@egahtIch verstehe, wie du das meinst. Allerdings wissen wir ja nicht wirklich wie es in diesem Fall lief. Das Ergebnis heute, Aussagen von Ermittlern, Indizien lassen eher auf deinen Bluthundvergleich schließen. Anderes ist ja nicht bekannt. Aber selbst eine Spur, die ein Bluthund verfolgt, muss man erst mal interpretieren. Diese Interpretation kann auch falsch sein oder entlastend für TVs. Da wir selbst keine Bluthunde sind kann auch unsere Verfolgung von Spuren falsch sein oder in Sackgassen führen. Ich bin aber nicht für diese Vorgehensweise. Man sollte offen sein, Leute ausschließen können, eingrenzen können, dafür muss man aber auch alles untersuchen und in alle möglichen Richtungen ermitteln usw. Wenn man jemanden näher verdächtigen kann, muss man nach weiteren entlastenden und möglichen belastenden ermitteln, damit man den Verdächtigen ausschließen kann oder sich das ganze bekräftigt. Man muss aber auch weiter ermitteln, nicht nur gegen einen Verdächtigen. Spätestens wenn es nach 20 Jahren nichts gebracht hat, muss man sich doch mal überlegen, was anders zu machen und nicht die Augen verschließen. Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit möglich, dass nach einer bestimmten Zeit die beiden verdächtigt wurden und man ab da nur noch nach Indizien/Beweise ihrer Schuld gesucht hat, seit 20 Jahren. Auch dass nichts anderes aus den Medien bekannt ist, bekräftigt zumindest die Sicht, dass diese Ermittlungsweise die Falsche ist. Allerdings dass seit 20 Jahren nicht "zufällig" belastende Beweise zulasten der TVs aufgetaucht sind, um die Schuld durchzubringen, spricht auch wieder für die Ermittler. Traurig aber wahr, wenn man andere Fälle anschaut. Einige zeigen leider, dass aufgrund von Verdächtigungen von vorne rein voreingenommen und einseitig ermittelt wird. Bei einigen Fällen stellt man gelegentlich fest, dass sogar Entlastendes unterschlagen wird, um eine Schuld durchzubringen. Ob das hier alles so richtig lief, ist die große Frage. Vertrauen alleine reicht da nicht, erst recht nicht nach 20 Jahren. Und wenn man sieht, dass solche Menschen einen Schuldstempel von Voreingenommenen für den Rest ihres Lebens tragen müssen, kann man nicht vorsichtig genug sein. Denke keiner von uns möchte mal in so eine Lage geraten und ich wünsch es auch niemandem. Daher ist die Unschuldsvermutung nicht nur eine Floskel, sondern ein Grundsatz zum Schutz dieser Menschen und für ein faires Verfahren mit unvoreingenommenen Menschen.
Was ich aber trotzdem ein bisschen schade finde ist auch, dass meist solche Fälle eher nicht transparent für die Bevölkerung sind. Umso weniger kontrollierbar sind sie. Auf der andern Seite dient es wahrscheinlich auch teilweise dem Schutz aller Beteiligten, vielleicht will die Justiz sich teilweise selbst schützen. Aber denke einfach mal, uns alle würde interessieren, wie genau damals die Ermittler ermittelt haben und welche Indizien in andere Richtungen es vielleicht gegeben haben mag (die es vielleicht gar nicht gibt oder für die Presse nicht interessant waren.) Problem ist, dass man sich oft aufgrund von Nicht-Wissen eine Meinung bildet, was denk ich auch oft Manipulation seitens der Presse ist, damit mehr Leute deren Zeitung/Artikel lesen.
Bissl wild geschrieben, aber ist schon spät
;)