Mordfall Jauch

@KonradTönz1
Nein, das kann ich mir wirklich nicht vorstellen. Sabine war eine sehr tolerante Frau.

Kann ich mir auch nicht vorstellen. Ein Soko-Beamter hat im Rahmen seinerAusführungen über die Ermittlungsergebnisse u.a. auch die Frauenkleider erwähnt; weiter vertieft wurde dieser Punkt aber nicht. Auch ein männlicher Sexualpartner des Angeklagten wurde vor Gericht kurz vernommen, da ging es aber ausschließlich darum, ob er ihn am 23. oder 24. getroffen hat. Kein Wort von sexuellen Vorlieben o.ä.

DJ58 schrieb:Nein, das kann ich mir wirklich nicht vorstellen. Sabine war eine sehr tolerante Frau.

Das glaube ich und meine Frage zielte jetzt weniger darauf ab ob es wirklich so gewesen sein könnte - eher darauf, dass die Verteidigung versuchen könnte da etwas zu konstruieren. Wer hat das im Gericht denn erwähnt? Bei der Feststellung der Personalien dürfte das kaum eine Rolle spielen, da muss es schon einen Anlass gegeben haben das zu erwähnen.

Ok Ruby kam mir zuvor - dann war das mit der Transsexualität wohl doch eine reine Randnotiz.

@ruby71
Bist Du heute auch wieder vor Ort?

http://www.morgenweb.de/newsticker/mosbach-lebensl%C3%A4ngliche-haftstrafe-f%C3%BCr-m%C3%B6rder-von-sabine-jauch-1.981842

Über die besondere Schwere der Schuld steht nichts drin.

Das ging jetzt aber schnell. Hätte ich nicht erwartet.

Dass auf besondere Schwere der Schuld erkannt werden könnte, stand aber auch nie wirklich im Raum oder?

@KonradTönz1
Allerdings, aber so wie zumindest ich erwartet habe, war es Mord.
Heute gegen Abend werden etwas ausführlichere Berichte eintrudeln und vllt war ruby heute wieder dort.

Ja es war wohl Mord.
Revision wohl nur eine Formsache, es wäre ja der 1. Strafsenat zuständig.
in 15 Jahren ist er wohl wieder draussen.

@Tom_Ripley
besteht hier die Möglichkeit, dass er vorzeitig entlassen wird? Oder ist das nur möglich unter lebenslänglich?

Ich meine oder vermute das nach 15 Jahren ein Antrag auf vorzeitige Haftentlassung gestellt werden kann, da keine schwere Schuld im Urteil festgestellt wurde.
Und wenn er keinen Mist in der Haft baut, dann geht der wohl auch durch. Vorher wird er schon
immer mal tageweise draussen sein zur Vorbereitung der Bewährung.

Tom_Ripley schrieb:Revision wohl nur eine Formsache, es wäre ja der 1. Strafsenat zuständig.

Wie ist das zu verstehen? Dass routinemäßig ein Antrag auf Revision gestellt wird?

@ Konrad:

Der 1. Strafsenat des BGH läßt fast nie eine Revision eines Verurteilten durchgehen,
es gibt da Statistiken. Habe ich gerade nicht zur Hand, kann es aber gern raussuchen.

Die anderen Strafsenate (2.-4.), die für andere Landgerichtsbezirke zuständig sind,
lassen einen kleineren Prozentsatz solcher Revisionen mehr passieren.

@Locard
Ja, ich war da. Die besondere Schwere der Schuld wurde nicht festgestellt.

Die RNZ hat schon einen ausführlicheren Bericht online:
http://www.rnz.de//Mosbach_Topmeldung/00_20130408132400_103604682_Mordfall_Jauch_Lebenslang_fuer_Janosch_G.php (Archiv-Version vom 11.04.2013)

@ruby71
Danke,

allein schon für die Uhr muss man eine besondere Schwere der Schuld feststellen,
spaß beiseite.
Wurden heute neue Dinge angeführt um die Heimtücke nachzuweisen?

Nein, nur das, was schon gesagt wurde.

@ruby71
Wurde noch etwas bezüglich des Motives erwähnt?

Tom_Ripley schrieb:Der 1. Strafsenat des BGH läßt fast nie eine Revision eines Verurteilten durchgehen,
es gibt da Statistiken. Habe ich gerade nicht zur Hand, kann es aber gern raussuchen.

Die anderen Strafsenate (2.-4.), die für andere Landgerichtsbezirke zuständig sind,
lassen einen kleineren Prozentsatz solcher Revisionen mehr passieren.

Interessant. Für einen Mathematiker wäre das ein Beweis dafür, dass vor dem Gesetz nicht alle gleich sind.

@Tom_Ripley:
Wenn der Angeklagte bis zuletzt vor Gericht über Motiv und Tat geschwiegen hat, kann man dann annehmen, dass er mit jeglicher Äußerung zur Tat seine Situation noch verschlechtert hätte? Also dass die Gefahr zu groß war dass es doch noch auf besondere Schwere der Schuld hinausläuft und ihm daher seine Anwälte geraten haben zu schweigen?

@konrad

Das ist durchaus möglich das ,wenn er den Mund im Prozess aufgemacht hätte, es für ihn verschlimmert. Die "Schwere der Schuld" ist hier somit nicht nachgewiesen und da muss er auch
nicht mithelfen.
Es ist m. E. ein Spezialfall, den man sich genau überlegen muss, wenn der Anwalt
dem Mandanten erlauben sollte, selbst zu sprechen.
Selbst ein völlig unschuldiger Mandant kann hier sich in Unkenntnis der juristischen Welt
reinreiten.
Zurück zu dem Fall Jauch, die Anwälte haben aufgepasst oder geschafft das es nur ein "normales" Lebenslänglich für ihn gegeben hat.
Eine Aufhebung durch das BGH und Wertung als Totschlag wäre für mich jetzt
eine große Überraschung.