Der tragische Tod von Tanja Gräff

@Scipper
Der Peugeotfahrer muss gewusst haben dass man ihm morgens auf dem Stuckradweg sah, der Zeuge Bauzaunhelfer sah ihn durch das geöffnete Autofenster, also muss er umgekehrt auch den Zeugen gesehen haben und konnte die entsprechenden Schlussfolgerungen ziehen.

Es mag sein, dass ein Täter an den Tatort zurückkehrt, aber dies auch noch mit dem Tatfahrzeug zu tun grenzt an Eselei, mag sein, dass soviel Dreistigkeit und Dummheit für möglch gehalten wird. Ich denke nicht dass jemand ein derariges Risiko eingegehen würde.

Die Suche im Silbersee fand in etwas zeitgleich mit der Übergabe der Spendengelder im Trierer Rathaus statt. Dies nur als ergänzender Hinweis zu obigem Filmbeitrag von Antenne West.

meermin schrieb:Der Peugeotfahrer muss gewusst haben dass man ihm morgens auf dem Stuckradweg sah, der Zeuge Bauzaunhelfer sah ihn durch das geöffnete Autofenster, also muss er umgekehrt auch den Zeugen gesehen haben und konnte die entsprechenden Schlussfolgerungen ziehen.

Gegenargument:
Wenn dem so wäre, hätte er sie doch auch garnicht erst umgebracht (wenn man mal davon ausgeht)? Da lebte sie ja noch. Und er wusste ja auch schon da, dass er gesehen wurde! Wenn er also so schlau ist, wieso hat er sie dann vermeintlich umgebracht, wenn er wusste, dass er gesehen wurde?!

@pinkman

Sehr richtig. Die meisten jungen Leute haben nur ein Auto. Und daher kann der junge Mann durchaus weiter mit seinem Peugeot durch die Hockweiler Gegend gefahren sein. Denn es wurde nicht öffentlich nach dem Peugeot gesucht. Der Peugeotfahrer konnte bis Mitte Juli 2007 ungehindert durch die Gegend fahren. Denn die hiesige Bevölkerung wusste bis dahin nicht, dass ein dunkler Peugeot gesucht wurde.

Ich denke sowieso, dass Tanja am Samstag noch lebte und von einem Zeugen in Homburg gesehen wurde .

Daher gebe ich dir völlig Recht, es wäre sehr dumm vom Täter gewesen Tanja in dem Peugeot umzubringen, vor allem dann, wenn er zu ihrem näheren Bekanntenkreis gehört und in Trier studiert oder gelebt und sein Auto dort gemeldet gewesen wäre.

Und überhaupt, wenn alles so einfach und der Täter derart unbedacht gewesen wäre, wieso ist der Fall immer noch nicht gelöst?

Die Suche am Silbersee fand am 6. Dezember 2007 statt. Aber der Zeuge (Rentner) hatte den Peugeot ein halbes Jahr vorher am Silbersee gesehen. Und zwar vermutlich am 6. oder am 7. Juli 2007. Da die Suche nach dem Peugeot geheimgehalten wurde, hat er nicht gewusst, dass ein Peugeot gesucht wird. Denn das stand erst ab dem 17. Juli 2007 in der Zeitung. Wie ungenau die Suche war, erkennt man daran, dass der dunkelblaue Peugeot am Silbersee der Polizei ja offenbar gar nicht aufgefallen ist. Denn wie die Polizei wirklich nach einem Peugeot suchte, hätte nicht der Rentner, sondern die Polizei diesen Peugot am Silbersee entdecken müssen. Die Polzei hat aber nur die in Trier studierenden Studenten aus Luxemburg nach ihren Autos befragt. Kein Wunder, dass der Peugeot bis heute nicht entdeckt worden ist. Der Fahrer des Peugeots muss ja kein Student gewesen sein. Studenten fahren meistens mit dem Fahrrad.

Für mein Empfinden ist der Fall mit "geplanter Tat" oder ähnlichem einfach nicht vereinbar. Da gibts tausende unauffälligere Vorgehensweisen.

