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Anschlag mit Quecksilberspritze

890 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: 2011, Anschlag, Hannover ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Anschlag mit Quecksilberspritze

18.02.2023 um 23:01
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:nahm die abgefallene Spritze mit. Der Täter hatte ein riesen Glück, dass sein Opfer ihn nicht festgesetzt hatte
Warum hatte das Opfer eigentlich nicht die Polizei gerufen? Das war ja nun kein witziger Piekser mit einer Schirmspitze, sondern ... Was hat er gedacht, beim Anblick / beim Erwischen der Spritze?


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Anschlag mit Quecksilberspritze

18.02.2023 um 23:08
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb:Warum hatte das Opfer eigentlich nicht die Polizei gerufen? Das war ja nun kein witziger Piekser mit einer Schirmspitze, sondern ... Was hat er gedacht, beim Anblick / beim Erwischen der Spritze?
Gute Frage. Vielleicht wollte/konnte das Opfer einfach nicht realisieren, was in dem Moment wirklich passierte? Also die Gefahr verstehen?
Das könnte ich mir gut vorstellen, man denkt vielleicht nicht immer gleich an ein Verbrechen


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18.02.2023 um 23:09
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb:Warum hatte das Opfer eigentlich nicht die Polizei gerufen? Das war ja nun kein witziger Piekser mit einer Schirmspitze, sondern ... Was hat er gedacht, beim Anblick / beim Erwischen der Spritze?
Weiß man nicht. Ich vermute ganz einfach, wir haben es mit einem überforderten, geschockten Opfer zu tun. Er hielt ja auch den Täter nicht fest, obschon er dazu körperlich sicher in der Lage war. Ich kann mir das nur mit einem Schock erklären.


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Anschlag mit Quecksilberspritze

19.02.2023 um 11:31
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Ich kann mir das nur mit einem Schock erklären.
Richtig, ja… Wäre mir wohl genauso gegangen. Ich hätte am ehesten Angst gehabt, dass es ein Anschlag mit HIV gewesen sein könnte, oder Ähnlichem.

Dieser Anschlag auf C. B. war an Heimtücke und letztlich Grausamkeit nicht zu überbieten. Er zeugt von großem Hass. Vielleicht wirklich Rache, z. B. an der Gewerkschaft? Quecksilber und Gewerkschaft für u. a. Chemie: ist das der Zusammenhang? Mir scheint es fast das Wahrscheinlichste.


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19.02.2023 um 11:50
Zitat von 1986born1986born schrieb:Er zeugt von großem Hass. Vielleicht wirklich Rache, z. B. an der Gewerkschaft? Quecksilber und Gewerkschaft für u. a. Chemie: ist das der Zusammenhang?
Ich kann zumindest den Hass auf die IG BCE durchaus nachvollziehen. Das liegt nicht an politischen Motiven, sondern an Selbstgefälligkeit Wegsehen und Kungelei.
Die Verwendung von Quecksilber in Verbindung zur IG BCE vermute ich nicht unbedingt. Vermutlich war der Stoff für den Täter verfügbar.


Politische Motive, insbesondere von Rechts sehe ich nicht. Klar der DGB fährt gerne Senioren im Bus zu Anti-Rechts Kundgebungen, damit die sich auch noch mal als Revoluzzer fühlen dürfen. Aber das läuft glaube ich mehr über den Dachverband als nur über Einzelgewerkschaften. Da müsste man eher gezielt Organisatoren/Funktionären die in diese Richtung aktiv sind angreifen.


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19.02.2023 um 13:09
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Ich kann zumindest den Hass auf die IG BCE durchaus nachvollziehen. Das liegt nicht an politischen Motiven, sondern an Selbstgefälligkeit Wegsehen und Kungelei.
Die Verwendung von Quecksilber in Verbindung zur IG BCE vermute ich nicht unbedingt. Vermutlich war der Stoff für den Täter verfügbar.
Für mich ist die Motivlage eher anders gelagert. Was ich sehr auffällig finde, ist die Art und Weise. Warum bastelt jemand eine mit -auch für den Täter- äußerst gefährlichem Quecksilber präparierte Spritze an einen Regenschirm, um damit einen Giftanschlag zu verüben ? Wenn es um das reine Töten geht, hätte eine Schußwaffe (ggf. mit Schalldämpfer), ein Messer mehr Effizienz und Sicherheit geboten. Der Täter orientierte sich aber offensichtlich an einem Attentat (1), welches 1978 vermutlich durch den bulgarischen Geheimdienst verübt wurde. Jenes Attentat war recht einzigartig und es gelang, weil das Opfer die Injektion nicht als solche wahrnahm und der Täter unerkannt entkommen konnte.

