Kindermord an Johanna Bohnacker in Ranstadt-Bobenhausen

Lanes schrieb:Gartenbauer schrieb:
Das war aber nicht der auslösende Punkt, warum der Vergleich zwischen den Fingerabdrücken des TV und den Täter-Spuren am Klebeband von Johannas Leichnam fehlschlug. Wer die letzten Presseartikel aufmerksam verfolgt hat, (ich habe mich nochmal reingelesen), wird bemerkt haben, dass ein Vergleich, auch ein digitaler (!), nie eine Übereinstimmung gezeigt hätte!
@Gartenbauer
Ok. Danke für die umfassende(re) Darstellung. Deine eingängliche Frage lässt sich aber mit der unzureichenden früher genutzten analogen Methode beantworten. Die letzten Pressemitteilungen habe ich nicht verfolgt. 

Genau das hatte ich in meinem Beitrag auch anmerken wollen, das es eben in dem neuesten Bericht heißt, auch der neue aktuelle Abdruck hat nicht ausgereicht, erst durch die Hilfe weiterer Experten inkl. Bearbeitung.

Weiß hier jemand, warum die Reihenuntersuchung der Jettafahrer erst 2006 stattfand, also 7 Jahre nach der Tat?

Hier steht es eigentlich ganz gut erklärt, welche Straftaten wie lange für wen zugänglich sind: http://www.kinderrecht-ratgeber.de/kinderrecht/strafrecht/fuehrungszeugnis.html

Woher die Presse das weiß? Ich nehme an, weil sie in ihren eigenen Archiven gestöbert hat? Oder weil auf der Pressekonferenz entsprechendes gesagt wurde? Das bedeutet aber noch lange nicht, dass diese Informationen für die Strafverfolgungsbehörden 2006 abrufbar waren (das war nämlich deutlich 10 Jahre nach der Tat und so hoch dürfte eine Jugendstrafe wegen Körperverletzung nicht gewesen sein).

JamesRockford schrieb:Der Vorfall Köppern. Das ist ein Stadtteil von Friedrichsdorf. Kann sogar sein, dass er selbst in Köppern wohnt

Der Vorfall mit dem Mädchen ereignete sich im Stadtteil von Friedrichsdorf, der heißt Köppern.
Der Täter selbst wohnt direkt in Friedrichsdorf in der Max-Planck-Strasse

Rotes Kreuz Köppern
Blaues Kreuz Wohnort Täter

Original anzeigen (0,9 MB)

Menetekel schrieb:    JamesRockford schrieb:
   Der Vorfall Köppern. Das ist ein Stadtteil von Friedrichsdorf. Kann sogar sein, dass er selbst in Köppern wohnt

Der Vorfall mit dem Mädchen ereignete sich im Stadtteil von Friedrichsdorf, der heißt Köppern.
Der Täter selbst wohnt direkt in Friedrichsdorf in der Max-Planck-Strasse

ich glaube, das wurde auch in brisant gestern gesagt.


Welcher täter, der halbwegs normal tickt, belästigt kinder in seiner nachbarschaft?
Die erzählung des bruders des mädchens legte nahe, dass er vorher drogen konsumiert hat.
Der junge mann sprach von weit aufgerissenen augen.
Hat man darum nicht weiter untersucht, was dieses arme würstchen sonst noch getan haben könnte?
Haben sie ihn nur als jemmanden gesehen, der unter drogen stehend kinder erschreckt?

NumberCruncher schrieb:Weiß hier jemand, warum die Reihenuntersuchung der Jettafahrer erst 2006 stattfand, also 7 Jahre nach der Tat?

Die Frage hatte ich auch schon vor Wochen gestellt. Kam, glaub ich, keine Antwort.
Würde mich aber auch immer noch interessieren.

Es gab drei massenuntersuchungen der Jetta-Fahrer 2002, 2005 und 2006.
Habe dies auf einer privaten Gedenkhomepage gefunden, es lässt sich aber auch per Google recherchieren.

hessenknappe schrieb:Es gab drei massenuntersuchungen der Jetta-Fahrer 2002, 2005 und 2006.

Oh, sogar dreimal hatte man nach einem Jetta-Fahrer gesucht. Und nicht gefunden. Respekt!

frauZimt schrieb:Welcher täter, der halbwegs normal tickt, belästigt kinder in seiner nachbarschaft?

