Louisiana schrieb: Wäre ein Fremdtäter daran interessiert:
Wir kennen in keiner Weise die nähere Umgebung der Hagens. Wir haben keine Ahnung, wem das Verschwinden hätte auch nützen können. Daher sind solche Fragen letztendlich für uns nicht zu beantworten.
Louisiana schrieb: alle beide Eheleute zu beseitigen?
s.o.
Louisiana schrieb: deren Verschwinden nach Urlaub aussehen zu lassen?
Das ist eben eins der Haupt-Probleme, welche die Theorie der Ermittler nicht stimmig macht. Das Verschwinden sieht nur im ersten Moment wie ein Urlaub aus, als wenn man über diese Tatsache nur kurzfristig täuschen wollte. Wer sollte hier aber nur getäuscht werden? Es ist in Wirklichkeit ist es eben offensichtlich, dass es eben nicht wie einem Verschwinden im Urlaub aussieht. Der Wagen fehlte eben nicht.
Wer hatte aber ein Grund für nur eine kurzfristige Täuschung? Wohl kaum der Sohn der Hagens. Für ihn wäre es schon fast zwingend den Tatort weit weg zur Haus der Hagens zu verlegen.
Ich persönlich könnte mir hier vorstellen, dass die Hagens in Wirklichkeit schon ein Teil der Sachen, welche sie mitnehmen wollten, schon in dem Eingangsbereich des Hauses gesammelt hatten um es später in das Auto zu packen. Um hier u.U. Zeit zu gewinnen (wie hier schon immer gesagt wurde, spielt der Faktor Zeit eine große Rolle) hat der oder die Täter diese dann einfach haben mitgehen lassen. Ein verlassener Hund oder gestapeltes Gepäck hätte bewirkt, dass direkt Alarm geschlagen worden wäre.
Louisiana schrieb: kein Lösegeld zu fordern?
Auch hier gilt s.o.
Außerdem kann durchaus eine Lösegeldforderung geplant gewesen sein, die aber durch ein unvorhergesehenes Ereignis (Tod der Opfer) dann doch nicht mehr angeraten war.
Louisiana schrieb:das Haus zu reinigen?
Das glaubt man wohl nur, weil ein Ermittler o.ä. mal gemeint hat, dass das Haus „klinisch“ sauber gewesen sei. Klinisch rein wäre ja „keimfrei“, was offensichtlich überhaupt nicht sein kann, weil die Putzfrau dort ein und aus ging. Es war letztendlich nur eine Metapher. Was das bedeutet, bleibt aber im Dunkeln. Nein, ein Beleg für eine intensive Reinigung ist das nicht, vermutlich meint der Ermittler, dass erwartete Spuren nicht vorlagen. Aber das bedeutet letztendlich nichts, denn die Erwartung könnte schlicht und einfach falsch sein. Blutvergießen hat es in dem Haus mit größter Wahrscheinlichkeit nicht gegeben, denn Blut lässt sich in einer normalen Wohnumgebung nicht restlos entfernen bzw. es gibt dann Verfahren, die zeigen, dass man Blutspuren versucht hat zu beseitigen.
Ich persönlich glaube, dass – wenn ein Mord erfolgt ist – dieser nicht im Haus ausgeführt wurde. Folglich braucht dort auch keine Reinigung durchgeführt worden sein, weil Spuren in dieser Art dort nicht zu erwarten waren.
Selbst wenn man von einer Reinigung ausgeht, warum? Der Sohn und Freund gingen dort ein und aus, Spuren von Ihnen wären also nicht nachweislich tatrelevant. Auch aus diesem Grund hätten die Verdächtigen kaum einen Grund eine Reinigung durchzuführen.
die Leichen verschwinden zu lassen?
obendrein den Hund noch auf Nimmerwiedersehen zu beseitigen?
s.o.
