stupormundi schrieb am 17.12.2013:Wenn man den Film sieht mit der Autowrackbergung,
kann man nach so langer Zeit im verschlammten Auto und dem Bersten der scheibe wirklich diese 2 Dinge so genau konstruieren?
Habe da so meine Zweifel, ob man da nicht ein bisschen sehr bestimmt davon ausgeht!
Wie genau das rekonstruiert wurde, kann ich Dir auch nicht sagen. Allerdings dürften die Unterschenkelknochen und damit auch die Füße wohl noch im Schlamm gesteckt haben. Das war ja durch das Bersten der Scheibe nicht betroffen.
Gleiches gilt für die Füße. Ich überlege da auch gerade, für wie wahrscheinliche ich es halte, dass BEIDE Gummistiefel sich von den Füßen lösten und aus dem Auto trieben.
stupormundi schrieb am 17.12.2013:Ebenso mit dem "P"-Modus des Getriebes, kann sich dass nicht auch beim Eindringen des Schlamms oder der Bergung verschieben?
Oder vielleicht beim Fahren ins Wasser beim Versuch auf "R" zu stellen noch vom Fahrer eingelgt worden sein?
Sicherlich ist es möglich, dass sich der Schalthebel verstellt hat. Bei den alten Benzen ist die Automatik allerdings durch diese ZickZack-Anordnung (keine Ahnung, wie ich es sonst nennen soll) zusätzlich gegen Verschaltungen "gesichert". Da müsste das Wasser/ der Schlamm schon ziemlich genau die Richtung erreicht haben. Nicht unmöglich, aber ne Frage, die man IMO nicht einfach ignorieren kann.
P steht auch ganz oben, das ist noch mal ein langer Weg. Theoretisch denkbar, dass das beim Umschalten passiert ist, wäre aber n großer Verschalter.
stupormundi schrieb am 17.12.2013:Und wegen der Einfahrtstelle: Ob Unfall oder Versenken durch die Mörder, ins Wasser musste der Wagen ja so oder so, also muss er zwangsläufig an einer bestimmten Stelle rein und dort Spuren hinterlassen .....
Nur mal so meine Gedanken......
Nicht wenn man ein Hebefahrzeug hat.
JosefK1914 schrieb am 17.12.2013:Er war betrunken und hatte vermutlich die Orientierung verloren oder er meinte irgend etwas vergessen zu haben und hat daher kehrt gemacht. Vielleicht aber - was ich persönlich für am wahrscheinlicsten halte - ist es ihm gekommen, dass er gerade Fahrerflucht begangen hat und wollte daher dem Wirt kurz Bescheid geben und ist daher nochmal umgekehrt und hat dabei eben die Orientierung verloren. Dass die Anfahren des Blumenkübels indirekt etwas mit dem Unfall zu tun hat und mit dem Unfall korreliert, ist m.E. recht wahrscheinlich.
Daran kann ich nicht so recht glauben. 8 Halbe sind für nen ordentlichen bajuwarischen Bauern nichts weswegen der die Orientierung verliert. Zumindest nicht auf dem Weg von der Stammkneipe nach Hause. Das kriegen so Leute in aller Regel mit 4 Promille noch recht gut hin.
Die These mit dem Bescheid geben halte ich für zu weit her geholt. Da fährt der den Kübel um, will abhauen, überlegt es sich dann und kehrt um? Erstens stand der Wirt direkt dabei, was Rupp auch wusste und der kannte auch Rupp. Abzuhauen gab es da eigentlich nix. Zweitens ist Rupp nicht der Typ, der sich mal Hüh und mal Hott entscheidet. Der soll im Gegenteil recht streitbar gewesen sein. Und Drittens ist der Wirt ja auch gerade weggefahren. Es wäre also gar niemand mehr da gewesen, dem er hätte Bescheid geben können.
Ich vermute eher, der Rudi hat vom Unfall nix mitbekommen.
