Anschlag mit Quecksilberspritze

(Zeit abgelaufen.)

Wie erklärt ihr euch, dass damals nach der Tat nicht mit einem Phantombild nach dem Täter gesucht wurde?

Wie erklärt ihr euch, warum damals der reele Vor und Nachname und ein Bild des Opfers nicht veröffentlicht wurde?

Wurde damals von Seiten der Ermittler nicht wirklich nach Zeugen gesucht? 😳

@ExilHarzer

Klasse, dito!
Bei mir war es 2007, ich kann mich dran erinnern, dass selbst "wir" bei diversen Synthesen mit Arsenik, Quecksilbersalzen und Blausäure hantiert haben.

Daher bin ich der Meinung, dass es kein Hexenwerk ist, organische Quecksilberverbindungen herzustellen - sofern man sich damit auskennt.

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Was ich noch sagen wollte:
An die Suizidtheorie glaube ich nicht. Schon allein an der Wahl des Giftes.
Ich hatte mal in einem Beitrag erwähnt, der leider gelöscht wurde, dass die genannten Narben von Berührungen/Unfällen mit chlorierten aromatischen Kohlenwasserstoffen (z.B. Dioxinen) entstanden sein könnten (Chlorakne), was eine Affinität zur Chemie (und Giften) des TV unterstreichen würde.

Carbine schrieb:ich kann mich dran erinnern, dass selbst "wir" bei diversen Synthesen mit Arsenik, Quecksilbersalzen und Blausäure hantiert haben

OK, @Carbine @ExilHarzer ihr seit also vom Fach. Wie aufwändig wäre es denn für einen Dritten gewesen, sich zu den Laboren, in denen ihr gelerent habt (z.B. an der Berufsschule?) Zugang zu verschaffen, um ein kleine Mengen an Chemikalien zu klauen? Und wie aufwändig wäre es für euch sebst gewesen, eine kleine Portion von diesem oder jenem herauszubringen?

@OpLibelle
Ich habe an einer Berufsfachschule gelernt.
Für Dritte wäre es nicht möglich gewesen dort ungesehen hineinzukommen, ich selbst hatte aber in den Laborstunden unbegrenzten Zugang zu allen Chemikalien, die in einem Lagerraum neben den Laboren verwahrt waren.
Dort wurde auch nicht genauestens darauf geachtet ob Schwund ist, bei Bedarf wurde vom Leiter wurde bei Merck angerufen und nachbestellt.
Will heißen, abfüllen und mitnehmen war kein Problem.

Stand Ende der 80er.

@OpLibelle

Für Dritte eher schwierig - für uns (war ein Berufskolleg) ziemlich einfach. Die Gifte waren in einem Schrank im Labor, abgesichert durch ein altes Schloss. Mit einem Dietrich leicht zu knacken.
Sonstige Chemikalien waren alle unabgesperrt. Wäre auch nicht aufgefallen, wenn da was gefehlt hätte (selbst beim Arsenik damals hätte man locker mehr abfüllen können, als man benötigt).

@Carbine @ExilHarzer vielen Dank für die Antworten.

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Lindström schrieb:Ich verstehe wirklich nicht, warum man damit über 10 Jahre gewartet hat

Ich halte den Zeitpunkt der Ausstrahlung bei XY für keinen Zufall. CB ist im Mai 2012 verstorben. Und genau 10 Jahre und ein paar Gekrümelte geht man damit auf Sendung. Nach zehn Jahren sind alle Straftaten verjährt, die mit einer Höchststrafe von 10 Jahren belegt sind. Ich denke, man wollte gezielt abwarten, bis etwaige Helfer oder Mitwisser bei einer Aussage straffrei bleiben können. Beihilfe zu Mord oder Totschlag ist nicht verjährt, aber vieles andere eben.

Diese ganze Tat riecht m.E. nicht wirklich nach Helfer oder Mitwisser..

@OpLibelle

Gerne doch.

