vielefragen schrieb:dünne synthetische pullis brauchen allerdings den platz von höchstens 2 zigarettenschachteln.
@vielefragenDas trifft zu. Laut PK und Urban trug sie einen Pullover aus synthetischem Material.
Dazu eine kleine Stoffkunde, falls es interessiert.
Quelle:
http://www.stoffbude.com/Materialkunde-Stoffe "Vom Material her (also den "Textilfasern") kann man Bekleidungsstoffe ganz grob in 4 Gruppen einteilen:
Naturfasern mit pflanzlichem Ursprung (Baumwolle, Leinen, Ramie)
Naturfasern mit tierischem Ursprung (Wolle vom Schaf oder anderen Tieren, Seide)
Chemiefasern mit natürlichem Ursprung (z.B. Viskose, Modal)
Chemiefasern mit synthetischem Ursprung (z.B. Polyester, Polyacryl, Elasthan)"
Zu den Chemiefasern im Detail:
"Viskose (Abkürzung CV, manchmal auch VI)
Viskose wird aus natürlicher Zellulose hergestellt, also aus pflanzlichen Zellen. Meistens werden diese aus Buchenholz gewonnen, manchmal auch aus Fichten-, Pinien- oder Eukalyptusholz. Immer mehr im Kommen ist auch die Herstellung von Viskose aus Bambusfasern.
Die chemische Zusammensetzung dieser Fasern ähnelt der Baumwolle. Viskose ist daher eigentlich ein natürliches Material. Jedoch nicht wirklich, denn das Ausgangsmaterial (Holz) st zwar rein natürlichen Ursprungs, aber die Fasern selbst werden industriell auf chemischer Basis hergestellt und sind nicht (wie die der Baumwolle) natürlich gewachsen.
Man kann daher sagen, dass Viskose eine Kunstfaser mit natürlichem Ursprung ist. Sozusagen das Beste aus beiden Welten. Vom Tragegefühl und Verwendungszweck her kann man Viskose mit Baumwolle vergleichen, allerdings hält sie nicht so warm (was im Sommer ein Vorteil, im Winter ein Nachteil ist). Energie- und Wasserverbrauch bei der Herstellung von Viskosestoffen ist wesentlich geringer als bei Baumwolle, auch entfallen die beim Baumwollanbau sehr oft eingesetzten Herbizide und Pestizide.
Viskose ist wie Baumwolle nicht knitterfrei. Gewebte Stoffe fallen jedoch besser, da Viskose weniger steif wie Baumwolle ist. Weiterer Vorteil der Viskose im Vergleich zur Baumwolle: sie lässt sich besser mit Farbe bedrucken und die Farben sind haltbarer (auch nach wiederholtem Waschen). Dafür braucht sie ähnlich lang zum Trocknen wie Baumwolle. Ein Nachteil der Viskose ist etwas, was man sonst von Seide kennt: wenn eine Stelle nass wurde, bleiben nach dem Trocknen leichte Wasserränder zurück. Diese fallen allerdings nur bei hellen uni Stoffen auf und auch da nur wenig. Bei bedruckten oder melierten Stoffen merkt man davon nichts. Auch bei dunklen Stoffen fallen sie kaum auf. Beim nächsten Mal Waschen verschwinden die Wasserränder ohnehin.
Modal (Abkürzung CMD)
Modal ist sowas ähnliches wie Viskose. Das Grundmaterial ist jedoch ausschliesslich Buchenholz. Die Herstellung ist, verglichen mit Viskose, leicht abgeändert, sodass Modal etwas fester ist, eine bessere Feuchtigkeitsaufnahme hat und schneller trocknet. Wie Viskose ist auch Modal keine Synthetikfaser, sondern eine Kunstfaser mit natürlichem Ursprung.
Polyester (Abkürzung PES)
Polyester ist eine reine Kunstfaser, deren Ursprung Erdöl ist. Es ist sehr reiß- und scheuerfest und nimmt kaum Feuchtigkeit auf. Polyester ist die in der Bekleidungsindustrie am häufigsten eingesetzte Kunstfaser, da es viele tragefreundliche Eigenschaften hat, sich zu Stoffen mit ganz unterschiedlichem Aussehen und Eigenschaften verarbeiten lässt und (derzeit noch) relativ preiswert in der Herstellung ist.
