Wo ist Katrin Konert?

Kopernicus schrieb:[...]Hinsichtlich untereinander gesprochen haben zumindest Sven und Martin, da es ja hier eine entsprechende Aussage gibt. Aber auch Sven und Joachim waren enger befreundet, somit wird es wohl auch da Gespräche gegeben haben.[...]

Ja, schon. Aber wie würde man sich selbst bei einer Befragung verhalten?
Also ich würde überlegen: wann war ich wo, wo habe ich ggf. mit Katrin Kontakt gehabt.
Wenn mir dann auffällt, dass ein Bekannter von mir, der ebenfalls mit ihr Kontakt hatte an dem Abend, von Zeiten redet, die dann nicht mehr mit meinen Beobachtungen übereinstimmen, würde ich daraufhin überlegen, ob sich einer von uns Beiden irrt. Aber ich würde bei meinen eigenen Zeiten bleiben, wenn ich überzeugt davon wäre, dass das so in etwa gewesen ist. ...

Kurz: man gleicht sich doch nicht an, damit das nach außen hin stimmig ist. Eher hinterfragt man sich selbst nochmal kritisch, ob die eigenen Annahmen stimmen können.

Kopernicus schrieb: Hinzu kommen dann noch die weiteren Angaben von Zeugen, die im Zeitraum mit ihrem Fahrzeug genau an der relevanten Örtlichkeit verkehrten, jedoch sich dabei selber nicht wahrnahmen. Ein wirklich merkwürdiges Konstrukt,

Ich weiß ja nicht wie andere so unterwegs sind, aber Silvester und auch noch Neujahr achte ich in Ortschaften immer besonders darauf wer am Straßenrand geht oder steht, wer hinter mir fährt u.s.w einfach aus dem Grund weil plötzlich ein Knaller vors Auto geworfen werden kann , man vielleicht deshalb bremsen muß.
An diesen beiden Tagen ist die Wahrnemmung schon geschärft und ich erkenne dann auch Bekannte sollte ich welche treffen.
Da ja etliche von Katrins Bekannten unterwegs waren lässt es sich eigendlich nur erklären das sie sich nicht begegnet sind, ansonnsten ?

Ich würde sagen, mindestens einer von den dreien lügt, anders kann ich es nicht sagen. Derjenige zieht es schon von Anfang an durch und hat Glück das er sein Alibi aufrechterhalten kann. Echt schade, aber ich glaube ehrlich gesagt nicht daran das man denjenigen überführen kann.

Ich wünsche dem Täter nur noch Pech im Leben!!!

Ich meine keiner der bis anhin genannten Personen hat mit dem verschwinden von Katrin was zutun. Und am aller wenigsten Martin. Mal schauen was Podcast noch bringt. Aber sollte die BMW Zeugen nicht mehr vorkommen, dann frage ich mich wirklich warum man das so darstellte.

Ich finde leider keine alten Artikel bzw. Vermisstenanzeigen mehr. Wäre interessant zu wissen, wie 2001 die Zeiten dargestellt worden sind. Wann man sie wo gesehen haben will.

Sillyrama schrieb:Kurz: man gleicht sich doch nicht an, damit das nach außen hin stimmig ist. Eher hinterfragt man sich selbst nochmal kritisch, ob die eigenen Annahmen stimmen können.

Tja, das ist die Frage und vielleicht auch der Grund, warum einige zeitlichen Angaben sich bei erneuten Vernehmungen korrigierten.

@sunshine8718

schluesselbund schrieb am 07.11.2018:Gegen 14:30 Katrin wird von ihrem Freund abgeholt.
Gegen 18:00 SMS an die Schwester bin um 18:30 bis 19:00 zu Hause Weiter SMS / Telefonate an bekannte folgten
Gegen 18:45 verlassen der Wohnung ihres Freundes Hans
Um 19:00 wurde Katrin von einem bekannten welcher sich in der Pizariea aufhielt gesehen
Um 19:20 wurde Katrin vom sportlich fahrenden angesprochen (Bushaltestelle)
Um 19:30 Zeugin sieht einen BMW mit Berliner Kennzeichen (Bushaltestelle)
Nach 19:30 Eltern suchen in Bergen Dumme nach Katrin.