Falls noch jemand die Vorrichtung bzw. die Spritze noch nicht gesehen hat, hier ein Bild:




Quelle: https://www.blick.ch/ausland/irrer-fall-in-aktenzeichen-xy-unbekannter-toetet-deutschen-40-mit-gift-regenschirm-id17820168.html

Auch die Polizei geht davon aus, dass sich das Attentat gegen den Arbeitgeber gerichtet hat oder eine Verwechslung vorlag. War mir so noch nicht bekannt (oder ich habe es im Thread überlesen).

Aufgrund des unklaren Motivs zieht die Polizei einen Zusammenhang mit Bulwins Arbeitgeber oder eine Verwechslung in Betracht.[5]

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Christoph_Bulwin#cite_ref-5

Carbine schrieb:Auch die Polizei geht davon aus, dass sich das Attentat gegen den Arbeitgeber gerichtet hat oder eine Verwechslung vorlag.

Zwischen den Formulierungen "von etwas ausgehen" und "etwas in Betracht ziehen" gibt es einen Unterschied. Letztere bedeutet nichts weiter, als dass die Kripo diese Szenarien für möglich hält.

Aufgrund des unklaren Motivs zieht die Polizei einen Zusammenhang mit Bulwins Arbeitgeber oder eine Verwechslung in Betracht.[5]

Quelle: Wikipedia: Christoph Bulwin#cite ref-5

Kielius schrieb:Letztere bedeutet nichts weiter, als dass die Kripo diese Szenarien für möglich hält.

Na wenn das so ist sollten noch einige andere Möglichkeiten erwähnt werden, sonst könnten Personen wie ich, die sich nicht so präzise in der Ermittlerrhetorik auskennen wie Du falsche Rückschlüsse ziehen.

Carbine schrieb:Na wenn das so ist sollten noch einige andere Möglichkeiten erwähnt werden, sonst könnten Personen wie ich, die sich nicht so präzise in der Ermittlerrhetorik auskennen wie Du falsche Rückschlüsse ziehen.

Ich gehe mal davon aus, dass du die XY-Sendung letzten Mittwoch nicht gesehen hast, da wurde die anwesende Kommissarin nämlich zum möglichen Motiv befragt. Sie antwortete, dass keines ermittelt werden konnte und es auch völlig unklar sei, ob sich die Tat gegen CB als Person richtete, möglicherweise eine Verwechslung vorlag oder ein Zusammenhang zum Arbeitgeber bestehen könnte. Aktuell kann die Polizei von gar nichts ausgehen, da es in keinerlei Richtung irgendwelche Anhaltspunkte gibt.

@LackyLuke77

Tatsächlich leider nur teilweise. Wollte ich die Tage sowieso nochmal ganz anschauen.
Aber dennoch ist die Quelle im Wikiartikel doch zwei Tage jünger als der Filmfall. Verstehe also nicht, warum hier nun auf Biegen und Brechen versucht wird, meine Anmerkung zu zerpflücken.

Carbine schrieb:Verstehe also nicht, warum hier nun auf Biegen und Brechen versucht wird, meine Anmerkung zu zerpflücken.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass niemand deinen Beitrag "zerpflücken" wollte. Es geht vielmehr darum klarzustellen, dass die Polizei sich in der Öffentlichkeit Stand heute nicht festgelegt hat auf ein bestimmtes Motiv, sondern die Motivfrage offen hält.
Wikipedia ist eine Sekundärquelle, die sich anderer öffentlich zugänglicher Quellen bedient. Aber auch dort wird wie gesagt nur von einer Möglichkeit bestimmter Motive gesprochen, nicht von einer Einschränkung oder Vorfestlegung der Ermittler darauf.

LackyLuke77 schrieb:wurde die anwesende Kommissarin nämlich zum möglichen Motiv befragt. Sie antwortete, dass keines ermittelt werden konnte und es auch völlig unklar sei,

Im Thread schreiben einige sehr gut informierte User mit, die sich stets über den Stand der Medienberichterstattung und öffentliche Verlautbarungen der Ermittlungsbehörden zu diesem Fall auf dem Laufenden halten.