Da ist erstens ja die Frage, welcher Täter, der sich vor allem an Kindern vergreift, tickt "normal"?
Und zweitens kann ich mir gut vorstellen, dass gerade solche Täter so "hirnlos" handeln. Weil sie unter Umständen gar nicht so richtig darüber nachdenken, was sie da tun, sondern durch ihren Trieb/ die Psychische Störung handeln. Wenn man einer Sucht frönt (banales Beispiel: eine Zigarette), denkt man ja auch nur daran zu konsumieren anstatt über die Folgen nachzudenken ("ich will JETZT rauchen" anstatt "Oh Gott ich könnte an Krebs sterben")...

00helga schrieb:    FrauZimt schrieb:
   Welcher täter, der halbwegs normal tickt, belästigt kinder in seiner nachbarschaft?

Da ist erstens ja die Frage, welcher Täter, der sich vor allem an Kindern vergreift, tickt "normal"?
Und zweitens kann ich mir gut vorstellen, dass gerade solche Täter so "hirnlos" handeln. Weil sie unter Umständen gar nicht so richtig darüber nachdenken, was sie da tun, sondern durch ihren Trieb/ die Psychische Störung handeln. Wenn man einer Sucht fröhnt, denkt man ja auch nur daran zu konsumieren anstatt über die Folgen nachzudenken...

Ich bin einfach überrascht.
Der TV wohnte neben einer Schule. Von Seiten der Schule gab es wohl keine Beschwerden.
Von daher dachte ich, er legt wert darauf, in seiner direkten Umgebung nicht aufzufallen.
Er fuhr ein Auto, was ihm Beweglichkeit und Flexibilität verschaffte.

Nun stellt sich heraus, dass er seit Jahren in der direkten Nähe seiner Wohnung ativ war-und  dass er nie ernsthaft aufgefallen ist.
Das ist doch merkwürdig.

@frauZimt

Klar, irgendwie ist das merkwürdig. Aber ich finde solche Sachen passieren auch heutzutage immer noch so oft. Manchmal weil es die Menschen drumherum nicht interessiert, manchmal weil auch die Polizei nur Menschen sind und manche Täter "einfach" nicht so ernst genommen werden, weil sie in Ihrer Umgebung nett wirken oder als Einzelgänger durchgehen, aber niemand einem Menschen in seinem Umfeld solche grausigen Taten zutraut.

Nur auch nochmal als Beispiel: In meiner Heimatstadt läuft seit ich denken kann ein offensichtlich psychisch kranker Mann mit langem Bart rum. Kennzeichen bei ihm zusätzlich ist noch, dass er immer, jeden Tag mit um seinen Körper gewickeltem Badehandtuch rumläuft. In meiner Jugend und auch heute noch kam es schon des öfteren vor, dass er mich auf offener Straße tagsüber und auch abends angesprochen hat. Er wirkt total lieb und nett, das Gespräch allerdings ging jedes Mal irgendwann in Richtung "Möchtest du nicht meine Freundin sein?". Ich hab dann immer gelächelt und gesagt, dass ich einen Freund habe oder mir jedes Mal eine andere "Ausrede" einfallen lassen. Aber weiß man wirklich wie weit er gehen würde, wenn ich "ja" sage oder netter zu ihm bin, wenn ich jünger wäre und er so lieb und nett wirkt und nur mal fragt ob er mich umarmen darf? Weiß man, ob er nicht vielleicht auch schon einer Frau oder einem Mädchen zu nahe gekommen ist? Alle aus meinem damaligen Freundeskreis sehen ihn bloß als "geistig verwirrten lustigen Mann, der immer mit Handtuch rumläuft". Bis irgendwann mal rauskommt, dass er kleine Mädchen angefasst hat. Ich glaube, manchmal kann man sowas nicht verhindern, weil Bevölkerung und auch Ermittler eben auch nur Menschen sind und man niemals richtig in einen Menschen reingucken kann. Ich könnte noch mindestens ein weiteres Beispiel erzählen, aber das wäre evtl. zu OT ;)

00helga,

ich weiss, was du meinst.
Ich mag übrigens verschrobene Leute- und wie du es beschreibst, hat man ja auf den Herren im Badetuch ein Auge gehabt, weil er offenbar Kinder angesprochen und ihre Nähe gesucht hat.

