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Der tragische Tod von Tanja Gräff

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Der tragische Tod von Tanja Gräff

23.07.2015 um 06:20
Also ich habe das so verstanden:
Verletzungen am Schädel würden für ein Kopf über voran sprechen.
Man kann doch unmöglich sagen in welcher Richtung um die eigene Längsachse jemand gefallen ist.
Ich bin ja kein Mediziner, aber dafür fehlt mir die Vorstellungskraft


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

23.07.2015 um 06:27
@FadingScreams
Auch das hatte ich hier schon vor ein paar Tagen geschrieben. Wenn man davon ausgeht sie ist rückwärts gefallen ist, gibt es nur 2 Möglichkeiten. Entweder die Verletzung stammt daher das sie jemand über den Zaun geschmissen hat und sie landete auf den Knien oder aber sie stammen vom Aufprall am Boden (Sone Verletzung am Knochen zieht man sich nicht zu, wenn man nur mal stolpert und aufs Knie fällt). Laut PK ist Tanja erst in einem Ast hängen geblieben, bevor sie auf den Boden aufkam. Deshalb fragte ich vor ein paar Tagen ob erwähnt wurde wie man sie gefunden hat (Gesicht nach oben oder unten) wäre es nach unten gerichtet, könnte man davon ausgehen das daher die Knieverletzung kommt. Gesicht nach oben würde dafür sprechen das es vor dem Sturz passierte.

Allerdings auch hier wieder, 100% sagen kann man es nicht. Es sind nur Wahrscheinlichkeiten.

@F-Moulder
Du kannst aber anhand des Bruches des Handgelenkes feststellen wie die Hand gehalten wurde. Wenn du rückwärts fällst hälst du deine Hände zum abstützen anders als wenn du nach vorne fällst. Laut Dr. Urban stammt die Verletzung am Handgelenk vom Versuch sich abzustützen, das heißt die Verletzung muss beim Aufprall auf den Ast oder beim Sturz zum Ast passiert sein. Denn man geht ja davon aus das sie tot war als sie auf den Boden aufprallte.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

23.07.2015 um 06:42
@Muraffa

Schau Dir in der Pressekonferenz vom 15.07 die Gerichtsmedizinischen Erläuterungen von Professor Urban an. Die Knieverletzungen stammen demnach mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Sturz in den Baum.

Da sie mit großer Wahrscheinlichkeit länger im Baum verblieb (wochenlang, eventuell Monate) und dann erst zu Boden fiel, sagt die aufgefundene Position des Schädels nichts über den Sturz an sich aus.

Ist es im Grunde nicht sowieso ziemlich unerheblich, ob sie vorwärts oder rückwärts oder seitwärts gestürzt ist?
Was würde die jeweilige Position denn für Schlüsse bezüglich des Tat- oder Unfallherganges erlauben?


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

23.07.2015 um 07:07
@Polygon
Wie ich schon schrieb 100% sagen kann man eh nix. Nur im Gegensatz zu vielen hier, probier ich mir das alles in der Realität vorzustellen, so das es auch plausibel klingt.

So wie es Dr. Urban gesagt hat, klingt es so als ob sie mit dem Rücken voran gefallen ist (davon gehe ich aus). Die Umgebung um die gemutmaßte Absturzstelle ist ziemlich steil, um hier also jemanden mit Absicht runter zu stoßen würde man sich selbst in Lebensgefahr begeben. Außer der Täter stand hinter dem Zaun. Nur wieso sollte Tanja über den Zaun klettern und der Täter bleibt dahinter?

Es gibt 3 Verletzungen die man an den Knochen feststellen konnte. Beide Kniee, das linke Handgelenk und die Wirbelsäule.

Die Wirbelsäule war wenn ich recht informiert bin die Todesursache, das heißt sie hat sich das beim Aufprall auf den Ast zugezogen. Wie soll das gehen, wenn sie mit den Knien zu erst aufkommt? Vor allem wie ist sie gefallen? Man möge sich das in der Realität vorstellen, ich falle und ziehe dabei die Beine an und lande auf den Knien? Die Handverletzung stammt auch vom Fall auf den Ast, wie soll ich mir das vorstellen? Sie fällt also vorwärts, zieht die knie an und stützt sich dabei mit den Händen ab? Im Normalfall würde man doch probieren etwas zu greifen und nicht die Hände unter sich packen?

