Georgine Krüger - Tatverdächtiger vor Gericht

Guten Tag, ich verfolge einige Fälle schon länger, hab mich aber erst heute angemeldet, um auch mal meinen Senf dazuzugeben. Im Georgine gibt es fuer mich nur 2 mögliche, sinnergebende Szenarien. Das wäre erstens die Schulsituation. Sie hatte mehrere Verehrer,wurde aber wohl auch gemobbt von älteren Schülern. Wenn da einer gekränkt war und sie im Affekt aus Wut umbrachte, nachdem er sie weg lockte?
Das 2. wäre die Modelagentur. Nicht selten tummeln sich hier doch Päderasten, die zu fern Zugriff auf junge Mädels haben. Diese Agentur und all ihre Kontakte sind Mega interessant. Was wenn einer, der die Fotos dort gesehen hat und heiss auf sie war, sich einfach mit Visitenkarte der Agentur auf die Lauer legte, ihr versprach, sie sofort dahin zu bringen, dann hat sie schneller ihre Rolle ? Das sind zwei Sachen , wo ich sage, könnte sein. Den Faktor eines gänzlich Unbekannten schließe ich fuer mich aus. In der Straße am Mittag jemanden zu verschleppen erscheint mir unbemerkt eigtl unmöglich.

Schnukkes schrieb:Naja, ich meine sie war 11 Jahre alt

Nein, sie war 12, deutliches kindliches Aussehen, somit für den Täter als wehrlos eingescannt. GK ist eine ganz andere Kategorie, welche aufgrund ihres Aussehens selbstbewusst war und wohl auch so nach außen hin wirkte. Deshalb denke ich hier nicht an den gleichen Täter oder Handwerkermasche. Bremspedaltest klappt wohl auch nur bei ganz jungen unaufgeklärten Kindern, aber nicht bei einer 14-jährigen. Und es soll keine Kritik an deinen Theorien sein, welche durchaus auch zutreffen können, aber aus meiner Sicht sehr unwahrscheinlich sind ;)

Lingh schrieb:Sie hatte mehrere Verehrer,wurde aber wohl auch gemobbt von älteren Schülern. Wenn da einer gekränkt war und sie im Affekt aus Wut umbrachte, nachdem er sie weg lockte?

Möglich wäre es, aber jugendliche Ersttäter sind meistens einfach zu ungeübt und zu wenig durchtrieben um eine solche Tat so zu begehen, dass weder Zeugen noch Spuren vorhanden sind. Insbesondere hätte sich das auch in der Handykommunikation niedergeschlagen. Ein Affekttäter hätte ja die Tat nicht geplant und daher von vorneherein auch nicht auf die Vermeidung von Spuren geachtet.

All das passt nicht dazu dass das Handy frühzeitig und im heimischen Umfeld des Mädchens abgeschaltet wurde.

Kopernicus schrieb:Schnukkes schrieb:
Dort hieß es, dass an dem Tag in der Nähe ein Mann aufgefallen ist, der wohl ein anderes Mädchen angesprochen hat, ihm mal eben bei einer kleinen Arbeit zu helfen (Zollstock halten oder irgendsowas).
Das klappt mit einer frühreifen 14-jährigen nicht mehr.

Das würde ich auch so sehen.
Man liest immer wieder mal, dass die Masche die Hilfsbereitschaft der Kleinen auszunutzen funktioniert.
Dieser Täter suchte wohl ein junges Opfer um 10 Jahre.

frauZimt schrieb:Das würde ich auch so sehen.
Man liest immer wieder mal, dass die Masche die Hilfsbereitschaft der Kleinen auszunutzen funktioniert.
Dieser Täter suchte wohl ein junges Opfer um 10 Jahre.

Das funktioniert auch bei Großen - nennt sich Social Engineering... Den meisten Leuten fällt es schwer einen Gefallen abzuschlagen, wenn einer freundlich fragt.

falstaff schrieb:Möglich wäre es, aber jugendliche Ersttäter sind meistens einfach zu ungeübt und zu wenig durchtrieben um eine solche Tat so zu begehen, dass weder Zeugen noch Spuren vorhanden sind. Insbesondere hätte sich das auch in der Handykommunikation niedergeschlagen. Ein Affekttäter hätte ja die Tat nicht geplant und daher von vorneherein auch nicht auf die Vermeidung von Spuren geachtet.

