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Mordfall Charlotte Böhringer

28.687 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

15.07.2013 um 22:46
@KonradTönz1
Das wurde aber auch von anderen Mitarbeitern bestätigt. In letzter Zeit war ihnen jedoch nichts mehr davon zu Ohren gekommen. Was noch lange nicht heissen muss, dass es vom Tisch war.


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15.07.2013 um 22:46
@KonradTönz1

und das glaub nicht mal ich


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15.07.2013 um 22:50
@meermin

Lass uns wieder zu dem zurückkehren was wir wissen können. Das ist zum Beispiel der Fakt, dass Frau B in der Zeit vor dem Mord ohne Bence plante - und das passt eben gut zu vielen anderen bekannten Fakten: Dem Zerwürfnis das stärker war als alle davor. Den Diebstählen. Der Ahnung oder dem Wissen von dem Studienabbruch.


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Mordfall Charlotte Böhringer

15.07.2013 um 22:50
Angenommen Frau Böhrigner und ihr Neffe wären auf Grund einer betriebsinternen Anzeige überführt worden illegal Geldbeträge aus den Kassenautomaten entnommen zu haben, was wäre dann wohl passiert?


Die Steuerbehörde hätte die ermittelten Fehlbeträge auf mehrere Jahre hochgerechnet und Nachzahlungen gefordert.

Also ich sehe hier durchaus ein mögliches Tatmotiv, falls es tatsächlich abgesprochene Entnahmen gegeben hätte und jemand aus dem Betrieb das erfuhr und es zu Erpressungen , Streit etc. darum gekommen wäre.


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Mordfall Charlotte Böhringer

15.07.2013 um 22:53
Angenommen Frau Böhrigner und ihr Neffe wären auf Grund einer betriebsnternen Anzeige überführt worden illegal Geldbeträge aus den Kassenautomaten entnommen zu haben, was wäre dann wohl passierrt?
Auch hier wieder: Extrem unwahrscheinlich, und zwar ganz einfach deshalb , weil Bence es dann spätestens beim Prozess erwähnt hätte - da konnte er nämlich alles entlastende gebrauchen und angesichts eines Mordes, ist ein Steuerbetrug der ein mögliches Motiv abschwächen könnte entlastend. Wäre jedenfalls besser gewesen als die Nummer mit der provozierten Kündigung - da fragt sich nämlich jeder sogleich, warum er das Geld im Rahmen dieses Plottes auf das Konto seiner Freundin einzahlen musste.


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Mordfall Charlotte Böhringer

15.07.2013 um 22:57
Frau Böhringer hat die Geldautomatenabrechnung höchstwahrscheinlich nicht selber vorgenommen.

Demjenigen der diese Tätigkeit regelmässig durchführte bzw. das Kassenbuch für die Automaten führte müssen die Fehlbeträge eigentlich sofort aufgefallen sein, denn es dürfte eine gewisse Regelmässigkeit hinsichtlich der erwirtschafteten Summen pro Tag pro Automat gegeben haben.

Das ist doch soweit richtig, oder?


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Mordfall Charlotte Böhringer

15.07.2013 um 23:00
Zitat von meerminmeermin schrieb:Das ist doch soweit richtig, oder?
Es ist ja auch aufgefallen, sonst wäre es ja nicht aktenkundig. Was weiß ich was er sich dabei gedacht hat. Er dürfte ganz einfach Geld gebraucht haben, hat das angesichts der Demütigungen durch seine Tante womöglich als Kavaliersdelikt gewertet und sich gleichzeitig für schlauer gehalten...


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15.07.2013 um 23:02
@KonradTönz1
Mir ging es gerade um die Frage ob Dritte von den "Privatentnahmen" gewusst haben und wie sie damit umgingen?

Wenn es betriebsintern aufgefallen ist, wie wurde gehandelt und wie wurde es verbucht?


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15.07.2013 um 23:04
@meermin

Wenn du auf andere Dritte als die Polizei hinaus willst, bin ich grade überfragt. Das weiß Aberdeen vlt.


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15.07.2013 um 23:04
zu dem Thema "habe sich Privatentnahmen schaffen wollen" steht was im Urteil ...


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15.07.2013 um 23:16
Ich denke, wenn da "Schmu" gemacht worden ist, wusste das wahrscheinlich der gesamte Betrieb.

Ich glaube auch nicht, dass das einfach "hochgerechnet" und "nachgefordert" wird - aber unangenehmerweise fordert das Finanzamt bei so etwas natürlich die Belege der letzten fünf (oder waren es zehn) Jahre an ... Das kann schon sehr unangenehm werden ...


