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Der Fall Nelli Graf

19.842 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, 2011, Fahrrad ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Nelli Graf

12.07.2012 um 22:32
@Robert80
Zitat von Robert80Robert80 schrieb: ...weil Nelli Graf eigentlich nicht vor hatte Fahrrad zu fahren
Das wissen wir aber nicht. Vielleicht war es eine Gewohnheit von ihr?


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Der Fall Nelli Graf

12.07.2012 um 22:37
@Thorhardt
Zitat von ThorhardtThorhardt schrieb:Das wissen wir aber nicht. Vielleicht war es eine Gewohnheit von ihr?
Ja, das mag sein. Aber sie schien ja mit der Terminplanung sehr spontan zu sein. Demnach müsste eine Person im Wald "herum gelungert" haben.

Wie gesagt, wenn sie Kaffee trinken gegangen wäre, wäre sie zu einer ganz anderen Zeit erst los gefahren.


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Der Fall Nelli Graf

12.07.2012 um 22:38
Richtig! Vielleicht wohnt der Täter aber auch an der Strecke und hat sie just in dem Augenblick gesehen? Immerhin haben die Profiler vom LKA den Täterkreis auf die nähere Umgebung von ihrem Wohnort gezogen.


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Der Fall Nelli Graf

12.07.2012 um 22:38
@Thorhardt : das ist häufig richtig, allerdings kann es auch pragmatische gründe gehabt haben. z.b. weil er das messer sowieso als bedrohungsmittel in der hand hielt und als sie ihn oder die lokalität erkannte, es das naheliegendste war um sie zu töten.
ich weiß, dass man häufig liest "messerstiche = beziehungstat, emotional, übertöten etc.", aber es gibt auch täter, die einfach die waffe nehmen, die sie zur verfügung hatten und irgendwo hab ich mal gelesen, dass es für täter leichter ist zu einem "werkzeug" zu greifen als die hand zu nehmen, die dann dauerhaft an die tat erinnert.. das ist jetzt etwas laienhaft formuliert, aber ich denke du weißt wie ich das meine..


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Der Fall Nelli Graf

12.07.2012 um 22:56
@fortylicks

ich denke dass es ein fahrzeug war, welches häufig auf solchen wegen unterwegs war. in die richtung geländewagen, landwirtschaft oder so irgendwas.... könnte natürlich auch ein transporter oder sowas sein.


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Der Fall Nelli Graf

12.07.2012 um 23:12
Auf Phönix laufen gerade alte Kriminalfälle. Gruß und Nacht


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Der Fall Nelli Graf

12.07.2012 um 23:24
@Thoelke
Dass er das Rad nicht z.B. nach Dortmund brachte, muss nicht heissen, dass er sich hauptsaechlich in Halle und Umgebung auskannte und sonst nicht viel rumgekommen ist. Es kann auch schlicht und einfach bedeuten, dass er Zeitdruck hatte. Z.B. weil er zu einer bestimmten Zeit irgendwo sein musste oder jemand nach Hause kam und ihn dort erwartete. Ausserdem, wenn ich mich in die Lage eines Taeters versetze.. ich wuerde alles, was mich belasten oder ueberfuehren koennte, einfach nur so schnell wie moeglich loswerden wollen. Ausserdem war das Rad ja relativ gut versteckt und dass es trotzdem so schnell gefunden wurde, war ein ziemlicher Zufall. Auch die Leiche war relativ gut verborgen. Und waere sie nicht freigespuelt worden (was der Taeter so sicher nicht geahnt hat), haette es sicher noch viel laenger dauern koennen, bis jemand sie findet.


