Cpt.Germanica schrieb:Wir erinnern uns - hier im Thread wurde auch von Fallschirmjägern berichtet, die den Sprung für gut zu meistern halten
Noch ein paar Ergänzungen zu meinem Beitrag
Beitrag von Cpt.Germanica (Seite 38) und dem
Thema Fallschirmspringen:
In diesem Video wird bei Minute 19:57 von Larry Yount, Fallschirmlehrer und Ex-US-Fallschirmjäger, erwähnt, dass militärische Fallschirmsprünge mit bis zu 70 kg Zusatzgewicht gemacht werden (Stichwort Ausrüstung, laut Larry Yount mitunter sogar MG und Munition), und die ca. 10 kg, die Cooper in Form des Lösegelds bei sich trug, daher kein Problem darstellen, Zitat Larry Yount: "10 Kilo sind eigentlich irrelevant".
Brad Meltzers Geheimakten - Der Fall D.B. Cooper
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Also eine weitere Legende weniger.
Im folgenden Video (wir hatten es neulich schon, aber auf englisch) kommt FBI Special Agent John Detlor zu Wort: "Dass er tatsächlich sprang beweist, dass er mehr über Fallschirmspringen und das Fliegen wusste als der Durchschnittsbürger" (Minute 16:50). Im Folgenden wird ergänzt, dass das FBI auch unter hunderten Fallschirmjägern und Piloten nach Cooper gesucht hat.
Ab Minute 19:00 wird erwähnt, dass man davon ausging, dass Cooper überlebt hat, weil in der Folgezeit auch alle Nachahmungstäter überlebt haben, die zum Teil bei höheren Geschwindigkeiten und aus größeren Höhen absprangen.
USA:Spektakulärste Flugzeugentführung 1971-Die größten FBI-Kriminalfälle
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Übrigens ist einer seiner Nachahmer auch bei Nacht abgesprungen, Robb Heady (siehe
Wikipedia: D. B. Cooper copycat hijackings).
Kies-Richard schrieb:Die Mechanik der Hecktreppe war ihm auch nicht klar, er musste sich das von der Stewardess erklären lassen.
Na ja, immerhin wusste er, dass sich die Treppe auch während des Flugs öffnen lässt, und dass es einen (bei den Druckverhältnissen und der Geschwindigkeit) nicht 'raus zieht, sobald die Treppe geöffnet wird. Die Stewardess wusste weder das eine noch das andere und hatte Angst, heraus gesogen zu werden. Was das "wie" des Öffnens anbelangt: Das stand halt nicht in den Dan Cooper Comics
;) und war offensichtlich auch nicht so ohne Weiteres anderweitig zu recherchieren, was jetzt auch nicht weiter verwunderlich ist.
Kies-Richard schrieb:Er wusste auf jeden Fall etwas was nicht so viele wussten, nämlich dass die Hecktreppe auch im Flug aufgeht.
Eben.
Jetzt weiter mit dem zweiten Video,
nun zum Thema Geldfund 1980, und zunächst zu der Annahme, dass die Bagger 1974 entweder die Geldbündel "umsortiert" haben oder aber Beleg dafür sind, dass die Bündel erst nach 1974 angeschwemmt wurden:
Ein Forscherteam bestehend aus u. a. Tom Kaye (den hatten wir neulich schon) hat heraus gefunden, dass just dieser Abschnitt, an dem das Geld ausgegraben wurde, nicht Teil der Baggerarbeiten vom Jahr 1974 war (ab Minute 33:00). Damit kann das Geld sehr wohl vor 1974 an den Strand gekommen sein. Das Team geht davon aus, dass es angeschwemmt wurde, sich also zunächst im Fluss befand, und dann im Erdreich verrottet ist.
Bleibt das Problem, wie die drei Bündel neben einander zu liegen kamen, falls den tatsächlich die Strömung sie ans Ufer trieb.
