Der Fall Nelli Graf

@sanford
vielleicht liest Du dich hier erstmal ein bißchen ein, damit einige Tatsachen nicht
immer wieder erklärt werden müssen.
Claudichma hat recht, die Kabelbinder waren in der Tat vorbereitet, nämlich inein-
andergeschlungen zu einer Acht. Darauf hat die Polizei auch immer wieder hinge-
wiesen............

@sanford
aber was ist denn sicherer,das rad 60m in den wald zu tragen
oder es mitzunehmen und irgendwo in die schrottpresse zu werfen .
das wäre für einen handwerker ,das einfachste.

@sanford
Bild Nr. 24 hier im thread, da kannst Du die Anordnung der Kabelbinder sehen........

@fortylicks
Ich hab das Bild vorher schon gesehen. Woher will man wissen, ob die beiden Kabelbinder vor der Tat oder während der Tat zusammengefügt wurden.

@zweiter
Wenn jemand zum ersten Mal eine solche Tat begeht, handelt er nicht immer sehr logisch.

@sanford
wie schon mehrfach gesagt: die Polizei gab diese Info bekannt.................

@fortylicks
Also wenn ich solch eine Tat planen würde, hätte ich weitab vom Tatort ein zwei Meter tiefes Loch gegraben um die Leiche für im verschwinden zu lassen. Das Rad hätte der Täter einfach irgendwo in Bielefeld abstellen können und fort wärs gewesen.
Darum glaube ich, dass die Tat nicht geplant war.

Heute im "Haller Kreisblatt":
"Im umschlossenen Raum getötet" sagt der Chef der Mordkommision Ralf Östermann im
HK-Gespräch. Das kann man interpretieren, wie man will, kann Wohnung, Keller oder aber
auch Scheune, verlassenes Gemäuer sein....
Angesprochen auf Verdächtige wie Vertreter etc., die evtl. dort ihre Mittagspause machen,
sagte Östermann: Meiner Ansicht nach wäre jemand Fremdes, der sich nicht auskennt,
dort nie mit dem Auto hingefahren. Denn von der Wasserwerkstraße blockierte damals
ein roter Pömpel den Weg, von der Wiesenstraße her steht ein Sackgassenschild. Der
Täter müßte also Ortskenntnisse gehabt haben....
Er schließe Erntehelfer oder Personen, die sich beruflich hier aufgehalten haben darum aus,
weil diese meistens nur ein kleines Zimmer bewohnen und der Mord dort nicht stattgefunden
haben könne....
Auch seien alle Hotels und Pensionen in und um Halle befragt worden wegen der Übernachtungs-
gäste. Und in Halle habe am Abend ein Roxette-Konzert im Gerry-Weber-Stadion stattgefunden,
da waren alle Hotels ausgebucht....

Wenn sie in einem umschlossen Raum getötet wurde, kann man davon ausgehen, dass dem Täter dieser Raum allein / ungestört zur Verfügung stand. Also schließe ich mal ein Hotel- oder Gästezimmer aus, somit auch die Erntehelfer. Es kann aber mit geschlossenem Raum auch ein PKW gemeint sein... Wobei ich denke, dann hätten sie, wie im Fall Mirco, entsprechende Fasern von den PKW-Sitzen oder der Kofferraum-Auskleidung an Nelli gefunden und schon längst sagen können, dass sie in einem Wagen getötet wurde und evtl. sogar in WAS für einem Wagen. Also wohl doch eher ein Raum im (eigenen?) Haus. Das schließt eine spontane Tat auch aus, denn spontane Täter nehmen ihre Opfer nicht mit nach Hause. Wahrscheinlich fanden sie eindeutige Fasern von Bettwäsche, Teppichen o.ä. an ihr, die zeigen, dass sie in einem normalen Wohnhaus getötet wurde. Sie muss den Täter ja nicht GUT gekannt haben. Wenn sie durch die Arbeit z.B. einen Stalker hatte, der sie heimlich verfolgt und beobachtet, kann der die ganze Familie "kennen" ohne dass die dem Gesicht überhaupt einen Namen geben könnten.

zweiter schrieb:@Comtesse
meinst du nicht man hätte ihn dann geprüft ?
wenn er sie kannte... und die familie

Wenn sie tatsächlich nur Männer bis 60 Jahre prüfen, vielleicht nicht... sie müssen ihn ja nicht GUT gekannt haben, ein Nachbar aus der Ortschaft, der viel am Fenster sitzt und sie so "sehr gut" kennt, ohne dass sie ihn überhaupt erwähnenswert fänden... Wenn sich so jemand dann z.B. in seine Phantasien versteigt, aus Einsamkeit, und sich einbildet, Chancen bei der netten Kassiererin vom Lidl zu haben, weil die immer so freundlich zu ihm ist, und dann nimmt er allen Mut zusammen und spricht sie an, bietet z.B. Hilfe beim Reifenflicken an, und im Gespräch stellt sich raus, dass sie ihn gar nicht KENNT / nie wahrgenommen hat, während er sie quasi anbetete und jede Begegnung heiligt... -> FRUST! Statt Reifenflickzeug zu holen, geht er in die Garage, bindet Kabelbinder zu einer Acht, holt Klebeband und sorgt dafür, dass Nelli Graf ihn NIE WIEDER vergisst / übersieht.

sanford schrieb:@fortylicks
Ich hab das Bild vorher schon gesehen. Woher will man wissen, ob die beiden Kabelbinder vor der Tat oder während der Tat zusammengefügt wurden.

