Anschlag mit Quecksilberspritze

Ich habe mir den XY Beitrag angesehen.

Würdet ihr, nach einem Pieks, von einem Angriff ausgehen? Ich würde eher an Insekten oder Krampf denken. Jedenfalls würde ich niemandem deswegen hinterher rennen.

Ich denke, dass es dem Opfer bewusst war, dass es Feinde hatte.

eine wirklich perfide tat. mich wundert ja, dass man erst nach 11 jahren diesen fall aufgreift. oder wurde das damals schon thematisiert und nach einem täter gesucht? man kann ja nie ausschließen, dass es bei einem vorfall bleibt.
das opfer wurde gepiekst und hat sich dann noch entschlossen, dem täter hinterherzulaufen. warum? kommt ja doch mal vor, dass passanten rücksichtlos durch die gegend rennen. nicht wirklich ungewöhnlich.

zu einem ja gut, dass so die "tatwaffe" gleich gefunden wurde. zum anderen frage ich mich, warum der täter scheinbar gar nicht darauf bedacht war, dass man hinter seine konstruktion kommt.

so wie der täter dargestellt wurde, könnte man meinen, er wäre selbst von einer krankheit betroffen.

habe hier jetzt was von einer zweiten spritze gelesen. im beitrag von XY war nur eine spritze zu sehen. woher sollte auch eine zweite kommen? ausserdem hätte man ja schneller herausfinden können, welche substanz in der spritze gewesen ist.

für mich jedenfalls eine sehr beängstigende, hinterhältige tat.

jada schrieb:Würdet ihr, nach einem Pieks, von einem Angriff ausgehen? Ich würde eher an Insekten oder Krampf denken. Jedenfalls würde ich niemandem deswegen hinterher rennen.

Ich denke, dass es dem Opfer bewusst war, dass es Feinde hatte.

das hatte ich ebend auch in meinem beitrag aufgegriffen. für mich ist es auch nicht plausibel, dass man wegen einem anpiekser, im nachhinein nochmal nachläuft. ausserdem hat der täter ja bei der konfrontation nicht wirklich reagiert. schon eigenartig.

angelus_custos schrieb:habe hier jetzt was von einer zweiten spritze gelesen. im beitrag von XY war nur eine spritze zu sehen. woher sollte auch eine zweite kommen?

Hier findet sich der Link zum entsprechenden Posting:

Beitrag von whoever (Seite 5)

jada schrieb:Würdet ihr, nach einem Pieks, von einem Angriff ausgehen? Ich würde eher an Insekten oder Krampf denken.

Nun ja, ein Mann mit Regenschirm, im Hochsommer (15. Juli), der sich zügig entfernt... Ich könnte mir auch vorstellen, dass man den Druck, den der Täter auf den Schirm ausübte, um die Spritze zu setzen, schon spürbar ist, so dass man merkt, dass es kein Insekt gewesen sein kann, sondern etwas mit mehr "Wumms" dahinter als so ein leichtes Insekt. Wenn sonst keiner in der Nähe war, kann man schon eins und eins zusammenzählen.

angelus_custos schrieb:mich wundert ja, dass man erst nach 11 jahren diesen fall aufgreift. oder wurde das damals schon thematisiert und nach einem täter gesucht? man kann ja nie ausschließen, dass es bei einem vorfall bleibt.

Ja, natürlich ist 2011 schon ermittelt worden. 2013 sind diese Ermittlungen dann eingestellt worden, weil alle Spuren abgearbeitet waren. Es gab zudem zwischenzeitlich einen Tatverdächtigen, gegen den sich die Verdachtsmomente aber nicht vertieft haben. Jetzt wird der Fall als "Cold Case" nochmal aufgerollt und über XY auch per Fernsehen nach dem Täter gefahndet.

Ein Insekt sticht im Sommer nicht grundlos durch die Kleidung.
Auch wenn so eine feine Insulin-Nadel dünn ist, in den Po-Muskel spürt man das schon klar. Das Opfer musste aber wohl auch erst kurz nachdenken was da gerade passiert ist oder sein kann. So etwas erwartet man niemals, und das ist für den ersten Moment sehr irritierend. Wahrscheinlich rannte er dann dem Täter nach, weil er doch klären wollte was das war - auch in Hinblick darauf ob er zum Arzt muss deshalb. Er wird beim Angriff hinter sich ja nicht gesehen haben, dass das die ungewöhnliche Schirm-Spitze war, die er zu spüren bekam.

Die Selbstmordtheorie kann man meines Erachtens nach verwerfen. Alleine dass es sich um einen qualvollen Tod handelt, glaube ich nicht, dass man diesen Weg geht.

Ich komme zu der Annahme, dass der Täter im Bereich der Gewerkschaft zu suchen ist. Alleine der giftige Stoff setzt ja voraus, dass man ein gewisses Know-How hat. Es könnte sich auch um eine Verwechselung handeln oder einen Racheakt.

Haben sich die Ermittler auch an "ehemalige" Mitglieder orientiert?
Ich meine, wenn der Täter mit der Arbeit der Gewerkschaft unzufrieden war, dass er früher oder spät ausgetreten ist?

Silberstreif schrieb:Wahrscheinlich rannte er dann dem Täter nach, weil er doch klären wollte was das war - auch in Hinblick darauf ob er zum Arzt muss deshalb. Er wird beim Angriff hinter sich ja nicht gesehen haben, dass das die ungewöhnliche Schirm-Spitze war, die er zu spüren bekam.