In der Theorie bzgl. des Täterduos Sohn + Freund gibt es eben auch genügend Ungereimtheiten, die dann noch zu der oben doch äußerst geringen Wahrscheinlichkeit, dass sich zwei zufällig treffen hinzukommen. Und genau vor diesen Ungereimtheiten sollte man nicht die Augen verschließen. Diese kennen wir relativ genau, dahingehend kennen wir in keiner Weise das Umfeld der Hagens.
Ungereimtheiten wären:
- Zwei bis heute unbekannte Autos vor dem Haus
- Autos der Hagens vollzählig, dadurch offensichtlich, dass Hagens nicht die Reise angetreten sind. Eine sinnvolle Erklärung gerade für diesen Punkt gibt es bei einer vermuteten Täterschaft des Sohnes nicht. Pseudoerklärungen, dass man sich nicht entscheiden konnte, ob man eine Entführung oder Verschwinden im Urlaub plante, sind hier doch sehr weltfremd und widerspricht letztendlich dann der Intelligenz und Kaltblütigkeit, welche Beiden hier angedichtet werden
- Kein nachgewiesener Transfer in Geld oder anderen Dingen größeren Ausmaßes zwischen den Verdächtigten, welche über eine normale Freundschaft hinausgehen. Natürlich kann man das dann auch wieder begründen, dass einer hörig o.ä. gewesen sein soll. Aber man vergisst hier wieder, dass unter dieser Annahme die Wahrscheinlichkeiten langsam ins bodenlose abfallen.
Katinka1971 schrieb: Wir wissen doch viel zu wenig über das Ehepaar und über das Umfeld, um zu wissen, ob es noch weitere Motive geben könnte.
Eben und das ist der Grund, dass sich in der Regel hier das Forum in keiner Weise dafür eignet, hier eine Aufklärung zu bringen. Daher werde ich mich natürlich auch nicht an Spekulationen über den roten Golf beteiligen. Die Fragen, welche hier aufkommen, können nur die Ermittler klären. Aber letztendlich ist das ein weiteres Puzzle, das zeigen könnte, dass die Ermittler nicht ausreichend ermittelt haben, vielleicht weil sie von Anfang an voreingenommen waren.
Sinnvoller sind da eben Diskussionen, ob man das Szenario, von dem die Ermittler aufgezeigt haben, schlüssig ist oder nicht.
Ich persönlich sehe es auch erschreckend an, wie der StA in dem obigen Fernsehbeitrag agiert. Statt einfach zu sagen, dass die Hinweise der XY-Sendung die Ermittlungen nicht weiter gebracht haben, führt er mehrfach umständlich aus, dass dadurch ein neuer Anfangsverdacht begründet hatte. Und erst im Nachhinein führt er aus, dass dieser Hinweis nicht gebracht hat. Hier zeigt sich dann aus meiner Sicht eine schwere Voreingenommenheit, welche letztendlich eine Aufklärung des Falles abträglich ist.
KLelina schrieb: Wenn Klaus H. absolut NICHTS mit dem Verschwinden zutun hat , warum setzt er nicht alles in Bewegung um die Sache aufzuklären ?
Auch das können wir hier nicht klären. Wir wissen nicht, ob er nicht auf andere Weise versucht hat, die Sache aufzuklären. Vielleicht hat er eine Detektei beschäftigt. Von Seiten der Ermittler dürfte er sich – nach dem Er von Ihnen wohl als offensichtlich Hauptverdächtiger galt – kaum noch etwas erwarten. Und hier hat dann letztendlich auch Eigenschutz höhere Priorität, das macht einem dann jeder Anwalt klar.
Ich halte daher die weitere Diskussion nicht sinnvoll. Wir drehen uns hier im Kreise, jeder hat seine Meinung. Aufklären können das nur die Ermittler, und aus meiner Sicht wäre dafür aber die Voraussetzung, dass diese von ihrer schweren Voreingenommenheit wegkommen. Das wird aber höchstwahrscheinlich nicht erfolgen, so dass der Fall höchstwahrscheinlich ungelöst bleiben wird oder die Gefahr ist groß, dass man einen weiteren Fall alla Rupp schafft.