Peggy Knobloch

Das "Geständnis" des Ulvi ist vermutlich nicht an einem einzigen Tag entstanden, sondern hat sich im Verlauf der zahlreichen Befragungen nach und nach ergeben, bis es dann an einem Tag eher durch Zufall nach einem Ortstermin quasi nebenbei zu dem schlussendlichen Geständnis kam.

Wie man Filmberichten entnehmen kann, hatte man anscheinend ein Konzept für die Befragungen, was an sich normal ist, denn es muss ja auch mit einem gewissen System befragt werden. Nach der StPO hatte Ulvi jedoch das Recht die Aussage bei der Polizei zu verweigen. Er hätte aber, das nehme ich an, entweder bei der Staatsanwaltschaft oder bei einem Richter aussagen müssen.

Aufgrund der geistigen Behinderung des Ulvi wäre es meines Erachtens aus menschlichen Gründen
angebracht gewesen, sofort einen amtlichen Betreuer für den Ulvi zu bestellen und dafür Sorge zu tragen, dass Ulvi seine Aussagen im Prinzip nur im Beisein seines Anwaltes und Betreuers macht.

Über die ganze Ulvi-Diskussion vergisst man die eigentliche Thematik: PEGGY!
Ich hoffe, dass die Neuaufnahme und Herr Euler nicht nur dazu beitragen,
Ulvi freizuboxen, sondern auch das Mädchen zu finden.

Wenn ich lese, dass einen Monat nach ihrem Verschwinden einer SMS von ihr
kaum Beachtung geschenkt wurde, abgeschickt vom Handy eines "Eigentümers
aus dem persönlichen Umfeld", von dem auch "Flecken auf Peggy's T-Shirt auf
intensiven Kontakt" hindeuten - was immer das auch bedeuten mag -, dann
fragt man sich, wie groß das Interesse der ermittelnden Instanzen am Auffinden
des Mädchens ist.

Bemerkenswert ist auch, dass der Betreffende "aus dem persönlichen Umfeld"
behauptet, "nie mit den Erkenntnissen konfrontiert worden zu sein".
Und die Staatsanwaltschaft Hof gab seinerzeit aus "terminlichen Gründen"
keine Auskunft - bis heute. Vielleicht hat man sich so sehr darüber gefreut,
Ulvi als Täter mit Geständnis zu haben, dass man anderen Fakten keine
Beachtung mehr schenkte.

Diese Gemütlichkeit kann man an den Tag legen, wenn man Unkraut zupft,
aber nicht, wenn zu einem Verbrechen ermittelt wird.

Man hat sich lange genug darauf ausgeruht, Ulvi verurteilt zu haben.
Jetzt gilt es, ihn nicht nur auf Grund von Indizien, Zeugen, Zeitfenstern,
mangelnden Beweisen o.ä. frei zu bekommen, sondern vor allem zu
ermitteln, wer Peggy wie wohin gebracht hat, wer ein Interesse daran hatte
und welche Möglichkeit dazu und unter welcher Mitwisserschaft.

Wenn nicht, stelle ich die Kompetenz unserer Ermiittlungsbehörden
ernsthaft in Frage und mich selbst unentgeltlich zur weiteren Recherche zur Verfügung.

@Scipper
Natürlich nicht an einem Tag...die haben den gequält über Tage (er hat ja immer gesagt,er war es nicht).Er soll endlich die Wahrheit sagen(so wie sie ihm das eingeredet haben,soll die Wahrheit sein). ER war halt fix und fertig und hat dann erst die "Wahrheit",so wie die Kripo es konstruiert hat,gesagt.
War es aber wirklich Ulvis Wahrheit??? Eher wohl nicht!

@ramisha
Wenn Ulvi frei kommt,muß man ja wohl zwangsläufig in andere Richtungen ermitteln.Oder der Fall wird dann entgültig zu den Akten gelegt,was ich nicht hoffe.War da nicht noch etwas mit Urin an Peggys Kleidung vom Stiefvater gewesen,hat ein Gutachter das festgestellt? Ich weiß jetzt nicht mehr ,wo ich das gelesen habe,aber ich denke im Brief des Anwalts an DR Kröber?

@Cleo1956

Sehr richtig, es geht erstmal darum, dass gerichtlich überprüft wird (Wiederaufnahmeverfahren), ob Ulvi K. zu Recht oder zu Unrecht wegen Mordes zu lebenslänglicher Haft verurteilt wurde. Wir leben in einem Rechtstaat und aus dem Grund ist das sehr wichtig. Die Suche nach der seit fast 11 Jahren vermissten Peggy ist natürlich auch sehr wichtig. Die Vermisstensuche ruht jedoch, weil die gesamten Suchaktionen zu Land, zu Wasser und in der Luft zu keinem Erfolg geführt haben. Nur wenn sich herausstellt, dass Ulvi unschuldig ist, wird es eine neue Vermisstensuche geben. Bisher ist nicht zu erkennen, ob überhaupt noch jemand auf eigene Faust nach Peggy sucht, denn unter Suchen ist ein reales Suchen nach der Vermissten in Landstrichen, Wäldern oder Gewässern zu verstehen.

