MissMary hat am 26.6. um 07.15 Uhr in ausgezeichneter Weise zusammengestellt, was vom Täter bekannt ist.
Nun habe ich hier in Allmystery im Mordfall Anja Aichele (den ich ebenfalls mitverfolge) ein interessantes Posting über Täterklassifizierung gelesen. Poster ist ein GonzoX, gestern um 19.41 Uhr. Er spricht von planenden und chaotischen Tätertypen, gibt Links an, welche wieder andere Begriffe verwendenm, z.B. rational versus irrational und Merkmale wie intrinische und extrinsische Motive zuordnen.
Sehr interessantes Feld, dem ich mich mal bei mehr Zeit widmen werde. Dort wurde auf die Profiling-Methode dargestellt, ihr Entwickler sowie Institute, welche das Täterverhalten wissenschaftlich klassifizieren.
Ich konnte mir noch nicht die Mühe machen, zu schauen, wie MissMarys Ergebnisse da hineinpassen, aber vielleicht mache ich das demnächst einmal. Bin momentan ein wenig in Zeitnot.
Ach, wisst ihr was, ich kopiere den Beitrag von GonzoX einfach mal hier rein und hoffe, dass ich damit keine Regeln verletze, denn ich habe die Verbindung zu diesem Fall S. Jauch ja begründet:
Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G.gestern um 19:41 von GonzoX
@armleuchter u.a.
Wie Ihr ja schon aus anderen Diskussionen wisst, interessiere ich mich speziell für Serienmörder und deren Kategorisierung.
Der sicher peniblen Stuttgarter Kripo traue ich zu, bei Beziehungstaten eine Aufklärungsquote von nahezu 100 % zu erzielen. Die ungelösten Altfälle die dann noch übrigblieben, sind vermutlich zu einem bedeutenden Teil das Werk von (zumindest potentiellen) Serienmördern.
Auch ich würde zumindest für die beiden Fälle Anja + Sibylle den selben Täter verantwortlich sehen. Es ist ausgesprochen unwahrscheinlich, dass in solch beschaulichen Stadtteilen gleich zwei Frauenmörder in so kurzer Zeitspanne unabhängig voneinander aktiv sind.
Auch in der Tatausführung sind durchaus Parallelen erkennbar:
- Tatort gleich Ablageort
- plötzliche schnelle Gewaltanwendung an Opfer
- keine Zwangsmittel (Fesseln etc)
- keine Vergewaltigung
- Tatwaffe fehlt (falls im Fall Anja tatsächlich ein Messer beteiligt war)
Interessant ist, dass hier die übliche Serienmorder-Einordnung nicht greift. Es sind sowohl Elemente des planenden und des chaotischen Tätertypus vorhanden.
http://www.kriminologie.uni-hamburg.de/wiki/index.php/Serienm%C3%B6rderPrinzipiell glaube ich daran, dass kein Serienmörder einzigartig ist, sondern es irgendwo auf der Welt einen ganz ähnlichen Vogel gibt.
Es gibt, meiner Auffassung nach, nicht zwei, drei, vier oder fünf verschiede Typen sondern eher 100 oder mehr.
Der Vogel in unserem Fall könnte so einer sein, wie der BTK-Killer Dennis Rader.
Wikipedia: Dennis_Rader
- dieser rekrutierte seine Opfer in der nähreren Umgebung - ohne dass aber eine Beziehung bestand.
- er belies die Leichen am Fundort
- er galt in seiner Nachbarschaft als ordnungsliebender Tyrann
- war sadistisch (folterte seine Opfer)
- behielt Gegenstände seiner Opfer (Pässe) als Souveniers und legte sie später in der Öffentlichkeit ab
- er spielte mit der Öffentlichkeit und verfolgte die Berichterstattung
- war Präsident einer lutherischen Freikirche
Ich messe also der Tatsache, dass Anja und Sybille kirchlich aktiv waren, eine Bedeutung bei.
Und vermute somit, dass auch der Täter in irgendeiner Beziehung zur lutherischen Kirche steht.
Durch das penible Vergraben Anjas hat er seine penetrante Ordnungsliebe gezeigt, die Art des Vergrabens könnte tatsächlich das Anlegen eines Grabes für ihn bedeutet haben.
Ich vermute eine bewusste Platzierung des Verbundpasses und der zerschnittenen Kleidung. Es sollte vermutlich den Eltern vermitteln, was da mit ihrer Tochter passiert sein könnte. Auch diese Art des Vergrabens in ihrer unmittelbaren Nähe würde ich als puren Sadismus deuten.
Hoffen wir mal, dass auch die Anghörigen der beiden betroffenen Gemeinden und insbesondere deren Amtsträger in den DNA-Test mit eingezogen worden sind..