@schluesselbund

und aus welcher Quelle sind diese Angaben? sind die direkt nach dem Verschwinden zusammengestellt worden, oder sind das evtl. "verschobene" Zeiten, wie oben schon diskutiert wurde?

@sunshine8718

Die Quellenangaben berufen sich auf XY - DOKUS - Medienberichten. Und wurden vor Podcast ihr im Thread nie anders ausgelegt.

Gegen 14:30 Katrin wird von ihrem Freund abgeholt
Gegen 18:00 SMS an die Schwester - bin um 18:30 bis 19:00 zuhause - weiter SMS Telefonate an bekannte folgten
Gegen 18:45 verlassen der Wohnung ihres Freundes (Joachim)
Um 19:00 wurde Katrin von einem bekannten welcher sich in der Pizzeria aufhielt gesehen (Christian)
Um 19:20 wurde Katrin vom sportlich fahrenden angesprochen (Bushaltestelle) (Martin)
Um 19:30 Zeugin sieht BMW mit Berliner Kennzeichen (Bushaltestelle)
Nach 19:30 Eltern suchen in Bergen Dumme nach Katrin.

Von den drei genannten Personen welche bei den Ermittlern in den Fokus rutschten wird lediglich Sven vor Podcast nicht genannt.

schluesselbund schrieb:Die Quellenangaben berufen sich auf XY - DOKUS - Medienberichten. Und wurden vor Podcast ihr im Thread nie anders ausgelegt.

Gegen 14:30 Katrin wird von ihrem Freund abgeholt
Gegen 18:00 SMS an die Schwester - bin um 18:30 bis 19:00 zuhause - weiter SMS Telefonate an bekannte folgten
Gegen 18:45 verlassen der Wohnung ihres Freundes (Joachim)
Um 19:00 wurde Katrin von einem bekannten welcher sich in der Pizzeria aufhielt gesehen (Christian)
Um 19:20 wurde Katrin vom sportlich fahrenden angesprochen (Bushaltestelle) (Martin)
Um 19:30 Zeugin sieht BMW mit Berliner Kennzeichen (Bushaltestelle)
Nach 19:30 Eltern suchen in Bergen Dumme nach Katrin.

Gut... machen wir doch mal den Abgleich mit den neuen Daten aus dem Podcast.

Aus dem sich jede Folge aktualisierenden Beitrag von @Kopernicus

14.30 - 15.00 Uhr: Katrin verlässt die elterliche Wohnung

Übereinstimmung

17.30 - 18.45 Uhr: Katrin schreibt auch eine SMS an ihre Schwester Nadine, dass sie zwischen 18.30 - 19.00 Uhr zuhause sein wird.

weitestgehende Übereinstimmung

ca. 18.47 Uhr: Katrin verlässt die Wohnung von Joachim

Übereinstimmung

ca. 18.50 Uhr: Katrin passiert die Kirche und geht weiter Richtung Bushaltestelle, die 50 Meter weiter liegt

leichte Differenz

ca. 19.00 Uhr: Martin (hier im Thread auch als der Raser bekannt) spricht an der Bushaltestelle und aus seinem Pkw heraus mit Katrin

deutliche Differenz




Der Zeitpunkt der Sichtung der BMW-Zeugin, wurde bislang im Podcast noch nicht erwähnt.






Der Zeitpunkt, als auch die handelnden Personen der Familie bei der ersten Suche nach Katrin, werden im Podcast komplett anders dargestellt als in bisherigen Medienveröffentlichungen.





Deshalb schlage ich vor, in Zukunft ausschließlich mit der Zeitleiste aus dem Podcast zu arbeiten, um Missverständnisse und Verwirrung auf ein Mindestmaß zu beschränken.

https://www.noz.de/deutschland-welt/niedersachsen/artikel/1589630/15-jaehrige-verschwand-2001-an-bushaltestelle-polizei-rollt-fall-neu-auf


Ab dieser Woche geht man von Haustür zu Haustür und verteilt Handzettel...hoffen wir, es kommt was dabei heraus!

@EDGARallanPOE

Ich würde da bis auf das letzt genanntes Zeitfenster nicht von einer abweichung sprechen wollen. Auch bei den Angaben zu Martin wird ein Zeitfenster vor einer halben Stunde angegeben.