JosefK1914 schrieb am 17.12.2013:Eine Wasserleiche schwimmt nach einer Weile auf. Und wenn die Gase den Körper verlassen haben, sinkt sie wieder zurück. In welcher Weise sie dann unten aufkommt, ist nicht vorhersehbar. Sie dürfte daher keinesfalls die Stellung eingenommen haben, welche sie ursprünglich besaß. Es wäre sogar möglich gewesen, dass man ihn auf den Rücksitzen hätte finden können.
Du vergisst, dass der Rudi kein schmaler Hans war und der Benz nicht gerade ein Ballsaal. Wenn die Gase ihn auftreiben lassen, dann nur soweit, bis der Körper ein Widerlager findet. Bei im Fahrzeug sitzenden Personen ist das meist nicht weit, da hier viele Teile sind, die selbst unangeschnallte Tote darin hindern groß rumzutreiben. Ich halte es da für recht unwahrscheinlich, dass der kräftige Rupp sich im Fahrzeug um 180 Grad dreht und so dann zum Liegen kommt.
JosefK1914 schrieb am 17.12.2013:Warum? Ich vermute ein Landwirt wird öfters mit Gummistiefeln fahren. Der trägt die u.U. auch noch im Schlaf.
Er IST ja auch damit nachweislich in seinen Benz eingestiegen. Nur waren die Stiefel nirgends im Benz, als man den aus der Donau gezogen hat. Daher stellt sich die Frage, wo die Dinger sind.
JosefK1914 schrieb am 17.12.2013:Eben und das zeigt, dass man nicht genau genug gesucht hat.
Eigentlich nicht.
JosefK1914 schrieb am 18.12.2013:Wenn es wirklich so war, wie ich vermute und auch sehr wahrscheinlich ist, dass er wegen der Blumenkübel-Rempelei umgekehrt ist, dann ist es eben durch den Suff wahrscheinlich, dass er einfach an der Gasstätte vorbeigefahren ist und er dann auch vielleicht vergessen hatte, dass er überhaupt umgedreht war. Da er keine Orientierung mehr besaß, hat er sich dann bei der nächstbesten Gelegenheit von der Straße begeben und hat sich auf eine Übernachtung vorbereitet. Um etwas Luft dabei zu bekommen, hat er auch etwas die Fensterscheibe runtergedreht.
Ist eine Hypothese, der ich ihre Berechtigung nicht absprechen möchte. Gleichwohl klingt die für mich sehr konstruiert. Ein bayrischer Bauer, der nach 8 Halben einen Blumenkübel umfährt, dass bemerkt und weit genug Herr seiner Sinne ist, um sich die Konsequenzen zu verdeutlichen, aber dann seine Stammkneipe nicht mehr findet, sich zum Schlafen hinlegt und dabei ins Wasser rollt und ersäuft. Halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Luma30 schrieb am 18.12.2013:Was ich nicht verstehe ist, wenn es diese Familie wirklich war, die den Vater umgebracht hat dann ins Auto gesetzt und ihn in der Donau verschwinden lassen hat, warum erfinden sie dann irgend eine wirre Horrorgeschichte und sagen nicht gleich, wir haben ihn umgebracht und samt Auto in der Donau versenkt. Vielleicht waren sie es wirklich nicht und wussten auch nicht, wo er sich befindet...
Aber warum erfindet man bloß so eine Horrorgeschichte...
Die Horrorgeschichte ist letztlich ein Produkt der gemeinsamen Fantasie der Ermittler und der Familie. Da sind ne Menge Gerüchte, Suggestionen und Suggestibilität aufeinander getroffen.
Das beweist, dass die Vernehmungen absolut hundsmiserabel gelaufen sind. Man darf deswegen im Umkehrschluss aber nicht zwingend von der Unschuld der Leute ausgehen.
Zumal die Familie ursprünglich gestanden hatte, den Rudi mitsamt Benz versenkt zu haben. Erst als man den an der angegebenen Stelle nicht gefunden hat, wurde weiter nachgebohrt und die Story vom verfütterten Rudi kam. Interessanterweise liegen die damals von der Familie Rupp angegebene Stelle und die später Fundstelle gar nicht soo weit auseinander.
JosefK1914 schrieb am 18.12.2013:Um solche Manipulationen auszuschließen, wäre daher eine kontinuierliche Aufzeichnung ein muss.