Ausserdem lässt es sich hervorragend einfärben. Dies jedoch nur bei der Herstellung in der Textilindustrie, nicht in der heimischen Waschmaschine. Während des Herstellungsprozesses ist es möglich, die Fasern entsprechend einzufärben bzw hinterher zu bedrucken. Dabei kommen spezielle Farbstoffe zum Einsatz, die in riesigen Bottichen bei hohen Temperaturen verarbeitet werden. Solche Farben kann man als Privatperson aber weder kaufen noch verarbeiten.
Polyester wird auch unter verschiedenen Handelsnamen vertrieben (z.B. Trevira, Polarguard, Diolen, Thermolite, Vestan). Polyester wird oft so verarbeitet, dass es aussieht wie Baumwolle, Leinen oder Seide, sodass man schon genau hinschauen muss, um den Stoff als Polyester zu enttarnen. Der Nachteil ist die geringe Feuchtigkeitsaufnahme. Das kann ein Nachteil sein (Schweiss wird nicht aufgesaugt), aber auch ein Vorteil (nassgewordene Bekleidung ist schnell wieder trocken). Polyester knittert wenig bis überhaupt nicht und kommt daher ohne zeitaufwendiges Bügeln aus.
Polyamid (Abkürzung PA)
Polyamid ist wie Polyester eine Kunstfaser auf Erdölbasis. Polyamid ist sehr elastisch und knittert wenig. Polyamid wird v.A. zur Herstellung von Feinstrümpfen ("Perlons") verwendet. Bei "normalen" Bekleidungsstoffen wird Polyamid weniger verwendet und wenn, dann meist nur in kleineren Anteilen. Handelsnamen für Polyamid sind Nylon, Perlon, Dederon (letzteres ist bekannt als Material für Einkaufsbeutel).
Polyacryl (Abkürzung PAN oder PC)
Polyacryl ist wie Polyester eine Kunstfaser auf Erdölbasis. Polyacrylfasern sind sehr bauschig und haben einen wollähnlichen Charakter. Daher wird Polyacryl gerne zur Herstellung von Pullovern, Decken u.ä. verwendet. Das Material hält sehr gut die Wärme, knittert kaum, lässt sich (wie Polyester) bei der Herstellung gut einfärben, ist elastisch und weich. Polyacryl wird häufig Wolle beigemischt, um die guten Eigenschaften beider Fasern zu kombinieren. Denn im Gegensatz zur Wolle läuft Polyacryl nicht ein, lässt sich gut bei 30 Grad in der Maschine waschen und trocknet schnell. Handelsnamen für Polyacryl sind z.B. Dralon, Orlon, Dolan. Eigentlich heisst es auch nicht Polyacryl, sondern Polyacrylnitril.
Polyurethan (Abkürzung PU)
Polyurethan ist wie Polyester eine Kunstfaser auf Erdölbasis. Polyurethan ist eine stark elastische Faser. Polyurethan wird normalerweise nicht rein verwendet, sondern anderen Fasern beigemischt, um diesen Elastizität zu geben. Polyurethan ist der Hauptbestandteil von Elasthan und Spandex.
Polyurethan kann auch aufgeschäumt werden und findet in dieser Form auch in der Textilindustrie Verwendung. Kunstleder z.B. besteht meist aus aufgeschäumten Polyurethan, das auf einen textilen Untergrund aufgetragen wurde, dabei kann auch eine Struktur hineingedrückt werden, sodass es wie echtes Leder aussieht. Auch können Regenmäntel und Gummistiefel auf diese Weise hergestellt werden.
Elasthan (Abkürzung EL oder EA)
Elasthan besteht zum größten Teil aus Polyurethan und ist eine stark elastische synthetische Faser. Handelsnamen sind z.B. Lycra und Dorlastan. Elasthan wird normalerweise nicht rein verwendet, sondern anderen Fasern beigemischt, um diesen Elastizität zu geben. Elasthan lässt sich (wie Polyester) bei der Herstellung gut einfärben. Verwendet wird es in Textilien, die dehnbar und bequem sein sollen. Elasthan steckt z.B. in Jerseystoffen und Badeanzugstoffen, jedoch auch in manchen Baumwollstoffen."