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Der Fall Nelli Graf

12.07.2012 um 23:42
@ atencion

es stimmt, dass es das nicht heißen muss, aber- nu ja -durchaus heißen könnte. ich glaube eher, dass es für den täter nicht relevant war, dass das fahrrad für immer verschwindet. ob das jetzt gut oder weniger gut versteckt war, weiß ich nicht, aber die nähe zu allem deutet für mich keineswegs darauf hin, dass das fahrrad aus sicht des täters nie mehr auftauchen darf. warum auch ? das musste einfach schnell weg.

meine these war ja auch, dass er im rahmen seiner möglichkeiten (ausschließliche kenntnis der gegend um halle) die leiche versuchte " bestmöglichst " und schnellstmöglich zu verstecken, ohne dabei entdeckt zu werden...

gleichwohl irritiert mich der gedanke, eine solche geplante straftat mit einem wahllos ausgesuchten opfer mehr oder weniger direkt vor der eigenen haustür zu begehen... irgendwas stört mich daran.


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Der Fall Nelli Graf

12.07.2012 um 23:47
@Thoelke
Zitat von ThoelkeThoelke schrieb:gleichwohl irritiert mich der gedanke, eine solche geplante straftat mit einem wahllos ausgesuchten opfer mehr oder weniger direkt vor der eigenen haustür zu begehen... irgendwas stört mich daran.
Vielleicht das wahllos ausgesuchte Opfer? Ich bin davon ueberzeugt dass NG und der Taeter sich kannten und dass das Motiv in dieser Bekanntschaft liegt. Entweder Konflikte im Vorfeld oder aber Nelli bekam etwas mit, was sie auf keinen Fall wissen durfte.


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Der Fall Nelli Graf

13.07.2012 um 00:02
siehe mein beitrag von 20.49. ich glaube nicht, dass sie ein geplantes opfer war, aber ich glaube auch, dass sie täter, auto oder örtlichkeit erkannte und deswegen sterben musste...


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Der Fall Nelli Graf

13.07.2012 um 00:11
@Thoelke
Ja, habe deinen Beitrag gelesen. Aber du hattest ja geschrieben irgendetwas stoert dich noch an deiner Theorie... Mich stoert das wahllose Opfer. ;)


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Der Fall Nelli Graf

13.07.2012 um 00:38
@atencion
okay :-) seh ich nicht so. m.e. ist ihr gedanke sich aufs fahrrad zu setzen und eine runde zu drehen erst in dem moment entstanden, als das date zum kaffee trinken nicht zustande kam und dass da jemand in einem abgelegenen gebiet stunden oder tagelang darauf wartet, dass explizit sie um die zeit da vorbeikommt, halte ich für total unwahrscheinlich.
bleibt die möglichkeit, dass ihr jemand gefolgt ist, als er gesehen hat, dass sie losradelt. die alte nachbar these..
aber der gedanke ist so naheliegend, dass ich davon ausgehe, dass die betreffenden anwohner etc. hieb und stichfest abgeklappert wurden...
eine wichtige frage wäre für mich: gibt es eine personengruppe, die auf der strecke mehr oder weniger regelmäßig mit fahrzeug langkommt und sie vielleicht wiederholt dort gesehen haben könnte?

ich kenn die gegend nicht, aber gibts da nicht hundebesitzer oder jogger, die regelmäßig da am start sind und das bewerten können und wenn da keine regelmäßigkeit beim opfer erkennbar war, wartet m.e. kein täter tagelang auf ein bestimmtes opfer. es sei denn er hat dort sowieso zu tun.


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Der Fall Nelli Graf

13.07.2012 um 07:27
Ich denke, dass der Täter einen schwelenden Konflikt mit Nelli hatte - und gerade
deshalb auf eine passende Gelegenheit gewartet hat. Darum auch vorbereitet im Sinn
von Gegenstände im Fahrzeug parat haben.
Es könnte eine Gewohnheit von Nelli gewesen sein, schnell mal - bei passendem -Wetter-
eine Runde um ihr Wohngebiet zu radeln. Da bietet sich das Waldstück an. Sehr schön
flach, keine Berge. Und viel los ist dort auch nicht. Da gibt es für Freizeitaktivitäten wie
joggen, spazierengehen etc. bessere und größere Waldgebiete in Halle.
Wäre sie an dem besagten Tag mit ihrer Cousine einen Kaffee trinken gegangen, wäre es
eben später passiert.
Ich denke auch nicht, dass es ein direkter Nachbar aus der Straße gewesen ist. Vielleicht
hatten Täter und Opfer nur indirekten Kontakt über Lehrer der Kinder, Sportaktivitäten
etc.