All das passt nicht dazu dass das Handy frühzeitig und im heimischen Umfeld des Mädchens abgeschaltet wurde

Ja, das ist auch mein Gedanke.
Dass Georgine spurlos verschwunden ist, lässt vermuten, dass der Täter kein Gleichaltriger gewesen ist. Kopflos hat der Täter nicht reagiert- und sich wohl danach nicht auffällig verhalten.
Ein junger Affekttäter würde ja durch den Wind sein.

Da man aber gar nicht weiss, wo die Tat begangen wurde, wie und von wem könnte noch denkbar sein, dass der Täter einen Helfer angerufen hat und zusammen haben sie Georgines Leiche irgendwo verborgen, wo sie bisher nicht gefunden worden ist.
Dann gäbe es zumindest einen Mitwisser.

Aber ich vermute eher einen Einzeltäter, der zumindest halbwegs einen Plan hatte.

Für mich kommt auch das Szenario in Betracht dass Geogina auf dem Heimweg in einen der Innenhöfe/Hauseingänge gelockt wurde. So nah bei ihrem Zuhause möglicherweise auch von einer Person mit der sie schon einmal Kontakt hatte. Vielleicht hat sie die Person um Hilfe gebeten (helfen etwas in die Wohnung zu tragen). Das erklärt für mich auch warum keiner gesehen hat wie das Mädchen verschwunden ist. Die Familie hat ja erst am nächsten Tag Vermisstenanzeige erstattet hat, hatte der Täter genügend Zeit Georgina wegzuschaffen

Vermutungen möchte ich da nicht wagen, aber die "jugendlichen" Täter, die ihr entweder einen Denkzettel verpassen wollten oder auch der verschmähte Ex-Freund, kommen für mich da nicht in Frage. Auf den Hinterhof hätten sie Georgine locken können und der Streit hätte eskalieren können, aber wie haben sie dann die Leiche weg gebracht? Da hätten sie dann Hilfe von jemanden Älteren mit Auto gebraucht und ob das nicht jemanden aufgefallen wäre? Jemand aus der Nachbarschaft hätte auch das Problem gehabt. Können die Hinterhöfe befahren werden und sind nicht einsehbar aus den Wohnungen?

Dann eher doch gleich jemand mit Auto. Vielleicht erst in ein Gespräch verwickelt und dann irgendwie ins Auto gelockt (Fotos machen oder Fragen der Agentur klingt nicht so weit hergeholt). Das kann eine Zufallsbekanntschaft gewesen sein oder auch ein gezieltes Abfangen, die Handydaten vom Tag wird die Polizei aber wohl überprüft haben, z. B. ob es noch mehr Anrufe/SMS gab.

hedwigv schrieb:Das kann eine Zufallsbekanntschaft gewesen sein oder auch ein gezieltes Abfangen, die Handydaten vom Tag wird die Polizei aber wohl überprüft haben, z. B. ob es noch mehr Anrufe/SMS gab.

Das ist etwas worüber ich mir auch die ganze Zeit Gedanken mache. Ein Mädchen wie Georgine, muss doch tonnenweise digitale Kommunikationsdaten hinterlassen haben. Und die Polizei muss sich da durchgewühlt haben. Ich kann mir schlicht nicht vorstellen, dass sich dabei keinerlei interessanten Hinweise ergeben haben. Trotzdem wurde von der Polizei bist auf den ominösen Anruf kein einziger konkreter Hinweis erwähnt, den die Polizei gerne näher bestätigt hätte.

Ob man vielleicht mehrere interessante Hinweise hat, aber den FF bewusst offen halten wollte um zusätzliche Hinweise zu generieren um zu sehen ob sich einer der bekannten Hinweise verdichtet?

Ich denke, das mit dem Handy muss man gar nicht so überbewerten. Heut klar, hinterlässt jeder 1000e Spuren täglich. Aber das war 2006. Da hatten die wenigsten ein Smartphone, sondern Tastentelefone, mit denen man doch telefonierte und eine überschaubare Anzahl SMS verfasste, zumal als Schüler und viel Geld hatten die glaube ich auch nicht. Was, wenn der Akku abschmierte, als sie grade in die Zelle eintrat. Sie war ja immerhin mehr als 10 min eingelogged. Was wenn es doch ein Streit war? Ubd der Täter oder die einen Onkel, Bekannten etc. informierten, der früher im Osten lebte und sich daher im Brieselanger Wald auskannte? Es gab jde Menge Zuzug aus dem Umland damals seit der Wende, schon wegen der Arbeitslag.

