Der Fall Nelli Graf

zweiter schrieb:jedenfalls ist meine meinung ,das sie nicht in eile war.

Diese Ansicht teile ich; und möchte ergänzen, dass sie etwas schnell erledigen wollte und vorhatte,
bald wieder zurückzukehren. Quasi zwischen Mittagessen vorbereiten und Rückkehr der Söhne (der eine
vom Vorstellungsgespräch, der andere aus der Schule)
So sehe ich es. Was das allerdings sein könnte, kann sich niemand erklären. Und darum wird es
etwas gewesen sein, was nur Nelli wusste. Genau darum ist eine Aufklärung so schwierig....

@fortylicks
sie hatte sich was sportliches und altes angezogen
also klamotten in denen sie sich frei bewegen konnte und die ruhig dreckig werden konnten.
demnach gibt es nicht so viele dinge.
rauchen wäre eines der dinge
den waldnutzen ,oder auch fisch kaufen am fischteich(paßt nicht recht zu dem fleisch ,aber es war freitag und vielleicht gab es in der familie jemanden der lieber fisch mag)
oder andere zutaten für das mittagessen.
vielleicht walking ohne stöcker ,etwas bewegung(sport)
putzen bei jemanden, für einen dollar nebenbei, wäre auch möglich.(vielleicht wurde auf etwas gespart)

das sind jetzt nicht viele dinge und einiges kann man bestimmt auch noch streichen.

@BigMäc
Ich bin Deiner Meinung, was einen möglichen Zusammenhang der Todesfälle Graf und Obst angeht. Rein gefühlsmäßig könnte ich mir vorstellen, dass beide Frauen nacheinander mit ein und demselben Mann bekannt waren, der sie dann schließlich ( warum auch immer ) umgebracht hat. Vom Aussehen und Alter her waren sie sich ja recht ähnlich. Vielleicht gibt es in Halle jemand, dem dieser Typ Frau gefallen hat. Auch die Grausamkeit bei der Tötung spricht meines Erachtens bei beiden für eine Art von Beziehungstat.

@BirneHelene
@BigMäc
Ich sehe das anders, Herr Obst ist ein Trittbrettfahrer in all seiner Smartheit und hat seine private Problematik hinter dem Fall Graf zu verstecken versucht.

Der Fall Graff erscheint mir folgenderweise:

sie ist entführt wurden und das nach XY geplant, denn die Kabelbinder, die benutzt wurden, wurden laut Ermittlern vor der Tat zu einer Acht gebunden. Geplanter Mord in einem 'Raum', laut dem ermittelnden leitenden Beamten Östermann.

kein Mensch, ausser der Cousine hat Frau Graff vor der Tat der Hachhowe zuordnen können.
kein weiterer Zeuge, der belegt hat, dasss Frau Graff da schon mal öfter war oder an dem Tag.

Das Fahrrad war gut versteckt und ihre Leiche auch. Was heisst das? Sie ist halt losgefahren, in einer fragwürdigen Jacke, ohne Geld, Schlüssel, handy an einen Ort,mwo sie sonst nie bezeugt war....rätseln können da andere dann und auch irgendwie hastig das ganze eben wegen dieser Jacke und den zurückgelassenen Gegenständen wie oben genannt. Für mich ist das keine Zufallstat in der Hachowe, sondern ein vorgetäuschter Fahrradausflug.

Zur Ergänzung und Erinnerung möchte ich noch hinzufügen, dass der Weg von Frau Graf in die Stadt zum Frauenarzt gut belegt ist und ihr Rückweg bis zu einer Apotheke nähe Bahnhof, inclusive handyverbindungen zwecks Kaffetrinken. Wie sie angezogen war ist belegt und das es keine weiteren handykontakte gab.
Für meinen Geschmack ist die Frau überrascht worden, von jemanden, der insiderinfos hatte über ihren Tagesverlauf und geplant, hat, sie umzubringen, warum auch immer.

100 % auftragsmord

@wasnhierlos
geplant halt, finde ich auch, aber mit lokalem Bezug, desshalb ist auch der der DNA-Grosstest nachvollziehbar. War aber bei mehreren Tätern, dann eine DNA Spur eines Nichthallers? Erstmal Glück gehabt, aber wenn man so unterwegs ist, ist die Annahme der Ermittler schon nachvollziehbar, dass man sich irgendwann wieder irgendwie die Finger schmutzig macht und dann halt auffliegt. Ich hoffe es.