Die Konstruktionen unterschieden sich allerdings. Beim Attentat 1978 kam kein Quecksilber, sondern das ebenfalls hoch toxische Rizin zum Einsatz. Außerdem wurde die Konstruktion weit professioneller umgesetzt, als es hier der Fall war.

Ich persönlich vermute, es ging hier um die Umsetzung eines solchen Attentates, also um die Art und Weise selbst. Deshalb halte ich politische Motive oder Hass gegen die Gewerkschaft für nicht besonders wahrscheinlich. Für mich ist vielmehr realistischer, dass der Attentäter aus reiner Mordlust heraus ein -für ihn- spezielles/faszinierendes Attentat ausführen wollte und der Geschädigte einfach zufällig gewählt wurde.

(1) Quelle: Wikipedia: Regenschirmattentat


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19.02.2023 um 14:23
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Ich persönlich vermute, es ging hier um die Umsetzung eines solchen Attentates, also um die Art und Weise selbst.
Selbstverständlich ist auch solch ein Motiv möglich.

Das ürsprüngliche Regenschirmattentat technisch nachzustellen dürfte für Durchnittsheimwerker nahezu unmöglich sein. Das beschaffen der Platin/Iridium-Kugel wäre vielleicht noch machbar, aber das einbringen der Bohrungen erfordert schon gute Gerätschaften. Die Schußvorrichtung wäre vermutlich einfacher zu fertigen.

Der böse Charme bei dieser Variante liegt darin, das der Einschuss vom Opfer kaum bemerkt wird und der Körper auf die Kugellegierung auch keine Abwehrreaktionen zeigt.

Die in Hannover verwendetet Vorrichtung wirkt dagegen wie ein grober Rasenmäher. Dennoch hat sie ihre Wirkung nicht verfehlt.


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19.02.2023 um 15:07
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Der böse Charme bei dieser Variante liegt darin, das der Einschuss vom Opfer kaum bemerkt wird und der Körper auf die Kugellegierung auch keine Abwehrreaktionen zeigt.
Absolut richtig. Durch das zum Attentat zeitversetzte Wirken und unklare Symptome war der originale Schirm eine wirklich teuflische Waffe. Ich kann mir daher schon vorstellen, dass der Täter davon sehr beeindruckt gewesen sein mag. Ggf. war er -wie einige andere Täter auch- davon getrieben, ein perfektes Verbrechen zu begehen. Eine solche Waffe bot dafür im Idealfall zwei Vorteile: Entweder würde niemand eine Injektion entdecken und die Vergiftung bliebe ungeklärt oder -wenn doch entdeckt- würde zumindest der Täter unerkannt entkommen sein und nur anhand des Giftes nicht zu identifizieren sein. Die Auswahl eines zufälligen Opfers würde das Risiko für den Täter sigar noch weiter senken.

So in etwa meine persönliche Theorie dazu.
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Die in Hannover verwendetet Vorrichtung wirkt dagegen wie ein grober Rasenmäher. Dennoch hat sie ihre Wirkung nicht verfehlt.
Allerdings. Die Konstruktionen sind nur in Tarnung und der Art der Anwendung ähnlich. Alles Andere ist wie High Tech zu Y-Heft Gimmick. Von daher schätze ich den Täter als selbstüberschätzend, etwas weltfremd, eigenbrödlerisch, eher introvertiert aber nicht dumm und handwerklich nicht ungeschickt ein. Aber das ist persönliche Spekulation.


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19.02.2023 um 16:21
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Von daher schätze ich den Täter als selbstüberschätzend, etwas weltfremd, eigenbrödlerisch, eher introvertiert aber nicht dumm und handwerklich nicht ungeschickt ein.
Ich selbst tue mich mit der Einschätzung des Täters schwer.
Wenn er schon Zugang zu solchen Stoffen wie die Quecksilberverbindungen hatte, wäre es ein leichtes gewesen diese mit einem Transportstoff zu mischen und z.B. die Türgriffe des Autos vom Opfer damit zu kontaminieren. Die Wirkung wäre ebenso tödlich gewesen.

Entweder brauchte der Täter den "Kick" bei der Tatausführung oder er wollte unbeteiligte schützen.


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19.02.2023 um 16:29
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Entweder brauchte der Täter den "Kick" bei der Tatausführung oder er wollte unbeteiligte schützen.
Oder auch beides. Er wäre bei der Kontamination z.B. von einer Türklinke auch in eine sehr passive Rolle gefallen und hätte es nicht mehr selbst in der Hand gehabt. Er war sicherlich genau und Pedantisch, was ja auch der sichere Umgang mit dem Gift einfordert. Deshalb vermute ich, dass er lieber die Kontrolle haben wollte.