Nich vergessen, Dr. Urban geht davon aus das sie mit den Beinen oder dem Gesäß voran gefallen ist, Gesäß voran kann nur mit dem Rücken zu erst möglich sein!

Also ich rutsche rückwärts ab, ich falle vom Berg, ziehe die Knie an und stütze mich mit den Händen unterm Gesäß ab? Das klingt doch auch merkwürdig.

Aber ok, Stauchung an den Knien, ich falle, Beine oder Hintern zu erst, strecke meine Beine aus, lande auf dem Ast mit den Füßen zu erst, Stauchung der Knie und falle dann so doll auf den Rücken das mir ein Wirbel in der Wirbelsäule fehlt und falle dann halb verwest vom Ast auf mein linkes Handgelenk? Davon mal ab, bin ich der Meinung heißt es das dass Handgelenk zum abstützen genutzt wurde, weshalb man ja auch großen Alkoholkonsum ausschließen kann oder andere Drogen, sprich die Hand wurde vor dem Tod gebrochen.

Ist schon spät und ich werde jetzt ins Bett gehen, aber wenn ich mir das jetzt gerade so durchlese, müsste man ja schon fast annehmen sie ist auf dem Ast liegen geblieben, verhungert oder verblutet und dann auf den rücken gefallen am boden (wirbel weg) und gleichzeitig Handgelenk gebrochen. Bin zwar kein Rechtsmediziner aber können Knochen so einfach brechen, wenn der Körper schon halb verwest ist und auf den Boden aufkommt?

PS.: Vorwärts würde für mich eher nach Fremdeinwirkung oder Suizid klingen, rückwärts eher als Unfall.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

23.07.2015 um 08:02
@Muraffa
Nein, so hat es aus meiner Sicht Urban nicht beschrieben.

Die Hand und Unterarmverletzung hat sich Tanja mit hoher Sicherheit zugezogen, als sie oben ausgerutscht ist. In dem Moment schein man reflexartig zu versuchen das Hinfallen mit den Arm abzufedern.

Anschließend soll Tanja ins Rutschen gekommen sein und dann mit höherer Geschwindigkeit mit den Füßen oder dem Gesäß auf der Astgabel aufgeschlagen zu sein. Das führt dann aber zu einer extremen Belastung der Wirbelsäule in Längsrichtung. Urban nannte das Stauchung der Wirbelsäule. Für eine solche Belastung sind die Wirbel nichtausgelegt. In diesem Fall ist vermutlich 1 Wirbel komplett zertrümmert worden und 3 weitere gebrochen. Der 1. Lendenwirbel gebrochen, der 12. Brustwirbel zertrümmert und die der 1. und 3. Halswirbel gebrochen.

Urban schloss aber auch nicht aus, dass die Brüche auch durch einzelne kleinerer Stauchungen erfolgt sind, weil die Felswand auch Vorsprünge besitzt, auf die der Körper dann mehrfach mit geringerer Geschwindigkeit aufgeschlagen sein könnte. Das kann man in dem Verletzungsbild wohl nicht unterscheiden.

Das Wegkippen nach dem Aufprall erfolgte dann schon im abgebremsten Zustand, das wird nicht mehr zu größeren Wirbelverletzungen geführt haben.

Die Wirbelverletzungen dürfte mit hoher Sicherheit dort vorbeilaufende Blutgefäße mitverletzt haben, so dass sie vermutlich relativ rasch verblutet ist oder das gehirn nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt wurde. Ganz sicher konnte Urban natürlich nicht ausschließen, dass die doch unverletzt blieben, aber dafür ist die Wahrscheinlichkeit sicherlich schon nur noch extrem gering.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

23.07.2015 um 08:03
@Muraffa

bist du der Meinung, Urban hat sich geirrt? Oder denkst du er lügt?


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

23.07.2015 um 08:22
Zitat von MuraffaMuraffa schrieb:PS.: Vorwärts würde für mich eher nach Fremdeinwirkung oder Suizid klingen, rückwärts eher als Unfall.
Was mich wundert sind die Kniee.

