Die Göhrde-Morde

@Grizzly1
ich freue mich auch - so viele gute neue und auch alte Schreiber mit guten Ideen -

Ich habe mal die ersten beiden Quellen auf Unterschiede ausgewertet. Spiegel vom 09.09.1996, Aktenzeichen XY vom 01.12.1989 sowie die Einleitung in diesem Thread. Da gibt es inhaltlich schon Widersprüche. Ich glaube, das wird bißchen länger dauern.

@Boccer

In em Stern-Bericht taucht der Begriff "Sicherungsangriff" auf. Das ist ja ein feststehender Begriff aus der Kriminalistik.

Hier etwas zur Erklärung:

"Der Sicherungsangriff ist ein kriminalistischer Begriff. Er stellt den ersten Teil des Ersten Angriffes dar.

Hauptaufgabe ist die Sicherung von Spuren, die Sicherung von Personen, die Sicherung von Informationen und die Einweisung anderer Kräfte (polizeiliche Kräfte, Rettungsdienst, Feuerwehr, Schlüsseldienst, Abschleppdienst usw.).

Typische Tätigkeiten sind u. a.: Tatortsicherung (Absperrung von Straßen, Plätzen, Waldgebieten, Gebäuden, Räumen), Sofortfahndung, Festnahmen, Anlegen von Pfaden, Spurensuche (auf den ersten Blick), Spurensicherung, Verständigungen und Erfüllung von Berichtspflichten (Kriminalpolizei, Einsatzzentrale u. a.).

Der Sicherungsangriff erfolgt typischerweise durch Kräfte der Schutzpolizei.

An den Sicherungsangriff schließt sich der Auswertungsangriff an.

Je nach Schwere des Delikts wird der Auswertungsangriff durch die Erstzugriffsbeamten vorgenommen oder an Angehörige der Kriminalpolizei übergeben. Bei der Übergabe an die KriPo erfolgt eine Tatortübergabe. Bei der Tatortübergabe wird der Tatort sowie der Fall zur weiteren Sachbearbeitung abgegeben. Dies geschieht mündlich und mittels eines Erstzugriffsberichts."

Wikipedia: Sicherungsangriff

Der sog. "Auswertungsangriff" durch Angehörige der Kriminalpolizei hat dann vermutlich noch viel später stattgefunden.

@AngRa
Danke, das hast Du super dargestellt -
@Zeitzeuge-WL
das ist sicherlich sehr viel Schreiberei , die Gegenüberstellung der gesamten Veröffentlichungen - die ja sehr different sind.
Gerade deshalb habe ich immer versucht - mich nur auf gesicherte Informationen zu berufen - und das ist extrem wenig - alles weitere sind hier entwickelte Theorien - Möglichkeiten, die einen gewissen Grad an Wahrheitsgehalt haben könnten.

Wir haben hier über das Täterprofil , eingehend geschrieben -
über den Ablauf der Verbrechen - über Fundort - gleich Tatort - oder nicht -
und über mögliche Motive des Täters -
kannten sich die Paare eventuell doch ?

Also über das Leukoplast, kann man denke ich - sehr wenig festmachen -

bevor ich hier - für einige Zeit gesperrt wurde - war für mich z.B. sehr wichtig -
der gesicherte Zeitablauf - des zweiten Paares, Frau Warmbier und Herr Köpping -
am Nachmittag des Tattages - der ja auch der Tag der Auffindung des ersten Paares
Reinold war.

Wir haben eben kaum - gesicherte Informationen - es sei denn, jemand weiß noch etwas.

Wichtig fand ich auch - die Mitteilung von Bocca - Herr Köpping hatte ein Ferienhaus im Landkreis Uelzen -

@Muräne
Ich möchte herausfinden, welche Unterschiede es bei der Tatausführung gab. Die Übereinstimmungen wurden ja hier schon eingehend zusammengetragen. Insofern ist auch wichtig, wozu der Täter das Leukoplast benutzt hat und er es in beiden Fällen benutzt hat. Und es ist ebenfalls wichtig, ob jeweils Mann und Frau auf dieselbe Weise getötet wurden, oder ob es da Abweichungen gab.