Wie geplant wäre es denn bei der Pfandtheorie gewesen. Wir nehmen TG als Geisel rufen ihre Freunde an, die dann natürlich wissen, dass wir sie gefangen halten. Im nachhinein bringen wir sie um, und hoffen mal darauf, dass keiner von den Freunden etwas ausplaudert, oder wie?!

@meermin

meermin schrieb:Und überhaupt, wenn alles so einfach und der Täter derart unbedacht gewesen wäre, wieso ist der Fall immer noch nicht gelöst?

Die meisten Fälle wirken zuerst alles sehr einfach, aber dieser Fall Tanja Gräff ist hoch kompliziert. Denn die Polizei hat zwar 3000 Hinweise erhalten, aber sie hat keine heiße Spur. Der Peugeot am Silbersee muss nichts mit dem Fall Tanja zu tun haben, aber auszuschließen ist es auch nicht.

@pinkman

Ich gehe von einer ungeplanten Tat aus, von einem Einzeltäter, der "ad hoc" gehandelt hat. Daher ist der Fall schwer aufzuklären. Das Verstecken der Leiche nach der Tat geschah allerdings nicht einfach und unüberlegt. Denn der Täter hat sich damit offenbar sehr viel Arbeit (Mühe) gemacht. Er hat die Leiche vom Tatort weggebracht. Der tatort muss auf dem Weg liegen, denn Tanja einschlagfen wollte, also denmbarerweise zwischen trier und Koringen oder am Silbersee, falls er ein paar Kilometger weiter fuhr, weil er auf der Landstraße nicht anhalten wollte. Der Weg von der FH ins Stadtgebiet ist kurz. Das sind nur 1200 bis 1500 Meter. Dort war zuviel Betrieb an dem Tag, wegen dem Sommerfest. Die Tat geschah eher nach der Durchfahrtz druch trier, auf der freien Strecke, wo eben an dem Morgen nicht viel Betrieb war, wegen dem Feiertag (Fronleichnam). Nur an Werktagen fahren dort viele Autos am Morgen zur Arbeit nach Trier. Nicht aber an dem Feiertag. An diesem Tatg schien die Sonne und es war ab 5 Uhr bereits hell. Daher kann, wenn die Tat im Freien geschah, nur ein abgelegener ort als Tatort in Frage kommen. Also zum Beispiel die Gegend dort auf den Höhen, wo nur Felder und Wiesen und Wälder sind. ich meine damit die gegend um den Silbersee herum.

@Scipper
sehe ich auch so. Aber das mit dem Verstecken sehe ich etwas anders. Da braucht man nicht viel. Ein Spaten genügt. Dann zB in den Wald fahren, die Leiche begraben. In einer Stunde erledigt, und keiner wird sie finden.

Aber er hat sich sicherlich einige Gedanken zum Thema "Verstecken" gemacht, da hast du recht.

@pinkman

Ich schreibe jetzt mal genau, wie ich mir die Tat (theoretisch) vorstelle: Tanja hat auf dem Fest zwar mehr oder weniger nur mit ihren Freunden oder Bekannten geredet, aber es ist denkbar, dass sie auch mal alleine über das Festgelände streifte, auf der Suche nach alten Bekannten oder auch auf der Suche nach neuen Leuten. Denn im XY-Film 2007 sagte sie (also die Tanja-Darstellerin) auf der Hinfahrt zur Mutter: "Vielleicht lernt man ja neue Leute kennen." Ob sie das gesagt hat, ist mir egal, aber ich nehme an, dass sie auf dem Fest diesen Peugeotfahrer durch reinen Zufall kennengelernt hat.

Und dieser Peugeotfahrer hat ihr dann um 5:30 Uhr die Heimfahrt nach Korlingen mit seinem Peugeot angeboten. Denn es fuhr um 5:30 Uhr wegen dem Feiertag kein Regionalbus von Trier nach Korlingen. Tanja fuhr mit diesem Peugeotfahrer mit, auch wenn sie normalerweise nicht mit Fremden mitfuhr.

