Der Fall Nelli Graf

@tinka

Grüne Kennzeichen bekommen nur LKW´s , die im kombiniertenVerkehr laufen. Das heisst, ausser auf der Strasse müssen sie auch im Schienentransport oder Seecontainertransport eingesetzt sein. Dafür fahren sie, wie das grüner Kennzeichen zeigt, steuerfrei.
Das Städtekennzeichen von Bremen und der China shipping container legen nahe, dass dieser von Dir gesehene LKW wohl im Strassen-Seecontainer Kombi fährt.

Und was auch immer es mit der Aufschrift ( auf dem Windabweiser ? ) auf sich hat, ich hoffen so sehr, Du hast Dir die Nummer notiert . Und falls ja, gib sie doch bitte an das zuständige Kommisariat weiter , damit die einfach mal unverbindlich überprüfen.

Ich denke ich bekomme einfach raus, wem das Ding gehört. Das ist netter, als gleich die Polizei zu alarmeren. In einem so kleinen Ort wie dem unseren wäre das eher nicht so cool..

@tinka
ja, das wäre klasse, wenn du das herausbekommen würdest!!
Und ich denke auch, dass es wahrscheinlich nichts mit dem Fall zu tun haben wird.
Aber Du hast prima aufgepasst! :)

02.03.2013
Halle
Mordfall Nelli Graf: "Er hat uns allen das Leben genommen"
Trauer bestimmt den Alltag der Hinterbliebenen
VON NICOLE DONATH

Natali Graf am Grab ihrer Mutter Nelli. Bis heute ist der Mörder der Frau aus Halle nicht gefunden.
Die Trauer endet nicht | FOTO: NICOLE DONATH

Halle. Vor 18 Monaten verschwand in Halle die dreifache Mutter Nelli Graf. Trotz tausendfacher Gentests, monatelanger Ermittlungen und minutiöser Rekonstruktion des letzten Weges der 46-Jährigen gibt es keine Spur vom Täter. Für die Familie ist das kaum zu ertragen.

Auf den Straßen Halles stöhnen die Menschen dieser Tage übers Wetter oder schwatzen über das Neueste vom Ort. Der Fall Nelli Graf spielt im Nachbarschaftsplausch kaum noch eine Rolle. Nur in einem Haus dreht sich noch immer alles um den Mord vor 18 Monaten: bei Viktor Graf und seinen drei Kindern.
Das Verbrechen ist allgegenwärtig. Immer.

"Der Mörder hat nicht nur ihr das Leben genommen", sagt Natali Graf. "Er hat es uns allen genommen." Die 22-Jährige und ihr Vater sitzen nebeneinander auf dem Sofa. Ganz leise ist es im Haus. Selbst der Deckel des Klaviers ist geschlossen, nach Musizieren ist hier niemandem mehr zumute.

Info
Chronologie

Am 14. Oktober 2011 verlässt Nelli Graf mittags das Haus. Zwei Tage darauf wird ihr Rad gefunden.
Vier Monate später findet ein Landwirt ihre Leiche bei Halle-Kölkebeck.
Unter großer Anteilnahme wird Nelli Graf am 22. Februar 2012 in Halle beerdigt.
Massengentests, Fahndungsaufrufe über "XY. . . ungelöst", eine Belohnung für Hinweise: Nichts hat bislang zum Täter geführt.



Allein der kleine Mischlingshund Fiffi springt fröhlich durchs Zimmer und fordert Aufmerksamkeit. Natali Graf streichelt behutsam über sein Fell. Dann sagt sie, dass sie immer noch nicht fassen könnten, was geschehen sei. "Daran ändert auch die fortschreitende Zeit nichts. Der Schmerz ist immer da, und er ist immer gleich groß. Sie fehlt uns jeden Tag."

Viktor Graf, der mittlerweile wieder in seinem Beruf als Busfahrer arbeitet, nickt. Hinterm Steuer hat er viel Zeit zum Nachdenken. "Es sind immer dieselben Fragen", sagt er. "Über 7.500 Hinweise, aber nichts Entscheidendes." Keiner hat Nelli Graf gesehen am Tag, als sie verschwand. Nicht auf dem Weg vom Arzt nach Hause, nicht dort, wo ihr Weg mit dem Rad endete. Einfach nichts. "Durch ihre Arbeit an der Supermarktkasse kannten sie viele Menschen. Wenn wir durch die Stadt gingen, wurde sie oft gegrüßt. Aber ausgerechnet da hat sie niemand gesehen. Das gibt es doch gar nicht!"