Aber hier liegt es doch etwas anders. Ein Kind wurde missbraucht und umgebracht-und man wusste nicht, wer der Täter ist.
Ich will nicht wieder mit diesem Jetta anfangen.
Ich wundere mich nur darüber, dass Fundort der Leiche, Wohnort des Täters und weitere Übergriffe in überschaubarwer Nähe geschehen sind.

@hANSaLBERS

LOL:)

Ich modifiziere meine Frage leicht: Warum hat es bis 2002 (also nur läppische 3 Jahre) gedauert, bis sie nach dem Jetta gesucht haben?

Weil der Zeugenhinweis erst zu diesem Zeitpunkt einging?

NumberCruncher schrieb:Ich modifiziere meine Frage leicht: Warum hat es bis 2002 (also nur läppische 3 Jahre) gedauert, bis sie nach dem Jetta gesucht haben?

mildmr schrieb:Weil der Zeugenhinweis erst zu diesem Zeitpunkt einging?

Quatsch! Das mit dem rotbraunen Jetta mit dem Kennzeichen HG wusste man unmittelbar nach Johannas verschwinden!
Stand in sämtlichen Zeitungen!

@Menetekel

Warum wurde dann erst 2002 die Reihenuntersuchung der Jettafahrer durchgeführt?

Zwei mal wurde den Ermittlungsbehörden der Täter auf dem Silbertablett serviert. Beim ersten mal ist er unverständlicherweise
runtergerutscht. Beim zweiten Mal war Kommissar Zufall in Form von Zeugen an einem Maisfeld im Spiel. Und dafür lassen sich
die Ermittlungsbehörden heute feiern. Da könnte ich k.......
Die Fakten:

1. Am Fesselungsmaterial wurde eine daktyloskopische Spur gesichert, die bis zur Festnahme des Tatverdächtigen
   als Handflächenspur bezeichnet wurde. Eine Einschätzung, die nach heutigen Erkenntnissen falsch war, und
    vermutlich zu einer Aktion "Wasserschlag" führte.
2.  Die Zeugenaussage zu einem Jettafahrer wurde derart ernst genommen, dass die kostenaufwendigen Ermittlungen
    zu Haltern dieses Fahrzeugtyps mit HG- Kennzeichen aufgenommen wurden.

Zu 1. Mit einiger Wahrscheinlichkeit wurden die Vergleichsabdrücke so genommen, wie es in dem Beitrag von Maintower
gezeigt wird. Eine geschwärzte Hand wird von der Handwurzel bis zur Fingerspitze über eine Rolle abgedrückt.
Die, wie heute bekannt, tatortrelevante Spur, (äußerer Teil des Daumens) bleibt dabei unerfasst.
Sensationell wie der offensichtlich völlig unkundige Staatsanwalt Hauburger der ebenso unkundigen und
unkritischen Presse etwas von alten und neuen Methoden bzw. von gar nicht oder verschwommenen Abbildungen
erzählte.
Zu 2: So schlimm die Fehler in Sachen Fingerspur auch waren- viel schlimmer waren die katastrophalen Ermittlungen
zu der Jetta-Spur. Zur Erinnerung - man hatte die Zeugenaussage so hoch bewertet, dass der immense Aufwand,
alle Halter (HG-)zu überprüfen - inclusive Handflächenabdruckvergleiche - als verhältnismäßig angesehen wurde.
Wie in der Kriminalgeschichte schon mehrfach bekannt -da sind mir die Fälle Körppen und Prinosil vor Augen-
haben die Ermittler wegen einer KFZ-Spur" unmittelbaren Kontakt zum Täter. Im Fall Bohnacker hätte ein durch-
schnittlich begabter Mathematiker mit folgender Rechnung den Täter wegen dringenden Tatverdachts festgenommen:

576 Jetta-Halter mit HG- Kennzeichen
Da mir nicht bekannt ist, ob dies ausschließlich Fahrzeuge in der Farbe rotbraun sind, muss ich es zunächst bei
dieser Zahl belassen.
Ca. 10 Prozent der überprüften Halter trugen zur Tatzeit lange Haare bzw. einen Zopf = 58
Wie viele der überprüften Fahrzeuge waren (wie vom sachverständigen Zeugen angeben) tiefer gelegt ?
Hoch eingeschätzt 20 % = 11
plus getönte Scheiben - bleibt rechnerisch unberücksichtigt = 11
Schließt man nur 3 Personen auf Grund ihres Alters oder Geschlechts aus = 8
Von diesen 8 Personen, unter denen sich zweifelsfrei Nick J. befand, haben wegen der Tatzeit sicherlich
4 Personen ein lückenloses Alibi (Arbeit etc.)
In der Pk gab Staatsanwalt Hauburger an, das der Verdächtige Nick J. dem i.S. Bohnacker gefertigten
Phantombild ähnelt. Auf wie viele der restlichen 4 Personen mag dies zutreffen ?
Die Vortaten des Nick T. hätten jedes kriminalistische Embryo überzeugen müssen.
Noch Fragen oder Kommentare zur herausragenden Arbeit der Ermittlungsbehörden ?
Ich hätte noch eine Frage, die mir ganz sicher niemand beantworten wird.
Warum wurde der dringend Tatverdächtige nicht bereits 2016 festgenommen ?
Welche Beweise, die zur Festnahme führten, hatte man im Herbst 2017, die man 2016 noch nicht hatte ?
Sollte es dazu von mir übersehene Informationen gegeben haben, bitte ich um Hinweise.
Gibt es wirklich eine lückenlose Observation über einen Zeitraum von mehr als 1 Jahr, die eine Nachtat
ausschließt ? Die Kosten für den Steuerzahler (500.000 Euro +) wären unrelevant, wenn es eine vernünftige
Erklärung für die kostenintensiven kriminaltaktischen Maßnahmen gebe, die sicherlich nicht nur in den
Observationsmaßnahmen bestand.

@Fangtihn

Gute Zusammenfassung!

Bzgl Jetta hatte ich neulich eine ähnliche Rechnung aufgemacht. Zum Dank wurde ich von den Mods angefeindet, da ich angeblich die Ermittler kritisieren würde.

Bzgl der Frage, warum man zwar die Jettaspur sehr hoch einschätzte, aber erst 2002(!) die Reihenuntersuchung der Halter vornahm und Fingerabdrücke sicherte (außer von Rick J, da hatte man ja noch den unbrauchbaren von 1997 und sparte sich deshalb die Mühe...unfassbar) konnte mir auch noch niemand eine überzeugende Antwort geben...

Es könnte auch möglich sein, dass der TV bei den Jetta Reihenuntersuchungen herausfiel, da Jetta ihm nicht gehörte und nur geliehen war. Auch ist es möglich, dass das besagte Auto dann schon nicht mehr die gleiche Farbe hatte.... oder ggf die Tieferlegung wieder rückgängig gemacht wurde....

Menetekel schrieb:Quatsch! Das mit dem rotbraunen Jetta mit dem Kennzeichen HG wusste man unmittelbar nach Johannas verschwinden!
Stand in sämtlichen Zeitungen!

Das war ein reine Mutmaßung meinerseits, da ich keine hessischen Zeitungen bekomme, kann ich das nicht erraten.
Im Netz ist auch nichts darüber zu finden. Kein einziger Zeitungsartikel.
Das der Jetta schon 1999 bekannt war, lässt sich höchstens aus dem Text auf http://www.zauberfee.de/johanna/fr-info.html herauslesen.
Auf der Seite lässt sich auch herauslesen das die 600 Jetta Halter im Jahr 2000 unabhängig von den 3 Reihenuntersuchungen überprüft wurden.

zu den drei Reihenuntersuchungen findet man im Groben, wenn man einige Artikel quer liest, folgende Infos:

Die erste Reihenuntersuchung (2002) war freiwillig und Regional auf Bobenhausen und Umgebung bezogen
Die zweite (2005) war auf die anliegende Bauschuttdeponie bezogen und richterlich angeordnet
Die dritte (2006 andere Quelle 2007) war auf die ermittelten Jetta II Halter mit HG Kennzeichen bezogen und ebenso richterlich angeordnet, zusätzlich mit einem Apell sich freiwillig der Abdruckentnahme anzuschließen.