So, liebe Kriminalfreunde!
Ich darf mich nun auch zu Wort melden, nachdem ich seit über einem Jahr stiller und begeisterter Mitleser dieses Threads bin.
Ich hatte am gestrigen Tage die Gelegenheit, als Nicht-Rheinländer die schöne Stadt Trier zu besuchen und mir auch gleichzeitig einen realistischen Eindruck der wichtigsten Locations dieses Falles zu machen. Als persönlichen Beitrag zu dieser Diskussion möchte ich nun meine Erfahrungen und Eindrücke hier hinterlassen, um dem ein oder anderen, der nicht in der Lage ist die Örtlichkeiten zu besuchen, eine bessere Vorstellung der Abläufe und Örtlichkeiten zu ermöglichen.
Ich kann vorwegnehmen, dass ich nach den heutigen Eindrücken vor Ort für mich persönlich fast ausschließe, dass eine junge Frau nach einer ausgedehnten Party-Nacht alleine, in Dunkelheit/Dämmerung an die bekannte Absturzstelle wandert, um dort über den Zaun zu steigen und letztendlich tragischerweise abstürzt.
Ich beginne mit dem wohl bekanntesten Ort dieses Falles, der Absturzstelle, die ich zu Fuß über den Felsenpfad vom bekannten Weißhaus aus erreicht habe. Dieser Weg, vom Weißhaus bis zur Absturzstelle, dauert zu Fuß höchstens 6-7min und kam mir persönlich äußerst kurz vor. Der Felsenpfad ist bei ebenen Flächen so gut wie nicht gesichert, verläuft teilweise aufsteigend treppenartig über Stock, Stein und Wurzelwerk und ist meiner Meinung nach, ohne künstliche Beleuchtung in der Dunkelheit nicht angenehm und stolperfrei zu bewältigen, da schon bei Helligkeit die Gefahr besteht, zu stolpern und in Richtung Abgrund zu stürzen. Hier muss ich allerdings dazu sagen, dass die ansteigenden Bereiche mit bekanntem Zaun gesichert sind. Als ich vor Ort war, wurde mir trotzdem immer wieder bewusst, dass es neben mir ohne Zaun teilweise 50m in die Tiefe geht. Das Gefälle Richtung Abbruchkante ist relativ steil, leider ist das auf Fotos oder Videos nicht wirklich erkennbar.
Original anzeigen (3,6 MB)Hier im Thread existiert das Video eines "schnaufenden" Bergsteigers, der das sogenannte "Chillplateau" abläuft und schließlich an der süd-westlichen Seite der Absturzstelle landet. Hierzu muss ich sagen, dass ich selbst am hellichten Tag keinen Fuß auf das "Chillplateau" gesetzt habe, da dort besonders an der Kante meiner Meinung nach ein falscher Tritt, ein Ablösen von Gestein oder ein Abrutschen von Laub und Bodenbelag ausreichen würde, den sicheren Absturz zu erleben. Nichts für mich und ich denke auch nichts für vernünftige Leute, die an ihrem Leben hängen. Hier die Stelle an der der Zaun beginnt und es rechts Richtung Abbruchkante geht.
Original anzeigen (3,9 MB)Der Weg steigt anschließend treppenartig an und mündet in der bekannten Absturzstelle.
Original anzeigen (3,5 MB)Dort wo der moosbedeckte Baum unmittelbar hinter dem Zaun liegt, kann man sicherlich stehen und auch gehen, mir erschließt sich allerdings nicht wirklich, warum man das tun sollte. Dennoch konnte ich im Bereich des Chillplateaus die ein oder andere "Idee eines Trampelpfades" erkennen.
Original anzeigen (3,4 MB)Original anzeigen (3,4 MB)Original anzeigen (3,8 MB)Der Bereich hinter dem Zaun an der unmittelbaren Absturzstelle kann sicherlich betreten werden, nachdem man den Zaun überstiegen hat oder den Weg an unserem moosbedeckten Baumstamm vorbei genommen hat. Ich kann nach meinem persönlichen Eindruck aber sagen, dass mich keine zehn Pferde dazu gebracht hätten den Zaun zu übersteigen oder den Bereich hinter dem Zaun auch nur zu betreten, da dieser Bereich steil abfällt und höchstens 2 Meter nach vorne reicht. Auch hier kann ich nur wieder auf den risikoreichen Bodenbelag eingehen, der ein freiwilliges Aufhalten an dieser Stelle meiner Meinung nach bei klarem Verstand und Lebensfreude unmöglich macht. Auch hier ist das Gefälle auf dem Bild leider nicht realitätsgetreu erkennbar.