Lingh schrieb:Ich denke, das mit dem Handy muss man gar nicht so überbewerten. Heut klar, hinterlässt jeder 1000e Spuren täglich. Aber das war 2006.

Hast Recht. Habe völlig vergessen was sich in den letzten 10 Jahren getan hat, mit Whatsapp , Instagramm etc. Das Mädchen hat ja sogar noch analoge Briefe für ihr Verehrer-Management eingesetzt!

Sie kann also tatsächlich Kontakte zu Männern gehabt haben, ohne dass jemand etwas davon mitbekommen hat. Heute wäre das so nicht mehr möglich, zumindest im Nachhinein könnte man da einiges finden.

Lingh schrieb:Sie hatte mehrere Verehrer,wurde aber wohl auch gemobbt von älteren Schülern. Wenn da einer gekränkt war und sie im Affekt aus Wut umbrachte, nachdem er sie weg lockte?

Die Schule, die sie besuchte (ist inzwischen mit einer anderen zusammengelegt worden), hatte seinerzeit den Schwerpunkt "Sonderpädagogik" und den Ruf, dass es unter den Schülern durchaus auch mal etwas rauher zuging. Dass ein Lehrer so einen Streit nach dem Unterricht noch weiter verfolgt erscheint durchaus glaubwürdig und es könnte auch ein Grund dafür sein, warum die Polizei diesen Aspekt so hervor hob.

Von der Bushaltestelle bis zum Wohnhaus geht man in 2 Minuten. 16 Minuten war das Handy in der Funkzelle eingeloggt, bevor es ausgeschaltet wurde. Das heisst, sie muss ca. eine Viertelstunde in der Gegend gewesen sein. Eher nicht in einem Auto, denn in diesem Bereich ist gerade Mittags viel los und man wäre wie auf einem Präsentierteller. Vermutlich wirklich eher in einer der Einfahrten, Höfe, Hinterhöfe oder Wohnungen in der Gegend. Denkbar wäre z.B. ein klärendes Gespräch unter Jugendlichen, das eskalierte, oder in der Tat eine Finte mit Agenturbezug. Das bevorstehende Casting wird sie schliesslich nicht nur ihrer Freundin erzählt haben. Da die Suche erst am nächsten Tag begann, war theoretisch auch recht viel Zeit, sie z.B. in der Nacht wegzuschaffen.

Die durch Suchhunde nach 3 Jahren gefundene Spur von Moabit nach Mühlenbeck halte ich für "sehr frei dargestellt". Der Weg führt mitten durch die Stadt quer über äusserst dircht befahrene Strassen etc. Ich vermute, man läuft einen vollen Tag bis zum Mühlenbecker See. Nicht wirklich glaubwürdig, dass das mit Suchhunden so abgelaufen wurde. Und sie selbst hätte dann ja wohl auch diesen Weg gehen müssen, um die Spur für 3 Jahre auf den Asphalt zu "brennen". Mir ist niemand bekannt, der diese Strecke je zu Fuss gelaufen wäre.

Kaietan schrieb:Die Schule, die sie besuchte (ist inzwischen mit einer anderen zusammengelegt worden), hatte seinerzeit den Schwerpunkt "Sonderpädagogik" und den Ruf, dass es unter den Schülern durchaus auch mal etwas rauher zuging.

Interessanter Aspekt - hatte Georgine denn einen sonderpädagogischen Bedarf?

Kaietan schrieb:Von der Bushaltestelle bis zum Wohnhaus geht man in 2 Minuten. 16 Minuten war das Handy in der Funkzelle eingeloggt, bevor es ausgeschaltet wurde. Das heisst, sie muss ca. eine Viertelstunde in der Gegend gewesen sein. Eher nicht in einem Auto, denn in diesem Bereich ist gerade Mittags viel los und man wäre wie auf einem Präsentierteller.