Nicht um die Manipulationen auszuschließen, aber durchaus eines um die Manipulationen (die meist vom Vernehmer unbewusst erfolgen) später wieder entdecken zu können. Da ist die Vernehmungspraxis in Deutschland noch 4 oder 5 Jahrzehnte zurück. Leider stößt man da auf taube Ohren und fadenscheinige Argumente, wenn man darauf hinweist, dass das so kein haltbarer Zustand ist.
JosefK1914 schrieb:Aber das ist sowohl für einen gestellten als auch richtigen Unfall ungewöhnlich und ist daher mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit damit zu begründen, dass die Leiche durch die Verwesungsgase erst aufgeschwommen war und dann zurückgesunken ist.
Nicht unbedingt. Wenn ein bereits Toter übergewichtiger Mensch in ein Auto gehievt wird, ist die Position nicht so ungewohnlich, da man den Kerl dann meist über die Schultern seitwärts kippt und der folglich entgegen der Fahrtrichtung auf dem Sitz zum Liegen kommt.
JosefK1914 schrieb:Auch die P-Stellung ist für einen gestellten Unfall nicht zu erklären, denn in diesem Fall hätte man kaum den Wagen in den Fluss schieben können.
Natürlich wäre das mit einem Kran möglich, aber hier ist zum Vergleich zu dem normale Hineinrollen zum einen der Aufwand und zum anderen natürlich die Gefahr der Entdeckung extrem groß. Daher ist dieses Szenario vollkommen weltfremd.
Es ist ein gewisser Aufwand. Keine Frage. An einer entsprechenden Stelle jedoch machbar, wenn man das entsprechende Hebefahrzeug dafür hat.
Allerdings - das muss man dabei sein - soll der Schrotthändler kein solches besessen haben.
1947 schrieb:Die "ungewöhnliche" Stellung der Leiche lässt sich vielleicht auch damit erklären, dass R.R. nicht tot war, als er in den Fluss geriet und den Versuch unternahm, sich aus dem sinkenden Fahrzeug zu befreien.
Da würde ich mir aber dann doch die Frage stellen, warum er nicht einfach durch das geöffnete Fenster aus dem Auto raus ist. Die Scheibe war gänzlich eingefahren. Sie muss also geöffnet worden sein, bevor das Auto ganz versunken war.
Ob der Rudi so dick war, dass er nicht dadurch gepasst hat, weiß ich nicht. Wäre aber mal ne interessante Frage.
Dann würde ich aber eher erwarten, dass der Rudi dort verzweifelt versucht hat raus zu kommen. Ob der dann einfach so zurückgesunken ist? Könnte ne Erklärung für die ungewöhnliche Position sein. Muss ich mal wirken lassen....
1947 schrieb:FOHE WEIHNACHTEN
Wünsche ich auch allen!
@JosefK1914 Ich versuche nichts zu begründen. Mir fehlt im Fall Rupp derzeit noch ne vernünftige Hypothese. Ich weise nur auf Problem hin. Wenn sich damit vernünftig auseinander gesetzt wird, wie hier zuletzt geschehen, habe ich mit keiner Hypothese ein Problem.
Wenn mir was stinkt, dann sind das irgendwelche halbgaren Krimithesen, mit denen sich völlig Ahnungslose gegenseitig auf die Schulter klopfen, während man gleichzeitig alle Ermittler als unfähig darstellt. HIER passiert das gerade nicht, sondern es wird sich mit vernünftigen sachlichen Argumenten auseinander gesetzt. Das freut mich sehr. Zumindest mir geht es nämlich nicht um Recht haben, sondern schlicht darum Gedankengänge und Informationen auszutauschen und abzuwägen.
1947 schrieb:Der Wasserspiegel steigt langsam und irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo sich der bedauernswerten Mann auf den Sitz knien muss, um weiter atmen zu können...
Da würde ich den Mann dann eher auf den Rücksitzen erwarten, da sich die Luftblase dort deutlich länger gehalten haben dürfte, als an der Fahrerseite, wo ja das Seitenfenster geöffnet war.