Die Fahrt ging zuerst gut, aber da der Peugeotfahrer sexuelle Absichten hegte, fuhr er mit Tanja nicht wie vereinbart nach Korlingen, sondern er fuhr weiter in die abgelegene Gegend am Silbersee. Dort kam es zu einem Tötungsdelikt. Vermutlich nahm er die Leiche im Kofferraum mit, kehrte aber Anfang Juli 2007 an den Tatort "Silbersee" zurück, um sich dort umzuschauen und die Lage zu sondieren.

@pinkman

Ob das Vergraben einer Leiche viel Arbeit war oder wenig Arbeit macht, wissen wir nicht. Darum geht es mir nicht. Ich wollte nur sagen: Er hat sie nicht am Tartort "Silbersee" abgelegt, sondern die Leiche mitgenommen. Denn im Kofferraum seines Autos hatte er kein Grabungswerkzeug dabei. Ich gehe von einer ungeplanten Spontantat aus. Also von einem Täter, der keine Schaufel und keinen Spaten oder sonst was dabei hatte, um morgens nach einem Mord sofort die Leiche des Opfers zu vergraben. Das Problem dürfte nicht das Graben oder Verscharren sein, sondern eher einen Ort zufinden, an dem er die Leiche vergraben konnte, ohne von Zeugen (Wanderer) bei der Grabungsaktion gesehen zu werden.

Der normale Täter legt die Leiche zum Beispiel in einem Gebüsch ab und geht seiner Wege. In diesem Fall hat man es aber nicht mit einem normalen Täter zu tun. Denn er hat die Leiche nach dem Mord versteckt (vergraben oder verscharrt). Also eine gewisse Arbeit in das Verstecken der Leiche investiert. Natürlich kann er die Leiche auch in einem unzugänglichen Wald abgelegt und nur mit Zweigen bedeckt haben. Aber auch dies erforderte ja einen gewissen Transportaufwand. Daher muss man sich fragen, warum sich der Täter eine gewisse Arbeit mit dem Verstecken der Leiche gemacht hat oder warum er die Leiche nicht einfach am Tatort im Freien zurückgelassen hat. Man könnte meinen, dass er damit Zeit gewinnen wollte, denn solange man keine Leiche findet, geht man ja normalerweise nicht von einem Mord aus. Oder er war so clever, dass er dachte, dass man an einem Tatort seine DNA-Spuren finden kann. Das setzt aber ein gewisses Überlegen voraus, was nicht ganz zu einem Spontan- oder Affekttäter passt, der keinen Plan gehabt hat und daher erstmal nicht wusste wohin mit der Leiche.

@Scipper

Die Ermittler haben die Sichtung des Peugeots bei Hockweiler mindestens so ernst genommen, dass am Silbersee nach Tanja getaucht wurde. Eigentlich nicht mehr und nicht weniger. Bei einem ernsteren Verdacht wäre die Dauer der Suche sicher länger ausgefallen. Man darf aber nicht vergessen, dass es Dezember war. Die Sicht soll im Winter im Silbersee bei bis zu 10 Meter liegen. Insofern und nachdem seither ebenfalls nichts gefunden wurde (der See ist immer noch Tauchgebiet) kann nicht unbedingt davon ausgegangen werden, dass ein möglicher Täter Tanja dort im See zurückgelassen hat.

Wenn Tanja sich im Bereich des Silbersees befinden sollte, kann ich mir nur den Wald bzw. die Stollen vorstellen. Aber irgendwie erscheint es mir nicht logisch, dass jemand mit gelbem Nummernschild gerade dort Tanja ablegen sollte, ausser er wäre aus der Gegend von Hockweiler/Korlingen und das Auto ist bspw. ein lux. Firmenwagen.

@grimbosq
Genau so ist es, der Täter wird Tanja nicht morgens im Auto gefragt haben, wo sie ein schönes nicht so leicht zu findendes und nicht zugängliches Versteck im Wald kennt dass man mit dem Auto anfahren kann.

In der Gegend um den Silbersee dürfte Tanja sich einigermassen ausgekannt haben, ein Täter , der einen Wagen mit ausländischem Kennzeichen fuhr hingegen mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht.