Der Sprecher sagt hierzu ab Minute 38:43 "Tom ist davon überzeugt, dass der Sack mit dem gesamten Inhalt im Fluss bis zu der Stelle getrieben ist, wo die drei Geldbündel gefunden wurden.". Ab Minute 38:54 dann Tom Kaye höchstpersönlich: "Die drei Bündel können nicht einzeln angeschwemmt und dann alle an der selben Stelle gelandet sein. Der komplette Sack muss im Wasser gewesen sein. Wahrscheinlich ist er in der Nähe der Sandbank aufgerissen und drei der hundert Bündel strandeten zusammen an dieser Stelle.". Er geht also davon aus, dass der Geldsack mit der Beute erst in der Nähe des Fundorts aufgerissen ist und so die drei Bündel an der selben Stelle landen konnten.
Soweit so gut, bleibt aber noch das Problem, dass die Geldscheine stromaufwärts (!) der angenommenen Landezone Coopers aufgefunden wurden.
Ab Minute 42:50 wird dies angesprochen und folgende Lösung angeboten: Ein Schiff hat mit seiner Schiffsschraube den Geldsack stromaufwärts transportiert. Tom Kaye weiter ab Minute 43:34: "Die dabei wirkenden Kräfte müssen die Tasche irgendwann zerfetzt und dabei das Geld in alle Richtungen verteilt haben." (wird im Video auch bildlich gut dargestellt, wie es die Geldbündel im Wasser in alle Richtungen verteilt). Der Sprecher weiter: "Drei der Bündel landeten schließlich am Ufer und wurden dabei nach und nach vom Sand bedeckt.". (Ich hatte das mit dem Schiff als Erklärung für den Fund stromaufwärts hier schon erwähnt:
Beitrag von Cpt.Germanica (Seite 38))
Für mich bleibt da ein Widerspruch: --> Ein mal soll die Schiffsschraube eines Hochseefrachters in der Schiffsrinne (wo sonst) den Geldsack aufgerissen und das Geld in alle "Windrichtungen" (eigentlich Wasserrichtungen
;)) verteilt haben (so zumindest ließe sich der Fund stromaufwärts erklären).
--> Dann wieder soll der Geldsack nahe der Sandbank aufgegangen sein (um zu erklären, wie drei der Geldbündel am Strand unmittelbar neben einander zu liegen kommen konnten).
Knackpunkt: Ein Hochseefrachter wird kaum der Sandbank nahe kommen können, wenn er nicht Schiffbruch erleiden will. Verteilt er das Geld aber mehr oder weniger in der Flussmitte, dann kommen keine drei Geldbündel direkt nebeneinander am Strand zum liegen.
Damit ist die Schiffstheorie eigentlich vom Tisch und die Frage bleibt: Wie gelangten die Bündel stromaufwärts und neben einander zu liegen?
Eine Lösung wäre aus meiner Sicht, dass Cooper weiter nördlich als errechnet gelandet wäre, also oberhalb bzw. stromaufwärts des Geldfundes. Was den Geldfund freilich noch nicht vollständig klärt, sondern allenfalls dessen Lage stromaufwärts.
Nachdem aber der Landeort, errechnet aus mutmaßlichem Sprungzeitpunkt, Flughöhe, Winden am fraglichen Abend und zur fraglichen Uhrzeit, grob fest zu stehen scheint, ist aus meiner Sicht nicht geklärt, wie das Geld nun stromaufwärts zu liegen kommen konnte.
Aber wenigstens konnte im Video dargelegt werden, dass die Bagger von 1974 keine Datierung der - wie auch immer gearteten - "Anlandung" des Geldes am Ufer in oder nach 1974 zwingend zulassen.
Für mich scheint weiterhin denkbar, dass da Menschenhand im Spiel war, etwa jemand der das Geld gefunden und es anschließend warum auch immer am Strand deponiert hat.
Die Frage, ob Cooper nun lebend am Boden ankommen und das Gebiet auch verlassen konnte, steht in keinem zwingenden Zusammenhang. Oder anders gesagt: Das Geld beweist nicht seinen Tod.