schluesselbund schrieb:Man kann natürlich bezüglich Fund des Lösegeldes so Argumentieren wie ihr es tut.
Natürlich kann man das, weil es Indizien gibt, auf die man sich bei der Argumentation stützen kann (ich hatte diese bereits in einem früheren Beitrag erläutert). Selbstverständlich kann man auch der Meinung sein, Cooper hätte überlebt, das Geld -zumindest in Teilen- ausgegeben und wäre dann irgendwann nach weiter unauffälligem Leben verstorben. Die Sache hat nur einen Haken:
Für diese Theorie gibt es null Indizien, null Hinweise und es wird vorausgesetzt, daß Banknoten der USA nicht korrekt erfasst und registriert werden. Ferner wird vorausgesetzt, daß Dan Cooper absoluter Profi im Fallschirmspringen und somit in der Lage war, trotz unzureichender Kleidung bei völliger Dunkelheit und ohne Sicht, bei Minustemperaturen, ohne genaue Orientierung mit Koffer und Lösegeld einen Fallschirmsprung ohne Lenkschirm zu planen, durchzuführen und sicher zuende zu bringen. Eine Leistung, die sich selbst Fallschirmjäger der Berufsarmee nicht zutrauen würden. Bei dem Drehbuch würde ich eher Sly Stallone alias John Rambo in der Rolle des Dan Cooper sehen, damit es auf das Publikum nicht völlig absurd wirkt.
schluesselbund schrieb:Ihr schimmert die Meinung schon ganz klar durch, dass Cooper den Absprung nie und nimmer überlebt hat.
Korrekt. Unter den gegebenen Umständen ist das naheliegend. Der Sprung wäre selbst dann noch mit hohem Risiko und sehr hohen Anforderungen verbunden gewesen, wenn er bei Tag, bester Sicht, hohen Temperaturen und unter bestens organisierten Bedingungen durchgeführt worden wäre.
schluesselbund schrieb:Dann das Argument, dass das Lösegeld nie in den Umlauf gelangte, weil bei der stattlichen Vernichtungsstelle nie auftauchte. Ich zweifle eh an ob eine solche Kontrolle möglich ist.
Die Erfassung eines eingezogenen Scheines ist technisch kein Problem, da es keiner komplizierten Geräte bedarf. Ich denke schon, daß jeder eingezogene Geldschein auch korrekt erfasst wird. Es ist vielmehr ein Problem, daß Geldscheine garnicht erst eingezogen werden können, weil sie irgendwo dauerhaft gebunkert werden. So sind nach Schätzung der Bundesbank nach der Einführung des Euro heute noch ca. 12,4 Milliarden D-Mark in Umlauf.
Wenn man jetzt aber mal davon ausgeht, daß nahezu alle Scheine des Lösegeldes in Verkehr gebracht wurden, so ist das eine hohe Anzahl. 20$ Noten sind gebräuchlich und nutzen daher auch recht schnell ab. So ist es äußerst unwahrscheinlich, daß in all diesen Jahrzehnten seit der Entführung nicht eine einzige Dollarnote aus dem Lösegeld ihren Weg zurück gefunden haben sollte. Nicht eine ! Für mich spricht einfache Wahrscheinlichkeitsrechnung dagegen. Das ist unrealistisch.
schluesselbund schrieb:Der hat sicher seine Ãœberlebenschangen ausgerechnet. Und entsprechend Vorbereitungen getroffen.
Welche denn ? Aus einem einfachen Rundkappenschirm einen Lenkschirm basteln ? Irgendwo im Flieger professionelle Springerausrüstung verstecken lassen ? Er konnte doch nur mit dem Material arbeiten, welches ihm zur Verfügung stand. Welche Vorbereitungen sollte er also getroffen haben ?
schluesselbund schrieb:In der Diskussion geht es sehr wohl um das Obige.
Das ist nur dann sinnvoll, wenn es gleichzeitig auch um eine entsprechend große Blamage einer Behörde geht. Wird eine Sicherheitslücke entdeckt, die nicht auf menschlichem Versagen, Schlamperei, Fehlkonstruktion oder Fahrlässigkeit beruht, wird sie -völlig unabhängig von ihrer Tragweite- niemanden blamieren. Also nichts bevor man sich fürchten müsste...
schluesselbund schrieb:Wenn man mit Aufzählungen beginnt, Cooper hätte das und das nicht, Fallschirm sei ungeeignet, Kleidung lege den Tot nahe, das Wetter täte sein übriges, wäre in einem Gewässer gelandet, in der Wildnis, sind das erstmal mur Annahmen.
Das ist so nicht ganz richtig. Es sind keine Annahmen, daß die Bedingungen des Sprunges absolut indiskutabel schlecht waren, seine Ausrüstung unzureichend war und ein Absprung über nahezu unbewohnter Wildnis ziemlich unbestritten ist. Lediglich der Verlauf des Sprunges, sein Ende (Landung) und natürlich die genaue Örtlichkeit sind spekulativ und damit Annahmen.
schluesselbund schrieb:Einen Beweise dass Copper den Absprung nicht überlebt hat ist das nicht. Hier schimmert doch der Frust durch.
Natürlich ist es kein Beweis. Es ist auch klar, daß es einer Ermittlungsbehörde missfällt, wenn ein Kriminalfall -vor allem ein so spektakulärer- nicht zeitnah aufgeklärt und der Täter gefasst werden kann. Ich würde dennoch nicht so weit gehen und vermuten, daß er von der Behörde deshalb lieber tot als lebendig gesehen wird und das Lösegeld besser verschollen bleibt. Denn unabhängig von diesem Frust, bleiben die vorhandenen Tatsachen bestehen, die gegen ein Überleben und in Umlauf bringen des Lösegeldes sprechen.
schluesselbund schrieb:Weiter auch, dass die Jagdflugzeuge (Piloten) nicht mal die Boing sichteten. Lässt doch die stärkste Luftwaffe alt aussehen.
Luftwaffe und FBI sind zwei völlig verschiedene Dinge, die sich nirgendwo ernsthaft überschneiden. Insofern hat das Eine auf das Andere eher keinen Einfluss. Sei es drum. Heute ist die Technik sehr weit fortgeschritten und ein Vorfall wie dieser wäre tatsächlich peinlich. Damals steckte die Technik noch in den Kinderschuhen und Sichtflug war Tagesgeschäft. Das unter diesen Bedingungen der Sichtkontakt zwischenzeitlich abriss, ist nicht weiter verwunderlich. Ich habe auch in keinem Artikel je gelesen, daß man der Luftwaffe in diesem Fall Versagen vorgeworfen hätte.
schluesselbund schrieb:Und gibt Anlass dazu, dass kein Pilot wusste wo er genau gegenüber Grund fliegt.
Nur weil man etwas nicht sieht heißt das nicht, daß man nicht weiß wo es ist. Es ist lediglich der Sichtkontakt abgebrochen. Natürlich wußten alle Beteiligten Jetpiloten sehr genau wo sie sich befinden. Wäre das nicht der Fall, hätten sich zu jener Zeit wohl ständig Flugzeuge bei schlechtem Wetter verirren müssen und hätten den Zielflughafen nicht erreicht.