Und falls doch, falls der Mann aus der Gegend um Korlingen stammt, dann stellt sich die Frage, wieso es bis heute nicht gelungen ist ihn ausfindig zu machen. Es hätte nach einer männlichen Person, Alter zwischen 23 und 30 Jahren, mittlere Grösse, dunkle kurze Haare, Wohnort aktuell oder früher Gegend um Korlingen, Fahrzeug ein blauer Peugeot mit gelben Kennzeichen, bekannt mit Tanja Graeff aus Korlingen, gesucht werden müssen.

Wieviele dunkelblaue Peugeots mit gelben Kennzeichen mögen in den Dörfern rund um Korlingen angemeldet sein'? Wieviele der Besitzer bzw. deren Familienmitglieder sind mit Tanja Graeff bekannt? Wieviele von ihnen waren in dcer Festnacht alleine mit ihrem Wagen unterwegs?

Es gibt Zeugen, die den Peugeotfahrer gesehen haben, hätte man diesen also wenn er aus der Gegend um Korlingen käme nicht ausfindig machen können?

Wenn der Peugeotfahrer der Täter wäre , und davon wird in der momentan geführten Diskussion gerade ausgegangen, warum blieb Tanja über eine Stunde auf dem Fest mit ihm zusammen, obwohl sie sich kurz zuvor mit anderen Freunden verabredet hatte? Warum sagte sie die Verabredung mit diesen Freunden nicht ab? Warum schaltete sie ihr Handy aus?

Und warum haben sich die Zeugen aus dem Gebüsch am Stuckradweg bis heute nicht gemeldet, sie hätten nicht das Geringste mit dem Verschwinden zu tun, wenn der Peugeotfahrer ein Einzeltäter und die Tat spontan gewesen wäre.

@Scipper
So ungefähr stelle ich es mir auch vor. Ich tippe ebenfalls auf einen neu kennengelernten Typen oder ev. einen entfernten Bekannten. Was auch begründen würde, wieso man ihn bisher nicht ausfindig machen konnte.

@pinkman
und wie erklärst du es Dir, dass Tanja eine Stunde mit diesem neu kennengelerntem Bekannten auf dem Fest blieb, obwohl sie noch kurz zuvor gegenüber einem Zeugen bekundet hatte , es sehr eilig zu haben in die Stadt zu der Verabredung mit den Freunden zu kommen.

Warum war ihr Handy in dieser Stunde nicht mehr erreichbar? Warum sagte sie die Verabredung nicht ab? Warum blieb sie bei dem neuen Bekannten obwohl alles wohl doch nur suboptimal zu laufen schien und es offensichtlich Ärger gab?

Und wenn der Peugeotfahrer ein "alter Bekannter" gewesen wäre, meinst du nicht, dass irgendeinem der Freunde oder Freundinnen etwas zu diesem Typen eingefallen wäre?

Jemand zu dem Tanja eine problematische Beziehung hatte, wäre der nicht den Freunden eingefallen und zuerst überprüft worden? Junge Frauen in Tanjas Alter machen in der Regel kein grosses Geheimnis um solche Sachen , im Gegenteil, es wird mit den Freundinnen darüber geredet.

@meermin

Der @pinkman und ich gehen momentan mal davon aus, dass Tanja den Peugeotfahrer auf dem Fest kennenlernte. Daher muss er kein alter Bekannter von Tanja aus ihrem sozialen Umfeld sein. Das dürfte der Grund sein, warum man den Peugeotfahrer nicht findet. Er gibt keinen Bezug zu Tanja.

Um an den Silbersee zu gelangen brauchte der Peugeoetfahrer keine genauen Ortskentnnisse. Denn er musste nur an Korlingen vorbei und entlang der Landstraße weiter nach Hockweiler fahren. Es ist nicht gesagt, dass er genau an den Silbersee wollte. Vielleicht wollte er nur in einen Wald reinfahren?

Natürlich passt dazu nicht deine Theorie mit Homburg. Aber das macht nichts. Denn deine Theorie ist genauso nur eine Theorie wie meine Theorie. Es kann so sein, aber es muss nicht so sein. Es geht hier nichts ums Rechtshaben. Sondern es geht darum, herauszufinden was damals wirklich passiert ist.