Gerade dann werden unauffällige Szenen leicht übersehen. Und ein Mädchen im Auto neben einem Mann, ist erstmal nicht sonderlich auffällig...

falstaff schrieb:Interessanter Aspekt - hatte Georgine denn einen sonderpädagogischen Bedarf?

Georgina ist in den letzten Jahren mehrmals umgezogen. Bei einem Schulwechsel mitten im Schuljahr wird man auch oft irgendwo einsortiert wo noch Platz ist. Vielleich gab es auch durch die Umzüge Schulprobleme

falstaff schrieb: Kaietan schrieb:
Die Schule, die sie besuchte (ist inzwischen mit einer anderen zusammengelegt worden), hatte seinerzeit den Schwerpunkt "Sonderpädagogik" und den Ruf, dass es unter den Schülern durchaus auch mal etwas rauher zuging.

Interessanter Aspekt - hatte Georgine denn einen sonderpädagogischen Bedarf?

Keine Ahnung. Nicht jeder, der so eine Schule besucht muss einen solchen Bedarf haben.

falstaff schrieb:Gerade dann werden unauffällige Szenen leicht übersehen. Und ein Mädchen im Auto neben einem Mann, ist erstmal nicht sonderlich auffällig...

Wenn das Auto dort 15 Minuten lang steht sind in der Zeit sicher einige Dutzend Passanten vorbeigelaufen - das fände ich schon recht riskant aus Tätersicht.

Kaietan schrieb:Wenn das Auto dort 15 Minuten lang steht sind in der Zeit sicher einige Dutzend Passanten vorbeigelaufen - das fände ich schon recht riskant aus Tätersicht.

Wenn die Tat von Anfang an geplant war, sicher. Aber es könnte ja auch sein dass der Täter erstmal versuchen wollte im Guten an das heranzukommen was er wollte. Als sie nicht willig war, brauchte er halt Gewalt...

In dem Parallelfall ist diese Leonie ja auch mitten am Tag in das Auto von zwei Unbekannten gestiegen. Die hatten ziemlich sicher etwas mit ihrem Verschwinden zu tun, wussten aber vorher noch nicht wie es ausgehen würde. Sonst hätten sie sie nicht einfach so vor Zeugen abgeholt.

Ich glaube generell, dass die Spürnasen da gern überschätzt werden. Vermutlich sind die Hunde im Auto stückweise transportiert worden. Selbst im Fall Inga, wo die Hunde ja recht frische Spuren vorliegen hatten , sind die ja angeblich bis über die A10 irgendwas gefolgt. Ich glaube, das ist mit Vorsicht zu genießen. Am ehesten einleuchtend ist tatsächlich die Sache mit der Fernsehrolle. Sicherlich wussten einige, auch Erwachsene?‘c von Georgines ausdrücklichem Wunsch und könnten sie so gelockt und auch benutzt haben . Ich muss mal sagen, die war ja auch fuer ihr Alter eine Wahnsinnserscheinung, groß, schlank, schöner Mund und tolle Augen. Schwer auszuschließen, dass das Fantasien beflügelt haben könnte- so traurig das zu sagen auch ist.

@falstaff
Mag sein. Ist ja auch Spekulation. Aber die Tatsache, dass sie noch 15 Minuten dort war, sie aber niemandem mehr aufgefallen ist obwohl dort viel los ist, spricht aus meiner Sicht eher gegen den Aufenthalt in einem Auto, das dort in der Strasse parkte. Ausschliessen kann man es aber natürlich nicht.

Kaietan schrieb:Mag sein. Ist ja auch Spekulation. Aber die Tatsache, dass sie noch 15 Minuten dort war, sie aber niemandem mehr aufgefallen ist obwohl dort viel los ist, spricht aus meiner Sicht eher gegen den Aufenthalt in einem Auto, das dort in der Strasse parkte. Ausschliessen kann man es aber natürlich nicht.

Die Auflösung von Funkzellen ist ja nicht Metergenau. Die können auch 10,15 Minuten lang gefahren sein und dann wurde erst das Handy ausgeschaltet, ohne dass es sich zwischendurch an einem anderen Handymasten anmeldete. Die können im Auto unterwegs gewesen sein, ohne diese Funkzelle zu verlassen.