Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)

@jungler
@Verbum_peto

Ja,mir fehlen leider auch die biologischen Kenntnisse. Kann das Ganze damit zusammenhängen,dass ein Opfer vor dem Tod noch erheblichem Stress ( Angst) ausgesetzt war und dass dadurch irgendwelche Zersetzungsprozesse beschleunigt worden sind?

AngRa schrieb:Ich habe noch eine Frage zum rechtsmedizinischen Gutachten.Hoffentlich habe ich die Antwort nicht einfach überlesen.

Es war die Rede davon,dass der Verwesungsgrad der Leichen unterschiedlich war trotz gleicher Temperatur bei der Lagerung. Wurde dafür seitens des Rechtsmediziners eine Erklärung abgegeben oder hat jemand eine Idee, woran das gelegen haben könnte?

Die Verwesung/Fäulnis ist ja von mehreren Faktoren abhängig. In Betracht kommen da vor allem unterschiedlicher Sauerstoffgehalt, unterschiedlicher Luftfeuchtigkeit und im Prinzip alles, was bakteriologische Stoffwechselaktivitäten sonst noch so beeinflussen kann.

Also auch Lichteinfall, körpereigener Bakterienhaushalt und und und.

Die Fäulnis in diesem Stadium zeigt sich gewöhnlich nur in der Dickdarmregion, allerdings können die besseren Sauerstoffverhältnisse bei HS dazu geführt haben, dass bei diesem bereits ein aerober Abbau einsetzte, während die zugedeckte WS fast ausschließlich von aerobem Abbau betroffen gewesen sein dürfte.

Die Leichen waren im gleichen Raum, die Lagerungssituatíon trotzdem unterschiedlich.
Er lag auf dem kalten Fliesenboden nur mit Schalfanzug bekleidet, sie lag im Bett unter der Decke. Ich denke, dass die Temperatur hier schon eine Rolle spielt oder??

Nein, nicht wegen der Helligkeit. Ich habe so verstanden, dass sie keine freie Sicht auf die Strasse hat, vielleicht war es so ein Springrollo, da kommt dann immer noch Licht durch, wenn es draussen hell ist

Ah, da kommt die Antwort schon - vielen Dank @LivingElvis.

@LivingElvis

Sind solche Gutachten immer so vage oder ist das eine Ausnahme?

@LivingElvis

Danke! Ja, die Bettdecke hatte ich nicht berücksichtigt. Das macht natürlich Sinn.

@LivingElvis
du erwähnst die Dickdarmregion
es wurde gesagt, dass der Bauchstich teilweise den Darm freigelegt hat , wenn ich das richtig verstanden habe, wäre das eine Erklärung?

Ein freigelegter Darm müsste aber an sich die Verwesung beschleunigt haben ?

@jungler


Das wird ja immer schlimmer.

So richtig macht man sich garkeine Vorstellung, ich zumindest, was erstechen wirklich bedeutet.

@AngRa
ja , war ja auch bei ihm!

ja er sprach auch noch von relativer Bewegung, anhand der Stichwunde, muss es zu Bewegung gekommen sein, also ein hin-und her, entweder durch den Täter oder durch das Opfer, so irgendwie war das zu verstehen

@Arwen1976
Gerne. Für Leute, die das mehr interessiert, hier mal ein Skript, das ich recht gut und übersichtlich finde:
http://campus.doccheck.com/uploads/tx_dcmedstudscripts/7669_rechtsmedizin_skript_bern.pdf (Archiv-Version vom 28.02.2013)

Ich hab grade mal beim Drüberfliegen gesehen, dass die sogar schreiben, dass im Sommer unter Umständen bereits nach einem Tag Fäulnis wahrnehmbar sein kann. In den meisten mir bekannten Publikationen wird das immer mit ca. 2 Tagen angegeben.

Und - ist mir jetzt erst aufgefallen. Die Fäulnis schreitet am Gefäßnetz voran. Das könnte mit dem Sauerstoff zu tun haben. Möglicherweise beeinträchtigt der Blutverlust doch. Spannende Frage!

Katinka1971 schrieb:Sind solche Gutachten immer so vage oder ist das eine Ausnahme?