Original anzeigen (3,3 MB)Original anzeigen (3,7 MB)Original anzeigen (4,1 MB)Der Zaun geht mir, als über 1,80m großem Menschen, bis zur Brust und ist meiner Meinung nach zu hoch um dort drüber zu fallen oder sich locker gemütlich drauf zu setzen. Ich habe der Vollständigkeit halber den Bereich zwischen Boden und Zaun fotografiert und zum "Größenvergleich" einen mittelgroßen Baumstamm in die Lücke gelegt. Nach meinem Empfinden hätte mein Körper dort nur unter Einwirkung von Gewalt unten drunter durch gepasst. Einen schlankeren Körper könnte man -vielleicht- mit Aufwand und nicht ohne Spuren durchbekommen. Das nur zur Info, weil es glaube ich in der letzten Zeit hier mal angesprochen wurde.
Original anzeigen (4,3 MB)Original anzeigen (4,0 MB)Läuft man von dieser Stelle ca. 10 - 15 Meter weiter Richtung Nord-Ost, also an der mutmaßlichen Absturzstelle vorbei, ein wenig den Berg hinauf, kommt nach etlichem Gebüsch hinter dem Zaun folgendes "Plateau".
Original anzeigen (3,9 MB)Original anzeigen (4,2 MB)Dieses Plateau ist bedeckt mit allerlei Gehölz und verläuft treppenartig nach unten. Diese Stelle könnte ich mir als Platz oberhalb der hier im Thread öfter genannten "Chillhöhle" vorstellen. Ich konnte allerdings nichts der gleichen erkennen und war auch hier der festen Überzeugung, dass niemand bei klarem Verstand und Lebensfreude den Zaun übersteigt. Hier nochmal der gesamte Bereich der Absturzstelle als Panorama.
Original anzeigen (3,4 MB)Läuft man nun von der Absturzstelle zurück Richtung Weißhaus den Felsenpfad entlang, erreicht man nach gefühlten zwei Minuten eine Art Aussichtsstelle, an der der Weg einen 90 Grad Knick macht. Dieser Bereich ist ebenfalls wieder eingezäunt von einem massiven Metall-Zaun und übertrifft in der Aussicht auf das Trierer Zentrum und die Mosel weit die Möglichkeiten der Absturzstelle. Sollte also jemand daran interessiert sein, die schöne Aussicht auf Trier zu genießen, begibt er sich meiner Meinung nach ziemlich sicher lieber an diese Stelle, als an die Absturzstelle. Folgendes Bild zeigt die o.g. Aussicht. Oben genannten Weg von der Absturzstelle zu diesem Aussichtspunkt habe ich ebenfalls in einem Video festgehalten. Dieses folgt, sobald ich weiß, wie Videos hochgeladen werden.
Original anzeigen (3,1 MB)Läuft man nun weiter ca. 5min den Weg zurück, kommt man am Weißhaus und dessen Parkplatz raus. Zwischen Mosel und Weißhaus ist eine Art Park angelegt, der sich meiner Meinung nach gut zum "Chillen" auf der Wiese eignet. Hier noch ein paar Bilder dieses Bereiches.
Original anzeigen (3,6 MB)Original anzeigen (3,6 MB)Original anzeigen (3,2 MB)Original anzeigen (3,7 MB)Folgendes Bild zeigt den Bereich zwischen Weißhaus und Moselufer/Felsenkante. Hier sind große Wiesenflächen. Meiner Meinung nach auch wieder ein angenehmerer Bereich zum Aufenthalt, als die Absturzstelle.
Original anzeigen (3,8 MB)Wieder weiter am Weißhaus vorbei folgt eine riesige Wiesenfläche mit Aussichtsplateau. Hierbei handelt es sich um das "Aussichtsplateau des Weißhauses" mit unterhalb liegenden Häusern. Genau unterhalb dieses Plateaus haben meiner Meinung nach die bekannten Hausdurchsuchungen in der Bonner Straße stattgefunden. Auch die folgenden Bilder sind meiner Meinung nach Beweis dafür, dass auch diese Stelle in Sachen Aussicht und Chillfaktor eindeutig attraktiver ist, als die Absturzstelle am Felsenpfad. An dieser Stelle zwischen Weißhaus und dem Aussichtsplateau stand meines Wissens auch die Bergstation der Kabinenbahn, wovon allerdings nichts mehr zu sehen ist.
