Mordfall Charlotte Böhringer

@meermin

Du übersiehst meiner Ansicht nach, dass das Jurastudium nicht das Hauptthema war. Es war ein Mittel zum Zweck, nie ein Neigungsstudium. Es wurde ihm von der Tante aufgedrängt und er hats aus nachvollziehbaren Gründen versemmelt. Das Fernziel war aber nie ein Abschluss in Jura - sondern das Erbe (was ich wiederum sehr gut nachvollziehen kann), und das ging eben über das Studium. Es war daher besonders wichtig, vor der Tante so zu tun als ob er auf dem besten Weg wäre - die Wahl des Parkhauses für die Feier einer nicht abgelegten Prüfung spricht unter anderem dafür. Nach dem Tot der Tante hätte er aber sein eigentliches Ziel erreicht, da wäre die Aufdeckung der Lüge nicht mehr so tragisch gewesen.

@aberdeen

aberdeen schrieb:und ich beobachte dann gleichzeitig, dass er über ein halbes Jahr tagtäglich in der Parkgarage ist??? Wie passt denn das zusammen?

War er das? Tagtäglich? Er war oft da - aber jemand, der so kalkuliert und geplant lügt, der war bestimmt für die, für diese Lüge geschaffen wurde 'studieren' (Wetten, Zweitfreundin(?), Spazieren, Fahrrad fahren...)

Ich finde Lügen nicht ungeheuerlich, sondern voll daneben. Ich brauche solche Leute nicht in meinem Umfeld - ich kann ganz gut mit der Wahrheit leben, auch wenn diese nicht immer schön ist. Es würde mich als Elternteil mehr enttäuschen, wenn mein Kind mich jahrelang belügen würde, als mir zu gestehen, dass das gewählte Studium nicht zu schaffen ist oder nur mir zuliebe absolviert wird.

Eltern mit so hohem Leistungsdruck, projizieren ihre eigenen(nichterreichten)( Du sollst es mal besser haben...) Wünsche auf ihre Kinder - das kann NIE richtig sein, weil es unterschiedliche Persönlichkeiten sind. Jede Persönlichkeit braucht Raum und Freiheit für die eigene Existenz.

@KonradTönz1
Aber er hate mit der Tante bereits vor deren Tod über seinen Studienabbruch geredet. Dazu gibt es Zeugenaussagen. Und sie hatte ihn nicht enterbt. Das belegt das gefundene letzte Testament!

@Interested

Interested schrieb:Eltern mit so hohem Leistungsdruck, projizieren ihre eigenen(nichterreichten)( Du sollst es mal besser haben...) Wünsche auf ihre Kinder - das kann NIE richtig sein, weil es unterschiedliche Persönlichkeiten sind. Jede Persönlichkeit braucht Raum und Freiheit für die eigene Existenz.

In welcher Welt lebst Du?

Es gibt sie sicher, diese liberalen Elternhäuser ,aber zu denken das wäre die Norm ist Wunschdenken. Die Realität sieht oft anders aus. Und die Eltern stecken doch auch drin in diesem ,"was sollen die anderen Leute denken" Gerüst aus Angst und Erfolgsdruck.

@meermin
Lies nochmal genau nach - ob diese Aussagen tatsächlich existieren!

Weißt Du sicher, dass es keine andere Version des Testaments gibt, die evtl. mit dem Tatwerkzeug entsorgt wurde?

SICHER?

@Interested

Interested schrieb:Eltern mit so hohem Leistungsdruck, projizieren ihre eigenen(nichterreichten)( Du sollst es mal besser haben...) Wünsche auf ihre Kinder - das kann NIE richtig sein, weil es unterschiedliche Persönlichkeiten sind. Jede Persönlichkeit braucht Raum und Freiheit für die eigene Existenz

Hmmm. Könnte so gut auf Ch. B. passen - außer das es nur der Neffe war.

Interested schrieb:War er das? Tagtäglich? Er war oft da - aber jemand, der so kalkuliert und geplant lügt, der war bestimmt für die, für diese Lüge geschaffen wurde 'studieren' (Wetten, Zweitfreundin(?), Spazieren, Fahrrad fahren...)

Steht so unwidersprochen im Urteil. Das hohe Engagement ist durch mehrere Zeugen belegt.

meermin schrieb:Aber er hate mit der Tante bereits vor deren Tod über seinen Studienabbruch geredet. Dazu gibt es Zeugenaussagen.

Ja es gibt Aussagen dazu - allerdings wurden die erst knapp sechs Jahre nach der Hauptverhandlung bekannt und stammen von engsten Angehörigen. Das ist für mich nicht sonderlich zuverlässig. Die Leute habe nichts zu verlieren, wenn sie Behauptungen aufstellen die weder verifizierbar noch falsifisfd ach Mist :-D - also zu widerlegen sind.

@aberdeen

Du kannst aber schon noch lesen, verstehen scheinbar nicht so richtig. Da steht genau das, was da steht und somit auch ständig und überall passiert. Eltern, die hohen Leistungsdruck ausüben, der nicht gut ist.

