Nightrider64 schrieb:Muss ich widersprechen
Ich hab mal einen Filmbericht darüber gesehen mit den Mutmassungen, wo er runter gekommen wäre.
Das war schon absolut dünn besiedelt dort.
Ohne Ausrüstung überlebt man auch da kaum.
Wenn er überhaupt den Sprung überlebt hat, was ich an sich schon bezweifel.
Cpt.Germanica schrieb:Wäre es denkbar, dass er sich im Vorfeld in der Gegend Depots angelegt hat, mit Ausrüstung, Bekleidung, Schuhwerk und was er sonst noch gebrauchen konnte um in der "Wildnis" zu überleben?
Hallo!
Mal der Reihe nach:
1) In den 70ern war die Gegend noch etwas mehr besiedelt. 50 Jahre Landflucht und der Mount St. Helens-Ausbruch machten schon etwas aus, ist aber nur eine Nebeninfo.
2) Wichtiger, eine der Stewardessen, die sich mit Cooper unterhielt, sagte aus, daß er Ortschaften aus der Luft identifizieren konnte. Und das auch impliziert bei Dunkelheit, denn um diese Zeit war es bereits dunkel! Er erwähnte Ihr gegenüber u.a., daß sie gerade über xyz (weiß den genauen Ort nicht aus dem Stegreif, aber damals ein komplett unbedeutendes Kaff) fliegen und weiter hinten xyz2 liegt. Die Stewardess wußte das auch, daher blieb es ihr ja im Gedächtnis, denn die normalen Passagiere wären dazu nicht in der Lage gewesen.
An so Kleinigkeiten sieht man, daß sich Cooper hervorragend auf seinen Husarenritt vorbereitet hatte! Entweder war er früher schon oft über die Gegend geflogen oder hatte im Vorfeld mehrfach die gleiche Flugroute als harmloser Passagier genutzt, um sich kundig zu machen. Jedenfalls kann man sehr sicher davon ausgehen, daß Cooper wußte über welcher Gegend er da gerade abspringt! Und mit nur etwas Orientierungssinn ist das dann kein Problem, die nächste Ortschaft anzusteuern!
3) Nochmals, du überschätzt die Einsamkeit der Gegend massiv! Ja, es gibt da nur wenig, aber sie ist NICHT menschenleer und Cooper mußte nicht tagelang dort ausharren, wie Du scheinbar annimmst. Es gibt einen Schätzbereich, wo Cooper runtergekommen sein muß. Und selbst im schlechtesten Fall für Cooper hätte er nur einige Stunden Fußmarsch vor sich gehabt, nicht tagelanges Trecking!
4) In den einsameren Gegenden der USA oder auch Kanadas ist es bis heute üblich, halbwegs normale Anhalter ein Stück mitzunehmen. Das kommt aus dem Bewußtsein, daß man selbst irgendwann einmal auf solche Hilfe angewiesen sein könnte. Es gibt z.B. einen LKW-Fahrer aus Oregon, der bis heute steif und fest behauptet in jener Nacht einen Anhalter bis ins nächste Dorf mitgenommen zu haben. Ein Anhalter (auf den Coopers Beschreibung passte) in Anzug, Regenponcho und einem Beutel, der ihm erzählte, sein Wagen hätte eine Panne gehabt.
Selbst wenn es eine Verwechselung sein sollte, wäre es doch eine Erklärung, warum Cooper mit Anzug abgesprungen ist. Ein Anhalter im Anzug (Typus verlorener Großstädter) wird sicher schneller auf dem Land mitgenommen als wenn man aussieht wie Crocodile Dundee.
5) In der Rückschau wird deutlich, daß die erste Ermittlungsgruppe im Fall Cooper selbst für damalige Verhältnisse einen Gurkentruppe war, die Annahmen über Cooper und die Örtlichkeiten traf und nie revidierte, selbst wenn das Gegenteil bewiesen wurde.
Das betrifft schon den Sprung an sich und seine Überlebbarkeit. Für Fallschirmjäger und selbst Leute mit ein bißchen Ahnung war der Sprung nichts Besonderes und es gibt ja auch 2 Nachahmer, die unter ähnlichen Bedingungen sicher landeten. Dann immer noch zu behaupten, der Sprung sei nicht überlebbar ist entweder dumm oder Schutzbehauptung, um vom eigenen Unvermögen abzulenken.
II) Israel Keyes, ein berüchtigter Serienkiller, hatte auch mehrere Depots mit "Spielzeug" in mehreren US-Staaten angelegt. Aber das ist nicht dermaßen wichtig, denn die ersten FBI-Ermittler haben die Einsamkeit der Gegend schamlos übertrieben. Spätere Ermittlergruppen des FBI haben selbst hinter vorgehaltener Hand zugegeben, daß Cooper nie mehr als ein paar Stunden Fußmarsch von der Zivilisation entfernt war.