Original anzeigen (3,7 MB)Original anzeigen (2,9 MB)Original anzeigen (2,6 MB)Original anzeigen (3,3 MB)Original anzeigen (3,2 MB)Läuft man nun von diesem "Weißhaus-Aussichtsplateau" eine Steintreppe hinunter Richtung FH-Gelände, kommt man genau an der Ecke des Rosengartens raus. An dieser Stelle gibt es einen Fußweg runter in die Stadt, dessen Namen ich leider nicht kenne. Über das Gelände des Rosengartens könnte man nun ganz unkompliziert zurück Richtung Wildfreigehege/Drachenhaus und Stuckradweg. Auch hier wieder ausladende Wiesenflächen.
Original anzeigen (4,1 MB)Noch mal zu dem aus Videos bekannten Waldweg, der direkt an der Absturzstelle mündet und bewiesenermaßen mit dem Auto befahrbar ist. Hier kann ich sagen, dass es aufgrund der Begebenheiten vor Ort meiner Meinung nach äußerst auffällig wäre, dort mit dem Auto in den Wald zu fahren. Ich schließe allerdings nichts aus. Der Weg schien mir äußerst uneben und teilweise steil ansteigend.
Original anzeigen (4,4 MB)Platz für ein Auto wäre hier trotzdem allemal.
Original anzeigen (4,0 MB)Parkplätze bzw. Stellen um Luxemburger Peugeots oder auch andere Kraftfahrzeuge oberhalb der Felsen abzustellen gibt es reichlich. Allein der Parkplatz des Weißhauses hat Platz für etliche Autos, geschweige denn der Fahrbahn- oder Waldrand. Ich kann allerdings keine Aussagen zur Fest-Situation 2007 oder zur allgemeinen Parkverbots-Situation machen.
Das Wohngebäude der Bonner Straße 74 erscheint relativ unspektakulär und abgewohnt. Auch hier hätte ich mir die ganze Location weitaus größer vorgestellt. Der auftseigende Weg Richtung "Verbindungshaus" ist nicht direkt von der Bonner Straße befahrbar. Man muss sich erst über eine Art "Privatparkplatz" bewegen um dann den Weg nach oben anzutreten. Auch hier wäre ein Besuch des Grundstückes neben Haus 74 relativ auffällig. Den Weg nach oben habe ich nicht erkundet.
Original anzeigen (2,8 MB)Zu guter Letzt noch ein Panorama des Festgeländes, an dem der bekannte Getränkestand gestanden haben muss. Die Parkhäuser sind weg. Nord-Östlich sind große, neue Parkflächen angelegt.
Original anzeigen (3,7 MB) Noch etwas allgemeines zu meinen Erfahrungen dieses Ausfluges. Ich perönlich hätte mir die Örtlichkeiten vor meinem Besuch etwas weitläufiger vorgestellt. Sicherlich sind knapp ein Kilometer zur Absturzstelle ein relativ weiter weg. Dennoch bin ich nach meinem Besuch der Auffassung, dass dort oben alles relativ zügig zu Fuß zu erreichen ist und mit dem Auto noch viel schneller. Dennoch bin ich persönlich der Meinung, dass es auf dem Weg vom FH-Gelände zur Absturzstelle weitaus interessantere Stellen gibt, um sich dort aufzuhalten und den Abend ausklingen zu lassen. Auch meine weibliche Begleitung widerspricht der Idee deutlich, dass eine junge Frau dort "nachts" im Dunkeln/Dämmerung alleine unterwegs wäre.
Ich gehe in meiner bescheidenen Meinung, nach meinem Besuch vor Ort, davon aus, dass TG höchstwahrscheinlich in Begleitung gewesen sein muss, bzw. an besagter Stelle verabredet gewesen sein muss, oder sich in der Hoffnung an besagte Absturzstelle begeben haben muss, dort Freunde/Bekannte zu treffen.
Auf eine genaue Theorie der Vorkommnisse nach dem FH-Fest 2007 möchte ich mich aber nicht festlegen. Dazu gibt es euch!
Seid friedlich und vertragt euch, damit ich auch zukünftig was spannendes zu lesen bekomme. :-)
Gruß
Krusovice
PS: Dieser Beitrag beschreibt verständlicherweise meine persönlichen Eindrücke der Begebenheiten vor Ort im Jahre 2015. Seit 2007 kann sich selbstredend einiges verändert haben.