Gestern konnte ich sehr genau beobachten:
Mit dem rechten Fuß hängengeblieben/gestolpert,
um einen massiven Sturz nach vorne auf Gesicht und Knie zu verhindern blieben nur die Hände. Mit beiden Handflächen auf dem Asphalt, noch in der Lage die Wucht während des Sturzes ein wenig zu steuern, nur auf einem knie seitlich gelandet und durch eine bewusste Drehung dann noch über dieselbe Seite auf der Hüfte/Gesäß aufkommend und durch eine weitere Rolle den Schwung ausleitend, blieb man fast verschont.

Ich denke sie muss mit ziemlicher Wucht ohne die Möglichkeit wie oben, auf ihren Knien gelandet sein?


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

23.07.2015 um 08:28
@eis..bär

Nach Urban soll sich Tanja die Knie- und Wirbelverletzungen beim Sturz auf die Astgabel zugezogen haben (schwere Stauchung), das kann man nicht mit dem leichten Unfall vergleichen, den Du wohl beobachtet hast.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

23.07.2015 um 08:39
@Kreuzbergerin
Gibt es irgendwo eine Aufstellung von wann bis wann welcher Ermittler Chef der jeweiligen Soko war?

Oder kann jemand so eine Aufstellung anfertigen?

Vielen Dank im voraus
Die Soko FH ermittelte seit dem Verschwinden, bis in den Januar 2008 im Fall Tanja Gräff.

Chefermittler: Bernd Michels

Die Soko FH wurde direkt bei ihrer Auflösung umgewandelt in die Ermittlungskommission FH.

Unter dem Neuen Chefermittler C. Soulier wurde die Arbeit der Soko FH fortgeführt. Herrn Soulier standen zu diesem Zweck 15 abgeordnete Polizeibeamte/beamtinnen zur Verfügung.

Im Januar 2009 wurde auch die Ermittlungskommission FH aufgelöst.


Ab Mai 2015 ist dann die Soko FH Neu eingesetzt......



Als Quelle kann ich nur einen gesicherten Text einstellen.

Die Originalquelle auf der Internetpräsenz der Polizei Rheinland-Pfalz ist nicht mehr aufrufbar.
Kriminaldirektion Trier



Trier: Ermittlungen im Vermisstenfall Tanja Gräff dauern an –
Die Soko-FH wird als Ermittlungskommission-FH fortgesetzt (23.01.2008)

Während das Schicksal eines 21-jährigen Studenten der Uni Mainz, der seit Dezember vermisst wird, möglicherweise geklärt werden kann, gibt es nach wie vor keinen Hinweis auf den Verbleib der seit Juni 2007 verschwundenen Studentin Tanja Gräff.

Mit hohem Personaleinsatz wurden von der Sonderkommission Fachhochschule während der letzten sieben Monate rund 1.100 Hinweise bearbeitet und eine Vielzahl von Suchaktionen nach der jungen Frau durchgeführt.
In dieser Woche wird die Sonderkommission - vorbehaltlich der Zustimmung der Personalvertretung - in eine Ermittlungskommission (EK) überführt. Die EK-FH bestehend aus gut einem Dutzend Beamtinnen und Beamten der Kriminaldirektion Trier wird weiter an dem Fall Tanja Gräff arbeiten. Im Einvernehmen mit dem Leitenden Oberstaatsanwalt Horst Roos sowie dem bisherigen Soko Leiter Bernd Michels, der mit großem persönlichen Engagement an dem Fall gearbeitet hat, wird die Ermittlungskommission von Kriminalhauptkommissar Christian Soulier geführt.
Das Team rund um Soulier hat sich zur Aufgabe gemacht, noch offene und zum Teil auch vage Spuren weiterzuverfolgen und alle bisherigen Hinweise noch einmal aufzugreifen und im Rahmen eines Controllings erneut auf ihre Relevanz zu bewerten.

Auch nach den monatelangen, leider ohne Erfolg gebliebenen Überprüfungen, geben die Ermittler nicht auf, das Schicksal von Tanja Gräff zu klären.

Im Auftrag:

(Monika Peters)
Pressesprecherin
Der gesicherte Text wurde dieser Seite entnommen:

http://www.suche-tanja.fh-trier.de/meldungen.html (Archiv-Version vom 21.04.2009)


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

23.07.2015 um 09:39
@Muraffa
@SCMP77
@Polygon
@KonradTönz
@F-Moulder

Gibt es irgendeine Erkenntnis aus der Sturzdiskussion? Die Fragen, wie und wo sie aufgekommen ist, bieten keine neue Erkenntnis bzgl. Unfall/Mord/Selbstmord. Es bleibt bei: Ersteres wahrscheinlich, zweites und drittes möglich, aber unwahrscheinlich.