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Der Fall Nelli Graf

13.07.2012 um 07:33
Ich denke, dass der Täter einen schwelenden Konflikt mit Nelli hatte - und gerade
deshalb auf eine passende Gelegenheit gewartet hat.t
Da muss ich dir etwas widersprechen - so ein schwelender Konflikt braucht ja auch "Nahrung", würde die Person zu weit weg wohnen, würde es doch reichen, dass man sich dauerhaft aus dem Weg geht.

Oder sie war eben doch ein Zufallsopfer, vgl. der Fall Amtenbrink - der Täter hatte vor zu töten, aber nicht Nelli Graf, sie passte nur zufällig in das Beuteschema.

GLG


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Der Fall Nelli Graf

13.07.2012 um 07:53
@Thoelke
zu deinem Beitrag um 0:02:

Wir können glaube ich davon ausgehen, dass der Täter Kabelbinder, Tape und Messer nicht grundlos dabei hatte. Die Kabelbinder ja sogar noch vorbereitet, wie die Polizei sagt. Demnach war es sehr wahrscheinlich auch geplant ihr die Augen zu verbinden und sie zu fesseln. Da spielt es doch keine Rolle, ob sie Täter oder Auto erkannt hat. Das wäre bei einer Affekttötung der Fall, eben das klassische Mordmerkmal, Verdecken einer Straftat.

Wenn es geplant war, deuten die anderen Anzeichen darauf hin, dass sie keine Zufallsbekanntschaft war, sondern gezielt getötet wurde. Eben auch sichtbar durch dieses Übertöten. Da sind sich alle Profiler einig.


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Der Fall Nelli Graf

13.07.2012 um 08:06
Eine geplante Tat und der spontane Fahrradausflug widersprechen sich und sind m.M.n. nur dann vereinbar wenn der Übergriff am oder im Haus erfolgte und der Täter ihr nach der Fahrradrunde dort aufgelauert hat.

Eine geplante Tat irgendwo auf ihrer Fahrradrunde halte ich für ausgeschlossen, da zu spontan. Ausserdem fehlen Handy oder Telefondaten bzgl. einer kurzfristigen Verabredung.

Bzgl. der Ablage von Leiche und Fahrrad in der Umgebung: Sicher kannte er sich dort aus, aber er kannte sich möglicherweise woanders noch besser aus wollte aber keinen Hinweis auf eine andere Gegend liefern...


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Der Fall Nelli Graf

13.07.2012 um 08:55
Zitat von shirleyholmesshirleyholmes schrieb:Eine geplante Tat und der spontane Fahrradausflug widersprechen sich und sind m.M.n. nur dann vereinbar wenn der Übergriff am oder im Haus erfolgte und der Täter ihr nach der Fahrradrunde dort aufgelauert hat.
Das ist irgendwie die Krux an diesem Fall - auf eine Fahrradtour hätte die Frau zumindest den Hausschlüssel mitgenommen, ob sie bei dem warmen Wetter eine schwitzige Plastikjacke angezogen hätte ist fraglich und sie hätte die Haustür geschlossen. Unklar scheint ja auch das "Schuhproblem" zu sein.

Hat der Täter sie im Haus abgepasst (hochriskant, da vier weitere Familienmitglieder, Nachbarn, etc.) - warum zum Teufel hat er dann das Rad mitgenommen? Ablenkungsmanöver?


