nun wurde ihre Leiche entdeckt – an dem Ort, an dem die Nachbarn sie schon lange vermuteten. Von Michael Remke
Foto: pa/landov/Chicago Tribune
In einer Kellerwand eines völlig heruntergekommenen Hauses wie diesem hatte eine Putzkraft die Leiche von JoAnn Nichols entdeckt.
JoAnn Nichols verschwand an einem verschneiten und kalten Dezembertag im Jahre 1985. Wenige Tage vor Weihnachten hatte die beliebte Grundschullehrerin aus Poughkeepsie, zwei Autostunden nördlich von New York, ihre Erstklässler in die Ferien geschickt.
Danach wollte sich die 55-Jährige kurz vor dem Fest noch einmal die Haare machen und die Fingernägel maniküren lassen. Doch bei ihrem Termin im örtlichen Schönheitssalon kam Nichols nie an. Am 22. Dezember meldete ihr Mann seine Frau als vermisst.
Wochenlang suchte die Polizei damals fieberhaft nach der Vermissten. Doch bis auf den Wagen von Nichols, der vor einem Supermarkt abgestellt war, fanden die Beamten keine wirklich heiße Spur.
Jetzt, 28 Jahre nach dem mysteriösen Verschwinden, könnte ein gruseliger Fund im Haus der Nichols den Fall doch noch aufklären. Eine Putzkraft hatte bei Aufräumarbeiten in dem völlig heruntergekommenen Haus in einer Kellerwand einen Container mit einem Skelett gefunden.
Luftdicht verschlossen und eingemauert
"Es sind die sterblichen Überreste von JoAnn Nichols", bestätigte die Gerichtsmedizinerin, Dr. Kari Reiber, die den völlig skelettierten Körper über einen Zahnabdruck identifizieren musste.
Mordfall
Der rätselhafte Fall des O. J. Simpson
"Die Leiche wurde völlig intakt in einen luftdichten Behälter gesteckt und in die Wand gemauert." Wie Reiber sagte, wurde Nichols durch einen "Schlag mit einem schweren Gegenstand auf den Kopf" getötet.
Dass niemand den Geruch oder andere Spuren bemerkte, begründete die Pathologin auch damit, dass vor der Wand auch noch "große Müllcontainer gestellt wurden". Das habe den Verwesungsgestank minimiert.
Nichols' Mann James, der 2012 im Alter von 82 Jahren gestorben ist, galt als stadtbekannter "Hoarder", ein krankhafter Hamsterer (in Deutschland wird eher der Begriff "Messie" benutzt), der nichts wegwerfen konnte. Auf dem Grundstück sollen regelmäßig mindestens drei große und bis über den Rand gefüllte Müllcontainer gestanden haben.
"Er hat manchmal in seinem Wagen geschlafen, weil er sein Haus so vollgestellt hatte, dass er nicht mehr reinkam", berichtet Nachbarin Judy Wyskida, die James Nichols als "komischen Typen" charakterisierte. "Er ist auch immer mit einer Menschenpuppe auf dem Beifahrersitz durch die Gegend gefahren."
Fall wird neu aufgerollt
Doch hat James Nichols seine Frau auch ermordet, in die Wand gemauert und dann bis zu seinem natürlichen Tod am 21. Dezember 2012 – auf den Tag genau 27 Jahre nach dem Verschwinden von JoAnn Nichols – fast drei Jahrzehnte mit der Leiche im Haus zusammen gelebt?
"Wir werden den Fall jetzt neu aufrollen", sagte der Polizeichef von Poughkeepsie, Thomas Mauro.
James Nichols, der bis zu seiner Pensionierung beim Computerriesen IBM angestellt war, galt nach seiner Vermisstenanzeige 1985 lange Zeit als verdächtig. Doch etwas nachweisen konnten ihm die Beamten nicht.
Dass JoAnn Nichols einfach abgehauen war, wollte die Polizei genauso wenig ausschließen wie die Möglichkeit eines Selbstmordes. Die Lehrerin galt nach dem Tod ihres einzigen Sohnes im Jahr 1982 – der 25-jährige James Nichols III war bei einem Bootsausflug ertrunken – als depressiv.
Ein kurzer getippter Absatz auf ihrem Computer, den ihr Mann wenige Tage nach ihrem Verschwinden fand und der Polizei übergab, galt als möglicher Abschiedsbrief. "Die kurze Notiz ist ein Hinweis, das Nichols tatsächlich depressiv war", bestätigte damals einer der Ermittler.
"Wir haben es doch gleich gesagt"
"Es gibt keinen Grund, dass meine Frau tot oder dass sie am Leben und mit einem anderen Mann abgehauen ist", sagte James Nichols damals in der Lokalzeitung in einem Interview. "Es gibt Tausende von Möglichkeiten, warum meine Frau verschwunden ist." Später behauptete der Computerexperte allerdings, dass er einen Anruf von JoAnn bekommen habe.
"Sie hat am Tag vor Weihnachten morgens um 7.35 Uhr angerufen und gesagt, dass alles in Ordnung sei und ich alle grüßen solle", berichtete Nichols. Als er sie gefragt habe, wo sie denn sei, habe sie aufgelegt.
Die Polizei konnte später keinen Anhaltspunkt für das angeblich "30-Sekunden-Gespräch" (Nichols) finden.
Für die Nachbarn war der Fall von Anfang an klar. "Wir haben der Polizei immer gesagt, dass ihr Mann ihr etwas angetan haben muss", fühlt sich Dolores Casella nach dem gruseligen Fund der Leiche jetzt bestätigt.
"Ich habe es doch gleich gesagt." Ermittler Thomas Mauro jedoch ist vorsichtiger. Trotz scheinbar eindeutiger Indizien bezeichnete er den verstorbenen James Nichols offiziell noch nicht als Verdächtigen.
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