Auch der Ablageort an sich ist ja kein öffentlich begehbares Gelände, sondern gehört zu einem Bauernhof. Kein Ort am Rande einer Strasse oder ein öffentlicher Wald. Wer kommt also als Täter auf diesen Ort? Jemand, der den Ort vorher schon kannte und als geeignet befunden hat und das ganze eine Mord ist und geplant, könnte ich mir schon einen Bezug des Täters zu diesem Ablagebiet vorstellen, aber bestimmt nicht nur ich, nun ja.

hubertzle schrieb:Ich sehe das anders, Herr Obst ist ein Trittbrettfahrer in all seiner Smartheit und hat seine private Problematik hinter dem Fall Graf zu verstecken versucht.

Wo ist Günter Obst "smart"? Der ist einfach gestrickt mit einer gewissen "Bauernschläue" - und wo soll
der Bezug zum Fall Graf gewesen sein, hinter der sich Herr Obst versteckte?? Ich war mehrmals beim
Prozess gegen ihn - es gab keinerlei publizierte Zusammenhänge zwischen den Fällen...

hubertzle schrieb: Für mich ist das keine Zufallstat in der Hachowe, sondern ein vorgetäuschter Fahrradausflug.

Dagegen spricht die Aussage der Zeugin, die sie an diesem Tag gegen 12.10 Uhr schnell radelnd in
die Pestalozzistraße hat abbiegen sehen. Dieser Weg führt schnurstracks in die Hachhowe...

@fortylicks

fortylicks schrieb:Dagegen spricht die Aussage der Zeugin, die sie an diesem Tag gegen 12.10 Uhr schnell radelnd in
die Pestalozzistraße hat abbiegen sehen.

was heißt schnell in dem fall ?
ist an der kreuzung nicht eine ampel ?
hatte sie dort gehalten ,oder fuhr sie einfach rüber,vor der ampel ?

@zweiter
da ist keine Ampel am Abzweig in die Pestalozzistraße. Eine Ampel gibt es an der Kreuzung
Künsebecker Weg/Alleestraße, eine Querstraße weiter!
Die Zeugin sagte aus, dass NG vom Künsebecker Weg in die Pestalozzistraße abbog und
dann schnell weiterfuhr. Sie trat also ordentlich in die Pedale, hatte es eilig. So sagte es die
Zeugin aus...

Wie kommt man darauf, Frau Obst wäre ähnlich zugerichtet worden?

Ich habe zum Fall Nelli Graf eine bestimmte Vorstellung. Ihr Alter spielt dabei eine Rolle.

Eine Frau Ende 40 hat vielleicht manchmal das Gefühl, dass sie trotz Ehemann und Kindern in ihrem Leben etwas verpasst. Ist sie für andere Männer noch attraktiv?
Ich glaube nicht, dass Frau Graf eine Affaire hatte, aber möglicherweise traf sie sich ab und zu mit einem Mann, der sie etwas träumen ließ.

Wie war denn ihre Stimmung in den Wochen, bevor sie verschwand? War sie auffallend gut gelaunt?
Ihrer Freundin erzählte sie, dass sie im Wald heimlich raucht. Ihr Mann sagte dazu später, rauchen konnte sie auch im Garten. Dafür musste sie nicht km-weit mit dem Rad fahren.

Ich denke, dass jemand, der ein kleines Geheimnis hütet, auch leicht ein größeres haben kann.
Ich könnte mir vorstellen, dass Frau Graf im Wald einem Mann begegnet ist (oder woanders), den sie interessant fand und der ihr das Gefühl gab, eine besondere Frau zu sein. Vielleicht hat der Mann im Wald gejoggt und sie gezielt angesprochen.
Vielleicht hatte er eine sportliche Figur und Sportklamotten an. Es könnte in den Wochen nach dem ersten Kennenlernen zu weiteren Treffen gekommen sein.

Die Sportjacke ihres Sohnes brachte mich auf die Idee. Frau Graf hatte ja keine trainierte Figur. Vielleicht hat ihr die Jacke einen sportlichen Anstrich gegeben und das war ihr bei den Treffen wichtig.
Ihrer Freundin hatte sie gesagt, dass sie heimlich zum Rauchen in den Wald fährt.
Weiß jemand, wann sie das ihrer Freundin erzählt hat?
Es kann meiner Ansicht nach nicht so lange vor ihrem Verschwinden gewesen sein.

