Im Journal "Forensic Science, Medicine and Pathology" ist 2020 ein wissenschaftlicher Bericht über den Fall erschienen. Die PDF-Datei kann man frei runterladen:
Another umbrella murder? – A rare case of Minamata disease (Forensic Science, Medicine and Pathology (2020) 16:504–509)
Daraus geht unter anderem zum Ablauf der Tat hervor:
* Laut dem Opfer war die Spritze an der Spitze eines Regenschirms befestigt und enthielt eine "klare" Flüssigkeit
* Das 40jährige Opfer wandte sich zunächst NICHT an die Polizei und suchte auch keinen Arzt auf weil sich zunächst keine gesundheitlichen Beschwerden einstellten.
* Nach einigen Tagen/Wochen stellten sich zunehmend gesundheitliche Beschwerden ein. Neben generellen Beschwerden wie Erschöpfungsgefühl stellten sich auch neurologische Beschwerden ein und er wurde schließlich ins Krankenhaus eingeliefert.
* Man schloss dort schnell aus, dass es sich um eine Infektion handeln könnte und ging zunächst von einem Fall von
Guillain-Barré-Syndrom aus.
* Nachdem der Patient ins Koma gefallen war und künstliche Beatmung benötigte, kamen die Ärzte darauf, dass es sich um eine Schwermetall-Vergiftung handeln könnte. Eine toxikologische Analyse ergab, dass es sich um eine Methylquecksilber-Vergiftung handelte. Hohe Werte dieser Substanz wurden im Blut festgestellt.
* Im Wagen des Opfers wurde eine NICHT FÜR DIE TAT genutzte Spritze festgestellt, die gefüllt war mit einer Quecksilber-Thallium-Verbindung die man so in Niedertemperatur-Thermometern findet. Diese Art Verbindung wurde NICHT zum Anschlag genutzt, denn im Opfer konnte man keine erhöhten Thallium-Level finden.
* Am Ende des Artikels schreiben die Autoren, dass die Polizei nach der Voruntersuchung davon ausging, dass sich das Opfer das Gift vermutlich selbst injiziert hätte (wegen der Spritze mit dem anderen Gift im Auto, wegen fehlendem Motiv für so einen Anschlag, weil sich keine Hinweise auf den Angreifer finden ließen) und dass deshalb die Ermittlungen auch eingestellt worden seien. Sie weisen in diesem Zusammenhang auch auf die Ähnlichkeit der Schilderung des Opfers mit dem Vorfall mit dem Regenschirm-Attentat in London hin.
Also ich muss sagen, ich bin jetzt ganz besonders auf die XY-Sendung gespannt!