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Mordfall Jauch

1.602 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krimi, Mordfall, Erschlagen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Jauch

29.03.2013 um 14:17
@Locard
und genau deshalb ist es gut , dass die Bestrafung vor Gericht strengsten Anforderungen des Bundesgerichtshofes genügen muss . Versteh mich nicht falsch aber Menschen die zuviel mit dem herzen denken haben als Juristen nichts verloren.

Nartürlich gab es andere Tötungsarten aber die spielen bei der Beurteilung der Frage Grausam ja oder nein keine Rolle. Es muss entschieden werden ob der Angeklagte durch die Tat seinem Opfer schlimmere Qualen zugefügt hat, als das für die Tötung( mit der vom Täter gewählten Tatwaffe ) unbedingt notwenig gewesen währe

"Es setzt voraus, dass der Täter seinem Opfer in gefühlloser, unbarmherziger Gesinnung Schmerzen oder Qualen körperlicher oder seelischer Art zufügt, die nach Stärke oder Dauer über das für die Tötung erforderliche Maß hinausgehen"


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Mordfall Jauch

29.03.2013 um 14:17
@Locard
Hab ich vor wenigen Posts schonmal was zu geschrieben.

Grausam tötet, wer in gefühlloser, unbarmherziger Gesinnung seinem Opfer Schmerzen oder Qualen zufügt, die nach Stärke oder Dauer über das zur Tötung erforderliche Maß hinausgehen.

Dabei ist natürlich die gewählte Tötungsart zu sehen.


Vermutlich konnte der Täter sie gar nicht "sanfter" mit dem Drehmomentschlüssel umbringen. "Grausam" i.S. der Definition wäre es gewesen, wenn er sein Opfer gefesselt und ihm tagelang Videos vorgespielt hätte, wie Leute mit Drehmomentschlüssel erschlagen werden, nur um ihr dabei zu sagen, dass ihr das auch bald widerfahre. Oder aber er hätte ihr mit dem Drehmomentschlüssel zunächst mal alle Glieder gebrochen.

Das wäre unnötig. Das Draufhämmern bis sie sich nicht mehr rührt ist per se zwar mit gewissen Qualen verbunden, allerdings begründet sich dadurch noch keine Grausamkeit. Denn die der Tötungsart innewohnende Grausamkeit wird nicht über das erforderliche Maße überschritten.

Sonst würde jeder, der nicht die sanftmöglichste Tötungsart wählt immer grausam handeln.


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Mordfall Jauch

29.03.2013 um 14:18
@LivingElvis
eine perfekte definition


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Mordfall Jauch

29.03.2013 um 14:20
Sonst würde jeder, der nicht die sanftmöglichste Tötungsart wählt immer grausam handeln./ZITAT]

Ja und dann könnte man den § 212 ( Totschlag) eigentlich komplett aus dem Strafgesetzbuch streiche



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Mordfall Jauch

29.03.2013 um 14:20
@jonasschmidt91
Hatte Stärke oder Dauer vergessen und nach Deinem Post noch schnell dabei geschrieben ;) :D


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Mordfall Jauch

29.03.2013 um 14:21
@jonasschmidt91
Da geb ich dir Recht, ich könnte niemals einen Mörder vertreten, dass würde mein gewissen nicht zulassen...

@LivingElvis
Danke für die ausführliche Antwort. Ich versteh das zwar, aber für mein Verständnis, war dieses "Übertöten" (wovon ja häufig die Rede war, nicht in der Form notwendig um jemanden zu Töten.
10+x Schläge sind mMn schon heftig und braucht es mit so einem massiven Gegenstand wohl nicht.
Aber hier kommt die Rechtsmedizin ins Spiel.


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Mordfall Jauch

29.03.2013 um 14:24
@Locard
Gern :)

"Übertöten" spielt hinsichtlich der Grausamkeit keine Rolle, da bei den Übertötungshandlungen das Opfer ja bereits tot ist und somit keine Qualen mehr leidet.


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Mordfall Jauch

29.03.2013 um 14:24
@Locard
Du kannst auch 100 mal zustechen und bist trotzdem nicht automatisch Mörder.
Zitat von LIncoln_rhyMELIncoln_rhyME schrieb:Da geb ich dir Recht, ich könnte niemals einen Mörder vertreten, dass würde mein gewissen nicht zulassen...
Genau da liegt das Problem. Viele haben beim Wort Mörder einen kaltblütigen Menschen vor Augen. Aber genau das sind die wenigsten . Es gibt auch durchaus heldenhafte Mörder.


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Mordfall Jauch

29.03.2013 um 14:29
@LivingElvis
Lol. Ich liebe die Logik unserer Justiz, das stimmt, wenn man bereits Tod ist, hat man keine Schmerzen mehr...'Aber wie konnte er wissen ob sie tot ist. Sie muss ja noch gebrochen haben, weiss jemand wann das war bzw. ob das erläutert wurde?!
Oder bekommt er das auch hoch angerechnet, sie brach, hatte Schmerzen, dann hat er nochmal zugeschlaggen, dass Sie keine Scjmerzen mehr hat?!

