Der tragische Tod von Tanja Gräff

@Scipper
Nimm es mir nicht übel, aber ich habe eher das Gefühl dass die SOKO das Thema PC nur stiefmütterlich behandelt hat.

Vieleicht hatten sie frühzeitig andere Informationsquellen (die die ihnen die Hinweise auf die Straftat gegen die persönliche Freiheit Tanjas und die eventuell sogar vermutete Ermordung gegeben hatten) und waren nicht auf die Auswertung des PCs angewiesen oder sie wussten, dass sie dort nichts finden würden.

@JoggerJoe

Die SOKO hatte nur eine langsame Internetverbindung in dem Altbau in der Güterstraße. Natürlich hat die SOKO sich auch die Webseiten von Tanja angeschaut und auch den privaten Computer von Tanja. Nur hat die Polizei nicht die Aufgabe, auch die Webseite (StudiVZ-Pinnwand) von Tanja zu betreuen. Und daher hat man dem Freund das erlaubt, der zu dem Zweck halt als Aufpasser dort fungiert hat.

@JoggerJoe

Ich weiss was du meinst,denke aber die haben da auch ihre Experten. Zb bei Verdächtigen wegen Kinderpornos zb....da werden ja Daten auch wiederhergestellt hab ich gelesen. Die werden für Computer Kram schon ihre Spezialisten haben.

@JoggerJoe

Die Polizei hat natürlich eine EDV-Ausbildung und berät sogar die Bürger in Sachen Internet-Sicherheit. Das Fachwissen ist vorhanden. Es gibt dort sogar auszeichnete Computer-Experten. Man muss trennen zwischen dem Fachwissen und der Praxis sowie der Geräteausstattung und Internet-Geschwindigkeit.

Scipper schrieb:Das StGB zählt die Straftaten auf, die gegen die persöniche Freiheit gerichtet sind, insbesondere:

§ 232 Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung.
§ 233 Menschenhandel zum Zweck der Ausbeutung der Arbeitskraft.
§ 233a Förderung des Menschenhandels.
§ 234 Menschenraub.
§ 234a Verschleppung.
§ 239 Freiheitsberaubung.
§ 239a Erpresserischer Menschenraub.
§ 239b Geiselnahme.

Der Hinweis des Zeugen aus Homburg hätte meiner Meinung nach auf eine dieser Straftaten hinweisen können. Das gilt insbesondere für die konkrete Annahme in Trier Tanja wäre zuerst verschleppt und dann eventuell erst getötet worden

Aber da der Hinweis des Zeugen nicht zugeordnet werden konnte ist diesem Hinweis nicht zeitnah nachgegangen worden und daher kann dieser Hinweis es auch nicht gewesen sein, der zu der Annahme führte dass im Falle Tanjas eine Straftat gegen die persönliche Freiheit vorlagund Tanja eventuell sogar getötet wurde.

Das bedetuet eigentlich, dass man schon sehr früh glaubte ziemlich genau zu wissen wonach man suchte bzw. was kategorisch ausgeschlossen werden konnte.

Den Homburg Hinweis konte man angeblich nicht zuordnen weil der vom Zeugen gesehene Wagen weiss und nicht blau war.

Man hatte eine Theorie von einer Verschleppung, aber Homburg scheint nicht ins Bild gepasst zu haben, warum nur ?

@Scipper @acer66
Ich habe mal gelesen dass es doch gerade in Kleinstädten gravierende Problme mit IT-Spzeialisten gibt. Abwanderung in die freie Wirtschaft etc. und dass das schon ein kleines Problem ist.

Der erste SOKO-Chef ging 2009 in Pension, die Alterstruktur dürfte bei einer Personalstärke von 25 Personen zwar linear nach unten gehen, aber dennoch ziemlich "veraltet" sein.

Einen PC kann man so oder so prüfen, ein Experte kann was können oder in verschiedene Bereichen seine Defizite haben. Es steigt und fällt mit der Expertise des Bearbeiters.
Wenn man einen PC in die Frankfurter SpuSi gibt, ist das vielleicht etwas anderes als in die Trierer. Weil da mehr Spezialisten hocken für mehr unterschiedliche IT-technische Aufgaben

In euren Jobs gibt es ja bestimmt eine unterschiedliche Leistungsdichte, aber von der Bezeichnung habt ihr den gleichen beruf....

Man muss zwei Sachen strikt unterscheiden: EDV-Fachwissen und EDV-Geräteausstattung. Dazu ein Gleichnis: Wenn man einem Rennfahrer einen VW-Käfer gibt, kann er keinen Ferarri überholen. Oder wenn man einen langsamen Computer und eine langsame Intrenetverbindung hat, kann man dennnoch ein EDV-Fachmann oder sogar Programmierer sein. Wenn der alte Computer aber dauernd sabstürzt oder wenn die Webseiten im Internet zu langsam nicht erscheinen, nützt einem das Fachwissen nichts.

@meermin
Vielleicht hatte man Ende Juli 2007 wirklich eine (Verschleppungs)Theorie und ist dieser auch nachgegangen. Allerdings hat man dann festgestellt dass diese nicht haltbar war.

Und anschließend hat man das versäumte nachsetzen der Homburg Spur bitterlich bereut.


Nicht dass ich jetzt zu polizeikritisch rüber komme, 25 Personen bei der SOKO sind jetzt nicht wirklich viel bei dem riesigen aufkommen an Meldungen etc.

@JoggerJoe

JoggerJoe schrieb:Ich habe mal gelesen dass es doch gerade in Kleinstädten gravierende Problme mit IT-Spzeialisten gibt. Abwanderung in die freie Wirtschaft etc. und dass das schon ein kleines Problem ist.