Dabei ist inzwischen vieles bekannt über den 14. Oktober 2011, den Tag, als Nelli Graf verschwand. Sie hatte keine telefonische Verabredung. Nicht nur ihr Mobiltelefon wurde überprüft, auch der Provider, der alle Daten speichert. Auch die, die auf dem Endgerät gelöscht wurden. Ergebnis: kein Telefonat, keine SMS. Es hat keine vorherige Verabredung gegeben. Und Planung war bei Nelli Graf ohnehin schwierig: "Selbst wir wussten oft nicht, wie lange sie arbeitet", sagt Viktor Graf, "das hat sich häufig spontan ergeben."

Warum sie in der Mittagszeit mit dem Rad das Haus verließ? Bis heute gibt es dafür keine Erklärung. Dass seine Frau vielleicht mit dem Rad bis in ein kleines Wäldchen gefahren sein soll, um heimlich eine Zigarette zu rauchen – auch das gibt für Viktor Graf keinen Sinn. "Sie hätte doch im Garten rauchen können", sagt er und zeigt hinaus. "Da gibt es sogar eine kleine Hütte."

Die Gedanken drehen sich im Kreis. Wollte Nelli Graf womöglich Mittagessen vorbereiten und ihr fehlten Zutaten? Unwahrscheinlich. Auf ihrem letzten Weg hatte sie kein Geld dabei. "Es ist zum Verzweifeln", sagt ihr Mann. "Für uns bleibt lange schon nur ein Schluss: Sie war ein Zufallsopfer."

Natalis jüngerer Bruder Jens geht inzwischen wieder zur Schule und hat die zehnte Klasse beendet; der große Bruder Waldemar hat wieder eine Anstellung und ist voriges Jahr sogar Vater eines kleinen Jungen geworden. "Wir haben ihn nach meinem verstorbenen Opa benannt", sagt er und lächelt nun ein wenig. Aber welches Ereignis bei den Grafs auch ansteht, so erfreulich es objektiv sein mag: "Über allem liegt immer ein Schatten", sagt Viktor Graf. "Uneingeschränkte Freude, die gibt es nicht mehr. Geburts- oder Festtage sind zu Gedenktagen geworden. Selbst mein Enkel muss leiden. Er wächst nun ohne Oma auf." Waldemar Graf versichert, dass seine Mutter den Kleinen nach Strich und Faden verwöhnt hätte. So wie sie einst die Familie umsorgt hat.

Diese Rolle übernimmt zurzeit Natali Graf, die als einzige tagsüber zu Hause ist. Ihren Job hat sie verloren. "Offenbar habe ich zu lange gefehlt", sagt sie und zuckt mit den Schultern. Auch zur Abendschule ist sie nach dem Tod der Mutter zunächst nicht mehr gegangen: "In den ersten Wochen haben wir ja selber den ganzen Tag Polizei gespielt. Oma hat gekocht, und die ganze Verwandtschaft hat gesucht – während wir selber auch verdächtigt wurden."

Sie alle kennen die wilden Gerüchte, die in der Stadt erzählt wurden, ertrugen das Getuschel. Und müssen damit leben, dass der Täter noch immer unbekannt ist: "Allein die Gewissheit, dass Mama nicht mehr leiden musste oder irgendwo gefangen gehalten wird, hat uns nach dem 9. Februar 2012 einen Hauch von Trost gegeben."
Damals wurde, vier Monate nach dem Verschwinden von Nelli Graf, ihre Leiche gefunden.

Im Sommer will Natali Graf wieder zur Schule gehen und Fachabitur machen. Was ihr und ihrer Familie bleibt, ist der eine Wunsch: eines Tages dem Täter in die Augen zu schauen und zu erfahren, warum er das getan hat. "Wir glauben fest daran, dass die Mordkommission den Täter noch findet", sagt Natalie Graf. "Sie müssen ihn finden."

quelle
http://www.nw-news.de/owl/8009317_Mordfall_Nelli_Graf_Er_hat_uns_allen_das_Leben_genommen.html?em_cnt_page=1

Mordfall Nelli Graf: Akten werden geschlossen
Halle (gl) - Die Akten zum Fall der getöteten Nelli Graf aus Halle werden geschlossen. Wie die Bielefelder Staatsanwaltschaft mitteilte, werde die Sonderkommission der Polizei zum 31. Juli aufgelöst. Grund dafür sind fehlende Ansätze für die weitere Spurensuche.
Die Ermittlungen im Fall Nelli Graf werden vorerst eingestellt.

Es gebe keinen Tatverdächtigen im Fall Nelli Graf, sagte Staatsanwalt Christoph Mackel. Somit seien die Ermittlungen vorerst abgeschlossen. Die Sonderkommission wird zum 31. Juli aufgelöst - die verbliebenen Ermittler kehren an ihre Stammdienststellen zurück. Die Staatsanwaltschaft prüfe die Akten dann ein letztes Mal.