Nenn mir doch ne Sprache, die du besser verstehst.

@Interested

Interested schrieb:Weißt Du sicher, dass es keine andere Version des Testaments gibt, die evtl. mit dem Tatwerkzeug entsorgt wurde?

SICHER?

Das weiß natürlich niemand sicher. Es wurde im Urteil ja auch viel dazu geschrieben, ob der Umschlag schon einmal geöffnet und wieder verschlossen worden ist. Ziemlich viele Buchstaben über Tesafilmstreifen, die zusammenpassen oder auch nicht.

Wenn er das enterbende Testament hätte verschwinden lassen, hätte er gleich einen Eintrag in Facebook machen können: Hey Leute, Bi bitte absagen. Ich war's!

@aberdeen

Wieso, wenn es niemand wußte?

@konrad Toölz

KonradTönz1 schrieb:Ja es gibt Aussagen dazu - allerdings wurden die erst knapp sechs Jahre nach der Hauptverhandlung bekannt und stammen von engsten Angehörigen. Das ist für mich nicht sonderlich zuverlässig. Die Leute habe nichts zu verlieren, wenn sie Behauptungen aufstellen die weder verifizierbar noch falsifisfd ach Mist :-D - also zu widerlegen sind.

Nein. Das hat der Steuerberater auch schon in der Hauptverhandlung ausgesagt. Ist allerdings vom Gericht sehr kreativ interpretiert worden.

@aberdeen
Habe Dich fälschlicherweise angesprochen, meinte @meermin
Sorry!

@meermin


Du kannst aber schon noch lesen, verstehen scheinbar nicht so richtig. Da steht genau das, was da steht und somit auch ständig und überall passiert. Eltern, die hohen Leistungsdruck ausüben, der nicht gut ist.

Nenn mir doch ne Sprache, die du besser verstehst.

@KonradTönz1
Hat nicht der Steuerberater gesagt, dass Frau Böhrigner mit ihm über das Studium ihres Neffen geredet hatte?

@Interested

Interested schrieb:Wieso, wenn es niemand wußte?

Klar, aber riskant, oder? Es sei denn, er wusste was ihm droht - Enterbung, durch irgendeinen Kontakt zu Ch. B. kurz vor der Tat. Wo er vielleicht noch nicht sicher sein konnte, ob sie das Testament schon geändert hat oder nicht. Das ergebe für mich Sinn.

Allerdings ist hierzu schon zu sagen, dass der ja dauernd enterbt wurde.

@aberdeen
Der Steuerberater sollte ihn aber auch als Beamten einstufen - ist ja jetzt wieder ein Widerspruch oder nicht?

Der Steuerberater hat auch was von "pausieren" gesagt. Die Diskussion hatten wir schonmal. Es ist jedenfalls durch nichts belegt, dass die Tante je erfahren hat, dass Bence überhaupt keinen Abschluss mehr machen DURFTE. Mag sein dass sich die Tante mit der Zeit einen Reim auf die Sache gemacht hat - und genau daher musste Bence ja unbedingt handeln.

@Interested

Interested schrieb:@aberdeen
Habe Dich fälschlicherweise angesprochen, meinte @meermin
Sorry!

Puh, wurde schon nervös, weil ich es wirklich nicht verstanden hatte ;-)) Alles gut!

@meermin

Weißt Du meermin, du hast ne schräge Art, post zu lesen und zu verstehen und umzusetzen - es war definitiv die richtige Entscheidung bei dir, dein Studium zu schmeißen. Allerdings hätten deine Eltern es auch früher schon erkennen können...

@konrad Toölz

KonradTönz1 schrieb:Der Steuerberater hat auch was von "pausieren" gesagt. Die Diskussion hatten wir schonmal. Es ist jedenfalls durch nichts belegt, dass die Tante je erfahren hat, dass Bence überhaupt keinen Abschluss mehr machen DURFTE. Mag sein dass sich die Tante mit der Zeit einen Reim auf die Sache gemacht hat - und genau daher musste Bence ja unbedingt handeln.

Der Steuerberater hat gesagt "abgebrochen, nicht forgeführt oder beendet". Er wusste es halt nicht mehr genau. Aber das mit der Zwangsexmatrikulation muss sie nicht gewusst haben. Gebe ich Dir auch recht, dass dies noch eine andere Qualität hat. Kann aber auch sein, dass die sich auf etwas anderes geeinigt haben/hätten (Betriebswirtschaftlehre, Ausbildung). Das weiß man natürlich nicht!

Was ich in Zusammenhang mit dem Testament nicht verstehe ist, dass eine Geschäftsfrau wie Frau Böhringer ihre Testamente nicht von einem Notar beglaubigen liess. Dass wäre doch eigentlich die normale Prozedur gewesen , vor allem da es um ein derart hohes zu vererbendes Vermögen ging.

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dasss sie wie Omachen ihr handschriftliches Testament im Umschlag unterm Kopfkissen bzw. konkret im privaten Schreibtisch liegen hatte.