fortylicks schrieb:Für mich war das eine fast klassische Konstellation. Der letzte Zeuge ist ja
in der Kriminalstatistik immer im Fokus. Ich halte den nunmehr Verhafteten
für sehr verdächtig; zumal man ja wohl eindeutige Spuren gefunden haben
muss; anders kann ich mir die abgewiesene Haftbeschwerde nicht erklären.
@fortylicks Ja, der letzte Zeuge hat halt die räumliche und zeitliche Nähe zum Opfer, dass ist immer sehr verdächtig. Die ja danach dann 1:1 beim ausüben der Tat nur mehr der Täter haben kann.
Ich denke aber schon, der Anwalt hat sicher auch recht in der Annahme, dass die Fluchtgefahr und der ausl. Wohnsitz beim Verdächtigen - für den die Unschuldsvermutung gilt - auch eine gewissen Rolle beim U-Richter immer spielt. Nicht nur allein, denn "nur so", wird der Verdächtige nicht nun in U-Haft sitzen.
Denke auch, es ist sehr wahrscheinlich, dass es eine Anklage und dann eben eine Gerichtsverhandlung geben wird.
Kein Alibi als letzter "Zeuge" vorweisen zu können ist schon immer hart. Dazu eben noch, dass es ein Alibi gab, was wohl sich nun als falsch herausgestellt hat. Sich an nix mehr erinnern zu können, hmmm... find ich auch als Problem. Weil es dann eben völliger Unsinn ist, dass mir wer ein falsches Alibi gibt.
Also auch ohne konkrete Tatortspuren und Hauschuppen etc. (welche wir als Beweislast hier nicht genau kennen) muss erst mal jemand anders gefunden werden, der sich so verdächtig macht. Es gibt ja genug Beispiele von Tätern, die sich auf einmal an nix mehr erinnern können, wenn sie mit Beweislast konfrontiert werden. Sagt ja überhaupt nix aus, ob der Verdächtige es wirklich war oder nicht, ist aber kein Umstand, wo ein Verdacht von einem abfällt und zum Umdenken anregt.
Ich vertraue der Justiz und unserem öster. Rechtssystem, dass kein Unschuldiger evt. für einen Mord den er nie begangen hat, über 20 Jahre einsitzt. Diese Sorge scheint mir echt unbegründet zu sein, auch wenn ich einsehe, dass etwa Familie/Freunde/Bekannte vom U-Häftling in diese Richtung gerne womöglich tendieren und etwa schon die U-Haft als völlig unangebracht ansehen.
Aber da ist eben auch dieser wirklich schrecklich brutale Mord an dieser so jungen Studentin.
Egal WER nun genau der Täter ist, er wurde bis heute dann wohl von seinem Umfeld nicht als möglicher Täter wahrgenommen. Also diese Person, welche diese schreckliche Tat verübte, kann sich auf alle Fälle vor seiner Familie, Freunden & Bekannten gut verstellen. Und das nun schon über einen langen Zeitraum. Das würde bedeuten, seine "Monsterpsyche" sieht man ihm überhaupt nicht an!?
nephilimfield schrieb:Es ist ja auch auffällig, dass nie eine Beschreibung des "Blonden" veröffentlicht wurde, was seine Bekleidung betraf.
@nephilimfield Entweder wusste man sie nicht, oder sie war der Kleidung von Daniela zu ähnlich?
Es würde für mich Sinn machen, jemanden zu suchen wie den "betrunkenen Blonden", wenn man sich von Polizeiseite nicht so sicher ist/war, ob das Daniela war vor dem Hallenbad oder nicht.
Die Taktik der Polizei ist ja oft sehr schwer zu durchschauen. Irgendwie muss ja das Handy in ihren Überlegungen auch eine Rolle gespielt haben, sonst hätten sie ja da keine Falschangabe gemacht drüber, oder? Auch da wissen wir ja nix, was sie an Danielas Handy so alles an INFO & Verdacht gefunden haben.
Ja ich finde auch, es ist irgendwie logischer, wenn der Verfolger mit dem Rad sie suchte, und Daniela zu Fuß unterwegs war als umgekehrt.