Nelli Graf war am Mittag des 14. Oktobers 2011 mit ihrem Fahrrad zu Hause losgefahren und nicht zurück gekehrt.

Zumindest die DNA der Täter haben die Ermittler aber. Diese Probe werde in der Datenbank deutschlandweit automatisch abgeglichen mit neuen DNA-Proben. Insgesamt waren in dem Fall mehr als 6500 Speichelproben genommen worden. Keine davon passte zur DNA des Täters.

Auch im Fall Gabriele Obst seien die Ermittlungen der zuständigen Sonderkommission abgeschlossen. Der Ehemann gelte weiter als Hauptverdächtiger und sitzt derzeit in Untersuchungshaft, bestätigte Mackel.


http://www.die-glocke.de/lokalnachrichten/kreisguetersloh/Mordfall-Nelli-Graf-Akten-werden-geschlossen-62062dd4-86e6-44fa-ac15-ee03eb1649c4-ds

Bin heute zufällig auf diesen Fall aufmerksam geworden, und hab mir danach erstmal den XY Film dazu angeguckt.

Da gibt es einiges was mich beschäftigt.
Wusste wirklich niemand aus ihren näheren Umfeld das sie in den Wald gegangen ist um da eine Zigarette zu rauchen?
Was ist mit der Beobachtung der Frau die ihr Fahrrad in ein Kofferraum gesehen worden ist, die Kommissarin sprach von einem Einzeltäter aber es fuhren 2 Autos dicht hintereinander an ihr vorbei? Also doch mehrer Täter?
War sie ein Zufallsopfer oder wusste der Täter von ihrer kleinen Sucht zu rauchen und hat darauf gewartet das sie wieder in den Wald ging?

Für mich steht auf jeden Fall fest, das sich der Täter in der Gegend gut ausgegkannt haben muss wenn man sich den Fundort des Fahrrads und auch den Fundort der Leiche sieht.

Ich hatte mal im Thread gelesen das sich 10 Männer geweigert hatten ihre DNA abzugeben? Ist denn mittlerweile bekannt ob sie ihre DNA mittlerweile abgegeben haben da ich mich jetzt nicht durch 900 Seiten durchlesen wollte.

@SCSA09

Seit Oktober 2013 prüft die zuständige Staatsanwaltschaft, ob sie die DNA-Verweigerer per richterlichem Beschluss zu einem DNA-Test zwangsvorführen lassen kann.

Das gestaltet sich aber sehr schwierig. Dazu müssten die Ermittler dem Richter , einen Anfangsverdacht gegen die Verweigerer plausibel machen.

Das scheitert aber schon im Vorfeld an der Logik, dass ja nur Einer der Verweigerer der Täter sein kann. Bei einem mag das noch durchgewinkt werden. Beim Zweiten knurrt sich der Richter schon etwas in den Bart. Spätestens beim Dritten schmeißt der Richter die Ermittler in hohem Bogen raus, wenn sie die Zwangsvorführung beantragen.

Ich weiß ehrlich nicht, warum das Gesetz solche Verweigerer noch schützt, Datenschutz hin oder her, aber wenn doch zugesichert wird, dass die DNA NUR mit DIESEM Fall verglichen und danach vernichtet wird, gibt es doch keinen Grund, zu verweigern, außer man hat was zu verbergen in Bezug auf ANDERE Straftaten oder ist total paranoid. So schützt das Gesetz also Verbrecher und Spinner!

Comtesse schrieb:So schützt das Gesetz also Verbrecher und Spinner!

Von der anderen Seite betrachtet: So schützt das Gesetz den Grundsatz, dass nicht ich meine Unschuld beweisen muss, sondern der Staat meine Schuld.

Ich weiß, jetzt sagen viele "Das ist doch kein Aufwand, zum DNA-Test zu gehen und wenn ich damit die Welt retten kann, ist doch alles prima."
Aber es geht eben um diesen Grundsatz. Mir tut es auch nicht weh, wenn NSA und Co. meine Daten ausspähen, ich hab nichts zu verbergen, aber aus grundsätzlichen Erwägungen will ich das halt nicht.

hallo-ho schrieb:Von der anderen Seite betrachtet: So schützt das Gesetz den Grundsatz, dass nicht ich meine Unschuld beweisen muss, sondern der Staat meine Schuld.

Die Schuld kann ja nur bewiesen werden durch übereinstimmende DNA, wenn man deren Herausgabe aber verweigert, könnte man es auch umdrehen und sagen, derjenige hat die Ermittlungen behindert. ;)

Ich versteh schon, was Datenschützer daran stört, aber in solchen Fällen finde ich es einfach von der Verhältnismäßigkeit her nicht richtig. Es geht um einen Mord, und wenn ich nicht der Mörder bin, warum helfe ich nicht, diesen Fall zu klären, und sei es nur dadurch, dass ich als potentieller Täter von der Liste gestrichen werden kann, damit die Polizei in ihren Ermittlungen vorankommt und sich entsprechend auf andere Dinge konzentrieren kann?

