Slaterator schrieb:Nichts desto trotz gibt es ein paar Dinge, die für mich persönlich noch dagegen sprechen. Da wäre das Pseudonym was er anstelle seines Klarnamens verwendete, so wie es @Cpt.Germanica in seinem Beitrag einbrachte. Hätte der Wunsch nach dem großen Abgang bestanden, wäre ein Pseudonym nicht von Nöten.
Ein Pseudonym stünde dem sogar entgegen. Wie den "großen Abgang" ihm zuordnen, wenn er nicht unter seinem richtigen Namen entführt und springt?
Slaterator schrieb:Dann irritiert mich die Durchführung. Warum das Lösegeld ? Warum die Fallschirme ? Warum überhaupt die Entführung ? Weil er als Verbrecher des Jahrhunderts in die Geschichte eingehen wollte ? Was, wenn man ihn gefunden hätte ? Tödlich verunglückt und damit erfolglos ? Sein Mythos existiert ja mMn ausschließlich deshalb, weil er nie gefunden wurde. Davon konnte er aber nicht definitiv ausgehen.
Ich würde sagen
fast ausschließlich, denn das Abspringen über die Hecktreppe der 727 ist natürlich schon sensationell, er war der erste und alle nach ihm waren von ihm inspiriert. Aber trotzdem wäre er heute nur eine Randnotiz der Luftfahrtgeschichte, wenn man ihn zeitnah enttarnt hätte.
Sollte er heute wider Erwarten doch noch gefunden werden, dann wird er meines Erachtens trotzdem legendär bleiben, denn man hat mittlerweile zu lange nach ihm gesucht, das brennt sich ein im kollektiven Gedächtnis, und ihn dann doch noch zu finden, nach fünf Jahrzehnten (!), ist doch auch wieder eine Sensation, eine Sensation in der Sensation sozusagen.
Slaterator schrieb:Er hinterließ kein Testament. Keine Ansage, keine Botschaft, kein nichts. Wenn je and auf spektakuläre Art und Weise aus dem Leben scheiden möchte, gibt es eine Vorgeschichte. Er macht Andeutungen oder hinterlässt seinen Angehörigen eine Nachricht, ggf. auch einen Abschiedsbrief. Aber da war scheinbar nichts. Lebte er völlig allein ? Ohne Angehörige ? Für wen oder was dann diese Art des Suizides ? Das hat für mich alles irgendwie keinem Sinn....
Man konnte ihn jedenfalls keiner Vermisstenanzeige zuordnen.
Dass er mutmaßlich nie vermisst wurde spricht übrigens dafür, dass er dort, wo man ihn hätte vermissen können, wieder aufgetaucht ist. Das mal nur am Rande ...
Kies-Richard schrieb:Er wusste nicht wie man die Heckklappe öffnet, ließ sich das von der Stewardess zeigen.
Ist das ungewöhnlich? Hätte er das wissen können oder sogar müssen?
Frage ist ernst gemeint.
Slaterator schrieb:So kühn und genial der Plan zunächst auch wirken mag, so dumm und unvollkommen ist er bei genauerer Betrachtung. Wie bereits geschrieben, gehe ich von Dan Coopers Ableben aus. Entweder bereits in der Luft (Erfrieren), bei der Landung (Polytrauma) oder in der Folgezeit (Kombination). Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass er irgendwann gefunden wird. Dann hat sich sein Mythos auch erledigt.
Glaube ich nicht, der Mythos würde mittlerweile nicht mehr gänzlich verschwinden. Allein, dass sein Auffinden so lange gedauert hätte, dann aber zur Überraschung aller doch noch passiert wäre, hätte schon wieder etwas sensationelles (s. o.).
Nightrider64 schrieb:Ich hatte schon mal überlegt, ob es nicht vielleicht ein ehemaliger Angestellter der Fluggesellschft und diese noch schädigen wollte.
Den Schaden kann ich nicht erkennen, oder war da was?
Ein Schaden wäre es gewesen, dass Flugzeug in die Luft zu sprengen oder sonst wie zum Absturz zu bringen, am "besten" mit möglichst vielen Personen (Passagieren) an Bord. Dazu hätte er natürlich ein Selbstmörder sein müssen, aber davon gehst du ja aus.
Nightrider64 schrieb:Ich hatte schon mal überlegt, ob es nicht vielleicht ein ehemaliger Angestellter der Fluggesellschft und diese noch schädigen wollte.
Dann würde das auch mit dem falschen Namen passen.
Vielleicht weil der richtige Name auf einer schwarzen lListe der Gesellschaft stand , er ein Haus und Flugverbot dort hatte.
Scheint mir etwas konstruiert, damit deine Theorie passt.
Was man allerdings sagen muss ist, dass er einer Stewardess gesagt haben soll, dass er frustriert ist, vom Leben oder von den Menschen, etwas in der Art.
Das könnte seinen gewissen Fatalismus erklären, die Risiken, die er ein ging, also die Entführung an sich, dann den Sprung ins Ungewisse, hätte alles schief gehen können (Entführung) oder ist es vielleicht sogar (Absprung).
Vielleicht also kein Selbstmord aber ein in Kauf nehmen Selbigens, frei nach dem Motto: Entweder es funktioniert und er ist "reich" und "sorgenfrei", oder es geht schief und er ist wenigstens seinen Frust los.