Die Gutachten an sich sind im Hinblick auf den Todeszeitpunkt relativ vage, da ja der Gerichtsmediziner nur allgemeine Feststellungen in einem von-bis-Zeitraum treffen kann. Er stellt also im Endeffekt nur den Zustand der Leiche im Detail fest und gleicht das Festgestellte mit dem gesicherten Wissen aus der Forschung ab. Und da gibt es eben immer Zeiträume, weil jeder Fall anders ist und anderen Einflüssen unterliegt.

Letztlich stellt die Kripo die Verhältnisse am Tatort fest, was das Ganze weiter eingrenzt. Da hier bereits Änderungen durch Schemmer jrs. getroffen wurden, wird das auch hier recht schwer. Ich meine mich im XY-Filmfall dran erinnern zu können, dass die Fenster geöffnet wurden. Da wird es dann schwierig die Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu bestimmen, um weiter einzugrenzen.

So bleiben relativ viele Variablen.

ja der Beamte sagte,alle Türen standen auf, auch die Terassentür

@jungler

Hat die Notärztin Angaben zum Todeszeitpunkt gemacht bzw wurde sie danach gefragt?

nein, keine Angabe, keine Nachfrage

Wäre auch ungewöhnlich. Deren Aufgabe ist ja nur den Tod festzustellen. Das darf nunmal nur der Arzt.
Leichenstarre, Leichenflecken und Fäulnis gelten als sichere Todeszeichen und die Verletzungen dürften auch mit dem Leben unvereinbar gewesen sein.

Vielmehr wird die Dame vermutlich nicht gemacht haben.

SWR Video von heute:

http://www.swr.de/landesschau-aktuell-rp/-/id=233240/did=10857670/pv=video/nid=233240/19x14bb/index.html

@Katinka1971
moin, ich will dir ja nicht zu nahe treten (zumal ich wegen einer missverständlichen äußerung zu unschlauen mitbürgerInnen hier schon mal auf eis gelegt wurde und deshalb meine zunge hüten muss), aber für mich war die aussage des tages heute nicht etwa ein bericht vom dolussagojunglerkevinkuranyi, sondern dein statement von 20.14h auf seite 800. da ich nicht weiß, ob es realsatirisch gemeint war, möchte ich es an dieser stelle einfach noch mal wiederholen:



Aber so ist ja doch wieder alles offen.



echt cool, da muss man erstmal drauf kommen! jeder darf hier natürlich seine eigene meinung haben und von vorverurteilungen sollten wir abstand nehmen, aber dieser satz kann doch nur so gemeint sein, dass jetzt eine tür im frauen-knast vechta offen steht und sich diese demnächst extrem lange hinter einer rolli-dame verschließen wird, und zwar von außen, oder etwa nicht?

man könnte natürlich auch einen boxkampf völlig offen nennen, in dem der eine kämpfer fast im sekundentakt einen nach dem anderen einstecken muss, öfters mal in den seilen hängt und sich nur mit größter mühe dem boden fernhalten kann, während der dominante draufhauer noch ohne einzigen schweißtropfen auf der stirn (in der 11. runde) mal eben nebenbei seinen SMS checkt. der ringrichter muss ja erst nach der 12. runde auf technischen k.o., also niederlage für den angeknockten entscheiden. und ein wirkungsvoller gegenschlag des seilhängers ist nirgendwo zu erkennen und zeichnet sich null ab. da ist dann (theoretisch) tatsächlich auch in runde elf noch alles offen.

noch ein bizarrer vergleich: dann war fürs deutsche nazi-reich am 27.4.1945 wohl auch noch alles offen, viele dt. städte waren noch nicht endgültig eingenommen, der geliebte führer lebte noch, die V-waffen waren (so glaubte es das volk) voll in der produktion und kurz vor dem erfolgreichen einsatz, der die wende herbeiführen sollte und die moral des deutschen volkes war noch längst nicht komplett gebrochen!

ich weiß, das ist ein bescheidener vergleich, aber es klingt so schräg für mich, wenn du schreibst:

Aber so ist ja doch wieder alles offen.

da fällt mir noch ein: für einen bankräuber und geiselgangster ist 0,01 sek vor dem finalen rettungsschuss auch noch alles offen!

ich sehe das komplett anders!

Auch wenn das mit den Zeugen, die die Schemmers noch am Freitag gesehen haben wollen, hier rauf und runter diskutiert wurde, ich verstehe nicht, wie sich mehrere Menschen nach so kurzer Zeit so irren können. Wie kann das sein?