Das einzige, was unklar zu sein scheint, ist, ob sie mit dem Rücken zum Fels ins Rutschen/Stürzen geraten ist oder mit dem Rücken zu Fluss/Stadt. Das erste würde bedeuten, daß sie in "Aussichtsposition" gestanden, gesessen oder sogar gelegen (ich weiß nicht, ob das bei dem Gefälle möglich war) ist. Also quasi schon die Endposition, wegen der man überhaupt auf den Felsen geht. Das zweite würde bedeuteten, daß sie in "Kletterposition" war, entweder um an eine Stelle zu gelangen, wo eine Aussichtsposition möglich war, oder auf dem Rückweg von einer solchen. Oder aber sie drehte sich gerade herum - von der einen Position zur anderen. Gerade da verliert man natürlich am ehesten für einen Moment die Kontrolle.

Man kann es drehen und wenden wie man will - es ergibt sich aus dem "Sturzgeschehen" kein Hinweis darauf, ob sie alleine war oder in Begleitung. Ich sehe sie mittlerweile eher alleine, halbbetrunken und müde, dort herumklettern. Einfach weil es mir ein bischen wahrscheinlicher erscheint, daß ein/e mögliche/r Begleiter/in die Notrettung alarmiert hätte anstelle einfach zu verschwinden und dabei eventuell gesehen zu werden. Aber das ist bereits Spekulation.


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23.07.2015 um 09:54
@TheoTiger
Zitat von TheoTigerTheoTiger schrieb:Einfach weil es mir ein bischen wahrscheinlicher erscheint, daß ein/e mögliche/r Begleiter/in die Notrettung alarmiert hätte anstelle einfach zu verschwinden und dabei eventuell gesehen zu werden. Aber das ist bereits Spekulation.
Sollte dieser Begleiter, zuvor in einer der beobachteten Sichtungen auf dem Festgelände beteiligt gewesen sein
(LTIR, Drachenhaus, BZH) ,ist es unter Umständen keine gute Option für ihn den Rettungsdienst zu alarmieren.

Er wird ohnehin davon ausgehen, dass Tanja die gesamte Fallhöhe passiert hat und eine medizinische Hilfe nicht mehr möglich ist und von ihrem Tod ausgehen.


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Maite ehemaliges Mitglied

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Der tragische Tod von Tanja Gräff

23.07.2015 um 10:16
Zitat von TheoTigerTheoTiger schrieb:Das einzige, was unklar zu sein scheint, ist, ob sie mit dem Rücken zum Fels ins Rutschen/Stürzen geraten ist oder mit dem Rücken zu Fluss/Stadt. Das erste würde bedeuten, daß sie in "Aussichtsposition" gestanden, gesessen oder sogar gelegen (ich weiß nicht, ob das bei dem Gefälle möglich war) ist. Also quasi schon die Endposition, wegen der man überhaupt auf den Felsen geht. Das zweite würde bedeuteten, daß sie in "Kletterposition" war, entweder um an eine Stelle zu gelangen, wo eine Aussichtsposition möglich war, oder auf dem Rückweg von einer solchen. Oder aber sie drehte sich gerade herum - von der einen Position zur anderen. Gerade da verliert man natürlich am ehesten für einen Moment die Kontrolle.
Ich vermute sie stand zunächst seitlich zum Tal und während oder kurz nach dem Abrutschen ist sie in eine Position übergegangen welche Frontpartie zum Tal gewesen sein dürfte. Aber an sich ist das Sturzgeschehen extrem komplex.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

23.07.2015 um 10:26
Seit Wochen fragen wir uns, wie TG an diese Stelle geraten konnte und vor allem sich vermutlich selbständig in eine Gefahrensituation gebracht hat. Das manche anders denken, weiß ich ja, aber Unfall ist laut PK die wahrscheinlichste Option.

Ich habe dazu einen Erklärungsansatz. Um diesen zu erläutern, werde ich polarisieren. Dass die Realität aus Grautönen besteht, ist klar. Spannend ist ja, dass sie zwei verschiedene "Leben" in einem Leben vereinen wollte/musste. Dass sich das reibt, ist klar.