Ok der letzte Satz ist natürlich Unsinn, manchmal kommt mir die Logik aber sehr komisch or...


Zum Thema kaltblütig:
Er soll ja abends wieder feiern gewesen sein und am nächsten Tag Weihnachten bei seiner Freundin gefeiert haben ohne das jmd was bemerkt hätte.ist das nicht kaltblütig?


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Mordfall Jauch

29.03.2013 um 14:29
Es gibt auch dumme Mörder, die 10 Monate nach der Tat noch belastendes Diebesgut in ihrer Wohnung aufbewahren.


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Mordfall Jauch

29.03.2013 um 14:30
Zitat von jonasschmidt91jonasschmidt91 schrieb:Genau da liegt das Problem. Viele haben beim Wort Mörder einen kaltblütigen Menschen vor Augen. Aber genau das sind die wenigsten . Es gibt auch durchaus heldenhafte Mörder.
Und selbst kaltblütige Psychopathen haben nach dem humanistischen Weltbild bestimmte Menschenrechte, die ihnen einfach -egal was sie tun oder getan haben- nicht einfach abzusprechen sind.

Ein Rechtsanwalt ist auch nicht dazu da, den Mandanten ohne Rücksicht auf Verluste "herauszuhauen", sondern dafür auf die Wahrung der Rechte seine Mandanten zu achten. Es gibt sicher genügend Anwälte, mit denen da der berufliche Ehrgeiz durchgeht, aber letztlich sind Verteidiger von Mordangeklagten ja auch nicht unbedingt gewissenlosen Menschen.


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Mordfall Jauch

29.03.2013 um 14:30
@LivingElvis
und wieder kann ich dir uneingeschränkt recht geben


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Mordfall Jauch

29.03.2013 um 14:34
@Locard
nach deiner Logik müsste jemand der sein Opfer im Zeitraum von Minuten bis Stunden quälkt und vergleichsweise schnell tötet genauso bestraft werden wie jemand der es vielleicht wochen oder gar monatelang quält und langsam bestialisch tötet ? interessante theorie .

Und kaltblütiges Nachtatverhalten ist GOTT SEI DANK kein Mordmerkmal


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Mordfall Jauch

29.03.2013 um 14:34
Das ist durchaus kaltblütig. Kaltblütigkeit ist aber kein juristisches Beurteilungskriterium für Mord oder Totschlag, im Gegensatz zu Heimtücke, Grausamkeit, Vorsatz


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Mordfall Jauch

29.03.2013 um 14:35
Zitat von LIncoln_rhyMELIncoln_rhyME schrieb:Lol. Ich liebe die Logik unserer Justiz, das stimmt, wenn man bereits Tod ist, hat man keine Schmerzen mehr...'Aber wie konnte er wissen ob sie tot ist. Sie muss ja noch gebrochen haben, weiss jemand wann das war bzw. ob das erläutert wurde?!
Das ist nicht die "Logik unserer Justiz", sondern schlicht eine Abgrenzung. Du definierst etwas und wenn es halt nicht reinpasst, passt es nicht rein.

Die Justiz ist auch weitaus näher an dem sogenannten "gesunden Menschenverstand" dran, als man glauben mag. Da wird viel auch so zurecht gebogen, damit es zum "Rechtsempfinden des Normalbürgers" passt.
Juristische Winkelzüge, wie wir oft in amerikanischen Filmen sehen, watschen deutsche Richter gern mal ab.

Das kann man sehr schön an den Diskrepanzen zwischen der Sichtweise der Rechtsprechung und der Lehre sehen. Wo die Lehre scharf trennt, weicht die Rechtsprechung schon mal auf Umwege aus.

Bestes Beispiel ist da der Kannibale von Rotenburg. Da hat man sich ordentlich verbogen, um den ins Lebenslänglich "reinzupressen".


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Mordfall Jauch

29.03.2013 um 14:38
@vorleser
auch vorsatz ist kein Beurteilungskriterium für die Frage nach Mord oder Totschlag. Jeder Totschlag wurde vorsätzlich begangen , sonst nennt er sich Körperverletzung mit Todesfolge.


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Mordfall Jauch

29.03.2013 um 14:38
@LivingElvis
darf ich dich mal was fragen?


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Mordfall Jauch

29.03.2013 um 14:39
Klar


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Mordfall Jauch

29.03.2013 um 14:40
kommst du zufällig aus den Kreisen des Strafrechts, du verfügts über enormes Detailwissen wie man es einem " Normalbürger" eigentlich nicht zutraut


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Mordfall Jauch

29.03.2013 um 14:41
Nuja...."enorm" würd ich das jetzt nicht nennen, aber ich hab schon n bissl Erfahrung damit. Weiteres machen wir besser per PN, ist ja OT.


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