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19.02.2023 um 16:46
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Ich selbst tue mich mit der Einschätzung des Täters schwer.
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Wenn er schon Zugang zu solchen Stoffen wie die Quecksilberverbindungen hatte,
Und diese Quecksilberverbindung soll ja ganz speziell gewesen sein. So wie ich das noch auf dem Schirm habe dürfte diese Verbindung von Täter selbst gemischt worden sein. Was erst einmal impliziert, dass er da Fachwissen gehabt haben muss.


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19.02.2023 um 18:00
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:So wie ich das noch auf dem Schirm habe dürfte diese Verbindung von Täter selbst gemischt worden sein. Was erst einmal impliziert, dass er da Fachwissen gehabt haben muss.
Das drängt sich zumindest auf.

Inwieweit der Täter im Umgang mit Ultragiften erprobt war wissen wir ja nicht, vielleicht lebt er deswegen schon längst nicht mehr.
Ebenso könnte er sich die Mischung irgendwo fertig verschafft haben.

Aber das geben die bekannten Infos nicht her.


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19.02.2023 um 22:04
Umfeldermittlungen bzgl. C. B. haben (offiziell) ja bis heute keine bekannten Feindschaften ergeben, die realistisch zu einem Mordanschlag hätten führen können.

Vermutlich war also doch die Gewerkschaft als Organisation im Visier, und C. B. wäre dann zufällig der Vertreter der Gewerkschaft gewesen, den es traf?

Ich will das Opfer nicht „heilig sprechen“, möglicherweise wissen wir auch nicht alles - aber nach alledem, was öffentlich bekannt wurde, war C. B. ein ganz normaler, rechtschaffener Mensch. Würde mich mal interessieren, was da letztlich Grund war, weshalb er sterben musste - und, warum zudem auf diese furchtbare Art und Weise?

Ein ganz, ganz seltener, außergewöhnlicher Fall. Würde mich mal interessieren, ob man einer Klärung seit XY näher gekommen ist…


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19.02.2023 um 23:53
Zitat von 1986born1986born schrieb:[..] war C. B. ein ganz normaler, rechtschaffener Mensch. Würde mich mal interessieren, was da letztlich Grund war, weshalb er sterben musste - und, warum zudem auf diese furchtbare Art und Weise?
In gewisser Weise hat mich die Tat an Jean-Paul Sartres "Herostratos" erinnert. Der Protagonist dort, Paul Hilbert, geht auf die Straße und will wahllos Menschen umbringen:
Paul Hilbert, der Menschenhasser, hat nur ein Ziel. Durch eine finale Tat, durch den sinnlosen Mord an Menschen auf der Strasse will er so bekannt zu werden wie Herostrat, der den Tempel von Ephesus niederbrannte. Hilbert ist kein Humanist. Er ist ein Menschenverachter, der die Menschen am liebsten nur von oben, aus seinem sechsten Stockwerk betrachtet. Die einzigen Frauen, mit denen er verkehrt, sind Dirnen. Er lässt sie nackt auf und ab gehen und ihre Beine spreizen. Doch er schaut sie nur an, denn er will sie nur erniedrigen. Als er sich endlich entschliesst, seine Pläne in Taten umzusetzen, gelingt es ihm zwar, auf ein paar Menschen zu schiessen. Doch aus dem geplanten Massenmord wird nichts. Und mit nur noch einer Kugel im Lauf bringt er nicht den Mut auf, sich selbst zu erschies­sen. Paul Hilbert ist und bleibt ein Versager.
Quelle: https://sartre.ch/%C3%A9rostrate-herostrat

Dieser Begründungszusammenhang, der sich sowohl als Sucht nach Ruhm und Bekanntheit als auch als das Streben nach Anerkennung seiner menschenverachtenden Denkweise beschreiben lässt, ist eben so interessant wie die Lebensweise des (fktionalen) Täters, die so beschrieben wird:
Paul Hilbert ist ein Einzelgänger. Er geht einer beruflichen Tätigkeit nach, aber sein Privatleben teilt er mit niemandem, abgesehen von gelegentlichen Aufsuchen von Prostituierten, mit denen er jedoch keinen Geschlechtsverkehr unterhält. Paul Hilbert glaubt, er sei mehr wert als andere Menschen. Zugleich hat er Angst vor ihnen. Er verachtet den Humanismus, weil er meint, dass Menschen sich nicht verstehen können. Die Pistole, die er sich irgendwann kauft, tut ihm gut, sie ist so hart wie das Objekt, das er immer für sich behält.
Quelle: https://www.textem.de/index.php?id=671

Ich bin für meine Vergleiche mit literarischen, fiktionalen Texten im Kriminalforum schon gelöscht worden, aber der Typ Mensch, der in 'Érostrate' beschrieben wird, ist wohl nicht ganz untypisch für einen Attentäter, wie auch immer er seine Tat zu erklären und zu rechtfertigen sucht. Was so einen Täter antreibt, und wie er seinen Menschenhass begründet, wird Sartre nicht frei erfunden haben, zumal es ja bereits in der Vergangenheit Attentate auf unbestimmte, quasi beliebige Menschen gab.

