Der tragische Tod von Tanja Gräff

@GanovenEde
Genau das meinte ich!Da ist Deine Lücke, informier dich über das Locardsche Prinzip und Lincoln Rhyme, wobei ersteres wichtiger ist ;) Sagt im Endeffekt das gleiche aus wie der Versuch den du beschreibst

Solosolistin schrieb:Sie in die Stadt zu bringen macht keinen Sinn.

Es muss ja auch nicht sein, dass sie in der Stadt abgelegt wurde. Aber es kann sein, dass ihr erst dort etwas zugestoßen ist, also auf dem Weg dort hin. Die Leiche hat er dann natürlich nicht in der Stadt versteckt, sondern mitgenommen. Und hat sie irgendwo - wie du schreibst - fern von Trier abgelegt. Aber das ist nur ne Idee von mir. Es muss so nicht gewesen sein. Wahrscheinlicher ist es auf jeden Fall, dass ihr schon vorher etwas passiert ist.

@Locard

Man muss mit dem Wort "Freund" aufpassen, denn darunter versteht man auch eine Liebschaft, auch wenn in diesem Falle aber mit "Freunde" eher nur Schulfreunde und Studienfreunde gemeint sind.

@Scipper
ja ich meinte ausschliesslich bekannte.
nunja, ich verabschiede mich für heute und hoffe, dass ihr noch weiterdiskutiert.

@Locard

Wenn ich mich recht entsinne, sind etwa 30% der Bevölkerung zu einigermaßen belastbaren und wahrheitsgemäßen Zeugenaussagen aus dem Gedächtnis fähig. 70% liefern fehlerhafte bis vollkommen falsche Aussagen.

Wobei das kein böser Wille ist bei dem die Leute vorsätzlich lügen, sondern die wirklich glauben, das gesehen/gehört zu haben, wovon sie berichten.

Die besagten 30% sind interessanterweise auch unter Alkoholeinfluss sehr gute Zeugen. (Es gab noch diverse andere Versuchsreihen in Pubs etc.).

Das Problem der Polizei ist eben: Man siehts dem Zeugen nicht an, zu welcher Gruppe er gehört.

@GanovenEde

Bei den Zeugen, die Tanja kannten, ist auszuschließen, dass sie eine "Fata Morgana" sahen. Diese 10 Zeugen kannten Tanja und sind sich daher sicher, dass sie Tanja auf dem Fest gesehen haben. Es gibt aber ingesamt rund 30 Zeugen, die Tanja auf dem Fest sahen. Man kann das nicht damit vergleichen, dass einer die Farbe von einem Auto nicht erkannte oder eine wildfremde Person nicht richtig sah. Es mag sein, dass drei Zeugen bei einem Blechschaden auf der Straße ein Auto verkehrt beschreiben, aber im Fall Tanja ist kaum anzunehmen, dass sich die rund 30 Zeugen alle geirrt haben. Rund 30 Zeugen bezeugten, dass Tanja auf dem Fest war. So steht es in einem Bericht vom 7. Juni 2010.

@Solosolistin

Ich gehe, aufgrund der verfügbaren Informationen (ich halte mich grundsätzlich an Veröffentlichungen seitens XY oder anderer seriöser Formate) ebenfalls von einem Szenario aus, bei welchem Tanja im direkten "Dunstkreis" der FH zu jemandem, der ihr nicht gänzlich unbekannt war, ins Auto stieg.

Und das war eben ein big Fail. Leider.

@Scipper

Ich bin absolut davon überzeugt, das Tanja auf dem Fest war. Zumahl sie den Zeugen persönlich bekannt war. Ich bin weiterhin absolut davon überzeugt, das ein Mann mit kurzen schwarzen Haaren (Südländer?) und ein - zumindest Peugeot-ähnlicher- Kleinwagen mit gelbem Nummernschild eine Rolle gespielt haben. Eben, weil da mehrere - unabhängig voneinander getätigte - Zeugenaussagen übereinstimmen bzw. sich gegenseitig bestätigen. (deswegen setze ich auch stark auf die Drachenhaus->Bauzaun-Aussagen)

Was mit Vorsicht betrachtet werden sollte, sind beispielsweise der Inhalt getätigter Telefonate oder der Inhalt geführter Gespräche.