Da muss ich @sanford Recht geben, das kann nur eine Vermutung der Polizei sein, wissen können sie es nicht.

fortylicks schrieb:Heute im "Haller Kreisblatt":
"Im umschlossenen Raum getötet" sagt der Chef der Mordkommision Ralf Östermann im
HK-Gespräch.

War das in der Druckausgabe? Online kann ich es nicht finden. Ein neuer, entscheidender Aspekt.

Woher weiss man ob ein Mord in einem geschlossenen Raum stattgefunden hat?

Das einzige was ich dazu finden konnte ist dies:

Rückschlüsse erlaubt die Forensische Entomologie auch in Bezug auf den Tatort. So manches Mordopfer wird nach seinem Tod noch an einen anderen Ort gebracht, beispielsweise aus einer Wohnung in der Stadt in eine verlassene Schlucht. Davon verspricht sich der Täter, belastende Spuren, die auf ihn hinweisen könnten, zu verwischen. Viele Insekten sind an ganz bestimmte geographische Bedingungen gebunden. Höhe (über dem Meeresspiegel), Temperaturen und Vegetation entscheiden darüber, welche Insekten welchen Ort bevölkern. So kann eine gewissenhafte Untersuchung des Insektenbefalls einer Leiche an den Tag bringen, ob der Tatort tatsächlich Schauplatz des Mordes war und ob der Mord in einem geschlossenen Raum oder unter freiem Himmel verübt wurde.

@shirleyholmes
bezüglich der zusammengebundenen Kabelbinder kann ich mich nur wiederholen:
Das ist die Info der Polizei, die ich dann mal so übernehme. Ob Du oder andere da
Zweifel haben, ist Euch überlassen....
Der Artikel mit dem Interview mit Herrn Östermann steht leider nur in der Printausgabe
des heutigen HK.
Und auch dieses Aussage: der Mord passierte in einem umschlossenen Raum wurde
explizit so erwähnt. Es steht natürlich jedem frei, Bedenken zu äußern; ich persönlich
halte es dabei mit dem Grundsatz: die Polizei hat andere Erkenntnisse und vor allem
einen anderen Erfahrungsschatz - und darum glaube ich es erstmal.

@Comtesse
auch zu der Theorie, dass der Täter evtl. über 60 Jahre alt sein kann, gibt es Erklärungen:
Frage:" Sie untersuchen nur Männer zwischen 18 und 60 Jahren. Warum nicht ältere?"
Antwort von Östermann: "Das sind Erfahrungswerte. Zahlen aus ganz Europa, die unsere
Profiler verwendet haben. Rein statistisch gibt es kaum Täter über 60." Diese Aussage im
Verbund mit den Ermittlungen, dass der Täter die Leiche noch einige Meter zum Ablageort
getragen haben muß - und die DNA-Probe, aus der sich das biologische Alter wohl ungefähr
eingrenzen läßt, führt zu der Annahme, dass er nicht über 60 Jahre sein wird.......

@shirleyholmes

shirleyholmes schrieb:Rückschlüsse erlaubt die Forensische Entomologie.....

War das einem Artikel zu der Tat an Frau Graf zu entnehmen, oder allgemein?

Hat jemand schon mal daran gedacht, dass Kabelbinder sehr häufig im Gartenbau verwendet werden?
Dazu würde auch das Panzerband passen.

Rückschlüsse erlaubt die Forensische Entomologie.....

War das einem Artikel zu der Tat an Frau Graf zu entnehmen, oder allgemein?

Nein das war allgemein und hat nichts mit dem Fall zu tun, scheint mir aber die einzig logische Möglichkeit festzustellen ob jemand in einem geschlossenen Raum getötet wurde.

Auch wenn einige an die Allmacht der Polizei glauben und die sicher "Erfahrungswerte" haben, können sie zwar evtl. sagen ob jemand in einem geschlossenen Raum getötet wurde, aber definitv zu behaupten zwei Kabelbinder wären vor oder bei der Tat zusammengefügt worden, können sie nicht. Da sollte dann schon ein wenig Logik einfließen.

Übrigens können sie genauso wenig behaupten jemand habe ein Alibi für einen Zeitraum in dem er alleine in einem Haus war.

Jetzt mal weiter gesponnen: Eine Gartenbaufirma ist ganz in der Nähe des Leichenfundorts.

jaja, der mörder ist immer der gärtner...

MOTIV ???

Der Mörder ist der Gärtner, oder er hat einen eigenen Garten. ;)