@Opti-MistJa, dass habe ich mich auch gefragt, warum ein Osteuropäer aus heiterem Himmel einen Hobby-Journalisten(?) kontaktieren sollte, um seinen "Hinweis" loszuwerden. Zwischenzeitlich kam mir der Gedanke, dass sich dieser "Jens" neben seinem Interesse für die Göhrde-Morde auch irgendwo schonmal zum Thema Katrin Konert geäußert hat, der Osteuropäer das - wo und wann auch immer - gelesen hat und auf die Idee kam, dass er eine seriöse Kontaktperson gefunden hat, bei dem er sich melden kann...
Ich habe natürlich auch so einige Seiten in diese Thread gelesen (leider noch nicht alle), aber heißt das, dass "Jens" sich den Anruf möglicherweise aus Eigenwerbung ausgedacht hat? Im Podcast haben sich seine Ausführungen nicht unbedingt unseriös bzw. unplausibel angehört.
Der Anruf bei der Schwester ist für mich fast genauso obskur. Eine Frau mit osteuropäischem Akzent ruft einfach mal Jahre nach dem Verschwinden bei der Schwester an um eine ebenso mysteriösen Hinweis zu geben, der zu nichts führt.
Kann natürlich beides ein böser Scherz gewesen sein, wobei ich eher den Schmierereien in den Bushaltestellen den Charakter eines Lausbubenstreiches beimessen würde.
Allgemein bzw. grundsätzlich müsste man sich die Frage stellen, was Osteuropäer mit dem Wendland zu tun hätten? Nach der Wende kamen natürlich viele Leute aus dem Osten (Polen, Spätaussiedler aus der Ukraine, Kasachstan usw.) in den Westen. Viele Zuwanderer zog und zieht es ja zeitnah eher in Großstädte, d. h. da wo die meisten bzw. besten Arbeitsstellen zu finden sind. Manche ziehen auch weiter in andere Länder (in absoluten Zahlen arbeiten mehr Polen in England als in Deutschland => vor dem Anruf an die Schwester ging ja bekanntermaßen ein Anruf von der selben Telefonkarte nach England...). In Dannenberg kamen viele Osteuropäer unter (ein Stadtviertel hieß in den 90ern schon inoffiziell "Klein-Moskau").
Zu meiner Hypothese (die zugebenermaßen auf festeren Füßen stehen würde, wenn der Anruf bei "Jens" in irgendeiner Weise verifiziert worden wäre und wenn es vielleicht noch einen weiteren Hinweis aus der osteuropäischen Ecke geben würde):
Es kamen also nach der Wende auch so einige Leute aus Polen, Kasachsten usw. ins Wendland, die aus unterschiedlichen Gründen nicht selten eher im Niedriglohnsektor landeten. In welchem Betrieb in der Nähe von Clenze/ Bergen wurden damals auch so einige Osteuropäer angestellt? Antwort: Vogler Schlachterei in Steine - vor einigen Jahren insolvent gegangen, aber damals ein wichtiger Arbeitgeber in der Gegend. Steine liegt ca. 4 - 5 km östlich von Clenze, also Richtung Lüchow. Da Steine ein kleines Kaff ist, konnten die meisten Arbeitnehmer natürlich nicht alle in Steine bzw. der unmittelbaren Umgebung wohnen. Die AN, d. h. auch die osteuropäischen AN lebten woanders, d. h. wo es entsprechenden Wohnraum gab, aber von wo aus der Betrieb nicht allzu schwierig zu erreichen war. Die AN werden also überwiegend aus den Bereichen Clenze/ Bergen/ Schnega und ggf. Lüchow/ Wustrow / Küsten nach Steine gefahren sein. Es ist also jetzt nicht so unwahrscheinlich, dass der eine oder andere Osteuropäer in Bergen oder der näherern Umgebung lebte. Ich gehe davon aus, dass auch am 01.01.2000 Vogler Schichten hatte (Feiertagszulagen kann fast jeder gut gebrauchen...wobei das Ganze natürlich nicht notwendigerweise mit einer Vogler-Schicht in Verbindung stehen müsste). Es könnte(n) demnach einer oder mehrere aus diesem Personenkreis mit einem Auto an der Bushaltestelle in Bergen vorbeigekommen sein (nicht nur die bereits bekannten Zeugen). Die Grundidee zu dieser Hypothese kamen mir, als ich über die Ausführungen von "Jens" nachdachte, sorry.
Vielleicht hat ja jemand aus diesem Personenkreis Katrin aufgesammelt, versprochen, sie zumindest bis nach Clenze mitzunehmen (von wo aus sie zu "Thilo" hätte gehen können, zu einer oder einem Bekannten, um dort zu übernachten oder zur Not von dort aus nach Gaddau zu gehen) und dann kommt es zu einem "Missverständnis" im Auto...oder als Variante: Katrin hat sich doch zu Fuß Richtung Clenze aufgemacht und wurde dann aufgrund der schlechten Sicht bzw. Witterung von diesem Auto angefahren, verletzt bzw. getötet und dann musste man aus Panik den Körper verstecken.
Falls das so passiert sein sollte und falls der Anruf bei "Jens" doch so stattgefunden hat wie er berichtet hat ("...ist in Nähe...musst suchen..."), dann würde es einigermaßen Sinn ergeben, jedenfalls für mich. Denn auch wenn diese Leute in der Gegend wohnten, so muss dies nicht bedeuten, dass man sich schon allzu gut in der Region auskennt, so dass man einen Körper schnell (falls man doch pünktlich zu einer Abendschicht bei Vogler hätte sein sollen) und nicht allzu gründlich beseitigen muss.
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