@Zeitzeuge-WL

Als einen wesentlichen Unterschied zwischen beiden Taten erachte ich den Umstand, dass die ersten Opfer nackt aufgefunden worden sind bzw. fast nackt, das zweite Paar hingegen war vollständig bekleidet und es wurde auf dem Bauch liegend aufgefunden. In einem Zeitungsbericht in der SZ wurde ihre Tötung mit einer Hinrichtung verglichen. Gesichert ist außerdem dass bei Frau W. der BH durchschnitten war.

Als wesentlichen Unterschied bei der Tötung der Frauen und der Männer sehe ich, dass den Frauen mit einem unbekannten Gegenstand der Schädel zertrümmert worden ist und dass Herr K. stranguliert und erschossen worden ist. Bei Herrn R. wird Strangulation und evtl. auch erschießen vermutet, seine Todesursache ließ sich jedoch nicht mehr feststellen. Es muss Gründe dafür geben, warum der Täter die Männer und Frauen auf unterschiedliche Art und Weise getötet hat.

Dass den Frauen der Mund mit Leukoplast zugeklebt war, ist nicht gesichert. Gesichert ist aber, dass Frau W. an Händen und Füßen gefesselt war. Auch Herr K. soll gefesselt gewesen sein.

@Zeitzeuge-WL
ZITAT: Ich möchte herausfinden, welche Unterschiede es bei der Tatausführung gab


möchtest Du dadurch für Dich, herausfinden - ob Fundort auch Tatort ist ?
Oder - und - ob es sich unter Umständen, um verschiedene Täter handeln könnte ?

AngRa hat es schon gut geschrieben -

es stellt sich die Frage - wie es der Täter schaffte - beide zu beherrschen ,
dieser Sicherungsangriff, den AngRa beschrieb - wie hat der stattgefunden ?

@AngRa
Ja vielen Dank, ein Teil davon hatte ich auch schon. Einen möglichen Grund hatte ich ja schon mal angesprochen. Erlebnis des Todes der Mutter und Schuldzuweisung an den Vater, der dann abgrundtief gehaßt wurde.

@Muräne
Nein, ich denke schon, daß es sich um denselben Täter handelt. Es geht um die Frage, ob die Psyche des Täters bei den Taten eine Rolle gespielt hat, sprich ob es ein traumatisierter Psychotäter war, der das, was er selbst erlebt hat, versucht wiederherzustellen. Ein Psychotäter hinterläßt nämlich so seine Handschrift an den Opfern. Siehe mein Beitrag von gestern.

@Zeitzeuge-WL
für mich ist der Täter , eine Form einer multiplen Persönlichkeit - denn meiner Meinung nach, waren die Verbrechen sehr strukturiert. Mit dieser Persönlichkeit ist es ihm auch möglich, alle an der Nase herum zu führen - und ein fast ....... normales Leben führen zu können.
Ich denke auch, er hat andere Verbrechen, hier in der Region begangen.
Bei den Göhrde Taten - sehe ich eine Verbindung zu den Opfern - auch bei dem Mord an dem Ehepaar in Bleckede/Nindorf . Jedoch ist dieser Täter derart schlau, das kaum jemand Verbindung, zu den Opfern und dem Täter herstellen kann.
Ich denke , er ist ein Frauen Verachter - und Männer , mit denen er den Kampf aufnimmt, weil er sich als der bessere Mann ansieht .

@Muräne
Multiple Persönlichkeiten entstehen doch durch Traumata. An der Nase herumführen, will jemand bewußt, was er aber unbewußt abbildet, ist für mich interessant.

@Zeitzeuge-WL
ZITAT: Multiple Persönlichkeiten entstehen doch durch Traumata
das ist richtig - und ich beschrieb es hier schon einmal -
der Host - regelt die "Normalität des Lebens" die Alert´s schalten
den Host aus. - Aber letztlich zur Lebenssicherung übernimmt immer wieder
der Host .
ZITAT:
was er aber unbewußt abbildet, ist für mich interessant.