Weiß man, wieviele Verweigerer es hier noch gibt?

@diegraefin
Ich hätt auch kein Problem an einem DNA-Test teilzunehmen, wenn es mir keine allzu großen Umstände bereitet. Aber ich hab auch Verständnis, wenn andere Menschen auf Grundsätze pochen oder auch die Einstellung haben, dass nicht sie ermitteln und mitarbeiten müssen, sondern die Polizei, die ja sogar dafür bezahlt wird.

das gleiche gilt doch auch für hausdurchsuchungen. man muss nicht unbedingt etwas zu verbergen haben um den polizisten den zutritt zu verwehren und sofern es sich nicht um gefahr im verzug handelt brauchen sie halt auch einen durchsuchungsbefehl vom gericht.

Da muss ich ehrlich zugeben, wenn bei mir auf einmal die Polizei in mein Haus möchte, würde ich wahrscheinlich auch erst den Durchsuchungsbefehl sehen möchten. Es sei denn, ich bin so überrumpelt und perplex und lasse sie sofort rein.

Eine Hausdurchsuchung ohne Grund würde ich auch nicht machen lassen, nicht weil ich was zu verbergen habe, sondern weil die Wohnung danach in einem Zustand ist, als hätte ein "vandalierender" Einbrecher sie durchsucht. Aber so eine DNA-Probe abzugeben bereitet ja keine Umstände, zur Not holen die ja auch bei einem Zuhause ab, wenn man keine Zeit oder Möglichkeit hat, selbst hinzugehen/-fahren.

@diegraefin

Es geht aber ums Prinzip, das dahinter steht: Ich muss nicht meine Unschuld beweisen, indem ich die Polizei ohne Durchsuchungsbefehl in mein Haus lasse oder indem ich ohne Haftbefehl meine DNA abgebe.

Und ich bin nicht automatisch schuldig, wenn ich es nicht zulasse.

Und was für einen zumutbar ist und was nicht, da hat auch jeder ein anderes Empfinden. Wenn es dich nicht stört, OK, aber vlt hat nicht jeder Bock, sich mit nem Wattestäbchen im Mund rummachen zu lassen, wenn es keine medizinische Indikation dafür gibt, sondern es nur darum geht, dass derjenige damit beweisen soll, nicht der Täter zu sein.

Comtesse schrieb:Aber so eine DNA-Probe abzugeben bereitet ja keine Umstände, zur Not holen die ja auch bei einem Zuhause ab, wenn man keine Zeit oder Möglichkeit hat, selbst hinzugehen/-fahren.

Doch, denn man soll vorher nichts Essen und rauchen, was ich natürlich trotzdem machte.
Rauchen ist lebensnotwendig, das musste ich tun. Auf das Essen hätte ich verzichten können, an der Sucht bin ich selbst Schuld!

Man muss dann halt in Anwesenheit eines Beamten aufs Klo und den Mund ausspülen......

In der Summe ist es wirklich kein Drama.....

Ich möchte mal auf folgendes hinweisen, was ich gerade in Bezug auf die Diskussion "Uni-Phantom Bochum" gefunden habe in einem Artikel, welche ich eben eröffnet habe. Da steht zu einem in DEM Fall durchgeführten Massen-Speicheltest:

"Das AstA-Referat für Grund- und Freiheitsrechte protestierte gegen den Gentest, ein Jurastudent zog bis vors Bundesverfassungsgericht, um seine Speichelprobe zu verweigern – vergeblich. "

VERGEBLICH, also MUSSTE er auch die Speichelprobe abgeben. Dann muss es auch hier möglich sein, immerhin hat das Budesverfassungsgericht das damals so entschieden. Und gegen den klagenden Jurastudenten lag auch kein Tatverdacht vor.

ist diese entscheidung vom bundesverfassungsgerichts eine grundsatzentscheidung?

Comtesse schrieb:aber wenn doch zugesichert wird, dass die DNA NUR mit DIESEM Fall verglichen und danach vernichtet wird,

im Fall Obst gabs mal einen Zeitungsbericht in dem Stand das die Polizei über 800.000 DNA-Profile
mit den dazugehörigen Namen haben. Ohne Massengentest hätten die wohl nicht soviele.
Immerhin sind das 1% der Gesammtbevölkerung.

edit: 1% nicht 10

@antidot
Das ist 1% der Gesamtbevölkerung und das dürften alle einschlägig vorbestraften Straftäter sein.