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Der Fall Nelli Graf

13.07.2012 um 09:15
Eine Fahrrad-Rauchtour dauert 10 Minuten, da muss man nicht den Hausschlüssel mitnehmen wenn man weiss dass man durch die Garage ins Haus kann - was der Täter vielleicht auch wusste. 11-14° am Tag der Entführung würden die Jacke schon sinnvoll machen. Es war schön aber trotzdem Mitte Oktober.

Wenn der Täter sie mit dem Rad nach Hause kommend abgepasst hat, wird er wohl die Spur mit dem Fahrrad extra gelegt haben um vom Haus abzulenken und zu suggerieren, dass sie auf der Tour verschleppt wurde. So wie wir hier ja auch immer rumrätseln scheint das aufgegangen zu sein.


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Der Fall Nelli Graf

13.07.2012 um 10:26
für mich ist diese radtour geschichte einfach die naheliegendste. ich kann mich da reindenken. das kaffee trinken date klappt nicht, sie hat aber noch ein bisschen zeit bis der sohn nach hause kommt. also eine kleine runde mit dem fahrrad, sprich sport und deswegen auch die sportjacke. ich glaube einfach nicht, dass sie diese jacke angezogen hätte, wenn sie nicht explizit sport/radfahren vorgehabt hätte. sie ist davon ausgegangen dass sie in der halben stunde sowieso keinen sieht.
dort begegnet sie irgendwo ihrem täter.
es gab keine verabredung, das ist für mich aufgrund fehlender telefongespräche und des outfits eigentlich sicher.
der täter konnte wiederum absolut nicht wissen, dass sie jetzt da lang kommt, aber er war für eine entführung präpariert und hat sich nach meiner einschätzung schon länger mit dem gedanken getragen eine frau zu entführen und dann kam es zu der begegnung. denkbar.
vergleichbare fälle von tätern, die eher ziellos durch die gegend gefahren sind gabs schon.

denkbar ist natürlich auch, dass jemand ihr gefolgt ist. das hatte ich ja schon beschrieben, aber das nähere wohnumfeld ist ja bestimmt seitens der polizei komplett abgeklopft.

das fahrrad als solches war für den täter doch eher ein zusätzliches risiko, insofern glaub ich nicht, dass ihm daran gelegen war es unbedingt mitzunehmen. eine entführung aus dem haus selbst heraus scheint mir unwahrscheinlich genug, aber dann noch das fahrrad einpacken ? ich weiß nicht.

wie schon geschrieben, ich denke dass fahrrad musste einfach schnell weg und deswegen dort in den wald. wenn der täter schon im vorfeld geplant hatte, durch das fahrrad eine falsche spur zu legen, hätte er es irgendwo in ostfriesland auf einem deich abgelegt oder in berlin am bahnhof. jedenfalls nicht im (mehr oder weniger) umfeld der leiche.

für mich sagt der fundort der leiche aus: der täter wollte nicht dass sie gefunden wird, aber er kannte außerhalb der gegend kein geeignetes versteck. mein ansatzpunkt wäre genauestens zu untersuchen, wer sich tagsüber in dieser gegend regelmäßig aufgehalten hat. also welche personengruppen, ohne dass es irgendwie auffällt.


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Der Fall Nelli Graf

13.07.2012 um 10:59
@shirleyholmes
stimmt, die Idee, dass es doch noch eine Gegend gibt, wo er sich ebenfalls gut auskennt, nämlich seine direkte Wohnumgebung, ist durchaus möglich... aber er muss schon einen sehr engen Bezug zu der Ecke haben.
@fortylicks
ich glaube einfach, dass bezügliche eventueller Konflikte die Polizei schon intensivst ermittelt hat und etwaige Personen ausscheiden. Dass ein Konflikt, der letztlich zum Tod führte, von keinem bemerkt wurde und/oder sie ihn nicht thematisiert hat, wäre für mich eher ungewöhnlich.


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