BucsandSox schrieb:Das Vergraben ist vielleicht für ihn so etwas wie ein Abschluss einer Tat. Das Werkzeug oder Erinnerungsstücke sind weg, aus dem Auge, aber noch nicht ganz weg. Und vielleicht gab ihm das Vergraben auch das Gefühl, dass die Objekte immer noch "da" sind, in seiner Nähe.
Das Vergraben von Gegenständen ist ja eine Besonderheit für KWW. Ich denke, das hat inzwischen jeder erkannt und kann dem zustimmen.
Doch mal ehrlich: welche Gegenstände der beiden Opferpaare der Göhrdemorde sind denn vergraben gefunden worden? So wie ich das bisher sehe: keine! Wenn KWW der Hauptverantwortliche gewesen sein soll, warum hat er dann nichts aus den Göhrdemorden verbuddelt? Selbst die Opfer wurden nicht vergraben, nur notdürftig abgedeckt. Das passt doch eigentlich nicht in das Täterprofil von KWW.
Bisher haben wir definitiv nur die beiden DNA-Treffer von KWW aus einem Opferfahrzeug (wir wissen immer noch nicht aus welchem). Das war es auch schon. Alles andere liegt im Dunkeln verborgen und dennoch scheint irgendwo ein Licht zu sein, denn wenn die Ermittler in der Pressemitteilung eindeutig KWW als Verantwortlichen für die Göhrdemorde herausstellen, dann kann dies unmöglich aufgrund der beiden DNA-Treffer geschehen, denn diese Treffer beweisen die Tat eben nicht, sondern sind lediglich Indizien. So muss es ja eine Kette von schwerwiegenden Indizien geben, die zu dieser offiziellen Aussage geführt hat. Mit anderen Worten: die Ermittler halten hinter dem Berg, was die entscheidenden Erkenntnisse angeht. Und das könnte natürlich mit dem avisierten Mittäter zusammenhängen, denn der soll noch leben. Und das ist mal eine wichtige Feststellung, die auch nicht so aus dem Ärmel gezaubert worden sein dürfte. Der soll noch leben. Und hier schließt sich vielleicht der Kreis der Logik: da gegen KWW nicht mehr ermittelt werden darf und der Fall Göhrdemorde damit abzuschließen wäre (wenn er als Haupttäter definiert wird), braucht es einen noch lebenden Mittäter, auf den sich die Ermittlungen mit allen Berechtigungen konzentrieren. Und den scheint man gefunden zu haben oder "eingekreist". Denn, wieder mal logisch weitergedacht, dieser als "Mittäter" bezeichnete könnte sich später durchaus als Haupttäter bei den Göhrdemorden herausstellen, was man heute aber aus ermittlungstaktischen Gründen so nicht formulieren will oder darf. KWW passt da als einschlägig bekannter "Lückenbüßer" und wer würde daran zweifeln wollen? Ich gebe zu, das ist weit hergeholt und erscheint unwahrscheinlich.
Doch welche Vorteile könnte diese Vorgehensweise bringen? Den lebenden Mittäter in Sicherheit wiegen oder nur vorhandene Erkenntnisse taktisch verbergen? Bei dieser Vorgehensweise dürfte der Bruder von KWW wohl hinten runter fallen, denn von dem soll ja keine Gefahr mehr ausgehen, was u.a. auf einen schlechten Gesundheitszustand schließen lassen kann, ergo dieser eher wehrlos wäre. Einen Wehrlosen muss man nicht jagen, man hat ihn schon. Man wird wohl einen anderen Tatverdächtigen im Visier haben. Und da wäre ich mit meiner im Laufe der Jahre entwickelten Einschätzung absolut auf der gleichen Linie. Nur ist das auch so? Natürlich alles Spekulationen und nur meine Meinung. Ich suche halt den roten Faden in den Ermittlungen. Ganz schön kribbelig, das ganze.
Gruß!