Ich bin im vorliegenden Fall der Meinung, dass es sich beim Täter ebenfalls um einen "Versager" handeln könnte, der auch aus sexueller Frustration, menschlicher Niedertracht und der Unfähigkeit, mit Mitmenschen zu kommunizieren, gehandelt haben könnte.

Die Schwierigkeit, ihn aufzuspüren, dürfte dann eben gerade in seinem Tatmotiv liegen, das gegen Menschen allgemein und nicht gegen ein bestimmtes Individuum gerichtet ist.

Aus dem Blickwinkel der literarischen Vorlage würde das zweierlei bedeuten: Das Opfer war ein Zufallsopfer, und wäre ihm nicht die Spritze entrissen worden, hätte er sein Verbrechen an weiteren Unbekannten fortgesetzt. Da schon das erste Opfer wehrhaft war und das Tatwerkzeug zerstörte, gelang ihm die geplante Tötung mehrerer Menschen nicht.


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Anschlag mit Quecksilberspritze

20.02.2023 um 00:41
@1986born

Nur weil das Opfer keine offensichtlichen "Feinde" in seinem persönlichen Umfeld hatte bedeutet nicht, dass er deshalb aufgrund seiner Tätigkeit für die Gewerkschaft getötet wurde. Es gibt nicht nur schwarz und weiß, sondern auch grau. Es könnte auch eine "weder/noch" Situation sein.
Ein Täter, der einfach ein bestimmtes Attentat/Verbrechen verüben wollte und sein Opfer eben auswählte, weil z.B. bestimmte Dinge gut in das Tatkonzept passten.

@sallomaeander

Ich würde es nicht komplizierter machen als es ist. Man kann mutmaßen, der Täter wollte einfach auch einmal ein solches Attentat begehen und ungestraft davonkommen. Das ist ihm ja -mit sehr viel Glück- auch bis heute gelungen.


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Anschlag mit Quecksilberspritze

21.02.2023 um 12:30
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Man kann mutmaßen, der Täter wollte einfach auch einmal ein solches Attentat begehen und ungestraft davonkommen.
Die Persönlichkeitsstruktur hinter solch einem Menschen, seine Bedürfnis- und Triebstruktur, würde mich in diesem Fall aber schon interessieren. Man kann ja ohne weitere Belege davon ausgehen, dass die Lust, eine solche Tat zu begehen, bei der Mehrzahl der Menschen nicht vorhanden ist, zum Glück.

Zieht man weiterhin die Taten ab, die man aufgrund eines Bekennerschreibens oder der Gesamtumstände ("Tyrannenmord") als im weitesten Sinne politisch motiviert bezeichnen könnte, was ja in der zurückliegenden Diskussion tendenziell eher ausgeschlossen wurde, dann handelt es sich bei C.B. aller Wahrscheinlichkeit nach um ein Zufallsopfer.

Attentäter, die mehr oder weniger beliebige Opfer suchen, halte ich für ausgesprochen gefährlich. Die Persönlichkeitsstruktur eines solchen Täters ist, falls o.g. Voraussetzungen zutreffen, möglicherweise eine, wenn nicht gar die einzige, Möglichkeit, ihm auf die Spur zu kommen.

Nun mag es vermutlich zigtausende Sonderlinge geben, aber darunter sicher nur ein winziger Prozentsatz, deren mentaler Zuschnitt sie zu einem so heimtückischen Verbrecher macht. Aus der Schnittmenge der Menschen, die überhaupt Zugriff auf die verwendeten giftigen Substanzen hat und derjenigen, deren geistiger, charakterlicher und mentaler Zuschnitt sie zu so einer Tat befähigt. müsste sich eine Gruppe von Menschen ergeben, in der man nach dem Täter suchen müsste.

Da ein vergleichbares Verbrechen offenbar nicht vorliegt, müsste man wissen, zu welcher Art von Verbrechen Menschen dieses Zuschnitts ebenfalls neigen. Brandstiftung? Gegenstände von Brücke werfen? Drohbriefe verfassen?