@GanovenEde

Es gibt Personen, die bezweifeln, dass Tanja auf dem Fest war, obgleich 30 Zeugen sie dort sahen. Daher wies ich darauf hin, dass diese 30 Zeugen sicherlich keine "Fata Morgana" gesehen haben.

@Scipper

Wenn hier irgendjemand mit dem Schmierentheater á la trierbuffy oder radovan zips anfängt, bin ich raus. Ich hab die Seiten gelesen, bzw. youtube-veröffentlichungen gesehen. Das ist komplett unter aller Sau (den Angehörigen gegenüber) und noch nichtmal ansatzweise konsistent.

Nein. Es gibt sich bestätigende (unabhängig voneinander getätigte) Zeugenaussagen:

1. dass Tanja auf dem Fest war
2. dass sie zumindest Zeitweise in erwünschter/unerwünschter Begleitung eines unidentifizierten schwarzhaarigen jungen Mannes war
3. wahrscheinlich zwischen kurz nach 5 und halb 6, in einem Streitgespräch mit besagtem unidentifizierten Mann befindlich, auf dem Stuckradweg vom Drachenhaus richtung Shuttlebusse unterwegs war
4. der benannte Mann kurz nachdem er sich von ihr trennte aus/in gleicher Richtung mit einem Kleinwagen mit gelbem Kennzeichen in die gleiche Richtung fuhr

Dies betrachte ich (aufgrund der Schnittmengen - nennen wirs mal kleinster gemeinsamer Nenner) als gesetzt.

Was stimmt jetzt?
Wollte sie noch in die Stadt?
Auf dem FH Fest sagte Tanja "ich will nur noch heim"
Interessant wär dieser Zeuge in welchem Ton sie das gesagt hat.
Ruhig, Müde, Genervt, Ängstlich...

@GanovenEde

Richtig. Ich wollte nur verdeutlichen, dass rund 30 Zeugen Tanja auf dem Fest sahen. Denn wenn man aufgrund von Forschungsergebnissen zum Beispiel sagt, dass bei einem Autounfall fast jeder Zeuge die Farbe eines Autos anders beschreibt, sollte man beachten, dass es in diesem Fall Tanja nur darum geht, was diese 30 Zeugen und darüber hinaus die Zeugen am Bauzaun und Drachenhaus sahen. Der Hinweis, dass auf dem Fest viel getrunken wurde, ändert nichts daran, dass die Zeugen genau wissen was sie gesehen haben. Denn keiner war sturzbetrunken oder benebelt. Zudem war um 3 Uhr bereits der Biernachschub ins Stocken geraten oder mit langen Wartezeiten an den Bierständen verbunden.

@Scipper

Man sollte einfach das, was mehrere unabhängig voneinander berichten, auf Übereinstimmung, bzw. logische konsistenz überprüfen. Dann bekommt man den kleinsten gemeinsamen Nenner. Das sollte zumindest ein einigermaßen zuverlässiges Bild ergeben.

Beim berichteten Inhalt der Telefonate oder Aussagen wie: "Sie sagte, sie wolle da und da hin".... sollte man sehr sehr sehr vorsichtig sein. Da hängt viel vom Tonfall und der exakten Formulierung ab. Und das kann a) falsch interpretiert oder b) falsch erinnert werden.

Zeitangaben sind übrigens auch (neben Größen- und Altersangaben bei Personenbeschreibungen) ein extremer Fehlerfaktor. (nur so am Rande)

@GanovenEde

Es gab einst bei den Richtern diese alte Weisheit: Dreier Zeugen Mund tut die Wahrheit kund. Wenn also 30 Zeugen sagen, dass sie Tanja auf dem Fest sahen, dann ist anzunehmen, dass es stimmt.