@Scipper
Komischer Weise ruht bein anderen vermissten Kindern die Suche nicht
und ich frage mich, warum sollte man Hinweisen nicht nachgehen.
Im Fall Madelaine wird nichts unversucht gelassen und für Peggy steht
schon der Grabstein.

Und - findet man Peggy - möglichst noch lebend - ist auch Ulvi rehabilitiert.

Die Suchaktion "zu Lande, zu Wasser und in der Luft" ist ja wohl nicht das
Einzige, was in Frage kommt. Schon mal auf die Idee gekommen, dass sie
sich außer Landes befindet?

Sich jetzt nur noch um Ulvi zu kümmern, gleicht einem Ablenkungsmanöver.

Man kann nur hoffen, dass die Ermittlungen bei einer Wiederaufnahme noch einmal von unverbrauchten Leuten ganz von vorne aufgenommen werden und wirklich alle Beweise und Zeugen brücksichtigt werden.

Aber dass nach vermissten Kindern die Suche nicht ruht, finde ich nicht. Nach einigen Jahren ist einfach alles abgesucht und es gibt keine neuen Hinweise: Debbie Sassen, Georgine Krüger oder Sandra Wißmann, um nur ein paar Mädchen zu nennen, nach denen auch nicht mehr intensiv gesucht wird. Ich denke Maddie ist da aufgrund ihrer Eltern eher die Ausnahme.

Bei Sassen, Krüger und Wißmann sitzt auch nicht jemand u.U. unschuldig ein.
Schon allein das sollte Grund für die Ermittler sein, weiter zu suchen.
Die Initiative muss ja nicht immer von den Eltern ausgehen.

Das Thema dieses Forum lautet zwar "Peggy Knobloch" - aber es geht natürlich auch um den Ulvi, der wegen Mordes an Peggy zu einer lebenslänglichen Haftstrafe veruteilt wurde. Es muss also erstmal durch ein Wiederaufnahmeverfahren gerichtlich geklärt werden, ob überhaupt ein Mord vorliegt und ob der Ulvi der Täter ist. Wenn Ulvi nicht der Täter ist, stellt sich die Frage wie der Fall weitergeht, denn damit wird ja nicht automatisch ein neuer Täter aus dem Hut gezaubert. In dem Moment, wo der Ulvi freigesprochen wird, wird der Vermisstenfall Peggy vermutlich von Anfang an ganz neu aufgerollt.

Wenn Peggy lebend gefunden wird, erübrigt sich eine Wiederaufnahme des Falls Ulvi,
ein neuer Mörder braucht auch nicht gesucht zu werden, nur ein Entführer.
Und den braucht man auch nicht suchen, den wird Peggy wohl kennen.

Selbst wenn Ulvi nicht der Täter sein sollte, halte ich die Wahrscheinlichkeit Peggy lebend zu finden, für äußerst gering.

Apropos "aufgerollt" - man hat den ganzen Fall von hinten aufgerollt, indem man
jemanden als Mörder einsitzen lässt, obwohl garkeine Leiche da ist.
Ein Mord ohne Leiche ist immer suspekt.

Eine Leiche, die einen Monat nach ihrem Ableben eine SMS mit nachvollziehbarem
Inhalt an ihre Mutter schickt, ist neu in der Kriminalgeschichte.

Und Du weißt so genau, dass diese SMS wirklich von Peggy ist, weil ...?

Wer könnte ein Interesse haben? Schon garnicht der Besitzer des Handys.
Und wer käme sonst an sein Handy?

Also auch wenn ich die Ermittler von damals nicht für besonders fähig halt, wurde der Spur in die Türkei nachgegangen und es hat sich daraus nichts ergeben! Vielleicht gab es so eine SMS auch gar nicht. Und wie schon vorher gefragt wurde, seine eigene Tochter lässt er in Deutschland und seine Stieftochter nimmt er mit????

Die Vermisstensuche nach Peggy im Freien ruht seit Jahren, weil kein Mensch privat und auf eigene Faust suchen geht, zumal niemand weiß, wo man nach der vermissten Peggy suchen gehen soll.

@Themis

Ich habe weder Peggys Stiefvater, noch die Türkei erwähnt, sondern den nachgewiesenen
Fakt, dass vom Handy des "Mannes aus dem persönlichen Umfeld" an eine Bekannte der Familie
die Nachricht gesandt wurde "Ich habe meine Mama schon lange nicht mehr gesehen".
Dass dem nicht gleich mit der erforderlichen Intensität nachgegangen wurde, spricht
für die Nachlässigkeit der Ermittler.

@Scipper
Ich rede ja auch nicht von einer Leichensuche.

@Scipper
Eben, dass ist das Problem, es wurde damals wirklich sehr weitläufig und genau nach ihr gesucht, wo sollte man, vor allem mehr oder weniger alleine nach ihr suchen. Ich denke nicht, dass sie in der näheren Umgebung zu finden ist.

@ramisha
Mit was ist denn dieser Fakt nachgewiesen?