Wenn es so (oder ähnlich) gewesen ist, hatte die Geschichte keinen langen Vorlauf. Ein Täter der Zeit in das Anlocken eines erwachsenen Opfers investiert, will sein Ziel schnell erreichen. Eine gestandene Frau setzt nach einer Weile die rosarote Brile ab und schaltet das Gehirn wieder ein.
Sie fragt sich, wie das mit diesen Treffen in Zukunft weitergehen soll und erkennt wahrscheinlich, dass sie nur eine Ablenkung und Bestätigung gesucht hat.

Bei XY wurde gesagt, dass die Handschlingen vorbereitet waren.
Bei ihrem letzten Treffen hat ihr der Täter vermutlich schnell die Kabelbinder um die Handgelenke gelegt und ehe sie begriff, was geschieht, war sie gefesselt.

Vielleicht hatte sie vor, ihrer Freundin mehr zu erzählen, von dem Man mit dem sie sich so interessant unterhält - und dann hat sie es doch beim "Rauchen" belassen. Wer weiß, wie die Freundin reagiert hätte?

@frauZimt
Du meinst, jemand der sie eloquent eingegarnt hat und sie sich seinem Charme nicht entziehen konnte?

@eis..bär

Ach, der musste vielleicht gar nicht eloquent sein. Vielleicht hätte ein Schwätzer sie nicht umgarnen können,
Frau Graf macht auf den Fotos den Eindruck auf mich, als sei sie ein fürsorglicher, mütterlicher Mensch gewesen, darauf achtend, dass esden Anderen gutgeht.
Auch in unseren Ausbruchsversuchen, bleiben wir uns treu.
Vielleicht hat der Mann ihre Aufmerksamkeit erregen können, in dem er sie nach dem Weg fragte und sie ihm helfen konnte
Oder es war ihm natürlich sehr peinlich-aber er fragte trotzdem, ob er eine Zigarette von ihr bekommen könnte (und gab ihr die ein paar Tage später zurück)
Oder er täuschte eine kleine Verletzung vor, eine Zerrung - und sie riet ihm, wie er das behandeln könne. Beim nächsten Treffen bedankte er sich bei ihr für den guten Rat.

Dann war der Kontakt da und die beiden kamen ins Gespräch.

@frauZimt

Mann fällt doch nicht gleich mit Problemen ins Haus.

Vielleicht war es ja auch seine Frau die Wind bekam von zwanglosen, albernen Treffen, wo die Zuneigung von ihm zunehmend wuchs.
Sie lebten getrennt und er erzählte arglos über seine neue Bekanntschaft.

Für Nelli selber war es vielleicht einfach nur ein neuer Kumpel.

Es gibt auch Frauen die geben ihren Mann nicht einfach so auf, schon wegen der Rente im Todesfall..

@eis..bär
Ich habe mich nicht gut ausgedrückt.

Ich wollte sagen, dass er Frau Graf als Opfer ausgespäht hat und ein Gefühl dafür hatte, wie er sie in ein Gespräch ziehen kann.
Jemanden der hilfsbereit wirkt, (und cen Eindrck machte sie bestimmt) fragt man um Hilfe.
Sie half ihm, bei irgendwas. Er gab ihr ein gutes Gefühl (ihm) geholfen zu haben und daraus entwickelte sich für sie eine angenehme Beziehung. Für ihn lief alles nach Plan.

Allerdings muß ich da wieder das Übertöten anmerken.
Für gewöhnlich muß da jemand Hass gehabt haben.
Projizierte er diesen aber auf Frau Graf, so hätte er kein Anliegen gehabt wochenlang etwas aufzubauen.

Da passt etwas nicht.

Und davon ab, die vorbereiteten Handfesseln könnten auch auf ein schwaches Geschlecht hindeuten.

@eis.bär

Ich glaube, dass Frau Graf Meilen weg davon war, ihren Mann und ihre Famiie aufzugeben.
Ich denke nicht, dass sie eine Affaire hatte.
Sie hat in ihrer Ehe Aufmerksameit vermisst Vielleicht lief alles zu sehr in eingefahrenen Gleisen - und die Kinder begannen sich abzunabeln. Enkel, die sie beomern konnte, waren noch nicht in Sicht

Da war es vielleicht schön, eine belebende Abwechslung, mit einem Mann zu sprechen, der Intersse an ihr signalisiert hat.
Ihr kleines Geheimnis gab ihr Schwung. - Ich denke nicht, dass da mehr gewesen ist.

Darum wäre es interessant zu erfahen, ob sie in den Wochen vor ihrem Verschwinden besonders frisch und gut gelaunt gewirkt hat.