Das ist absolut richtig - für mich war das bisher nur eine Aussage -
die Tatsache der Zeuginnen aus Govelin/Leitstade - die das Fahrzeug
der Reinolds auf sich zurasen sahen - und dem sie , gerade noch mit ihren
Pferden ausweichen konnten -
Weglaufen - erst einmal - signalisiert mir das -
oder auch - Beute sichern -

nehmen wir an - es ging dem Täter um materielle Bereicherung - dann hätte er die Opfer nur .... ermorden müssen - so legte er aber Spuren - die in eine andere Richtung deuten -
und das verunsichert alle -
ich versuche einfach zu denken - nicht um so viele Ecken

@Muräne

Muräne schrieb:denn meiner Meinung nach, waren die Verbrechen sehr strukturiert.

Nur paßt die Zeugenaussage nicht unbedingt zu dieser Meinung.

@Zeitzeuge-WL
ZITAT:
was er aber unbewußt abbildet, ist für mich interessant

genau - darauf passt die Zeugenaussage - das sind die Fehler -
die eben unbewusst - geschehen -
und die komplexe Struktur - erschüttern

ja! so ist es!

@Zeitzeuge-WL
in dem Fall der Reinolds hatte er sich alles anders vorgestellt -
vielleicht wollte er sie gar nicht töten -
ich bin mir sicher - der Fundort ist nicht der Tatort -
hier lief zu viel unstrukturiert ab -
zu dem Zeitpunkt - als die Zeuginnen das Fahrzeug der Reinolds sahen -
war der Täter alleine im Fahrzeug -
er wird später - mit einem anderen Fahrzeug wieder an den Tatort
gefahren sein - oder sein eigenes Fahrzeug stand in Tatortnähe -
aber in Reinolds Fahrzeug befand sich etwas - Beute - die ihm absolut wichtig war -
dann verbrachte er die Opfer in den Kellerwald -
wenn er vielleicht eine Art Schichtdienst hatte - musste er auch schnell zurück -
und konnte erst - wie in der Gastronomie nach 23 Uhr - wieder zurückfahren -
da konnte dann niemand in Reinolds Fahrzeug viele Spuren sichern -

Ich nehme gar an, daß der Täter vielleicht mit dem fremden Fahrzeug lediglich in Richtung seiner Wohnung oder des Hauses gefahren ist, um dort ein Fahrrad abzuholen, mit dem er von Winsen zurück zu seinem Fahrzeug in die Göhrde kommen konnte. Wenn die Annahme zutrifft, kommt der Täter nicht aus der unmittelbaren Umgebung der Göhrde. Lauenburg +5 km, Geesthacht +15 km,
Hamburg-Harburg und südliche Stadtteile, Rosengarten, Seevetal, Buchholz, Jesteburg, Egestorf, Hörpel, Soderstorf bis 7 km in Richtung Süden von Uelzen kämen dann in Frage oder die Rundlingsdörfer und wenn er auch noch bräsig war, die südlichen Stadtteile von Lüneburg (Rettmer, Oedeme, Häcklingen) sowie Deutsch-Evern oder Brietlingen. In Richtung Osten landet man nicht in den größeren Orten. Hitzacker und Dannenberg sind zu nah, Lüchow zu weit. Jameln und Klein Gusborn wären denkbar.

@Zeitzeuge-WL
meiner Meinung nach - kommt der Täter aus Bad Bevensen oder naher Umgebung -
er hat sich mit Reinolds getroffen - ist mit seinem Fahrzeug zu dem Treffen gefahren -
hat nach der Tat - das Auto der Reinold´s benutzt um nach BB zu fahren - würde auch der Route entsprechen - auf der das Fahrzeug gesehen wurde -
kam mit dem Fahrzeug der Reinolds zurück - nahm sein Auto - verbrachte die Opfer in die
Göhrde - fuhr deren Fahrzeug nach Winsen - und mit dem Zug nach Leitstade zurück zu seinem Fahrzeug - oder aber - er hatte später einen Helfer .

@Zeitzeuge-WL
der Täter war sehr ortskundig - kennst Du die Wege - Govelin - Leitstade - Nieperfitz - Göhrde - Kellerwald ?

@Muräne
Nein nur von der Karte!

@Zeitzeuge-WL
das ist schade - denn wenn man es kennt, fällt einem vieles leichter, die Streckenführung habe ich hier auch schon mal beschrieben - von Leitstade in den Kellerwald -
sehr dicht beieinander - Fahrzeit 10 bis 15 Minuten