Bis ein halbes Jahr vor dem Ereignis bestand TGs Leben aus geordneten, bürgerlichen Verhältnissen:
- Wohnen bei den Eltern
- Grundschullehramtsstudium nach einem sehr guten Abitur
- Jugendarbeit, Vereine etc.
- Alter Freundeskreis aus dem Dorf, Umgebung, Schule

Dann wissen wir alle begann sie sich von diesem Umfeld leicht zu lösen bzw. Alternativen in ihr Leben zu integrieren
- Death Metal
- Exhaus
- Ein Freund/Schwarm
- Studentisches Leben in WGs und Studentenwohnheimen
- Freunde/Bekannte auch von außerhalb

Nun ist es so, dass es in jedem Umfeld ein gewisses normiertes, passendes Verhalten gibt. Singen aus der Mundorgel am Lagerfeuer ist im Jugendclub angemessen, mit dem DM-Freunden nicht. Alkohol auf dem Dorf sicherlich Normalität, Drogen vielleicht bei der DM-Szene. Sich konventionell (mit kleinen jugendlichen Ausbrüchen) verhalten, im alten Leben normal, in der DM-Szene ist eher das unkonventionelle Verhalten normal. Es geht nicht darum, irgendetwas zu bewerten, sondern es einfach als anders zuzulassen.

So, wenn wir TGs angenommene Verhalten an diesem Morgen vor dem bisherigen Leben als Maßstab nehmen, war ihr Verhalten irrational. So etwas macht eine junge Frau nicht, die entsprechend beschrieben wird mit vernünftig, zielorientiert, gutes Verhältnis zu den Eltern etc.

Wenn wir uns aber überlegen, dass sie sich gerade in einer neuen Umgebung einfinden wollte, in der sie noch nicht alle Regeln kennt, wo sie mit ihrem konventionellen Verhalten als langweilig gelten könnte und wo unkonventionelles Leben viel mehr angesagt, vielleicht sogar gefordert ist, wird das Eingehen von Risiken (Trampelpfad am Hang) oder das Überschreiten von Grenzen (Zäunen) wahrscheinlicher. Sich in einer Gruppe nicht-konform zu verhalten kann sehr frustrierend sein, weshalb solche Menschen gerne auch übertreiben (und damit wiederum auf Unverständnis stoßen), um Anerkennung zu bekommen. Das ist so ungefähr der Inhalt von jedem zweiten Coming-of-Age-Film oder Entwicklungsroman.

Fazit dieser kleinen Überlegungen: TGs Verhalten wird verständlicher, wenn Sie dort mit jemanden aus der DM-Szene war. Weil sie sich dort untypisch verhalten musste. Und zwar vor jemandem, von dem man Anerkennung in der Gruppe bekommen kann. Sonst "lohnt" sich das nicht unbedingt.

Nehmen wir nochmal dieses übertriebene Risikoverhalten, um unkonventionell zu wirken. Wer das beobachtet, kann sich auch schuldig fühlen. Weil sie es getan hat, um diese Person zu beeindrucken. Oder weil diese Person TG zu ihrem unkonventionellen/risikoaffineren Verhalten animiert hat. Da wird es verständlicher, dass derjenige/diejenige sich nicht meldet.

Wie ich darauf komme? Weil ich meine Jugend auf der einen Seite in einer christlichen Jugendorganisation und auf der anderen Seite nah dran an der Punk-Szene verbracht habe, in Jugendclubs, aggressiven Konzerten, besetzen Häusern, Kifferrunden etc. Da lernt man sich sozial so zu verhalten, dass es als angemessen für die Gruppe gilt, auch wenn das ehrlich gesagt sehr, sehr schwierig ist.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

23.07.2015 um 10:36
@Bandini
Mag ja alles sein und würde ein bestimmtes Verhalten auch erklären.

Aber warum fanden die Hunde keine Spuren jenseits des Zaunes, dort wo Tanja nach Meinung der Allermeisten hier herumgeklettert sein soll? Gerade beim Klettern und Steigen und sich am Hangentlangbewegen dürften Spuren entstanden sein, die die Hunde hätten erschnüffeln müssen.

Ausserdem gehe ich davon aus, dass auch ein der DM-Szene anghörender Jugendlicher total geschockt und hilflos reagiert und versucht hätte Hilfe zu holen und einen Rettungswagen anzurufen.