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Mordfall Charlotte Böhringer

15.07.2013 um 23:17
Zitat von KonradTönz1KonradTönz1 schrieb:Darf ich mal folgende allgemeine Überlegungen in die Runde werfen:

Habt ihr mal drüber nachgedacht, dass der Fall den wir hier so kontrovers diskutieren, für die am Verfahren beteiligten Profis vermutlich als einer der sichereren Indizienprozesse gilt? Und dass die ganzen Zweifel hauptsächlich durch die unermüdliche und durch unbegrenzte Mittel gespeiste Arbeit der BI beruhen? Und dass es evtl Verurteilte gibt und Prozesse, die diese Form von Aufmerksamkeit viel nötiger und viel mehr verdient hätten?
sichersten Indizienprozesse? Warum ging er denn so rekordverdächtig lange?


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Mordfall Charlotte Böhringer

15.07.2013 um 23:23
Zitat von seguinseguin schrieb:sichersten Indizienprozesse? Warum ging er denn so rekordverdächtig lange?
SICHEREREN nicht sichersten.

Gerade die Länge eines Prozesses macht ein darauf beruhendes Urteil sicherer. Bei einem kürzeren Prozess ist doch die Wahrscheinlichkeit höher, dass Dinge nicht richtig gewürdigt werden und dass eine Revision Erfolg hätte.


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15.07.2013 um 23:30
@konrad Toölz

Bist Du Dir da sicher - kleines Wortspiel ...


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Mordfall Charlotte Böhringer

15.07.2013 um 23:32
Ja

Der Richter geht besser auf alles ein, was die Verteidigung vorbringt wenn er keine Revisionsgründe schaffen will. Und hier hat die Verteidigung einen verdammt langen Atem.


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Mordfall Charlotte Böhringer

15.07.2013 um 23:34
In der Urteilsbegründung stehen detaillierte Angaben zu den Entnahmen und wie sie normalerweise verbucht wurden. Diese ganze Angelegenheit wurde von Sachverständigen nach der Tat überprüft und konnte exakt nachvollzogen werden.

Nachlesen kann man allerdings auch, dass B. ausgesagt hat bei der letzten Entnahme von einem der anderen Angestellten erwischt worden zu sein. (Herr R. habe die Zwischenentleerung bemerkt) Er habe diesem dann das entnommene Geld ausgehändigt und ihm erläutert, dass er im Auftrag der Tante handele. Diese wolle nämlich die entnommenen Gelder nicht als Einnahme versteuern.

Die Frage wäre wie Herr R. mit dieser Information umgegangen ist?


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Mordfall Charlotte Böhringer

15.07.2013 um 23:35
@meermin

Danke, das war die Stelle, die ich meinte.


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15.07.2013 um 23:36
Zitat von meerminmeermin schrieb:Er habe diesem dann das entnommene Geld ausgehändigt und ihm erläutert, dass er im Auftrag der Tante handele. Diese wolle nämlich die entnommenen Gelder nicht als Einnahme versteuern.
Das wäre dann die zweite Version von Bence zu dieser Geschichte. Mindestens eine davon muss eine Lüge sein. Es ist doch hier wirklich offensichtlich, dass es sich um situative, kontextabhängige Lügen handelt. Das einzige was damit bewiesen wird ist, dass man Bence nichts glauben kann.


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15.07.2013 um 23:39
@KonradTönz1
Das stimmt schon.

die Frage war aber wie Herr R. mit der Information umging? Erkannte er sie als Lüge? Hat er Frau Böhringer daraufhin angesprochen?


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Mordfall Charlotte Böhringer

15.07.2013 um 23:39
Zitat von KonradTönz1KonradTönz1 schrieb:Das mit dem Totschlag steht ja schon lange hier im virtuellen Raum. Das wäre hier nichts anderes gewesen als die deutsche Version eines Deals: Der Angeklagte erspart den Ermittlern ein aufwändiges und unsicheres Indizienverfahren und bekommt dafür eine geringere Strafe.

Interessant finde ich in dem Ausschnitt vielmehr den Aspekt, dass Bence den Deal abgelehnt hat.
Da muss ich jetzt erst einmal in Ruhe drüber nachdenken ...


a) B. T. ist des Mordes schuldig = hat er gepokert? Im Nachhinein sehr ungünstig gelaufen
b) B. T. ist unschuldig = Ablehnung nachvollziehbar und naheliegend
c) B. T. mit Affekttat = auch auf Freispruch gepokert?

Vielleicht hat er den Ermittlungsbehörend auch einfach nicht mehr vertraut? So einfach wie im Fernsehen sind solche "Deals" in Deutschland ja letztlich auch nicht ... hmmmm.
Zitat von meerminmeermin schrieb:Die Frage wäre wie Herr R. mit dieser Information umgegangen ist?
Professionell hätte er natürlich Ch. B. informieren müssen ...


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