Im XY Beitrag konnte das Opfer den Täter ja trotz Ablegens der Tasche im Auto noch mühelos einholen. Ist der Täter nicht so schnell er konnte weggerannt? Das fand ich merkwürdig. Oder war das von XY nur wieder so dargestellt worden?

Also der Artikel der behandelnden Ärzte in englischer Sprache unterscheidet sich grundlegend von der Geschichte, die bei Xy und in den Medien aufgeführt ist?

secluded schrieb:Ist der Täter nicht so schnell

Das hat mich auch etwas gewundert. FALLS die Darstellung den Gegebenheiten entsprach - Anscheinend hatte er keine Angst (wieder-)erkannt zu werden. Ob ihn das womöglich gar nicht sooo furchtbar gestört hätte, gefasst zu werden - weil er ohnehin selbst in einer erkläglichen Lebenssituation - möglicherweise krank- war? Oder er hatte eine Behinderung und konnte nicht gut rennen (obwohl er letztlich anscheinend dann doch weggerannt ist)?

Der zitierte Beitrag von marienkaefer wurde gelöscht. Begründung: Bitte solche Beiträge vermeiden, das bläht den Thread nur unnötig auf.

Mein Englisch ist nicht sehr gut, aber da steht wohl was dem Sinn nach, dass er suizidale Absichten hatte und sich selber mit der Spritze gestochen hatte?

Warum unterscheidet sich Schilderung des Falls in Aktenzeichen XY ganz offensichtlich wesentlich von der Schilderung des Falles in der case study?

Warum wurde nicht erwähnt was da im Auto des Opfers noch gefunden wurde? In der case study wird ausdrücklich erwähnt: Das Opfer hatte aufgrund seines Jobs Zugang zu diesen Substanzen. Sowas wirft natürlich Fragen auf.

Kann es sein, dass auch die Polizei schon solche Verdachtsmomente hatte? Weswegen der Fall auch jetzt erst breit publik gemacht wurde. Mit der Schilderung wird eine Option unterstützt: Es gibt den externen Täter möglicherweise, also suchen wir den mal.

Gut möglich dass die Ermittlung hinsichtlich einer Selbstzufügung des Gifts einfach nicht weiter kamen. Der Fall ist bisher recht mysteriös.

Andy

Silberstreif schrieb:Das hat mich auch etwas gewundert. FALLS die Darstellung den Gegebenheiten entsprach - Anscheinend hatte er keine Angst (wieder-)erkannt zu werden. Ob ihn das womöglich gar nicht sooo furchtbar gestört hätte, gefasst zu werden - weil er ohnehin selbst in einer erkläglichen Lebenssituation - möglicherweise krank- war? Oder er hatte eine Behinderung und konnte nicht gut rennen (obwohl er letztlich anscheinend dann doch weggerannt ist)?

das mit dem nicht schnell entfernen könnte viele Gründe gehabt haben z.B. das er vermeiden wollte sich selbst mit der Spritze zu stechen was ja bei rennen wahrscheinlicher ist oder das er vermeiden wollte, dass die Spritze abfällt...

kittyka schrieb:aber da steht wohl was dem Sinn nach, dass er suizidale Absichten hatte und sich selber mit der Spritze gestochen hatte?

Dass er suizidale Absichten hatte, steht da nicht. Es steht da, dass davon ausgegangen wurde, dass er sich das Gift möglicherweise selbst beigebracht haben könnte. Ob freiwillig oder unfreiwillig, bleibt offen. Von suizidalen Gedanken des Opfers ist nichts bekannt.

@ayahuaska ja, stimmt. Aber er wird wohl die Schritte hinter sich näher kommen gehört haben. Zumindest dann wäre ich gerannt an seiner Stelle statt mich zum Opfer unzudrehen. Es sieht so aus wie wenn erst da das Opfer das Gesicht des Täters von vorne zu sehen bekommen hat.

hopkirk schrieb:Dass er suizidale Absichten hatte, steht da nicht. Es steht da, dass davon ausgegangen wurde, dass er sich das Gift möglicherweise selbst beigebracht haben könnte. Ob freiwillig oder unfreiwillig, bleibt offen. Von suizidalen Gedanken des Opfers ist nichts bekannt.

Okay, also die Ärzte, die ihn behandelt haben, gehen davon aus, er hat selber mit dem Zeug hantiert und sich dabei verletzt.

kittyka schrieb:behandelnden Ärzte in englischer Sprache

Von den vier Erstellern der Studie ist einer ein Deutscher: Prof. Dr. Michael Klintschar, Leiter der Medizinischen Hochschule Hannover.

https://www.mhh.de/institute-zentren-forschungseinrichtungen/rechtsmedizin/ueber-das-institut

Ich vermute mal dass er es war, der den Stein ins Rollen brachte, das Opfer war wohl in seiner Klinik.

Andy

AndyStern schrieb:Das Opfer hatte aufgrund seines Jobs Zugang zu diesen Substanzen.

Hier stellt sich natürlich die Frage, wie dieser Zugang ausgesehen haben soll. Bei einem Computermenschen einer Gewerkschaft fehlt mir dazu ein bisschen die Phantasie. Hatte er ggf. als Admin oder ähnliches Zugang zu Bereichen, in denen dieses Gift gelagert wurde? Und wenn ja, wusste er überhaupt, was das ist und was es anrichten kann? Kann er sich zufällig damit kontaminiert haben? Doch wohl hoffentlich nicht.