@Kielius

Dann ist ja gut, wenn Du das sagst. Dann bitte ich vielmals um Entschuldigung für den kleinen Textabschnitt meinerseits und füge hinzu, dass die zwei Motive für mich persönlich am wahrscheinlichsten sind.
Meine Gründe hierfür sind die Wahl des Giftes, sowie die Art der Verabreichung und die Ausführung der Tat.

Ich bin gespannt, was sich hier noch tut und hoffe, dass sich noch was tut. Bin dann hier mal raus. :)

Es gibt ja nun drei Möglichkeiten

- der Täter war ein unbekannter Irrer, der nur jemanden leiden sehen wollte

- der Täter war ein Auftragsmörder, also für CB auch unbekannt (extrem unwahrscheinlich, da er sein Geld erst nach zehn Monaten bekommen hätte, der Krankheitsverlauf war auch unberechenbar, CB hätte auch überleben können)

- der Täter kannte CB und CB kannte ihn auch (vielleicht auch nur flüchtig) und er trug einfach eine Maske oder "gutes" Make-up, so ähnlich wie hier z. B.
https://www.etsy.com/de/listing/697881054/silikonmaske-realistische-junge-mann
Da er seine Stimme gehört hat, hat er sich vielleicht dunkel erinnert und auch der Polizei gesagt, dass ihm die Stimme bekannt vorkam, das Gesicht aber ganz anders aussah. Vielleicht war das dann sogar der Tatverdächtige, der hatte aber ein Alibi oder es wurde halt nichts bei ihm gefunden. Das würde auch erklären, warum es kein Phantombild gibt, weil die Polizei auch von einer Maske/Make-up ausgeht.

Habe ich eine Möglichkeit vergessen?

cjelli schrieb:Habe ich eine Möglichkeit vergessen?

Noch eine Möglichkeit:

Der Täter wollte die IG BCE angreifen (warum auch immer) und CB war das leichteste Opfer.

ExilHarzer schrieb:Der Täter wollte die IG BCE angreifen (warum auch immer) und CB war das leichteste Opfer.

Dann war es eher der unbekannte Irre, der nur jemanden leiden sehen wollte. Bei einem gezielten "Anschlag" auf die IG BCE hätte es zumindest ein Schreiben geben müssen in all den Jahren. So ist das eher völlig abwegig. Zumal der Täter sich mit Chemie auskannte, da hätte er sicher auch ganz andere Stoffe im Gebäude verteilen können (offene Fenster, Belüftung, etc.)

Die gezielte Ansprache von Passanten hätte bei der Maskentheorie übrigens einfach ein Test sein können, wie die Leute auf die Maske reagieren, ob sie die Maskerade erkennen oder einfach weitergehen.

cjelli schrieb:Bei einem gezielten "Anschlag" auf die IG BCE hätte es zumindest ein Schreiben geben müssen in all den Jahren.

Vielleicht hatte er das sogar vor, aber dann nicht realisiert.
Man kann so etwas nicht ausschließen, auch wenn es etwas abwegig ist.

Ich selbst kann durchaus nachvollziehen, das manche Menschen Hass auf die IG BCE haben, ich bin in dem Punkt allerdings auch etwas befangen.

ExilHarzer schrieb:Ich selbst kann durchaus nachvollziehen, das manche Menschen Hass auf die IG BCE haben, ich bin in dem Punkt allerdings auch etwas befangen.

Mag ja sein, aber lasse ich dann nicht den Vorstand leiden?

Der 15.07.2011 war übrigens ein kühler regnerischer Sommertag in Hannover.

https://chroniknet.de/extra/historisches-wetter/?wetter-datum=15.7.2011

Ein Mann mit Regenschirm sollte also eher unauffällig gewesen sein. Andere Leute unter ihrem Schirm oder zumindest den Kopf gesenkt und eher darauf bedacht, so schnell wie möglich wieder ins Trockene zu kommen.