Wenn keine Hilfe geholt wurde, wenn man sich einfach entfernte und fortan schwieg, dann muss meiner Ansicht nach noch etwas anderes eine Rolle gespielt haben.


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Maite ehemaliges Mitglied

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Der tragische Tod von Tanja Gräff

23.07.2015 um 10:36
@Bandini

guter Ansatz, komplett fehlt aber der sexuelle Aspekt. In der DM Szene darf von einem eher promiskuiten Ansatz ausgegangen werden. Könnte mir gut vorstellen dass es da größere Probleme gegeben haben könnte.
Zitat von meerminmeermin schrieb:Ausserdem gehe ich davon aus, dass auch ein der DM-Szene anghörender Jugendlicher total geschockt und hilflos reagiert und versucht hätte Hilfe zu holen und einen Rettungswagen anzurufen.
Sehe ich nicht so, aus einer Szene die dermaßen geschmacklose Videos dreht erwarte ich diesbezüglich nicht allzu viel.


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23.07.2015 um 10:38
@Maite
Wer sagt denn, dass es überhaupt einen sexuellen Aspekt gab? Das anzunehmen ist reine Spekulation. Es gibt ganz sicher auch andere Gründe warum jemand beispielsweise aus Angst wegrennt und sich in Gefahr begibt.

Tanja könne beispielsweise bedroht worden sein, worum es auch immer gegangen sein könnte.


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Maite ehemaliges Mitglied

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23.07.2015 um 10:43
Zitat von meerminmeermin schrieb:Wer sagt denn, dass es überhaupt einen sexuellen Aspekt gab? Das anzunehmen ist reine Spekulation. Es gibt ganz sicher auch andere Gründe warum jemand beispielsweise aus Angst wegrennt und sich in Gefahr begibt.
Bandini hat allgemein die DM Szene mit Aspekten eher bürgerlichem Umfeldes verglichen und ich habe da die Promiskuität erwähnt bzw. ergänzt. Das ist eher allgemeiner Natur zu sehen.


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23.07.2015 um 10:44
@Maite
Ich habe keine Ahnung. Aber ich kann sagen, dass es niemals so wenig um Sex ging wie bei Punx. Zehn Männer, die viel Bier trinken, und zwei-drei Frauen, die mit dem einen oder anderen zusammen sind, der dann auch seinen "Besitz" verteidigen muss, auch wenn dann die Frauen eventuell einen nach dem anderen als Freund haben/hatten. An sich auch alles Ultraspießer. Zumindest die meisten meiner alten Bekannten sind heute im Staatsdienst, Einfamilienhaus mit Vorgarten. Wild sind da nur die Zeichen, nicht aber die sexuellen Exzesse. Da ich glaube, dass die Geschlechterverhältnisse in der DM-Szene ähnlcih sind, würde ich eher von unterdurchschnittlicher Promiskuität ausgehen. Vor Ort muss es nun auch wirklich nicht um Sex gegangen sein.

@meermin
Ich habe keine gute Erklärung für die Hunde, außer dass TG eventuell aus der anderen Richtung zu der Stelle kam, sprich nicht von der FH. Damit gab es keine direkte Schüffelspur zwischen FH und der Absturzstelle. Ob die Hunde dann trotzdem anschlagen bei eventuell mangelhafter Menschenführung, weiß ich nicht zu beurteilen.


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23.07.2015 um 10:52
@Bandini
bei deiner neuen überlegung sind wir trotzdem wieder beim unerklärbaren punkt:
mit wem und warum landete tanja im wald über dem felsen hinter haus 74?


mein eindruck von der trierer death metal szene, sie war ein gymnasiasten- und akademikerrückzugsort.
man unterschied sich nur durch äußerlichkeiten wie kleidung und zur schau gestellte introvertiertheit von den alten freunden, aber als herkunft hatten sie die gleiche bürgerliche stalluft genossen.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

23.07.2015 um 10:52
Gut.

Themenwechsel zu Death-Metal.

Waren denn die Protagonisten, denen diese Zugehörigkeit nachgesagt wird, an diesem Abend in "Dienst-Uniform" erschienen ? ( Spitzb. ist nicht gemeint)

Sprich......waren sie aufgrund von Kleidungsmerkmalen, der Death-Metal Szene zuzuordnen ?

Ich konnte darüber bisher noch nichts lesen...oder habe es überlesen.


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