Neu finde ich im wesendlichen nur die Angaben zu Sven. Auch dass die handelden Personen der Familie da später in Bergen Dumme nach Katrin suchten - sowas konnte man sich doch andenken/vorstellen.

die zeitdifferenzen von den alten zu den neueren zeiten ,kann aber einiges ändern .

1845 uhr verläßt katrin die wohnung
die ersten zeugen aus der pizzaria sehen sie wann ?
das ist abhängig davon wie schnell katrin unterwegs war und welchen weg sie nahm.

sagen wir mal die ersten zeugen haben sie um 19 uhr gesehen ,dann könnte sie zeitlich unterwegs, doch noch bei ihrer freundin vorbei geschaut haben ,oder bei jemand anderes auf den weg ,auch wenn vielleicht keiner die tür geöffnet hat ,könnte sie irgendwo geklingelt haben,sich bemüht haben jemanden zu finden.
das würde ein paar minuten unterschied ausmachen.

das gleiche problem ist auch nach der ersten zeugensichtung.
nach der sichtung pizzaria ging sie richtung haltestelle,das heißt aber nicht das sie dann auch den direkten weg nahm .
sie könnte unterwegs irgendwo jemanden aufgesucht haben ,(in diesem falle wäre sven vermutlich der naheste).
auch dieses könnte ein paar minuten verzögerung gegeben haben.

das ergebnis wäre ,das sie erst um 19.10 uhr ,oder später an der haltestelle gewesen wäre und dadurch der zeuge christian und die zeugin die nach bergen reinfuhr,niemanden an der haltestelle hätte sehen können,weil sie diese noch garnicht erreicht hatte.
erst martin der etwas später losfuhr, würde sie dann sehen.
das würde erklären, warum sie dort auch kein anderer sah.

Ich gewichte die Angaben von Herr Rusch nach wie vor sehr hoch. Podcast hin oder her. Er beruft sich da auf das Zeitfenster zwischen 19:00 und 19:30 in welchen so viele Personen an der Bushaltestell vorbei gefahren sind, dass es unmöglich ist, dass da Katrin von niemanden gesehen wurde. Gerade der Zeuge Martin und die BMW Zeugin machen dazu Angaben.

@zweiter

Ich gehe nicht davon aus, dass Katrin noch bei ihrer Freundin reinschaute. Sowas wäre eher bekannt als nicht.

@zweiter
da kommt ins Spiel, dass Katrin einige Absagen bekam, Streit mit ihrem Freund hatte und Christian und Tanja an ihr vorbei fuhren (sie wussten darum, dass Katrin nach Hause will). Wen hättest Du als verletzter und evtl. wütender Teenie aufgesucht?

@schluesselbund
Für mich heisst nicht gesehen, nicht , dass sie nicht da stand. vtl. hat sie sich gut geschützt in eine Ecke gestellt.

Zum Blitzeis: wie auch einige andere, vermute auch ich, dass es in der fraglichen Zeit nicht so arg war. Auch ich kenne Blitzeis, Schneesturm, Schneeglätte. Gerade bei richtigem Blitzeis sind wir auch als Jugendliche zu Fuß gegangen bzw. haben auf Freizeit-Fahrten verzichtet. Nicht selten kommt man auch in den jetztigen Winter nicht pünktlich zur Arbeit oder nicht weg. Denn wenn es richtiges Blitzeis gibt, dann geht erstmal gar nichts mehr.

Wenn man für die 3 jungen Männer ein Tat-Szenario entwerfen will, könnte es bei allen 3en ähnlich abgelaufen sein. Ich meine damit, dass sich der etwaige Ablauf unabhängig von den 3en nicht groß unterscheiden sollte.
Hier mal meine Spekulation:

Katrin steigt ins Auto an der Bushaltestelle ein. Die Fahrtzeit bis Groß-Gaddau würde ca. 15 Minuten betragen. Und ich denke der Fahrer startet auch in diese Richtung.
Entweder müsste es während dieser Fahrt zu einem Streit kommen und der Täter lenkt den Wagen auf einen Parkplatz/Feldweg (bei Blitzeis gestreut?) . Dort kommt es zum handfesten Streit bzw. sexuellen Übergriff (wann ist dem Täter diese Idee gekommen -> wohlgemerkt alle 3 haben eine Freundin). Dieses Szenario endet für Katrin tödlich... Und nun? Zurückfahren mit Katrin im Aauto? Sie im Wald/Feld verstecken? Der Boden ist gefroren, es ist dunkel... und der Täter sehr wahrscheinlich in einer emotionalen Ausnahme-Situation... Aber auch das bekommt er irgendwie hin, dann fährt derjenige zurück nach Hause (denkt ggf. noch an die TankQuittung ), zieht sich um und trifft sich zeitnah (30-60MInuten) später mit der Freundin...
Wahrscheinlich verbringt derjenige Katrins Leichnam zeitnah nochmal. Auch in diesem Falle gibt es anscheinend keine Zeugen für einen befahrenen Feldweg, jemand der wieder auf die Bundesstraße abbiegt ...
2 der Täter dürften selbst noch recht jung gewesen sein, Sven war möglw. schon etwas älter, muss aber auch nicht sein...
Ich finde dass nicht passend, ich werde mit dieser Theorie nicht warm.

@SistaB

Ich stimme mit dir überein. Keiner der drei hatte wirklich Zeit und "Muße", Katrin so zu verstecken, dass man sie bis heute nicht mehr gefunden hat - wenn es zu einem Übergriff im Auto/auf einem Parkplatz o.ä. gekommen ist. V.a., anders als in den klassischen "Ex-Freund-tötet-Ex-Freundin" Szenarien sehe ich hier auch gar keine Anhaltspunkte, warum irgendeiner von ihnen einen tödlich endenden Streit mit Katrin hätte haben sollen. Nur, weil jemand nervig ist, bringt man denjenigen ja nicht gleich um. Also eine zeternde 15-jährige würde ich höchsten genervt vor die Autotür stellen oder bei nächster Gelegenheit aussteigen lassen. Einziges Szenario wäre, dass jemand versucht hat, sich an sie ranzumachen und sie nicht wollte. So etwas habe ich selbst (als Frau, wenn auch etwas älter als Katrin) erlebt - wobei ich da nie Angst um mein Leben hatte.
Was ich mir aber selbst dann nicht vorstellen kann: ein 18-jähriger (oder selbst ein 25-jähriger) erwürgt (viel etwas anderes kommt ja nicht in Betracht, da offensichtlich nie Blutanhaftungen gefunden wurde) eine 15-jährige, die seine sexuellen Advancen abgelehnt hat, versteckt die Leiche, fährt cool zur Freundin zurück, verbringt mit dieser nicht nur einen völlig normalen Abend, sondern auch seit 17 Jahren ein völlig normales "bürgerliches" Leben vor Ort und in der Clique von damals? Ohne, dass jemals irgendwem irgendetwas komisch vorkommt? Ohne, dass vorher oder nachher je etwas war? (Alle Fälle, die mir gerade einfallen, wo nach vielen Jahren eine Täterschaft herauskam, waren gerade nicht so.)

Laut der XY-Spezial vom 30. März 2011 sieht Martin Katrin um ca. 19:20 Uhr an der Haltestelle und spricht mit ihr.

Die BMW-Zeugin, ist etwa 20 Minuten später dort vorbeigekommen. Also so zwischen 19:40 und 20:00 Uhr.

Selbst wenn sich die gesamten Zeiten etwas verschieben (wann Katrin aus der Wohnung gegangen ist, wann Christian und Freundin sie gesehen haben etc.) muss man meiner Meinung nach davon ausgehen, dass die BMW-Zeugin die letzte Person war, die Katrin gesehen hat.

Selbst wenn es kein schwarzes Auto war, und kein BMW, wie wahrscheinlich ist es denn

• dass bei dem Wetter

• zu etwa der selben Uhrzeit

• an der selben Haltestelle

zwei unterschiedliche Mädels stehen?!

Ich stimme @orakel09 @SistaB zu. Die drei Männer hatten nicht wirklich genügend Zeit, und auch keinen wirklichen Grund.
Selbst wenn die BMW-Zeugin das Auto nicht richtig beschreiben kann, das Mädchen nicht richtig beschreiben kann, gehe ich davon aus, dass sie Katrin an dem Abend als aller letztes gesehen hat. Nämlich zu dem Zeitpunkt, als Katrin mit dem Fahrer des Wagens spricht.