Wodurch fallen Attentäter auf Zufallsopfer ggf. bereits im Vorfeld auf?


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Anschlag mit Quecksilberspritze

21.02.2023 um 16:00
Wir wissen ja nicht, ob die Kriminalbeamten mittlerweile eine nähere Spur gefunden haben. Wurde nicht bereits ein Tatverdächtiger festgenommen aber musste wieder laufen gelassen werden? Oder täusche ich mich hier in diesem Fall?

Wenn dieser Anschlag wirklich der Gewerkschaft Schaden sollte, dann hätte der Täter aber einen Hinweis darauf geben müssen. Sonst verpufft das Motiv ja völligst. Besonders bei dieser perfiden Ausführung und dessen brutalen Folgen für das Opfer.


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Anschlag mit Quecksilberspritze

21.02.2023 um 18:14
Zitat von LindströmLindström schrieb:Wenn dieser Anschlag wirklich der Gewerkschaft Schaden sollte, dann hätte der Täter aber einen Hinweis darauf geben müssen. Sonst verpufft das Motiv ja völligst. Besonders bei dieser perfiden Ausführung und dessen brutalen Folgen für das Opfer.
Ich glaube nicht unbedingt, dass er überhaupt noch einen Hinweis hätte geben müssen. Die Tat spricht für sich, und mögliche Adressaten in der Gewerkschaft (oder anderswo) wüssten genau, aus welchem Kontext heraus sie begangen wurde.

Irgendein Motiv wird er gehabt haben. Kann sein, dass Leute aus C. B.s privatem und/oder beruflichen Umfeld schweigen, und Dinge nicht sagen, die sie wissen. Vielleicht haben sie Angst, oder es ist ihnen zu unangenehm.

Wer weiß, was da dahintersteckt. Ich denke, das wüssten unzählige Menschen gerne. Der Fall macht Angst, und dann schweigt man oft lieber. Absolut mysteriös und geheimnisvoll.

C. B. muss einen furchtbaren Tod gestorben sein. Ich glaube fast nicht an einen Anschlag aus reiner Freude am Quälen und Töten. Ich denke, da steckt mehr dahinter. Allerdings liefen und laufen natürlich grausamste Sadisten herum, überall und zu allen Zeiten - zum Glück aber nur sehr selten.


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21.02.2023 um 19:31
Zitat von LindströmLindström schrieb:Wenn dieser Anschlag wirklich der Gewerkschaft Schaden sollte, dann hätte der Täter aber einen Hinweis darauf geben müssen. Sonst verpufft das Motiv ja völligst. Besonders bei dieser perfiden Ausführung und dessen brutalen Folgen für das Opfer.
Nicht wenn abgrundtiefer Hass auf die IG BCE das Motiv ist. Dann reicht es dem Täter als Befriedigung das Opfer stellvertretend für die Gewerkschaft qualvoll sterbend zu wissen.


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21.02.2023 um 19:48
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Man kann ja ohne weitere Belege davon ausgehen, dass die Lust, eine solche Tat zu begehen, bei der Mehrzahl der Menschen nicht vorhanden ist, zum Glück.
Das stimmt glücklicherweise wohl, obschon man natürlich nicht sagen kann, wie hoch die Dunkelziffer derer ist, die sich bis jetzt im Griff hatte und kein Verbrechen begangen hat.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Zieht man weiterhin die Taten ab, die man aufgrund eines Bekennerschreibens oder der Gesamtumstände ("Tyrannenmord") als im weitesten Sinne politisch motiviert bezeichnen könnte, (...) dann handelt es sich bei C.B. aller Wahrscheinlichkeit nach um ein Zufallsopfer.
Das deckt sich auch mit meiner Auffassung, zumindest nach dem heutigen Informationsstand.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Attentäter, die mehr oder weniger beliebige Opfer suchen, halte ich für ausgesprochen gefährlich.
Zu Recht. Diese Menschen sind schlecht zu berechnen und noch schlechter zu fassen. Es kommt noch hinzu, dass sie auch oftmals ein völlig unauffälliges Leben führen und keinerlei Verdacht erregen.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Da ein vergleichbares Verbrechen offenbar nicht vorliegt, müsste man wissen, zu welcher Art von Verbrechen Menschen dieses Zuschnitts ebenfalls neigen. Brandstiftung? Gegenstände von Brücke werfen? Drohbriefe verfassen?
Ich gehe davon aus, dass es dazu keine pauschale Antwort gibt und viele dieser Täter individuell handeln. Manche quälen Tiere, andere beschädigen vlt. Autos von Falschparkern oder brgehen überhaupt keine Delikte.


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