Ein Freund von meinem Kumpel ( ich kennen den auch) hat laut seiner Aussage auf dem FH Fest mit Tanja geredet (beide zusammen früher auf dem Gymnasium gewesen). Auch kenne ich den Zeugen Tim und halte seine Aussagen für Glaubhaft. Daher ist auszuschließen das Tanja NICHT auf dem Fest war.

@GanovenEde

GanovenEde schrieb:Beim berichteten Inhalt der Telefonate oder Aussagen wie: "Sie sagte, sie wolle da und da hin".... sollte man sehr sehr sehr vorsichtig sein.

Laut einem Bericht fragte Tanja in die Runde (1 Mann und 2 Frauen) wie sie am besten in die Stadt kommen könne. Gemeint war der Weg zum Nikolaus-Koch-Platz. Die Frage hatte aber keinen Sinn, denn der Bus fuhr ja dorthin. Und der Fußweg dorthin dürfte Tanja auch bekannt gewesen sein.

@Scipper

Eben. Und was Telefonate, "Lass Tanja in Ruhe" oder andere mündliche Berichte angeht, gibts jeweils nur einen Zeugen. Vielleicht sagte der unbekannte Begleiter ja auch "Lass uns doch mal kurz in Ruhe" oder ähnliches... vielleicht in nicht ganz so agressivem Tonfall.... alles kann, nix muss.

Dafür, dass Tanja und ihr Begleiter vertraut/bekannt wirkten, gabs zumindest schonmal zwei bzw. drei Zeugen.

@Scipper

Scipper schrieb:Laut einem Bericht fragte Tanja in die Runde (1 Mann und 2 Frauen) wie sie am besten in die Stadt kommen könne. Gemeint war der Weg zum Nikolaus-Koch-Platz. Die Frage hatte aber keinen Sinn, denn der Bus fuhr ja dorthin. Und der Fußweg dorthin dürfte Tanja auch bekannt gewesen sein.

Die berichtete Frage "Wie komm ich am besten zum Mickey-Maus-Koch-Platz" egal, in welcher Intention, ob bezüglich des Verkehrsmittels oder bezüglich der Route kommt mir auch... sagen wir mal ... "seltsam" vor. Gelinde gesagt sehr seltsam.

@GanovenEde

Ob nun bekannt oder gerade kennen gelernt. Der Alkohol enthemmt und man hat schneller Vertrauen auch zu wildfremden Personen. Bei mindestens 10.000 Besuchern wird nur Kommissar Zufall helfen, den Fall zu lösen. Das ist mit normalen kriminaltechnischen Mitteln nicht möglich, hier wurde alles ausgereizt, bis hin zu Geisterbeschwörung.

Mein ganzes Mitgefühl gilt der Familie. Auch empfinde ich tiefes Mitleid für ihre engen Freunde und Bekannten, welche nach wie vor bei einigen Leuten hier in der Region unter Generalverdacht stehen, da spielt es auch keine Rolle, dass ALLE auf linksgedreht, geprüft und von jedem Verdacht befreit wurden, es gibt Menschen ... die glauben nur das, was sie wollen :( das macht mich manchmal böse.

@GanovenEde

Im Gegensatz zu dieser Frage nach dem Weg zum Nikolaus-Koch-Platz soll Tanja aber einem anderen Zeugen am Telefon gesagt haben, dass sie mit dem nächsten Bus zur Porta Nigra kommen wolle. Hier muss man sich fragen: Wie kann das denn sein? Oder anders gesagt: Wie passt das denn zusammen?

Die Sache könnte so sein: Zuerst nahm Tanja an, dass die "Clique" am Nikolaus-Koch-Platz war. Also wollte sie zum Nikolaus-Koch-Platz. Nach dem Telefonat um 4:13 Uhr wusste Tanja jedoch, dass die Gruppe an der Porta Nigra stand. Also wollte sie logischerweise mit dem Bus schnell zu Porta Nigra.