Wir wissen ja gar nicht, wann die 3 Verdächtigen ins Visier der Ermittler gerieten!? Das hört sich immer so an, als wenn man die 3 eine Stunde später schon auf dem Schirm hatte. Der eine hätte mehr Zeit und der andere hätte weniger Zeit gehabt eine Leiche verschwinden zu lassen! Ich sehe es negativ, wenn man immer alles ausschließt, aber letzendlich kann man sagen das gute Polizeiarbeit anders aussieht. Wie z.b.mit dem Pizzaladen(ca.10 Jahre später wurde nachgefragt, ob der Sven eine Pizza da kaufte). Wer weiß wo noch überall geschlampt wurde!!! Denn immerhin sind fast 18 Jahre vergangen und so richtig voran ist man in diesem Fall nicht gekommen.

Anmerkung: ich hoffe mal durch die neue Ermittlungsgruppe kommt neuer Schwung in den Fall, aber es ist wahrscheinlich schon viel zu spät um den Täter zu überführen

Denke ich auch, wenn einer von denen Katrin was angetan hat, heisst es ja noch nicht unbedingt dass sie Katrin auch gleich "vergraben" haben.
Es kann ja auch sein dass man sie im Kofferraum hatte, wer hätte da schon reingucken sollen? Dann ist man zu der Freundin gefahren, hat ein netten Abend verbracht, hat sich nix anmerken lassen. Hat auch schon da überlegt wo man Katrin verstecken könnte. Vielleicht hatten die Eltern nen Schrebergarten oder man hatte nen seperaten Keller nur für sich alleine. Dort hätte man Katrin ja verstecken können bis der Boden wieder auftaut und sie dann ererst vergraben. Also so ne Art zwischenversteck. Soviel ich mitbekommen habe, wurden Autos glaub ich nicht auf Spuren untersucht. Un die Spürhunde hatten auf einem Acker angeschlagen, vielleicht hat sie dort ein paar Tage gelegen. Bis man ein andere Möglichkeit hatte sie zu verstecken.

@Lena77
Natürlich ist das möglich - rein technisch.
Aber ist ein 18-jähriger, der gerade "aus Versehen" seine Schulfreundin/Cliquen-Bekannte umgebracht hat (war ja nicht irgendein fremdes Mädel, das er irgendwo aufgelesen hat), und der anscheinend keine psychischen Anomalitäten aufweist, also der ganz normale Schulkamerad, so cool und abgebrüht, mit einer Leiche im Kofferraum (oder im Keller oder im Schrebergarten seiner Eltern) einen netten Abend mit seiner Freundin zu verbringen, dann, während die ganze Clique/Schule/Nachbarschaft nach Katrin sucht in den nächsten Wochen so zu tun, als wäre nichts gewesen, um dann, wenn der Winter vorbei ist, die mittlerweile verwesende Leiche irgendwo so zu verstecken, dass sie keiner mehr findet?
V.a., wenn er davon ausgehen muss, dass a) andere gesehen haben, wie Katrin bei ihm eingestiegen sind oder b) dass die Polizei aufgrund von Handyverbindungsdaten oder Aussagen Dritter (z.B. bei Christian von Tanja oder auch Katrins Eltern bei Martin) ziemlich schnell darauf kommen müsste, dass er derjenige war, bei dem Katrin zuletzt gesehen wurde? Heute wissen wir, dass die Polizei manche Orte und Personen erst sehr spät rekonstruieren konnte, aber das weiß Person X ja am Neujahrsabend mit einer Leiche auf der Landstraße stehend, nicht (und auch nicht in den nächsten Wochen). Und ob sich in den darauffolgenden Monaten wirklich die Gelegenheit zum unbemerkten Verbringen ergeben hat - die Polizei war ja schon recht präsent und die Nachbarn in so einem Dorf (und sicher auch Eltern, Geschwister, Freunde/Freundinnen) "angespitzt".

Deswegen: ja, klar, es kann sein, dass hier jemand emotionsloser war, als man es in einer solchen Situation erwarten könnte und mehr Glück hatte, als man für realistisch heißt, aber zusammen mit der schwachen Motivlage halte ich es einfach nicht für das wahrscheinlichste Szenario.