Und damit wären wir wieder bei Deiner Theorie hinsichtlich der Höhe der Belohnung.

Da die Spezialisten fehlten hat man es mit einer etwas höheren Belohnungssume versucht.

Im Ernst, glaubt ihr wirklich, dass man bei einem Fall mit dieser Priorität keine Hilfe von ausserhalb in Anspruch genommen hätte wenn man es für wichtig erachtet hätte? Man hat doch mit dem LKA zusamengearbeitet, das ist bekannt. Und dort arbeiten sicher genug Spezialisten der Spurensicherung die sich mit dieser Thematik auskennen und auch über Mittel verfügen um effizient zu arbeiten und zu ermitteln.

@JoggerJoe

JoggerJoe schrieb:Und anschließend hat man das versäumte nachsetzen der Homburg Spur bitterlich bereut.

Bitterlich bereut? Wenns so wäre, dann hätte man später alles dran gesetzt dieses Versäumnis wieder gut zu machen.

@meermin
Das würde ich durchaus glauben. Das LKA kann auch nur Aufträge bearbeiten die es bekommt.
Wenn z.B. ein 60 jähriger keine Ahnung von PC hat, kann er ja auch schlecht Aufträge erteilen über was er sich nicht auskennt....


Das mit der Belohnung ist hier eher Zufall, darauf wollte ich nicht hinaus.

Ich lehne es nur einfach ab, alle Mitarbeiter in einen Topf zu werfen und gleiches Können auf jedem zu übertragen.

@JoggerJoe

JoggerJoe schrieb:Ich habe mal gelesen dass es doch gerade in Kleinstädten gravierende Problme mit IT-Spzeialisten gibt. Abwanderung in die freie Wirtschaft etc. und dass das schon ein kleines Problem ist.

Mir ist davon nichts bekannt. Es ist aber doch so, dass fast jede Polizeibehörde in der Regel eine EDV-Abteilung hat. Dort sind die EDV-Fachleute, die durchaus in der Lage sind, die etwas älteren Kollegen zu beraten, wenn diese mit dem Dienstcomputer oder mit dem Internet nicht sofort zurecht kommen.

@JoggerJoe

JoggerJoe schrieb:Wenn z.B. ein 60 jähriger keine Ahnung von PC hat, kann er ja auch schlecht Aufträge erteilen über was er sich nicht auskennt....

Um zu wissen, das auf einem PC persönliche Verbindungsdaten gespeichert sind muss man erstmal keine tiefergehenden Kenntnisse besitzen, es reicht der gesunde Menschenverstand und das kriminalistische Basiswissen. Und nicht zu vergessen, der Wille die Sache anzugehen muss da sein und man muss in der Lage und Willens sein Verbindugen zumindest theoretisch herzustellen .

@Scipper
Also mir schon, was denkst du wo ein (sehr guter) IT-ler im Frankfurter Raum mehr verdient, als Beamter oder in der freien Wirtschaft?

Ich rede aber von den guten, nicht 08/15 die einem bei Austausch des Dienstrechners helfen. Ich meine halt solche Leute die IT "leben"

@meermin

War es der Peugeot mit gelben Kennzeichen?
Aber wenn man doch davon ausging, dass dieser Wagen einem Studenten der Uni Trier gehörte...

War das jetzt nur eine Vermutung der Kripo oder gibt es Hinweise die den Schluss zulassen
das der Wagen einem Studenten der Uni Trier gehört hat ?

Mit freundlichen Grüßen

Lohengrin

@JoggerJoe

In Trier werden sogar chinesische Studenten zu Informatikern ausgebildet. Trier ist nicht hinter dem Mond. Trier ist in China durch den berühmten Karl Marx vermutlich bekannter als Frankfurt am Main.

@Lohengrin

Lohengrin schrieb:War das jetzt nur eine Vermutung der Kripo oder gibt es Hinweise die den Schluss zulassen
das der Wagen einem Studenten der Uni Trier gehört hat ?

Ich muss mich korrigieren, es wurden alle entsprechenden Peugeots der in Trier studierenden luxemburger Staatsbürger kontrolliert, also auch Studenten der FH Trier und ihre Fahrzeuge wenn es sich um einen Peugeot vom gesuchten Typ handelte.

Wir wissen leider nicht warum man sich auf diesen Personenkreis festgelegt hat und nicht sofort mit der Suche an die Öffentlichkeit ging.

@Scipper
Wir reden etwas aneinander vorbei.
Selbst wenn in Trier die IT-Götter schlechthin ausgebildet werden, bleibt dann keiner dort und geht zur Polizei. Der IT´ler mit gutem Abschluss geht nach Köln, Frankfurt oder München. Und die, die bleiben, finden immer noch einen besseren bezahlten Job als bei der Polizei.


Und der Fall war 2007, da war es richtig heikel auf dem IT Markt....Greencard etc.


Ich will auch nicht auf der Stadt Trier rumhacken. Ich war noch nie dort, aber es ist Fakt dass eine gewisse Verschiebung von Menschen in die Ballungsräume stattfindet.
Persönlich finde ich historische Städte mit 100.000 Einwohner schöner als Großstädte

@JoggerJoe

Wir reden nicht aneinander vorbei: Die Polizei besteht nicht aus Lehrlingen und seit es Computer gibt, kennt sich die Polizei damit aus. Bereits vor 1972 wurde bei der Polizei mit EDV gearbeitet. Es gab damals bereits IBM-Großrechner mit Teminalanschlüssen, die im Land miteinander vernetzt waren.